er sei wie „Merkel, aber mit Plan“, ließ man zu Beginn seiner Amtszeit aus dem Kanzleramt heraus verlautbaren. Die gemeinte Person selbst war mit dem Anspruch, hart arbeitenden Bürgern gegenüber „Respekt“ zu zeigen, als (knapper) Sieger aus der zurückliegenden Bundestagswahl hervorgegangen – als jemand, der Führung liefern würde, wenn man sie bei ihm „bestellt“. Nichts von alledem hat sich bewahrheitet, im Gegenteil. Olaf Scholz, neunter Bundeskanzler der Deutschen, gerät immer mehr zu einer tragischen Figur, bei der unklar ist, ob sie anfangs von vielen einfach nur heillos überschätzt wurde. Oder ob die äußeren Umstände fast unvermeidlich zu einem Scheitern seiner Kanzlerschaft führen mussten. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier kommentiert: Olaf Scholz hat als Kanzler ausgedient. Was ist nur aus dem Punkrock geworden? Die Toten Hosen erhalten aus der Hand eines CDU-Ministerpräsidenten die höchste Ehrung – und Frontmann Campino bedankt sich artig mit politischem Lob für Hendrik Wüst. Mein Kollege Ferdinand Knauß war bei der Verleihung des NRW-Staatspreises heute dabei – und schreibt über die Staatspunks von Nordrhein-Westfalen. Dem Grünen-Politiker Maik Außendorf missfällt, dass im Fraktionsraum der CDU ein Kruzifix hängt. Das ist kein aufgeklärter Säkularismus, sondern Zeichen grüner Intoleranz und des Ressentiments gegenüber westlichen Traditionen, findet Gideon Böss. Lesen Sie hier seinen Text über das Kreuz mit dem Kreuz. Die Länder Zentralasiens verfügen über enorme Vorräte an Seltenen Erden, die für die Umstellung auf erneuerbare Energien und generell für Elektronik benötigt werden. Das Problem für den Westen: Ohne China und Russland ist in der Gegend nichts zu holen. Ekaterina Zolotova über den globalen Kampf um die Seltene Erden. Mehrere Autoren erklären die USA, Zora del Buono schafft ein neues Literaturgenre, der Ethnologe Karl-Heinz Kohl spürt dem Erbe der Indigenen nach, und die Autoren eines Sammelbandes wollen die AfD verbieten. Hier kommen für Sie die Literaturen im Oktober. Und damit zum Film der Woche: Mit seinem Dokumentarfilm „Riefenstahl“ bemüht sich Andres Veiel um eine neue Sicht auf die umstrittene und schillernde Regisseurin des Dritten Reichs. Das Ergebnis ist ein schwacher Versuch, Leni Riefenstahl für aktuelle politische Themen zu instrumentalisieren. Lesen Sie hier die Kritik von Ursula Kähler. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |