Sie kennen das als visuellen Kunstgriff in zahlreichen Hollywoodfilmen: geschwärzte Akten, die auf Heimlichtuerei von Regierungen und Geheimdiensten hindeuten, die durch die partielle Zensur widerwillig herausgegebener Dokumente ihre eigenen Schandtaten vertuschen wollen. So wälzen sich etwa Robert Redford und Dustin Hoffman als Woodward und Bernstein in „Die Unbestechlichen“ von 1976 durch die entsprechend bearbeiteten Watergate-Akten. Und in dem 2019 erschienenen Film „The Report“ muss der Senatsmitarbeiter Daniel Jones dergestalt geschwärzte Unterlagen sichten, die die Folterpraktiken der CIA belegen. Mit der Ikonographie sind wir also schon vom Kino her vertraut, die sich uns jetzt auch bei der Ansicht der im Zuge der sogenannten Corona-Aufarbeitung freigeklagten Akten darbietet. Aber egal ob RKI-Files, Impfstoffverträge oder SMS-Gate: Eine wirkliche Aufarbeitung der Corona-Krise wird erst stattfinden, wenn alles auf den Tisch kommt. Es wird Zeit, dass die europäischen Bürger mehr Transparenz einfordern, findet Ciceros stellvertretender Chefredakteur Ralf Hanselle. Damit das Schwarz-Weiß-Denken endlich ein Ende hat. An Transparenz während der Corona-Krise haben es auch die öffentlich-rechtlichen Medien mangeln lassen. Und das ist nur ein Beispiel für die ungute Nähe zwischen ÖRR und Regierungskreisen. Ein neues Manifest entwirft eine Zukunftsvision für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Es enthält viele kluge Ideen. Doch die eigentliche Stärke liegt in der Liste der Unterzeichner begründet: Kritik kommt auch von innen. Mein Kollege Ben Krischke über den Hilferuf aus dem System. Nicht, dass die Öffentlich-Rechtlichen nicht auch gelegentlich durchaus Sehenswertes produzieren. Aus Anlass seines 80. Geburtstags zeigt die ARD eine Dokumentation über Gerhard Schröder. Und porträtiert einen Altkanzler, der trotz Ukrainekrieg mit sich im Reinen zu sein scheint. Kritik übt Schröder nicht an Putin – sondern an der SPD-Führung und an Annalena Baerbock. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier hat sich die Doku vorab angesehen. Dass Schröder Geld aus Russland erhält, ist bekannt. Aber trifft das auch auf den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron zu? Die AfD-Chefs hatten Bystron bis heute eine Frist gesetzt, um eine Erklärung zu Bestechungsvorwürfen abzugeben. Und die fiel so schwammig aus, dass die AfD erstmal lieber schweigt. Unser Autor Mathias Brodkorb findet: Klare Dementis sehen anders aus. Heute wird sie 75 Jahre alt: unsere gute alte Nato. Zahlreiche PR-Strategen versuchten bereits, die Bedeutung der Nato propagandistisch zu unterstreichen. Dabei gab es in den vergangenen 75 Jahren allerlei Fettnäpfchen und Skurrilitäten zu bestaunen. Michael Rühle über die Nato und die Tücken ihrer Selbstdarstellung. Sie entkam den Fängen der Hamas-Terroristen und kämpft jetzt für die verbliebenen Geiseln: Maya Regev. Mareike Enghusen porträtiert das bekannteste Gesicht der israelischen Freilassungsbewegung. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |