Liebe Frau Do, es lief alles nach Plan. Gestern Abend um 21.55 Uhr unserer Zeit setzte der Mars-Rover „Perseverance“ erfolgreich auf dem roten Planeten auf. Schon wenige Augenblicke später twitterte die Nasa das erste Bild, das der Rover auf dem Planeten geschossen hat. Jetzt soll das Gerät Gesteinsproben sammeln, die Aufschluss darüber geben sollen, ob es jemals Leben auf dem Mars gegeben hat. Mehr über diesen außerordentlichen Erfolg der Nasa berichtet Ihnen mein Kollege Ludwig Jovanovic. Vom roten Planeten zurück auf die Erde. Wann der Lockdown endet, weiß noch niemand so genau. Die Hoffnung richtet sich auf den März, aber für Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) scheint das verfrüht zu sein. Seine „Vision“ sei es, dass die Außengastronomie zu Ostern geöffnet sei, sagte er gestern Abend in der Talkshow von Maybrit Illner. Ehrlich, Ostern erst? Die Außengastronomie galt doch als ein eher unkritischer Bereich. Kommen also die anderen Branchen erst danach? Es wird sich zeigen, wie er das gemeint hat; nachgefragt wurde nicht. Einer, der in der Runde wenig zu Wort kam, war der neue BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Ein ausführliches Interview mit ihm lesen Sie morgen hier: über den Lockdown, die Frauenquote und die AfD. Seit rund einem Jahr beschäftigt uns Corona, aber es ist schwer zu fassen, wann der Beginn der Pandemie sich jährt. Schaut man nach Wuhan oder Gangelt? Jedenfalls leben wir nun schon seit rund einem Jahr mit Corona, und das nehmen wir zum Anlass für eine Serie von Artikeln: Was war, was ist, was kommt. Die Zahl der Neuinfektionen ist seit Beginn des Jahres in Deutschland und auch in NRW stark gefallen. Seit einigen Tagen ist diese Entwicklung zum Stillstand gekommen. Vieles spricht dafür, dass die britische Mutation des Coronavirus dafür mitverantwortlich ist. Martin Kessler beschreibt die nicht sehr ermutigende Lage. Aber es soll nicht nur um die Zahlen gehen, sondern um die Schicksale dahinter. Mehr als 12.000 Menschen sind allein in NRW an oder mit Corona gestorben. Welche Lücken sie hinterlassen, zeigen exemplarisch neun berührende Nachrufe: vom 14-jährigen Schüler bis zur betagten Ordensschwester. Mit dem Thema beschäftigen wir uns heute auch in unserem Podcast. Moderatorin Giulia Marchese spricht mit Christoph Kleinau über Marlene Glasmacher aus Neuss, die am 17. Dezember gestorben ist – eine Woche nach ihrem ersten positiven Schnelltest. Die Pandemie hat alles verändert, vom staatlichen Handeln bis zum Fußball. Eine Einordnung liefert der Historiker Hans Walter Hütter, der von einem „epochalen Einschnitt“ spricht. Er leitet das Haus der Geschichte in Bonn und erzählt in einem Interview, das Dorothee Krings geführt hat, welche Exponate die Pandemie veranschaulichen. Und so passt das neue Kinderbuch von Cornelia Funke auf traurige Weise in diese Zeit. Die Bestsellerautorin, bekannt durch die „Wilden Hühner“ und die „Tintenwelt-Trilogie“, schreibt über das Sterben. „Ich fürchte mich nicht vor dem Tod“, sagt sie in einem Interview, das Lothar Schröder geführt hat. Um Tod geht es auch bei einem anderen Jahrestag, nämlich dem des Attentats von Hanau. Und der lässt sich auch genau datieren: Heute vor einem Jahr tötete ein Rassist mit Wahnvorstellungen neun Menschen mit Migrationshintergrund, dann seine Mutter und sich selbst. Die Angehörigen der Opfer haben bis heute viele Fragen. Arne Bensiek hat sich mit einigen von ihnen unterhalten und beleuchtet den Fall. Wegen der zeitgeschichtlichen Bedeutung des Attentats nennen wir den vollen Namen des Täters: Tobias Rathjen. Aber auch die Opfer bleiben nicht anonym: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Was auch immer ich jetzt schreibe, kann nur kleiner wirken. Also halten wir einen Moment inne und bewegen uns dann in die Kommunalpolitik. Weit über die Stadtgrenzen von Düsseldorf hinaus hat der Streit um die Umweltspuren die Gemüter erregt. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) macht sein Wahlkampfversprechen wahr, in Kürze sind sie Geschichte. Nur beginnt jetzt die Debatte über seine geplanten „Pförtnerampeln“, die weniger Autos in die Stadt lassen. Arne Lieb mit den Einzelheiten. Und gibt es gar keine guten Nachrichten? Doch, in Düsseldorf sind 311 gestohlene Brautkleider aufgespürt worden. Was es mit dem Fall auf sich hat, erzählt Verena Kensbock. Vielleicht spüren sie jetzt einen Anflug von Frühlingsgefühlen? Das passt zum Wetter, am Wochenende wird es warm und sonnig. Vor Ihnen liegt aber erstmal der Freitag – bringen Sie ihn gut hinter sich, bis morgen! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |