Liebe Frau Do, das Coronavirus hat den Fußball besiegt und jetzt auch die CDU: Der Sonderparteitag, auf dem Ende April ein neuer Bundesvorsitzender gewählt werden sollte, fällt flach, die K-Frage bleibt damit vorerst unbeantwortet. Durchaus innenpolitische Gründe hat wohl auch der Erlass von US-Präsident Donald Trump, wonach Europäer aus dem Schengenraum bis Karfreitag nicht einreisen dürfen. Holger Möhle kommentiert. Transatlantikflüge werden eingestellt, was die gesamte Wirtschaft zusätzlich belastet. Doch die USA sind nicht allein, auch andere Länder schließen die Grenzen. Welche Konsequenzen sich für Ihre persönlichen Reisepläne ergeben, haben wir für Sie recherchiert. Korrekte Informationen sind jetzt wichtig: Weiterhin finden Sie auf unserem Liveblog alle aktuellen Nachrichten rund um das Coronavirus. Eine Überleitung von Corona zur AfD wäre leicht, aber ich verkneife mir diese billige Pointe. Jedenfalls ist der von AfD-Politikern gegründete rechtsnationale „Flügel“ für das Bundesamt für Verfassungsschutz jetzt offiziell ein Beobachtungsfall. Nicht nur seine wichtigsten Vertreter, der Thüringer Fraktionsvorsitzende Björn Höcke und der Brandenburger Fraktionschef Andreas Kalbitz, seien eindeutig Rechtsextremisten. „Wenn sich die Spielarten des Extremismus erweitern, dann erweitern auch wir unseren Beobachtungsradius“, sagt der Behördenleiter Thomas Haldenwang dazu. Der „Flügel“ soll rund 7000 Anhänger zählen. Unser Berliner Korrespondent Dr. Gregor Mayntz, der sich schon länger mit dem „Flügel“ beschäftigt, sieht den Schritt in seinem Kommentar als überfällig an. Bleiben wir am rechten Rand: Ein Video von Xavier Naidoo macht in sozialen Netzwerken die Runde, das nach meinem Verständnis nur als volksverhetzend empfunden werden kann. Aus der Jury von „DSDS“ ist der Sänger deswegen schon rausgeflogen. Nun behauptet er, man habe ihn missverstanden. Das ist eine gängige Antwort in solchen Fällen, daher hat sich Philipp Holstein den Text gründlich vorgenommen. Ich finde unfassbar schade, was Naidoo aus sich macht – er hat eine großartige Stimme, ist ein erstklassiger Musiker, was spukt ihm bloß im Kopf herum? Das Gegenteil solcher völkisch-verdrucksten Weltbilder stellt der Begriff der bürgerlichen Freiheit dar. Lange gab es in der FDP herausragende Persönlichkeiten, die dafür in besonderer Weise stehen. Doch viele sind es nicht mehr, und jetzt ist einer von ihnen gestorben: Burkhard Hirsch, einst NRW-Innenminister und fast zwei Jahrzehnte lang Mitglied des Bundestags, wurde 89 Jahre alt. Vor nicht mal einem Monat war ich bei einer Veranstaltung in der Düsseldorfer Kanzlei seines Parteifreunds Gerhart Baum. Hirsch war da, begrüßte die Gäste, mischte sich ein und machte einen fitten Eindruck. Er wird fehlen. Martin Bewerunge hat den Nachruf geschrieben. Heute ist Freitag, der 13. – mich stört das nicht, warum auch. Die Rheinische Post hat eine christliche Tradition und steht nicht für Aberglauben. Im Verlagshaus in Heerdt gibt es einen 13. Stock, was in den USA undenkbar wäre. Nein, dieser Tag ist ein Tag wie jeder andere. Aber nutzen Sie ihn, denn morgen kann schon alles anders sein. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |