Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir für Sie wieder spannende Meldungen aus Forschung, Medizin und Technik gesammelt. Wir berichten, warum sich auch Menschen mit rheumatischen Erkrankungen gegen Covid-19 impfen lassen sollten, wie sich bunte Solarpanels produzieren lassen, warum Weltuntergangsfilme unsere Resilienz steigern und womit Echsen im Dunkeln leuchten.

Eine gute und gesunde Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

Impfen auch bei Rheuma!

Entgegen häufiger Falschmeldungen dürfen und sollten sich auch Patienten mit entzündlichem Rheuma gegen Covid-19 impfen lassen, wie die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) betont. Das Gleiche gelte für Menschen, die sich einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, welche die körpereigene Abwehr unterdrückt. Der Impfstoff sei zwar für diese Patienten noch nicht systematisch getestet, erläutert Andreas Krause, Präsident der DGRh, „Erfahrungen mit Totimpfstoffen zeigen aber, dass die Impfungen auch bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in aller Regel sicher und wirksam durchführbar sind“. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät sogar generell, Patienten mit einem eingeschränkt funktionierenden Immunsystem vorrangig zu impfen. Einzige Gegenanzeige wäre eine Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe des Serums.

Foto der Woche: Leuchtende Echse

Bei ihren nächtlichen Wanderungen durch die Namib-Wüste orientiert sich der Wüstengecko (Pachydactylus rangei) am Mondlicht. Dessen blauer Anteil wird von fluoreszierenden Hautbereichen des Reptils aufgenommen und als heller wirkendes, neongrünes Licht am Bauch und rund um die Augen wieder abgestrahlt, wie Münchner Forscher nun herausfanden. Vermutlich dient die Fähigkeit zur Biolumineszenz auch als Signal für Artgenossen.

Bunte Solarzellen

Architekten lieben Solarzellen nicht besonders. Die monotonen dunkelgrauen Platten sind nicht gerade ein Hingucker. Freiburger Forschern ist es nun gelungen, bunte Solarpanels herzustellen, die ebenso leistungsstark sind wie ihre anthrazitfarbenen Gegenstücke. Dazu tragen sie keine Farbpigmente auf – was die Leistung der Solarzellen vermindern würde –, sondern bringen eine mirkrometerfeine Struktur auf die Oberfläche der Glasplatten auf. Diese reflektieren jeweils nur eine bestimmte Farbe aus dem Spektrum des auftreffenden Sonnenlichtes. Vorbild für die Technik sind die Flügel tropischer Schmetterlinge, deren mikrostrukturierte Oberflächen bunt schillern.

Die Nacht der lebenden Toten stärkt uns

Wer an Filmen Gefallen findet, in denen unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Zombies oder alles vernichtende Maschinenmenschen auftreten, nimmt die nervlichen Herausforderungen der gegenwärtigen Pandemie gelassener hin. Zu diesem Schluss kommt der emeritierte Psychologieprofessor John Johnson von der Pennsylvania State University in einem Fachartikel. Menschen, die ein besonders hohes Interesse an makabren Szenen zeigten, wiesen eine höhere psychische Widerstandskraft gegenüber den Folgen von Verboten und Restriktionen auf. Der Zusammenhang ist laut Johnson dosisabhängig, der Grad an Resilienz steige also mit der Anzahl gesehener Horror- und Weltuntergangsstreifen. „Diese Art von Filmen scheinen mental auf die aktuellen Ereignisse vorzubereiten“, sagt der Wissenschaftler. 310 Probanden nahmen an der Studie teil.