neulich ist mein Bosch-Wäschetrockner kaputtgegangen. In einem Fünf-Personen-Haushalt, in dem drei Mitglieder gern durch Dreck robben, heißt das: Alarmstufe Rot! Handwerklich bin ich zwar unbegabt, aber in solchen Sachen ehrgeizig. Internet-Recherche ergibt: Meist hilft eine Flusen-Reinigung des Kondensators. Super, denk ich, schnell aufmachen das Ding und fertig. Hürde 1: Eine Blende ist mit nicht sichtbaren Nupsis befestigt, die beim Lösen direkt abbrechen. Dahinter: Eine Plastikwand mit vorgestanzter Luken-Lücke, die man MIT EINEM MESSER ausschneiden muss. Dann ist zwar der Kondensator zugänglich, aber ein Loch im Gerät! Ich bestelle also eine Plastikplatte als Ersatzteil, die man dann vors Loch schraubt. Danach passt die kaputte Blende nicht mehr, weil die Platte zu dick ist. Was für eine Unverschämtheit. Höchste Zeit, dass man Herstellern solche Flausen per Gesetz austreibt. Dafür ist jetzt ein wichtiger Schritt gemacht. +++ Wer vom Hauptbahnhof kommt und auf den Steindamm (St. Georg) einbiegt, betritt eine Welt für sich: Dönerbuden reihen sich an Gemüseläden, dazwischen Wettbüros, Hotels, Sexshops. Besucher drängen vorbei an Obstauslagen, Müll, Taubenschwärmen, und zwischen alldem: immer wieder Obdachlose. Die belebte Straße führt ein Eigenleben, von dem Anwohner und Gewerbetreibende zunehmend genervt sind. Bei der Stadt gehen mehr und mehr Beschwerden über Elend und Chaos ein. Jetzt hat der Bezirk auf das Problem reagiert und eine Serie von Schwerpunktkontrollen angekündigt – die MOPO war beim ersten Einsatz dabei (M+). Dass aber der Blick auf St. Georg insgesamt viel vielfältiger ist, hat meine Kollegin Pauline Reibe vor Ort erfahren. (M+) +++ Menschen bis zum Horizont, U-Bahnen, die wegen Überfüllung an Bahnhöfen nicht mehr anhalten, Demos, die wegen des gigantischen Zulaufs vorzeitig abgebrochen werden müssen – die Proteste gegen Rechtsextremismus in den vergangenen Wochen haben so viele Teilnehmer auf die Straßen in ganz Deutschland gebracht wie seit vielen Jahren nicht. Was bedeutet der massive Gegenwind für die AfD? Die MOPO sprach mit dem Bremer Soziologen und Protestforscher Nils Kumkar über trotziges Beharren, Leute, die jetzt erst Recht in die Partei eintreten, die Macht des Migrations-Themas – und welcher Aspekt der Großdemos der AfD unmittelbar schadet (M+), auch wenn sie sich mit aller Kraft dagegen wehrt. +++ Erneut ist es in Billstedt zu einer tödlichen Messer-Attacke gekommen – diesmal verloren sogar zwei Menschen ihr Leben (M+): In einer ruhigen Nebenstraße kam es gestern Mittag zum Streit diverser Männer. Möglich, dass es sogar ein gezielter Hinterhalt war. Nach MOPO-Informationen geht die Polizei derweil von einem Familiendisput aus: Die Toten sollen der Vater und Onkel eines der Flüchtigen sein. Die Planer schwärmen von den gigantischen Ausmaßen der A26 Ost quer durch den Hafen. Besonders von der neuen Süderelbbrücke, die höher wird als die Köhlbrandbrücke. Für die Anwohner von Moorburg sind die Pläne der Horror, denn die Strecke schneidet ihr Bullerbü-Dorf direkt am Ortskern. Anwohnerin Anneki Schmidt: „Wir gucken dann statt in den Himmel auf eine Autobahnrampe, die höher ist als der Kirchturm.“ (M+) Ein wunderbares Wochenende, am besten mit der extradicken MOPO, wünscht Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |