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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 31.05.2022 | Sonne-Wolken-Mix bei trockenen 20°C. | ||
+ Bücherbox in Schöneberg angezündet + Treptow-Köpenick räumt E-Roller vom Bürgersteig + Berliner Bäderbetriebe schaffen Zeitfenstertickets ab + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, es ist der 97. Tag des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Hier zunächst die wichtigsten Meldungen: + Das Öl-Embargo gegen Russland kommt – auf Druck Ungarns hin jedoch mit Ausnahmen. Erst einmal werden nur russische Öl-Lieferungen per Seeweg unterbunden. + Die Lage im Osten der Ukraine bleibt nach den Worten des ukrainischen Präsidenten äußerst schwierig. Im Donbass sei nun die „maximale Kampfkraft der russischen Armee“ versammelt, sagte Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft in der Nacht zu Dienstag. + Die Europäische Union will der Ukraine im Laufe des Jahres weitere Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das geht aus einer Erklärung der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten hervor, die in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht wurde. Alle aktuellen Entwicklungen können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not können Sie hier. Und den aufrüttelnden Beitrag der ukrainischen Schriftstellerin Kateryna Mishchenko (hier) sollten wir uns alle zu Herzen nehmen – sie schreibt: „Die Lieferung schwerer Waffen verletzt die pazifistischen Gefühle deutscher Intellektueller – einfach nur Sanktionen sind preiswerter. Irgendwie ist alles teurer als ukrainische Leben.“ | |||
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Pünktlich ab morgen gibt’s Verspätungen für neun Euro im Monat. Zuletzt waren bei der Deutschen Bahn nicht einmal 70 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich unterwegs, berichtet mein Kollege Caspar Schwietering (Analyse des Desasters hier). Am Montag nun hat Bahnchef Richard Lutz bei einer Telefonkonferenz verkündet: „So wie bisher geht es nicht weiter.“ Stimmt! Denn damit es einmal besser wird, muss es zunächst schlechter werden: Die wichtigsten Bahnstrecken werden in den kommenden Jahren runderneuert – damit dort, wo die meisten Züge fahren, nicht mehr die ältesten Gleise liegen. Bis dahin blockieren Baustellen die freie Fahrt. Und die Verkehrswende endet mit Härte an der nächsten Weiche. | |||
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Baden gehen Berlins Bäderbetriebe ja schon lange. Verrostete Infrastruktur, verrostete Öffnungszeiten („Ham wa schon immer so gemacht“) – die Liebe der Berlinerinnen und Berliner zu ihren Freibädern ist inzwischen so erkaltet wie die Wassertemperatur in den Schwimmbecken. Nun wird auch noch eine aus der Not der Pandemie aufgetauchte Errungenschaft wieder im kühlen Nass versenkt: die bei Beschäftigten und Schwimmfans gleichermaßen beliebten Zeitfenstertickets. „In den Hallenbädern wurden sie schrittweise aufgehoben, in den Sommerbädern mit dem Start in die Sommersaison abgeschafft“, bestätigen die Bäderbetriebe auf Checkpoint-Nachfrage. Und so kann man sich künftig wieder aussuchen, weshalb man nicht ins Freibad kommt: weil wegen zu niedriger Temperaturen keiner kommt – oder wegen zu hoher Temperaturen alle kommen. Und wir uns dann zusammen die Rutsche runterbuckeln. | |||
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Lesen, lesen, seid’s gewesen. In immer mehr Buchbörsen in den Kiezen werden nicht nur die Seiten, sondern auch die Seelen rausgerissen. Im April wurde die Bücherzelle „Stutti Box“ in Charlottenburg angezündet, jetzt brannte die „Bücheroase“ an der Barbarossastraße in Schöneberg. Die Scheiben der umgebauten Telefonzelle wurden zerschlagen, Bücher türmen sich vom Feuer angefressen auf dem Boden (zu sehen hier). „Wenn man sich die Zelle jetzt anschaut, kann man echt das Wimmern kriegen“, klagt Leiterin Marianne Konermann von der ehrenamtlichen „Kiezoase“ am Checkpoint-Telefon. Keines der Bücher habe die Brandstiftung überstanden. Nun soll ein Spendenaufruf die Leseinsel neu entstehen lassen. Dabei geht es nicht nur um Buchstaben zwischen Buchdeckeln, wie Konermann sagt: „Im Grunde genommen geht es auch darum, dass solche Vandalismusaktionen nicht zum Ziel führen.“ Damit das geschriebene Wort stehen bleibt. | |||
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Was auch wenig Sinn macht: sinnfrei auf Bürgersteigen herumliegende E-Roller. In Treptow-Köpenick wurden nun in der Puschkinallee gleich 23 von den Hindernissen umgesetzt, mit denen sich Anbieter auf Kosten von Fußgängern Platz für ihr Geschäft verschaffen. Wegen der aufgestapelten Scooter betrug laut Bezirksamt „die Restbreite des 150 cm breiten Gehweges an vielen Stellen nur noch 30 cm“. Also wurden die Roller aus dem Weg gerollt. Ein kleiner Schritt nur zur Seite, aber in die richtige Richtung. | |||
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