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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 29.06.2020 | Teilweise bewölkt bei bis zu 25°C. | ||
+ Weniger Fälle, mehr Tests in Berlin + Homophobe Übergriffe beim CSD + Falsche Filme im Colosseum-Kino in Pankow + |
von Felix Hackenbruch |
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Guten Morgen, huch, das halbe Jahr ist schon wieder fast vorbei, die Tage werden kürzer und die Sommerferien (unsere neue Stadtlebenserie, den CP-Insel-Check sowie eine interaktive Fortsetzungsgeschichte finden Sie weiter unten!) haben begonnen. Höchste Zeit für einen Halbjahresrückblick. Wie gut, dass CP-Kollege Stefan Jacobs bereits an Silvester in die Glaskugel geschaut hat. Mal sehen, wie es um seine Wahrsager-Fähigkeiten bestellt ist: Im Januar wird der Bau der Tesla-Fabrik wegen Zauneidechsen abgesagt. Im Februar wird ein Kompromiss zur Gestaltung der Karl-Marx-Allee gefunden – grüne Parkplätze. Im März veröffentlicht der RBB eine Schwarz-Weiß-Doku über die Pandazwillinge. Im April bekommt die Oberbaumbrücke einen nochmals breiteren Radstreifen. Im Mai meldet das Statistikamt 23 Prozent mehr Einkommensmillionäre. Im Juni beginnt auf dem Flughafen Tempelhof im Beisein von CDU-Prominenz die Aufforstung. Hach, ja… Eidechsen, Parkplätze und Pandas. Fantasie ist krass, Realität ist krasser. | |||||
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Seit einem Jahr sucht Checkpoint-Leser Tobias F. eine größere Wohnung. Bei sich rund um den Torstraßen-Kiez entdeckte er dabei ganze Blöcke, die teils seit Jahren leer stehen. „Ziemlich sicher aus Spekulation“, sagt er. Dabei dürfen laut Zweckentfremdungsverbot Wohnungen nur drei Monate freistehen. Also schrieb F. am 9. Dezember eine Mail an Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) und wies sie auf zwei Gebäude in der Friedrichstraße hin. Eine Mitarbeiterin antworte am 10. Dezember und verwies auf den Bezirk. Also schrieb F. an Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) „ich freue mich auf Ihre Antwort“ und wartete. Und wartete. Im Folgenden dokumentieren wir den Schrift“wechsel“: 5. Januar, F.: „Sehr geehrter Herr Gothe, sehr gerne würde ich mehr über meine Anfrage vom 10. Dezember 2019 erfahren. Wann kann ich mit einer Antwort rechnen.“ Gothe: 27. Februar, F.: „Sehr geehrter Herr Gothe, immer noch erfahre ich gerne mehr über meine Anfrage vom 10. Dezember. (…) Was hat das Bezirksamt bisher unternommen?“ Gothe: 6. April, F.: „Sehr geehrter Herr Gothe, dies ist bereits meine 4. E-Mail an Sie. Wann kann ich mit einer Antwort auf mein Anliegen rechnen?“ Gothe: 24. Juni, F.: „Lieber Herr Gothe, leider habe ich noch keine Rückmeldung erhalten. (…) Sehen Sie unten ein paar weitere Beispiele von seit Jahren leerstehenden Gebäuden in der Torstraße. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.“ Gothe: Bis Sonntagabend hatte der Baustadtrat noch immer nicht geantwortet. Behördenping ohne Pong. | |||||
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Weil der Sommer immer auch Lese- und Entspannungszeit ist, starten wir heute im Checkpoint die Rubrik „Erzähl mal weiter“. Gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir jede Woche eine Fortsetzungsgeschichte schaffen. Den Auftakt macht Wladimir Kaminer mit „Das verlorene Haus“. Und jetzt sind Sie gefragt – Wie soll es weitergehen? Schicken Sie uns Ihre Fortsetzung (maximal 600 Zeichen) bis spätestens heute um 16 Uhr an checkpoint@tagesspiegel.de. Die beste Idee veröffentlichen wir hier morgen. Und die gesamte Geschichte (deren Ende wiederum Wladimir Kaminer am Freitag schreiben wird) lesen Sie am Wochenende im Tagesspiegel und auf Tagesspiegel.de. Viel Spaß beim Lesen und Schreiben! Das verlorene Haus von Wladimir Kaminer Nicht alle Geschäfte auf unserer Straße haben die dreimonatige Corona-Pause überlebt. Die Frisöre, die Waschmaschinenreparatur, der komische kleine Laden „Ersatzteile für Wasserpfeifen“ und ein von Indern betriebenes mexikanisches Restaurant haben es geschafft, sie sind mit den ersten Lockerungen aus dem Corona-Schlaf erwacht. Die Spätverkaufsstellen, die eigentliche Infrastruktur der Stadt, waren gar nicht zu. Die Spätis sind sowieso das Geschäft der Zukunft, sie ersetzen bereits jetzt Kneipen, Post, Lebensmittelläden und Familienbetreuung mit psychologischer Beratung. Ich glaube, dass die Spätiverkäufer in ihren Läden leben, ich sehe sie Tag und Nacht bei der Arbeit. Entweder stehen sie hinter der Verkaufstheke oder sie sitzen vor ihrem Laden auf der Bank. Aber das größte Gebäude in unserer Straße, das Filmtheater „Colosseum“, ist in die Insolvenz gegangen. Das Haus gehörte natürlich zur Risikogruppe, schon über 100 Jahre alt und mit Vorerkrankungen, es wurde bereits im XIX. Jahrhundert... | |||||
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