| lässt sich aus sozialdemokratischer Perspektive eine deutsche Leitkultur bestimmen? Die Berliner SPD hat jüngst auf einem Parteitag sogar schon den Versuch abgelehnt. Auch weil allein das Wort eine „rechtsnationale Begrifflichkeit“ sei. Der ehemalige Bundestagspräsident und Berliner Sozialdemokrat Wolfgang Thierse widerspricht. Die Sozialdemokratie sollte damit aufhören, kulturelle Identitätsfragen arrogant abzuwehren, und stattdessen endlich damit beginnen, den Begriff Heimat nicht allzu flott verächtlich zu machen.
In Großbritannien ist der Premierministerin Theresa May die Last der Regierungsarbeit auch physisch immer stärker anzusehen, schreibt Tessa Szyszkowitz. Nach dem Brexitchaos, Belästigungsskandalen und mörderischen Machtkämpfen sei es nur noch eine Frage der Zeit, wann Mays Regierung zusammenbricht. Doch wie soll es dann weitergehen?
Der langjährige Regent der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, hat das Theater gegen seinen Willen verlassen. Umso gespannter war die Kulturszene der Hauptstadt auf die Neueröffnung des Hauses unter Castorfs Nachfolger Chris Dercon. Constantin Wißmann erlebte einen seltsamen Abend, der mit Theater nur wenig zu tun hatte.
Zum Schluss noch eine erfreuliche Nachricht aus unserem Haus. Unser Interview mit dem Soziologen Armin Nassehi und dem Filmemacher Imad Karim ist für den „Deutschen Reporterpreis“ nominiert worden. Auf Cicero Plus können Sie das gesamte Gespräch lesen und sich außerdem durch die Bibliothek des Komikers Jürgen von der Lippe führen lassen.
Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur | 