Liebe Frau Do, Leonid Breschnew setzte hier einen Mercedes gegen einen Baum, Konrad Adenauer legte sich mit den Alliierten an, die Konfliktparteien Afghanistans schlossen hier einen Frieden, und Queen Elizabeth blickte mit einem Glas Tee in der Hand über das wunderschöne Rheintal. Das Grandhotel Petersberg, 300 Meter oberhalb der Stadt Königswinter gelegen, ist ein Ort voller Geschichten, der selbst Geschichte geschrieben hat. Gestern und heute versuchen 300 Mitglieder des deutsch-russischen Petersburger Dialogs, die angeknacksten politischen Beziehungen zwischen den Ländern wieder mit Leben zu füllen. Erstmals seit sechs Jahren kamen die Außenminister zur Eröffnung, doch Heiko Maas und Sergej Lawrow konnten nur kleine Fortschritte bei den Konfliktthemen verkünden. Trotz der beschaulichen Atmosphäre auf dem Petersberg. Ein interessanter Vorschlag in der aufgewühlten Klima-Debatte kommt heute von Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus. Der CDU-Politiker hat im Gespräch mit meiner Kollegin Kristina Dunz einen „Zukunftshaushalt“ vorgeschlagen, in dem konkrete Klimaschutzmaßnahmen mit konkreten finanziellen Mitteln hinterlegt werden. Was er damit meint, lesen Sie hier. Das Ruhrgebiet ist längst nicht mehr das Revier der Sozialdemokratie, von Herzkammer ganz zu schweigen. In den vergangenen Jahren machten prominente Genossen durch spektakuläre Parteiwechsel zur AfD, flüchtlingskritische Facebook-Posts oder erfundene Lebensläufe von sich reden. Die AfD hat massenweise Wähler in den alten Arbeiterbezirken und bei einfachen Angestellten gewonnen, die NRW-SPD findet bis heute kein Mittel. Die Mülheimerin Hannelore Kraft wurde als Landeschefin abgewählt, in Essen regiert heute ein CDU-Mann, und der ebenfalls aus Essen stammende SPD-Fraktionschef im Landtag, Thomas Kutschaty, wird gar nicht erst informiert, wenn Parteifreunde aus seinem Bundesland, Christina Kampmann und Karl Lauterbach, für den Parteivorsitz im Bund kandidieren. Zwar hat der Ruhrgebiets-Sozialdemokrat Bodo Hombach schon 1989, als die SPD im Land noch allein regierte, in einer Analyse klargemacht, dass Nordrhein-Westfalen nie „ein sozialdemokratisches Stammland“ gewesen sei. Doch die Verluste an der Ruhr tun weh. Und nun angeln sich auch die Grünen SPD-Anhänger. Henning Rasche berichtet. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |