Der Black Friday erzielt international neue Umsatzrekorde, die Drogeriemarktkette Müller schickt Online-Bestellungen jetzt teilweise auch nach Hause, eBay will (mal wieder) alles besser machen, Hermes verabschiedet sich von Liefery und damit auch von Same-Day-Delivery und die Zappos-Legende Tony Hsieh stirbt im Alter von nur 46 Jahren.
Hallo Leser,
einen wunderschönen guten Morgen aus München! Der Black Friday ist vorbei - und darüber, wie er in Deutschland und bei Amazon gelaufen ist, gibt es noch keine verlässlichen Zahlen. Für die USA schätzt Adobe die Umsätze auf neun Milliarden Dollar. Das sind 21,6 Prozent mehr als im Vorjahr aber nicht so viel mehr, wie man ursprünglich mal für den besten Fall gehofft hatte. Was zur Zeit auch mal wieder sprunghaft in die Höhe schießt, sind die Schlagzeilen in den Medien, die vor den vielen bösen Verbrechern im E-Commerce warnen. Ich frage mich jedes Jahr wieder, ob das eine vom stationären Handel lancierte Kampagne ist, um Verbraucher maximal zu verunsichern und so wieder in die Läden zu treiben. Und ich wünsche mir alle Jahre wieder eine Gegenkampagne des Online-Handels, der sich als zuverlässige und vertrauenswürdige (und in diesem Jahr auch noch systemrelevante) Branche positioniert. Aber keine Sorge, ich bin Kummer gewöhnt: Als Kind habe ich mir jedes Jahr zu Weihnachten einen echten Hund gewünscht. Hab ich auch nie bekommen!
Viel Spaß beim Lesen der "Commerce Shots" - und einen guten Start in die Woche!
NEWS
Drogeriemarkt Müller startet Online-Versand: Der Drogeriehändler Müller steht kurz davor, sein E-Commerce-Geschäft auszuweiten. Bereits in wenigen Tagen will der Händler seinen Kunden auch Ware nach Hause liefern – allerdings zunächst nur in den Kategorien Parfümerie-, Spielwaren- und Haushaltsabteilung. >>>Lebensmittel Zeitung (für Abonnenten)
eBay hat in der Corona-Krise 5.000 neue Händler gewonnen: Angesichts der Tatsache, dass dem stationären Handel das Wasser bis zum Hals steht, überrascht die Tatsache, dass sich in der Corona-Krise gerade einmal 5.000 neue Händler auf dem Online-Marktplatz eBay angemeldet haben, eher negativ als positiv. Jetzt soll mit der Wiederbelegung der Initiative "Ebay Cities" Fahrt aufgenommen werden. Auch das Kundenbindungsprogramm "Ebay Plus", so deutet Deutschland-Chef Oliver Klinck im Interview mit dem "Tagesspiegel" an, läuft eher suboptimal und wird nachgebessert. Und "Catch", der Wish-Klon für junge Leute, wurde bereits weitergegeben, weil man merkte, dass man die Plattform gar nicht braucht. >>>Tagesspiegel.de
BGH winkt Amazons Google Ads durch: Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Amazon in seinen Ads Markenartikel bewerben darf, obwohl der Hersteller selbst nicht auf Amazon verkauft. >>>Onlinehaendler-News.de
Breuninger lockt im Corona-Weihnachten mit neuen Services: Für alle Kunden, die ihre Weihnachtseinkäufe mit möglichst wenig Begegnungen erledigen möchten, bieten die Stuttgarter gleich eine ganze Reihe neuer Services an. So gibt es einen telefonischen Geschenke-Service. Am Ende werden die ausgesuchten Produkte dann nach Hause geliefert. Wen es doch in den Store zieht, kann das “Personal Shopping” nutzen. Nach einer telefonischen Terminvereinbarung erhalten die Kunden individuelle Beratung im Haus und können eine nur für sie reservierte Umkleidekabine nutzen. >>>Location Insider
P&C digitalisiert die Kundenbindung: Peek & Cloppenburg hat sein Kundenbindungsprogramm neu aufgestellt: als digitalisiertes Multipartnerprogramm. In einem Gastbeitrag spricht Marketingleiter Reinhard Ruch über die Herausforderungen bei der Inhouse-Entwicklung des "Insider"-Konzepts. >>>Etailment.de
Wie Auto1 die Händler herausfordert: Mit dem Vertrieb von Gebrauchtwagen an Händler ist Auto1 zu Deutschlands wertvollstem Start-up aufgestiegen. Jetzt wollen die Gründer direkt an Privatkunden verkaufen – und verärgern damit ihre wichtigsten Partner. >>>Wiwo.de
Porsche Ventures steigt bei Vaha ein: Mit einem smarten Spiegel, vor dem Kunden für 40 Euro monatlich Fitnesstrainings absolvieren können, will Vaha ins Geschäft mit smarter Fitness einsteigen, in dem aktuell vor allem Peloton erfolgreich agiert. Das deutsche Start-up verkauft aktuell eigenen Angaben zufolge monatlich 1.000 seiner je 2.200 Euro teuren Geräte. Mit einem Millionen-Investment von Porsche Ventures und bestehenden Anteilseignern soll das Wachstum weiter angekurbelt werden. >>>Gründerszene.de
Kartellamt will erst im neuen Jahr über Real-Übernahme durch Edeka entscheiden: Das Bundeskartellamt hat die Frist zur Prüfung der Übernahme von bis zu 72 Real-Standorten durch die Edeka-Gruppe bis zum 21. Januar 2021 verlängert. Ursprünglich sollte noch vor den Feiertagen entschieden werden. >>>Lebensmittel Zeitung (für Abonnenten)
Hermes stellt Liefery ein: Ein Freund von Same-Day-Delivery war man bei Hermes noch nie. Jetzt habe man sich "aus strategischen Erwägungen heraus" dafür entschieden, die Aktivitäten der auf Same-Day-Delivery konzentrierten Tochtergesellschaft Liefery von 28. Februar 2021 an nicht weiterzuführen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Das künftige B2C-Marktwachstum im Next-Day-Geschäft soll ausschließlich über Hermes Germany heraus gestaltet werden. Zuletzt hatte Hermes bei seinem Retourenzentrum in Hamburg den Rotstift angesetzt. >>>Pressemitteilung
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INTERNATIONAL
Wie sich Amazon für Weihnachten rüstet: Mit über 400.000 neuen Mitarbeitern, 80 Frachtfliegern, 50.000 Lieferwagen und 50 Prozent mehr Lagerfläche bereitet sich der US-Gigant auf das größte Weihnachtsgeschäft aller Zeiten vor. Offizielle Zahlen zum Black Friday gibt es allerdings noch nicht. >>>Business Insider
Sephora kann App-Commerce: Die App der Parfümeriekette ist in Sachen User Experience einen Blick wert. Kosmetikprodukte können kategorisiert nach Budgets oder als kuratierte Produkt-Sets geshoppt werden. Ein sogenannter Gift Finder lotst in einem Quiz spielerisch zum passenden Weihnachtsgeschenk. Und auch virtuelle Produkttestings sind über die App möglich. >>>Mobilbranche.de
99-Prozent-Rabatt beschert PrettyLittleThing den Mega-Shitstorm: Der Online-Shop aus dem Vereinigten Königreich sorgte mit seiner Aktion für besonderes Aufsehen, denn am Freitag konnten Kleider, Mäntel und Bikinis für wenige Cent gekauft werden. Auf sozialen Medien erntete das Unternehmen und dessen Gründer, Milliardär Umar Kamani, massive Kritik und Aufrufe zum Boykott. Denn offenbar waren von den Schnäppchenangeboten nicht allzu viele verfügbar. >>>derStandard.at
Carrefour: Über 3 Millionen Euro Bußgeld wegen Verstoß gegen DSGVO: Die französische Supermarktkette Carrefour muss eine Geldstrafe von über 3 Millionen Euro zahlen, weil sie gegen die DSGVO verstoßen hat. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat diese Strafe wegen mehrerer gravierender Verstöße aus dem Jahr 2019 verhängt. >>>Internetworld.de
Gibson eröffnet eigenen Online Store auf Reverb: Die Gitarren-Kultmarke Gibson eröffnet jetzt einen eigenen Online Store auf der US-amerikanischen Musikalia-Börse Reverb. Im Fokus: Gitarren mit dem gewissen Extra - oder einer besonderen Geschichte. >>>Internetworld.de
Zappos-Legende Tony Hsieh stirbt mit 46: Im Sommer hatte sich der langjährige Zappos-Chef Tony Hsieh zurückgezogen, jetzt ist er im Alter von 46 Jahren gestorben. Mit Zappos hat Tony Hsieh den Service-Gedanken im Online-Handel neu definiert. Über die Todesursache ist nichts bekannt. >>>Exciting Commerce
Nicola Brandolese verlässt Net-A-Porter: Der Managing Director gibt seine Position an der Spitze des Luxushändlers nach etwas mehr als einem Jahr auf. Die Richemont-Tochter begründet die Entscheidung mit der "Rationalisierung der Arbeitsabläufe". >>>Fashion Network
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BACKGROUND
Neun Milliarden Dollar Black-Friday-Umsatz in den USA, neuer Verkaufsrekord in Deutschland: Der Schnäppchentag hat in den USA online ein neues Umsatz-All-Time-High erreicht. Doch das Wachstum lag mit einem Plus von 21,6 Prozent auf neun Milliarden Dollar laut Analysen von Adobe im unteren Bereich der Erwartungen. Für den heutigen Cyber Monday sieht Adobe weitere Umsätze zwischen 10,8 und 12,7 Milliarden Dollar voraus. In Deutschland hat Klarna ein Umsatzplus von 56 Prozent errechnet, ohne allerdings konkrete Umsätze zu melden. Elektronikartikel seien an einem Tag so viele verkauft worden wie sonst in einem ganzen Monat. Derweil war der Traffic am ersten Adventssamstag in den Innenstädten deutlich geringer als im Vorjahr. In NRW sprach der Handelsverband von einem Rückgang von 40 Prozent. In Hamburg hatten die Innenstadt-Händler so richtig Pech - da streikte den ganzen Samstag das Personal im U-Bahn- und Busverkehr. >>>TechCrunch / Business Insider / Zeit.de
BMJV will schärfer gegen illegalen Online-Handel vorgehen: Bis zu zehn Jahre Haft soll Händlern illegaler Güter im Internet drohen. Wer nur die Online-Plattformen dafür bereitstellt, soll mit fünf Jahren Haft oder Geldstrafen belangt werden. Das sieht ein Referentenentwurf aus dem SPD-geführten Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) vor. >>>Behoerden-Spiegel.de
Handelsverband Bayern erwartet noch stärkeren Online-Anteil am Weihnachtsgeschäft: Die neuen Corona-Regeln für den Einzelhandel werden in Bayern Hunderte Millionen Euro Umsatz ins Internet treiben. Der Handelsverband Bayern hat seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft angepasst. Er geht zwar weiter von Gesamtumsätzen von 14 Milliarden Euro aus, doch der Online-Anteil wird nun noch stärker steigen. Bereits bisher war im Vergleich zu 2019 ein Wachstum um 19 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro erwartet worden, nun geht der Verband von 2,6 Milliarden aus. Damit wird fast jeder fünfte Euro online ausgegeben. >>>TV Aktuell
Social Commerce auf dem Vormarsch: Über Facebook haben 16 Prozent der Deutschen schon einmal eingekauft, gefolgt von WhatsApp und Instagram (jeweils 12 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Analyse von YouGov im Auftrag von Greven Medien. Das Videoportal YouTube wurde bereits von jedem zehnten Deutschen für Shopping genutzt, während Pinterest (3 Prozent), Twitter (3 Prozent), Snapchat (2 Prozent) und Tiktok (2 Prozent) im Jahr 2020 noch keine signifikante Reichweite im Bereich E-Commerce zeigen. Zwei Drittel der Deutschen haben noch nie Einkaufsangebote über Social Media genutzt (66 Prozent). >>>ibusiness.de
Das sind die kundenfreundlichsten Online-Shops: Mit den Modeshops About You und Breuninger sind die Kunden offenbar sehr zufrieden. Bei Zalando, Baur und H&M sieht es dagegen eher düster aus. Das zeigt eine Kundenzufriedenheitsanalyse der Berlin School of Business and Innovation. Die Studenten analysierten dazu rund 156.000 Verbraucher-Bewertungen der 15 umsatzstärksten Online-Modehändler und berücksichtigten auch die Zeitspanne, in der die Unternehmen auf kritische Bewertungen reagierten. >>>Internetworld.de
ZAHL DES TAGES
2.800 neue Arbeitsplätze - pro Tag - schaffte Amazon seit Juli. Von Jahresbeginn bis Oktober sind 423.000 Angestellte hinzugekommen. Insgesamt beschäftigt der Online-Händler nun ungefähr 1,2 Millionen Menschen direkt, 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. >>>FAZ.net
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