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Liebe Leserinnen & Leser,
die Preise für Strom explodieren - und am Donnerstag tritt die neue "Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung" in Kraft, laut der z.B. Ladentüren nicht dauerhaft offen bleiben dürfen. Doch statt sich nur an Vorschriften zu halten, greifen nun manche Händler selbst zu Sparmaßnahmen. So stehen neuerdings in einzelnen Saturn-Märkten einige Rolltreppen still, ebenso in Kaufhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof. Dabei galten Rolltreppen einst als ikonisches Element von Einkaufstempeln - doch die Zeiten sind nun vorbei.
Und nun viel Spaß mit dem Newsletter, Ihr Florian Treiß
So erreichen Händler und Marken Wachstum und nachhaltigen Erfolg - Was Unternehmen von den Fast-Commerce-Logiken lernen können: Die Covid-19-Pandemie hat das Leben und die Lebensumstände weltweit stark verändert und die Digitalisierung bei Verbrauchern sowie bei Handel und Herstellern beschleunigt. So hat der Online-Handel innerhalb eines Jahres die Entwicklung einer ganzen Dekade durchlaufen. Eines der europäischen Vorzeigebeispiele für Skalierung in der Post-Covid-Ära der Berliner Lieferdienst Gorillas. Auch wenn der Hype um den Fast Commerce bereits wieder abzuflachen scheint und ein Konsolidierungsprozess am Markt zu beobachten ist, lassen sich aus dem kurzfristigen Erfolg und der schieren Masse an Wettbewerbern wichtige Rückschlüsse auf die Logiken der Post-Covid-Ära ziehen. Mehr dazu im Partnerbeitrag von Fabian Tönnesmann und Hauke Fricke (Ginkgo Management Consulting).
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Im Jahr 2000 als Printmagazin in Berlin gestartet, hat sich 032c längst zu einer weltweit bekannten Medien- und Modemarke weiterentwickelt. Nun kommt zum Reich von Maria und Joerg Koch erstmals ein stationärer Laden hinzu: Der befindet sich in Berlin-Charlottenburg auf der Kantstraße zwischen Paris Bar und Schwarzes Café, will aber weniger ein klassischer Laden sein als viel mehr ein Workshop. Zur Eröffnung des neuen 032c Workshops konnte Sterling Ruby mit der Kollektion S.R. Studio. LA. CA. gewonnen werden. Die "Berliner Zeitung" beschreibt den 032c Workshop als "begehbares Sextape", während die "Textilwirtschaft" einige Fotos der neuen Kreativadresse zeigt.
Der niederländische MediaSaturn-Herausforderer Coolblue hat am Freitag seinen zweiten Store in Deutschland eröffnet, und zwar auf 1.400 Quadratmetern in der Innenstadt von Essen. Coolblue-CEO Pieter Zwart sagt: "Wir eröffnen stationäre Stores für unsere Kunden, damit sie Produkte in echt erleben können. In acht Produktwelten haben sie die Möglichkeit, Geräte anzufassen und auszuprobieren, denn sie wissen oft schon, welches Produkt sie suchen. Wenn Kunden beispielsweise einen neuen Fernseher brauchen, möchten sie ihn zuerst sehen." Vergangenes Jahr hatte Coolblue in Düsseldorf sein erstes Geschäft in Deutschland eröffnet.
Wie schon die Mutter Rewe will auch der Discounter Penny bald erstmals einen kassenlosen Store testen: Laut Deutschlandchef Stefan Magel sollen 2023 "volldigitale Läden" getestet werden. Zwar wäre schon in diesem Herbst ein erster Versuch geplant gewesen, allerdings habe sich der Konzern dazu entschieden, Rewe mit einigen Testmärkten den Vortritt zu lassen. Mehr dazu in einem IFH-Pocast mit Stefan Mangel. Unterdessen hat das Handelsunternehmen Zabka offenbar seinen autonomen Store „Nano“ erstmals auch nach Deutschland gebracht, und zwar zur Mitarbeiter*innen-Verpflegung in das Autowerk von Tesla bei Berlin. Innerhalb eines Jahres hatte Zabka mithilfe des kalifornischen Startups AiFi bereits 50 solcher Stores in Polen eröffnet. Mehr zu den Pilotprogrammen auch in einem Beitrag von Handelsforscher Stephan Rüschen.
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Vergangene Woche hatten wir über das Rebranding der Otto-Tochter MyToys berichtet, die sich auf Kinderbekleidung und Spielzeug fokussiert. Stephan Randler von Neuhandeln ist aufgefallen, dass mit dem Relaunch des Webshops das Kombishopping-Modell kein zentrales Element mehr ist: Bislang konnten Kund*innen in der Menüleiste am oberen Seitenrand in die Schwester-Shops Mirapodo (Sortiment: Mode) und Yomonda (Möbel & Wohnen) wechseln, die ebenfalls von der MyToys Group betrieben werden. Für alle drei Shops gab es bislang einen gemeinsamen Login und Warenkorb. Zwar ist dieses Kombishopping aktuell noch möglich, es wird aber nicht mehr zentral beworben, zumal Yomonda zum Jahresende eingestellt wird.
Laut Social-Media-Experte Matt Navarra testet Instagram in seiner Beta-Version ein neues Shopping-Feature. Es erlaubt Usern interessante Produkte durch einen einfachen Screenshot direkt zur Wunschliste hinzuzufügen, berichtet onlinemarketing.de. Allerdings funktioniert das noch längst nicht in jedem Webshop, sondern nur dann, wenn User direkt in Instagram einen Screenshot machen, der dann entsprechend auf der Wunschliste gespeichert werden kann. Instagram strebt mit verschiedenen Shopping-Funktionen schon länger an, einen vollwertigen Shopping-Service aufzubauen, bei dem User die App zum Einkaufen nicht mehr verlassen brauchen.
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Laut dem Marktforscher GfK sank der Marktanteil der Markenhersteller im Lebensmitteleinzelhandel, der im vergangenen Jahr noch bei über 59 Prozent lag, im Juni 2022 auf nur noch 56,5 Prozent. Daran konnte auch eine Zunahme der Rabattaktionen nichts ändern. Die Markenhersteller büßten damit Milliardenumsätze ein, während die Eigenmarken des Handels die großen Gewinner sind. "Der Trend geht aktuell zu den Preiseinstiegs-Eigenmarken. Das ist ein deutliches Anzeichen, wie groß die Verunsicherung in der Bevölkerung ist", sagt GfK-Handelsexperte Robert Kecskes. Doch wer der Inflation durch den Wechsel zu Eigenmarken ein Schnippchen schlagen will, muss aufpassen: Zuletzt waren die Preissteigerungen bei Eigenmarken höher als bei den Markenprodukten.
Und noch etwas von der GfK: Das Konsumklima setzt in Deutschland seine steile Talfahrt fortsetzt. Der Marktforscher prognostiziert für das Konsumklima für September 2022 -36,5 Punkte und damit 5,6 Punkte weniger als im August dieses Jahres. Die Sparneigung der Bundesbürger legt hingegen im August um satte 17,6 Punkte zu und klettert damit auf 3,5 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit mehr als elf Jahren. "Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen. Dies belastet das Konsumklima weiter, da im Gegenzug weniger finanzielle Mittel für den übrigen Konsum zur Verfügung stehen", sagt GfK-Mitarbeiter Rolf Bürkl.
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