Liebe Frau Do, die Rheinische Post hatte die Nachricht von der ersten bestätigten Corona-Infektion in NRW exklusiv gemeldet. Betroffen ist ein Ehepaar, sie ist Erzieherin in einer Kita. Der Ehemann hatte an einer Karnevalsparty teilgenommen, dort feierte auch ein Bundeswehrsoldat, bei dem die Infektion jetzt ebenfalls nachgewiesen wurde. Auch ein Arzt, der mit dem Ehepaar in Kontakt stand, hat sich angesteckt - und am späten Abend wurden weitere Infektionen im direkten Umfeld bekannt. Noch ist unklar, wieviele Menschen insgesamt betroffen sind. Es sei ein „Puzzle mit unendlich vielen Teilen“, die gesellschaftlichen Kontakte des Paars zu identifizieren und möglichen Ansteckungsfällen nachzugehen, sagte uns am Abend ein Sprecher des Kreises Heinsberg. Ein Krisenstab soll die Gefahr in den Griff kriegen, vorgestellt wird er heute von den Bundesministern für Inneres und Gesundheit, Horst Seehofer und Jens Spahn. (Letzterer sekundiert Ministerpräsident Armin Laschet bei dessen Bewerbung für CDU-Vorsitz und Kanzleramt. So finden die beiden aktuellen C-Themen zusammen.) Was Sie jetzt über den Corona-Virus wissen müssen, haben Dr. Matthias Beermann, Dr. Antje Höning und Philipp Jacobs recherchiert. Ein Leser hatte mir gestern geschrieben, dass "die Medien" (die es als Block aus meiner Sicht nicht gibt) die Gefahr übertreiben und zu wenig differenzieren. Dass das auf uns nicht zutrifft, zeigt auch dieser Text. Der Politische Aschermittwoch steht eigentlich für klare Kante. Friedrich Merz trat gestern Abend in Thüringen auf, aber wer Attacken gegen seine CDU-Kontrahenten erwartet hatte, wurde enttäuscht. Eine klare Ansage, wer Koch und wer die Kellner sein sollen, machte er allerdings schon: "Wenn die Wahl so ausgeht, wie ich denke, dann gehören Laschet und Spahn zu meinem Team.“ Mein Kollege Henning Rasche hat die Rede von Friedrich Merz in Thüringen vor Ort verfolgt, Kirsten Bialdiga war bei Armin Laschet im Sauerland, Dr. Gregor Mayntz bei CSU-Chef Markus Söder in Niederbayern. Die gesammelten Eindrücke lesen Sie hier. Laschet-Sekundant Jans Spahn hatte seine eigene Aschermittwochsrede übrigens aus nachvollziehbaren Gründen, siehe oben, abgesagt. Solche Karrieren wie von Werner Wenning sind in Deutschland heute nicht mehr vorstellbar: Vom Lehrling bis zum Vorstandschef eines Weltkonzerns, später noch Aufsichtsratsvorsitzender. Nach mehr als fünf Jahrzehnten bei Bayer tritt er in zwei Monaten endgültig ab. Unsere Wirtschaftschefin Dr. Antje Höning hat ihn zum Abschied porträtiert und dabei auch die Schattenseiten nicht ausgelassen. Wer Bayer-Aktien hält, weiß, wovon ich rede. Vielleicht erinnern Sie sich an den Hit "Mercy" der walisischen Sängerin Duffy, der vor zwölf Jahren um die Welt ging. Etwas später kündigte sie an, ihre Karriere auf Eis zu legen. Die Begründung lieferte sie erst jetzt auf Instagram nach: Sie sei betäubt, vergewaltigt und mehrere Tage gefangen gehalten worden. Sie habe überlebt, aber bis heute gebraucht, um sich zu erholen. "In den vergangenen zehn Jahren, an Tausenden von Tagen, wollte ich wieder die Sonne in meinem Herzen spüren. Und nun scheint sie wieder." Martina Stöcker und Marcel Jarjour haben die bedrückende Geschichte aufgeschrieben. Sonne im Herzen, die wünsche ich Ihnen. Kommen Sie gut in den Tag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |