es gab mal eine Tresenkraft in einem beliebten Ottenser Mittagsrestaurant, die von ausgesuchter Unfreundlichkeit war. Einmal, als ich verträumt in der Schlange stand und kalt erwischt wurde, als ich plötzlich dran war und auf seinen fragenden Blick hin säuselte: “Ein Stück Margharita, bitte", pampte der Mann mich an: "WIE WÄRE ES MIT ,HALLO' ERSTMAL?!" Wenn das Essen zur Abholung bereit war, ranzte er im betont gelangweilt-genervten Timbre "PIZZA IS FEDDICH!" und knallte einem das Brettchen abfällig vor den Latz. Und überhaupt lächelte er nie. Auch ungeübten Mimikdeutern drängte sich der Eindruck auf: Den täglichen Aufmarsch der Teigfladenliebhaber an seinem Tresen empfand der Mann eher als Belästigung. Nun war das Problem: Die Pizza, die dort verkauft wird, ist von außergewöhnlicher Qualität. Jeden Tag stellte sich also in der Mittagspause nun die Frage: Lecker essen und sich erniedrigen lassen? Oder Abstriche bei der Qualität in Kauf nehmen und die Würde bewahren? Der New Yorker Comedian Jerry Seinfeld hat in einer Folge seiner legendären TV-Serie mal die Geschichte eines begnadeten Kochs erzählt, der offenbar Servicekraft-Verwandtschaft in Ottensen hat. Sie hieß "Der Suppen-Nazi". Das mit der Würde gelang auch dem Stammgast Seinfeld nicht so gut ... Nun hatte ich zum einen das Glück, dass der Mann schon lange weg und seine Nachfolgerin sehr nett ist. Zum anderen hätte es auch deutlich schlimmer kommen können. In diesem Fall etwa, der auf Ibizia spielt, war offenbar sowohl das Essen schlecht, als auch die Kritikfähigkeit des Kochs dramatisch beschränkt. Er wurde handgreiflich – und der Gast musste ins Krankenhaus. Ihnen wünsche ich am heutigen Donnerstag feinste Speisen und ausschließlich freundlichen Umgang. Herzliche Grüße Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Jetzt kommt endlich der neue Express-Bus für Hamburgs Osten | |
Schon vor drei Jahren hatte die Politik in Wandsbek beschlossen, einen neuen Express-Bus für den Hamburger Osten auf den Weg zu bringen: Jetzt ist endlich bald soweit, die neue Linie X27 steht in den Startlöchern. Wann geht’s los, warum hat das so lange gedauert und welche Haltestellen werden angefahren? Klar ist: Einige davon werden zum Start noch nicht fertig sein. | |
2. Nach Hinrichtung in der Innenstadt: Wurde der Täter auf Video aufgenommen? | |
Der Täter schoss dreimal auf Florian B., dann sprintete er los. Ein Polizeihund, der nur wenige Minuten nach der Hinrichtung im Treppenhaus des umgebauten Kontorhauses am Herrengraben eintraf, konnte seinen Fluchtweg bis zum U-Bahnhof Dammtor nachverfolgen. Am Morgen nach der Tat suchten Dutzende Einsatzkräfte der Polizei den Weg erneut ab. Eine Waffe wurden dabei nicht gefunden – doch die Ermittler verfolgen nun eine andere heiße Spur. (M+) | |
3. Das verdienen Hamburgs Bundestagsabgeordnete nebenher | |
Fast die Hälfte der Bundestagsabgeordneten verdient sich neben den monatlichen Diäten von 11.227 Euro noch etwas dazu – auch einige der Abgeordneten aus Hamburg. Ein FDP-Politiker fällt mit seinen Einkünften besonders auf und erklärt, warum er es nicht nur befürwortet, sondern gar extrem wichtig findet, dass Politiker ein zweites Standbein haben. | |
4. Elbjazz-Festival fällt aus – und startet den Vorverkauf | |
Das Elbjazz 2025 fällt aus. Die 13. Ausgabe des Festivals wird erst 2026 stattfinden. Die Organisatoren brauchen mehr Zeit, um wirtschaftliche Zwänge und ein ansprechendes Festival Line-Up zu verbinden. Festivaltickets sind trotzdem erhältlich. | |
5. Flughafen-Streit eskaliert – SPD schießt gegen CDU | |
Hamburg erhebt sich gegen Antisemitismus Vor 100 Jahren wurde Hilde Dublon (Foto) geboren. Ein Leben, das keine Zukunft haben durfte und durch den Nationalsozialismus zerstört wurde. Heute, 100 Jahre später, erleben jüdische Kinder und Jugendliche erneut Anfeindungen in der Stadt.
Hamburg erhebt sich gegen Antisemitismus am 9.11.2024 um 18 Uhr auf dem Joseph-Carlebach-Platz. Setzen wir ein Zeichen der Solidarität. | | |
Fahrzeuge und 25 Personen hat die Polizei in der Nacht zu Mittwoch in Hamburg kontrolliert – auf einige Raser kommen empfindliche Strafen zu. Ein junger Mercedes-Fahrer fiel den Beamten gleich zwei Mal auf, erst in Billstedt und kurz danach in Hamm: Der 24-Jährige raste zunächst mit 130 km/h über die B5. Erlaubt sind dort nur 70 km/h. Später donnerte er mit 70 km/h über die Eiffestraße. Dort gilt ab 22 Uhr Tempo 30. Die Quittung: 480 Euro Bußgeld und ein Monat Fahrverbot für die Raserei auf der B5 und 260 Euro sowie ein zusätzlicher Monat Fahrverbot fürs schnelle Fahren auf der Eiffestraße. | |
6. „Wird eine wichtige Rolle übernehmen“: St. Pauli holt neuen Torhüter | |
7. DFL: Darum wurden zwei HSV-Assists von Muheim nicht gewertet | |
Eigentlich hat Miro Muheim bereits sechs Vorlagen auf dem Konto. Die DFL führt ihn aber nur mit vier Assist. Das ärgert ihn, wie er nach dem Spiel gegen Magdeburg zugab. Die MOPO frage bei der DFL nach, warum zwei Torvorbereitungen fehlen. | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. Terroranschlag in der Türkei – Tote und Verletzte | |
9. Lindner will Wohngeld-Reform: Wie weltfremd und kaltherzig! | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. Auf Wochen ausgebucht! Neues Restaurant mit Erfolgsgeheimnis | |
Schon mal einen Burger mit Kochbanane probiert? Im neuen Restaurant „Akan Afrofusion“ in der HafenCity gibt es Gerichte aus Ghana und ganz Westafrika – in Kombination mit Speisen aus aller Welt. Und das kommt an: Gerade erst eröffnet, ist das Lokal auf Wochen ausgebucht. Die MOPO erklärt, was das Erfolgsgeheimnis ist und welche Speisen die Gäste besonders lieben. | |
Kultur-Tipp für Donnerstag: Boxen, tanzen und saunieren | |
Als „Festival für Kunst, Diskurs und Diversität“ versteht sich „Fluctoplasma“, das inzwischen zum fünften Mal stattfindet. Liest man das Programm, so wird der politische Fokus deutlich: Um Demokratie und Solidarität, um Rassismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus und Altersdiskriminierung soll es gehen – in 96 Stunden fluider Stadtgesellschaft. Wie füllt man solche Monsterbegriffe mit Leben? Fluctoplasma: 24.-27.10., div. Orte, Festivalticket: 40/25 Euro, auch Einzeltickets buchbar Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | |
(Anzeige) „Der Bundesfreiwilligendienst ist generationenoffen – unsere älteste Freiwillige im letzten Jahr war 73 und hat sich super eingefunden“, sagt der Bundesfreiwilligendienstkoordinator bei Stadtkultur Hamburg Nils Kumar im Podcast „Wie ist die Lage?“. | | |