Mit dem Vorschlag, man müsse auch über westliche Soldaten in der Ukraine nachdenken, schockte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Anfang des Jahres seine Verbündeten. Doch nun wird diese Option wieder halbwegs offen in Betracht gezogen. Dabei wurden noch nicht einmal Taurus-Lieferungen in Deutschland so klar abgelehnt wie Macrons ‘strategische Ambiguität’. Um die 80 Prozent standen in Umfragen hinter dem Kurs von Kanzler Scholz, der sich international als großer Widersacher einer Entsendung von Bodentruppen inszenierte, gefolgt von einer Eiszeit mit Macron. Doch nach Medienberichten führen unter anderem Großbritannien und Frankreich mittlerweile ernsthafte Gespräche über die Stationierung eigener Soldaten. Ein wichtiges Detail, das in deutschen Medien oft erst unterhalb der Überschrift erwähnt wird, ist, dass es vordergründig um die Entsendung nach einem möglichen Friedensschluss geht, die Russland von einem erneuten Angriff abhalten soll. Dennoch dürfte es einigen dabei mulmig werden, denn im Falle einer fatalen Kettenreaktion, stünden sich am Ende dennoch Nuklearmächte gegenüber – und deutsche Truppen eventuell mittendrin. Außenministerin Annalena Baerbock deute beim gestrigen NATO-Außenministertreffen bereits an, dass dies in Betracht gezogen werden könnten. Auch die EU-Außenbeauftragte hat zu dem Thema bereits erklärt, "alle Optionen offenzuhalten". Eine Zusammenfassung zum Stand der europäischen Debatte finden Sie hier. |