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Sehr geehrte Damen und Herren, | wieder erkranken mehr Menschen an Corona, einige müssen ins Krankenhaus. Gleichzeitig haben soziale Medien wie Facebook,Twitter und WhatsApp in den vergangenen Jahren verändert, wie wir kommunizieren, wie wir neue Nachrichten erfahren und mit wem wir überhaupt in Kontakt sind. Eine Konsequenz von beidem ist, dass die Gesellschaft unruhig ist wie lange nicht mehr. Unser Land geht durch eine Zeit, die alles andere als einfach ist. Das merken wir auch bei Planung und Produktion von WELT AM SONNTAG.
In der kommenden Ausgabe wird mein Kollege Andreas Rosenfelder (Chef des Kulturteils) auf den Seiten 2 und 3 einen fulminanten, streitbaren Text zur Würde des Menschen in Corona-Zeiten veröffentlichen. Gut möglich, dass Sie inhaltlich nicht einverstanden sein werden (oder, umgekehrt, sehr einverstanden sind).
Und meine Kolleginnen Annelie Naumann und Tina Kaiser haben über die „QAnon“-Szene recherchiert. Das sind jene, pardon, Verrückten, die sich radikalisieren, auf Basis von WhatsApp-Nachrichten, von Internet-Gerüchten, von nie belegten Lügen und Behauptungen, viele davon antisemitischer Natur. Trotzdem widmen sich Kaiser und Naumann dem Thema mit großem Ernst. Denn die Bewegung wächst:
„Für diese Hexenjagd werden sich noch alle verantworten müssen“, war die erste SMS, die unsere Reporterin Tina Kaiser von Tamara K. im September bekam. Tamara K. war nicht gut auf „die Presse“ zu sprechen. Wenige Tage zuvor hatte sie auf einer Bühne vor dem Reichstag gestanden und Demonstranten aufgefordert, sich auf die Treppen vor dem Parlament zu setzen. Mit der Aktion wurde die Heilpraktikerin aus der Eifel über Nacht zum deutschen Postergirl der antisemitischen Verschwörungideologie QAnon. Zeitungen nannten sie die „Corona-Demo-Hetzerin“. „Tamara K. hat mir gesagt, sie habe Journalistenanfragen aus der ganzen Welt abgelehnt und sich entschieden, mich treffen zu wollen“, sagt Kaiser. „Das nennt man wohl Reporterglück.“ Kaiser berichtet mir, dass sie nervös gewesen sei, als sie Tamara K. zum ersten Interview in einem Berliner Biergarten traf. Verschwörungsanhänger hatten in den Tagen zuvor mehrfach zu Gewalt gegen Journalisten aufgerufen. „Aus Sicherheitsgründen vereinbarte ich mit meinem Ressortleiter, ihm per Handy regelmäßig meinen aktuellen Standort zu schicken“, sagt Kaiser. Zu ihrer Erleichterung erlebte Kaiser Tamara K. nicht aggressiv, im Gegenteil. „Das ist vielleicht die erschütterndste Erkenntnis: Sie wirkte auf mich eigentlich wie eine nette, empathische Frau, die aber leider irgendwann falsch abgebogen und dem Verschwörungswahn verfallen ist.“ Insgeheim hoffe sie ein bisschen, der Artikel könne Tamara K. den Weg zurück in die Realität ebnen, sagt Kaiser. „Aber vermutlich ist das auch nur Wunschdenken.“ |
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Ich wünsche Ihnen interessante Lektüre. Und ein tolles Wochenende!
Bester Gruß aus Berlin
 Johannes Boie Chefredakteur WELT AM SONNTAG
PS: Nach 40 Jahren wendet sich der S. Fischer Verlag von einer seiner prominentesten Autorinnen ab. Monika Maron spricht bei uns exklusiv über die Grenzen der Freiheit und ihr Leben für die Literatur. |
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Kontaktieren Sie mich gern auch über meine Social Media Kanäle. |
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