Liebe Frau Do, Horst Seehofer und Angela Merkel wollen es noch mal wagen. Mit dem Kompromiss in der Asylfrage erleben wir eine „Zwangsheirat mitten in Deutschland“, schrieb der frühere Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart in seinem Morning Briefing. Eine gedeihliche Zusammenarbeit kann es zwischen der CDU-Chefin und dem CSU-Vorsitzenden tatsächlich nicht mehr geben. Nun stellen sich aber nicht nur die Sozialdemokraten, die schon 2015 „Haftlager an der Grenze“ ablehnten, einer Umsetzung in den Weg, sondern auch die europäischen Partner. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz erwägt, die Südgrenze auch zu kontrollieren, etwa den Brenner-Pass. Jan Drebes, Birgit Marschall und Gregor Mayntz haben die Details. Es ist schon gut, dass ein promovierter Ökonom als NRW-Wirtschaftsminister agiert. Volkswirte sehen Dinge unaufgeregt, sachlich. Und Andreas Pinkwart sieht die Digitalisierung deshalb auch jenseits der Horrorszenarien für den Arbeitsmarkt zunächst als große Chance für das Industrie- und Forschungsland Deutschland. Er versteht sich als Digitalbotschafter. Nun hat der FDP-Politiker erstmals eine Digitalstrategie für Nordrhein-Westfalen vorgelegt, die Perspektiven und Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet. Florian Rinke kennt den Plan. Wie man Digitalisierung offensiv annimmt, kann man in China erleben. Bis 2025 sollen in dem Riesenreich zentrale Produktionsbereiche der staatlich gelenkten Wirtschaft komplett digitalisiert sein, 80 Prozent der High-Tech-Produkte will das Land künftig selbst herstellen. Außerdem will China die weltweite Nummer eins bei der künstlichen Intelligenz werden. Laut dem früheren Google-Chef Eric Schmidt könnte das schon in fünf Jahren soweit sein. 800 Millionen Chinesen kommunizieren, lesen, arbeiten oder bezahlen mit dem chinesischen Messenger-Dienst Wechat. Sieben Milliarden Fotos werden in dem Netzwerk täglich verarbeitet, und der Staat hört und schaut bei jedem Konto zu. Chinas Staatsregime verordnet dem Land die technologische Weltmacht – geht das? Darüber sprechen wir heute unter anderem mit dem NRW-Wirtschaftsminister, mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, Chinas Generalkonsul Feng Haiyang und vielen Experten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien. In Ihrer Zeitung finden Sie heute vorab ein 24-seitiges Sonderheft zu dem Thema, das unser Chefkorrespondent Matthias Beermann mit seinem Team konzipiert hat. Morgen berichten wir dann über die Ergebnisse des Kongresses. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |