zwei Jahre nach Beginn des offenen Angriffs Russlands auf die Ukraine spitzt sich die Lage dramatisch zu. Am 16. Februar etwa nahmen russische Truppen unter schweren Verlusten die ostukrainische Stadt Awdijiwka ein. Doch entscheidend für den weiteren Kriegsverlauf ist nach Meinung unseres Autors Hans-Ulrich Seidt nicht die Situation an der Front. Was jetzt zählt, ist die politische Entwicklung in den USA. In Deutschland entscheidet derweil eher der wirtschaftspolitische Sachverstand. Grünen-Chefin Ricarda Lang demonstriert in ihrem jüngsten Talkshow-Auftritt die ganze Unbedarftheit der sozial verbrämten Schuldensteigerungspolitik – und Finanzminister Christian Lindner die fatale Zurückhaltung der Bremser. Mein Kollege Ferdinand Knauß hat den Auftritt bei Maybrit Illner gesehen und ist der Meinung, dass Ricarda Langs Schlaraffenland der unsoziale Sozialstaat ist. Zu einem anderen Thema: Ende Mai findet der Katholikentag in Erfurt statt. Der frühere Oberbürgermeister kritisiert den ersten Programmentwurf scharf. Es fehlen die politische Ausgewogenheit und ostdeutsche Stimmen, so Manfred Ruge. „Der Katholikentag wird zum Raumschiff, das keinen Bezug zu den Menschen hat“, sagt er im Interview mit Cicero und fragt sich besorgt: „Bin ich schon ein neuer Rechter, wenn ich gegen das Gendern bin?“ Wir hoffen nicht. Andernfalls wäre das ein bedenklicher Verfall der politischen Kultur. In die aktuelle Zeit würde es dennoch passen: Denn in der politischen Debatte erfährt der Begriff der „spätrömischen Dekadenz“ eine Konjunktur. Aber sind Vergleiche mit dem späten römischen Reich überhaupt statthaft? Der Althistoriker Michael Sommer gibt in der März-Ausgabe von Cicero überraschende Antworten darauf. Eine erste Vorschau. Und dann ist heute natürlich auch wieder Podcast-Tag: Im Cicero Podcast Politik geht es diesmal um folgende Fragen: Woran leidet Robert Habeck, was bewirken die Demos in Deutschland, und wer ist der richtige CDU-Kanzlerkandidat? Darüber spricht die CDU-Politikerin Gitta Connemann mit Cicero-Redakteur Volker Resing. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |