mit dem Rücktritt seiner wichtigsten Minister ist der britische Premierminister Boris Johnson politisch tödlich verwundet. In der konservativen Tory-Partei wird fieberhaft an einem Plan gearbeitet, wie man den einstigen Volksliebling loswerden könnte. Auch wenn der erstmal weitermachen will. Cicero-Korrespondentin Tessa Szyszkowitz sieht Boris Johnson vor dem Aus. Das Europaparlament hat derweil darüber entschieden, ob Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich eingestuft werden können. Konkret ging es bei der Abstimmung in Straßburg um die sogenannte Taxonomie der EU – ein Klassifikationssystem, das private Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten lenken und so den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen soll. Atomkraftgegner schäumen – aber das Problem der EU-Taxonomie liegt nach Meinung von Cicero-Wirtschaftsredakteur Daniel Gräber ganz woanders. Er wittert eine grüne Planwirtschaft. Nach über 40 Jahren in der SPD ist der Hamburger Torsten Teichert in Die Linke eingetreten – um nach 97 Tagen wieder auszutreten. „Nach wenigen Tagen hatte ich verstanden, was Sahra Wagenknecht dazu verleitet hat, ihr Buch 'Die Selbstgerechten' zu schreiben“, sagt er. Eine Rückkehr zur SPD schließt er aus. Spätestens mit der Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz, ein alter Bekannter Teicherts aus Hamburger Tagen, habe er mit den Sozialdemokraten abgeschlossen. „Ich halte Scholz für einen zynischen und überschätzten Politiker“, sagt er im Interview mit Cicero. Apropos SPD: In der heutigen Kanzler-Fragestunde im Deutschen Bundestag stellte sich SPD-Kanzler Olaf Scholz eine Stunde lang den Fragen der Abgeordneten zum Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf Deutschland, zu Inflation und Energiekrise. Es wird nicht allein an Scholz’ mangelndem Kommunikationsgeschick gelegen haben, dass sich bei Cicero-Redakteur Ingo Way der Eindruck einstellte: Die Regierung hat keinen Plan. Für sie heißt die Lösung Unterhaken. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |