der Bundeskanzler hält sich bewusst zurück mit einer Analyse der Europawahlergebnisse. Sein flapsiges „Nö“ als Antwort auf die Frage einer Journalistin, ob er sich dazu äußern wolle, ist mithin nur konsequent, meint Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Gestern kam Scholz dennoch nicht umhin, doch noch ein paar Worte über den zurückliegenden Sonntag zu verlieren: Das Wahlergebnis sei für „alle Regierungsparteien schlecht“, niemand sei gut beraten, „der jetzt einfach zur Tagesordnung übergeht“. Man müsse nun, scholzte er weiter, „seine Arbeit machen“ und „dafür sorgen, dass unser Land modern wird, dass es vorankommt“. Anstatt Lehren aus dem historisch schlechten Ergebnis der SPD bei der Europawahl zu ziehen, wollen die Parteifunktionäre jetzt ihr „Profil schärfen“ – also die Sozialausgaben erhöhen. Olaf Scholz verbreitet derweil Zweckoptimismus. Für Marguier verdient er daher den Namen „Comical Olaf“. Dessen grünem Koalitionspartner hat auch der alberne Demokratieretter-Wahlkampf nichts genutzt: Selbst die jungen Wähler kehren den Grünen den Rücken, und die Partei stürzt bei der Europawahl ordentlich ab. Hochmut kommt eben vor dem Fall. Für Cicero-Redakteur Ben Krischke ist das ein hochverdienter Absturz. Die einen stürzen ab, die anderen steigen auf. Das Fidesz-Bündnis bleibt stärkste Kraft in Ungarn. Scharfe Konkurrenz erwächst Viktor Orbán jedoch durch den politischen Newcomer Péter Magyar, ein ehemaliges Fidesz-Mitglied. Dieser hält das Wahlergebnis sogar für „ein politisches Erdbeben“. Die politische Zukunft Ungarns bleibt jedenfalls konservativ, schreibt unser neuer Praktikant Philipp Sajthy, der Ungarn sehr gut kennt, in seinem ersten Beitrag für Cicero Online. Kryptowährungen ermöglichen das schnelle Transferieren von Geldern auch über Ländergrenzen hinweg. Wie die Hamas und andere Terroristen von Kryptowährungen profitieren und diese zum Kampf gegen Israel nutzen, erklärt die Islamwissenschaftlerin Isabel Lang im Interview mit Ilgin Seren Evisen. Lang weiß: „Die Hamas gehört zu den reichsten Terrororganisationen der Welt.“ Das globale Geschäft mit angeblichen CO2-Einsparungen wächst. Doch kluge Klimapolitik ist das nicht. Nun erschüttert ein Bericht das Vertrauen in den CO2-Zertifikathandel schwer. Der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Weimann erklärt, wie das globale Geschäft mit angeblichen CO2-Einsparungen funktioniert und warum es wächst: Der Handel mit dem guten Gewissen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat heute seine erste Rede in Anwesenheit im Deutschen Bundestag gehalten. Die Wagenknecht-Partei blieb der Veranstaltung fern, während Selenskyj nach der Geschlossenheit Europas gegen Russland rief. „Die russische Armee hinterlässt dutzende Friedhöfe“, sagte Selenskyj unter anderem. Ben Krischke hat sich die Rede angehört. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |