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Christian Sieben
Sitemanager am Digitaldesk
04. Mai 2022
Liebe Frau Do,
in elf Tagen wählt NRW einen neuen Landtag, das Rennen ist offen. Schon vor der „Wahlarena“ mit den fünf Spitzenkandidaten gestern Abend war die Aufregung groß. Konservative Kreise sollen vor der WDR-Sendung dazu aufgerufen haben, die sozialen Medien über Fake-Accounts mit Pro-Wüst-Kommentaren zu fluten. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert twitterte erbost über „Trump-Methoden“. Eine konservative Kampagnen-Agentur bestreitet die Vorwürfe. Maximilian Plück schildert die Hintergründe.
FOTO: dpa/Rolf Vennenbernd
Diskutiert wurde natürlich auch. Der Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine, die Folgen eines möglichen Gas-Embargos, Infrastruktur, Windräder, Nahverkehr, ein Ausblick auf den Corona-Herbst: Themen gab es viele. Wie sich die Kandidaten geschlagen haben, lesen Sie hier . Hart ging es zu, aber höflich. Schön, dass Sie heute Morgen wieder dabei sind!
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Heute wichtig
Ukraine: Angesichts des Angriffskrieges auf die Ukraine strebt die EU einen Importstopp für russisches Öl an. Das sieht der Vorschlag der EU-Kommission und des Europäischen Auswärtigen Dienstes für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen vor. Am Dienstagabend ging über der Ukraine ein Hagel russischer Raketen und Marschflugkörper nieder. Sechs Bahnhöfe im Westen und in der Mitte des Landes wurden getroffen. Alle aktuellen Entwicklungen im Newsblog.
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Meinung am Morgen
„Beleidigte Leberwurst“: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat den Bundeskanzler als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet, weil Olaf Scholz nicht nach Kiew reisen will und auf die Ausladung Frank-Walter Steinmeiers verweist. Nun gehört es wahrlich nicht zu den Aufgaben eines Botschafters, dessen Heimatland um die Existenz kämpft, in seinem Gastland gute Stimmung und Harmonie zu verbreiten. Aber Melnyk überschreite Grenzen, schreibt Martin Kessler in seinem Kommentar. Und er schade damit seinem Land.
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So gesehen
Anfang der 1990er Jahre sammelten meine Freunde und ich leidenschaftlich die Hefte „Projekt X – Abenteuer in der Welt der Wissenschaft“, die jede Woche fein säuberlich in blauen Ordnern abgeheftet wurden. Energie- und Klimafragen waren schon damals wichtige Themen. Öl- und Gasreserven, war dort zu lesen, sollten spätestens in 20 Jahren komplett verfeuert sein. Wie es dann weitergehe, wisse niemand. Als Zwölfjähriger machte ich mir keine Sorgen, zwei Jahrzehnte schienen damals eine Ewigkeit zu sein. Ganz so schlimm sollte es ja dann auch nicht kommen. Die Nachrichten, mit denen Kinder und Jugendliche heute konfrontiert werden, sind in ihrer Wirkung unmittelbarer, näher und bedrohlicher: Klimawandel, die Pandemie, der Ukraine-Krieg, der bedrohte Frieden in ganz Europa. Die Studie „Jugend in Deutschland“ hat untersucht, wie junge Menschen in die Zukunft schauen. Immerhin ein Ergebnis stimmt froh: Trotz aller Zumutungen und schlechter Nachrichten ist die Grundstimmung bei jungen Menschen erstaunlich positiv. Julia Rathcke hat sich auch die weniger erfreulichen Daten genauer angesehen. Starten wir dennoch zuversichtlich in diesen neuen Tag!
Herzlich,
Ihr
Christian Sieben
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