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| Stefan Gilsbach Lokalredakteur Radevormwald | 02. Dezember 2023 |
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Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand â das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen: |
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Die CDU stellt sich im Haupt- und Finanzausschuss quer und der Kämmerei ein Bein. Mit eigenen Stimmen und wenigen anderer Fraktionen reichte es für das Ansinnen der Christdemokraten, die von der Verwaltung zur Abstimmung vorgelegte Kalkulation der Bestattungsgebühren 2024 bis Mitte des kommenden Jahres auszusetzen. Das bedeutet: Die mit der Kalkulation verbundene Erhöhung der Gebühren wird zumindest im ersten Halbjahr 2024 nicht umgesetzt â juristisch bleibt es damit bei den bestehenden Bestattungsgebühren. Das bedeutet aber auch: Im ersten Halbjahr 2024 fährt die Stadt in Sachen Friedhofsbewirtschaftung ein Defizit ein, weil die gestiegenen Kosten â hier insbesondere die tariflich erhöhten Personalkosten â unaufhaltsam zu Buche schlagen. Dieses Finanzloch muss die Kämmerei stopfen. Die CDU will, dass die Verwaltung ein Friedhofskonzept vorlegt. Dieses Konzept soll in den Augen der Christdemokraten neue Ideen einbringen und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Wermelskirchener Bestattungsgebühren zu senken oder zumindest die fortlaufenden Erhöhungen dieser Abgaben zu verhindern sind. Dieses Konzept hatte die CDU bereits vor über einem Jahr gefordert, in Ausschusssitzungen wurde über dieses Thema gesprochen. Passiert ist allerdings bis heute nichts. Die Bürgermeisterin verwies im Haupt- und Finanzausschuss auf mangelnde personelle Kapazitäten. Diese Argumentation interessierte die CDU aber nicht. Das mag zwar bockig wirken, ist aber nachvollziehbar, denn diese Argumentation dreht sich in Dauerschleife. Das kann der Kommunalpolitik nicht in den Kram passen, denn sie müssen beispielsweise steigende Bestattungsgebühren gegenüber den Wählern rechtfertigen und unter Umständen bei der nächsten Wahl die Quittung dafür bekommen. |
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Das sind arbeitsreiche Wochen für Stadtverwaltung und Kommunalpolitik. Viele Entscheidungen über wegweisende Projekte in Hückeswagen stehen an. Ob Schloss, Innenstadt oder Bürgerbad â die Finanzen werden nicht unendlich zur Verfügung stehen. Und das ist das Problem. Da müssen dringend Abstriche gemacht werden. Da sind Fingerspitzengefühl, aber auch knallhartes Rechnen gefordert. Das zeigt sich gerade und vor allem an der Sauna fürs Bürgerbad. Die einen halten sie für unverzichtbar, andere wiederum für Luxus, den sich die Stadt angesichts der äuÃerst angespannten Finanzsituation nicht leisten kann und sollte, um nachfolgenden Generationen nicht einen Schuldenberg zu hinterlassen, den sie kaum überblicken können. Bürgermeister Dietmar Persian kann sich nicht vorstellen, dass sich die Stadt eine Sauna noch wird leisten können. Dagegen steht eine Bürger-Petition, die den Erhalt unbedingt fordert. Es sind spannende Zeiten in Hückeswagen, denn es wäre fahrlässig, die Wünsche der Bürger nicht ernst zu nehmen. Auf der anderen Seite muss die Stadt rechnen. Weitere Steuererhöhungen will wohl niemand, aber wenn alle Mammutprojekte so umgesetzt werden sollen wie ursprünglich geplant, scheint es dazu keine Alternative zu geben. Der Stadtrat will am 15. Dezember endgültig über das künftige Bürgerbad entscheiden und wie es ausgestattet werden soll. Bleibt zu hoffen, dass für alle Interessen ein gangbarer Weg, wenn auch mit deutlichen Abstrichen, gefunden wird. |
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Wie steht es mit der medizinischen Versorgung in Radevormwald? Und wie ist die Situation bei der Pflege? Auf Kreisebene hat die Politik sich in diesen Tagen mit zwei umfangreichen Vorlagen zu diesen Themen beschäftigt. Zum einen legte ein Büro aus Bonn ein Gutachten zur ambulanten ärztlichen Versorgung im Kreis vor, zum anderen steht die örtliche Planung der Kreisverwaltung für die Pflege als Zusammenfassung für die Jahre 2023/24 bereit. Für einen Laien ist es anspruchsvoll, sich durch die teilweise mehr als 100 Seiten starken Schriftstücke mit vielen Grafiken und Tabellen zu arbeiten. Immerhin lässt sich feststellen: Insgesamt gibt es in Radevormwald keinen eklatanten Mangel an Ãrzten und an Pflegeplätzen. |
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Das allerdings sind, wie auch die Koordinatorin des Trägervereins âaktiv55plusâ betont, rein statistische Werte, die über die Probleme einzelner Bürger wenig aussagen. Die mühsame Suche nach einem Facharzt oder nach einem Pflegeplatz, das ist für die Menschen vor Ort Realität, mögen auch die Tabellen von einem hohen Versorgungsgrad künden. |
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An manchen Auswertungen darf man zudem zweifeln. Wenn dargelegt, wird, das elf Prozent der Ãrzte in der Bergstadt älter als 70 sind, dann fragt sich mancher: Wer könnte damit gemeint sein? Bürgermeister Johannes Mans stellte im Gespräch unserer Redaktion fest, dass ihm kein einziger praktizierender Mediziner in der Stadt in diesem Alter bekannt sei. Möglicherweise hat die Statistik hier auch jene Personen mitgezählt, die bereits im Ruhestand sind, denn die Approbation behalten Ãrzte schlieÃlich ein Leben lang. |
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Irritiert zeigte sich der Bürgermeister auch über den Versorgungsindex in dem Gutachten, der besagt, dass es in Radevormwald Patienten recht weit zur nächsten Praxis haben. Angesichts der Tatsache, dass die Wupperorte â nicht zuletzt dankt des Engagements der Stadt â inzwischen eine neue Praxis im ehemaligen Pfarrheim St. Josef haben, ist auch hier ein gewisser Zweifel angebracht. |
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Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen |
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