Liebe Frau Do, starten wir mit der angeblich schönsten Nebensache der Welt, dem Fußball: Borussia Mönchengladbach bekam es in der Königsklasse mit Real Madrid zu tun. Was die Zuschauer im Fernsehen sahen, grenzte zunächst an eine Sensation. Borussia führte 2:0 gegen die „Galaktischen“. Doch Real schlug mit aller Wucht zurück und kam in der 93. Minute noch zum 2:2-Ausgleich. Wie bitter für die Mönchengladbacher. Einen ausführlichen Spielbericht lesen Sie hier. Von der Nebensache zur Hauptsache: Heute tagt das aktuell wichtigste politische Gremium in Deutschland – aber in der Verfassung ist es nicht einmal vorgesehen. Inzwischen wird es Corona-Gipfel genannt, eigentlich handelt es sich um die Ministerpräsidentenkonferenz, kurz MPK, deren Wurzeln bis 1947 zurückreichen, wie Jan Drebes in einem Hintergrund erklärt. Von einer „ausgesprochen schwierigen“ Situation spricht die Bundeskanzlerin, aber das ist stark untertrieben: Die Zahl von 20.000 Neuinfektionen pro Tag in Deutschland, die Angela Merkel vor zwei Wochen für die Weihnachtszeit erwartet hatte, dürfte schon gegen Ende dieser Woche erreicht werden. Aus meiner Sicht muss der Kampf gegen Corona jetzt effizienter, präziser und erfolgreicher geführt werden. Von einem neuerlichen flächendeckenden Lockdown halte ich allerdings nichts, argumentiere ich in meiner Analyse: Vom Scheitern der Politik in der Pandemie. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet tritt dagegen für drastische Kontaktbeschränkungen ein: „Die bisher geltenden Maßnahmen reichen nicht aus, den Trend zu stoppen.“ Die politische Debatte vor der MPK beschreiben Kirsten Bialdiga, Jan Drebes und Kerstin Münstermann. Ungewöhnlich scharfe Kritik an Laschet, aber in anderer Sache, kommt von dessen Parteifreund Friedrich Merz: Der Konkurrent um den Bundesvorsitz der CDU wolle ihn um seine Chancen bringen. Das wird wohl so sein und liegt auf der Hand. Ob allerdings die Frage, wann und wie der Bundesparteitag stattfinden kann, am Ende wirklich so entscheidend ist, wie Merz behauptet, wird sich zeigen. Für Kristina Dunz spiegeln seine Äußerungen jedenfalls den politischen Stil von Donald Trump wider, wie sie in ihrem Leitartikel schreibt. Trump, ein Idol? Für seine Anhänger ist er das wohl. Philipp Holstein hat sich in seinem Essay mit Idolen aus der Welt der Musik und des Films in Zeiten von Corona beschäftigt. Große Stars brauchen die Leinwand oder eine Bühne mit zehntausenden Zuschauern – die aktuelle Lage bedroht den Berufsstand massiv. „Idole sind extrem widerstandsfähig“, zitiert Holstein allerdings den Autor Peter Kemper in seinem spannenden Text. Womit wir wieder bei Trump und nächstem Dienstag wären, wenn in den USA gewählt wird. Von einem Triumph des Präsidenten auf den letzten Metern berichtet unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann in seiner Analyse. Falls Sie am Morgen nach der langen Nacht wissen wollen, als wie widerstandsfähig sich Trump erweist, informiere ich Sie in der „Stimme des Westens“. Alle Informationen und Ergebnisse gibt es auch in unserem US-Wahl-Blog. Falls Sie auch die Rheinische Post abonniert haben, erhalten Sie ab 5 Uhr eine aktualisierte Fassung Ihrer Zeitung als ePaper. Dafür müssen Sie sich nur unentgeltlich hier freischalten lassen. Heute wird ein wichtiger politischer Tag – in Berlin entscheidet sich, wie es im Corona-Herbst für uns alle weitergeht. Lassen Sie sich nicht unterkriegen, genießen Sie den Morgen. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |