Lieber Herr achternaam, | |
|
wahrscheinlich lsst sich einfacher sagen, was die Coronakrise nicht ist, als was sie nun genau ausmacht. Zu unberechenbar ist das Virus, zu vielgestaltig seine Wirkung. Und zu heftig brach die Pandemie ber die Welt herein. Dennoch ist dieses Ereignis kein Schwarzer Schwan, also kein unvorhersehbares Ereignis. Seuchen begleiten die Menschheitsgeschichte - von der Pest ber die Cholera bis hin zu HIV, Ebola und SARS in jngerer Zeit. Eher ist die Krise also eine Folge mangelnder Vorsorge. Und sie stellt die Frage nach der Resilienz und Nachhaltigkeit unserer Systeme. Das wird wohl das groe Thema der kommenden Zeit sein. Zunchst aber steht eine andere Frage im Vordergrund: Was bedeutet diese Krise und wie kommen wir wieder raus? An die weitaus schwierigere Aufgabe, diese Krise zu begreifen und Vorstellungen fr ein "Danach" zu entwickeln, macht sich Bernhard von Mutius in seinem Essay. Er lenkt den Blick auf die "ungeheure Entfaltung der menschlichen, kooperativen Kreativitt", die in dieser Krise geschieht, und interpretiert dies vor dem Hintergrund einer umfassenderen kreativen Revolution, die im Shutdown zugleich ihre Bewhrungsprobe findet. Denn in der Not erfinderisch zu sein, das ist es doch, was Kreativitt auszeichnet! Ohne seinen Ausfhrungen vorgreifen zu wollen, sei die wichtigste Lehre vorab zitiert. Sie beschreibt, was bereits begonnen hat, worin aber zugleich die groe Aufgabe der Zukunft besteht: Entscheidend sei, so Mutius, "dass wir sehr schnell lernen. Schneller als alles, was wir bisher unter Lernen verstanden haben. Und das nicht im Silo unserer Disziplin, sondern in der Zusammenarbeit der Disziplinen." Und damit lsst sich doch beginnen. In diesem Sinne eine inspirierende Lektre und ein (trotz aller Einschrnkungen) geruhsames Osterfest wnscht Winfried Kretschmer, changeX ... und bleibt gesund!
| |
Diese Woche neu im Magazin | |
Den Blick nach vorn | |
Krise und Hoffnung - ein Essay von Bernhard von Mutius | |
| Wird diesmal alles anders? Die große Frage. Die fast so sehr bewegt wie die, wie lange das alles noch dauert: die Bedrohung durch das Virus, der Ausnahmezustand, die Krise. Das wissen wir nicht, das kann niemand wissen. Dennoch gibt es auch in dieser Situation fundamentaler Ungewissheit Spuren, Zeichen, die einen Weg zurück in die Zukunft weisen. Sie sind noch schwach und flirrend, irritierend wie ein Lichtsignal am Horizont. Aber es gibt sie. Eine Spurensuche. 08.04.2020 zum Essay |
| |
| Zitat | |
"Was in den kommenden Wochen und Monaten gebraucht wird, ist eine positive, realistische Vorstellung für die Zeit danach. Eine Vorstellung, die keine falschen Gewissheiten verbreitet. Und die gerade deshalb Mut macht." | Bernhard von Mutius: Den Blick nach vorn | |
| |
|