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| Stephan Büllesbach Lokalredakteur Hückeswagen | 04. November 2023 |
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Liebe Leserin, lieber Leser, |
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Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand â das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen: |
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Gerne wird an dieser Stelle scharfzüngig gemäkelt oder kritisierend der Finger in die Wunde gelegt. In diesem Fall ist das mal ganz anders: Ein Lob hat die Wermelskirchener Stadtverwaltung für ihre Reaktion auf den âLockdownâ â ausgelöst durch das Kappen aller Verbindungen zwischen dem Rechenzentrum des Dienstleisters Südwestfalen-IT und den mit ihm kooperierenden Institutionen nach einem Cyberangriff â allemal verdient. Zwar noch mit funktionierenden Telefonen, aber ohne E-Mail sowie ohne jeglichen Zugang zum Internet und damit zu juristisch gesicherten Fachanwendungen, hat das Rathaus nicht etwa kopflos oder ignorant, sondern sehr schnell und strukturiert reagiert. Auch mit Extra-Arbeitsstunden an einem Feiertag, der im Normalfall die Reaktionszeiten eher verlängert. |
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Allen voran sind Tanja Dehnen mit ihren Sozialamtsmitarbeitern, Dirk Irlenbusch mit seiner Kämmerei und Stefan Houbertz mit seinem Bürgerbüro-Team zu nennen. Sie sind in ihren Arbeitsbereichen von dem IT-Crash nicht nur am stärksten betroffen, sondern haben obendrein viele Berührungspunkte mit den Bürgern: Ãber Gebühren und Abgaben, über Sozialleistungen, von denen Menschen ebenso abhängig sind wie von den die Dienstleistungen im Bürgerbüro. Noch am Allerheiligen-Feiertag ging eine Not-Homepage der Stadt online, um über die aktuelle Situation zu informieren. Gleichzeitig wurde eine Not-E-Mail-Adresse geschaltet, an die sich Bürger mit Angabe ihrer Telefonnummer wenden können. Die Internetseite wird weiter âgefüttertâ: In den kommenden Tagen sollen dort themenspezifisch Ansprechpartner nebst Telefonnummer benannt werden, damit nicht die Rathaus-Zentral-Nummer unter âDauerfeuerâ steht. Noch wichtiger: Die Stadt hat ausgezahlt und kann auszahlen, wenn auch nur âzu FuÃâ wie Dirk Irlenbusch es nennt, was ungleich zeitaufwändiger als die automatisierten Verfahren ist. Das Ziel: So wenige Menschen wie irgendwie möglich sollen über Gebühr auf ihnen zustehendes Geld warten müssen . Freilich: Die Ãnderung von bereits festgesetzten Gebühren klappt nicht, weil die bestehenden Vorgänge aufgrund der von der Südwestfalen-IT vom Netz genommenen Server nicht einsehbar sind. Aber: Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Mit den bisherigen Schritten ist Wermelskirchen anderen vom IT-Crash betroffenen Kommunen derzeit meilenweit voraus. |
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Dass die Stadt im Rahmen der zur Verfügung stehenden Informationen ein hohes Maà an Transparenz geschaffen hat in einer schwierigen Situation, kann nur mit einem Doppel-Daumen-Hoch bewertet werden. Keine Stadtverwaltung dieser Welt, auch nicht die in Wermelskirchen, wird ohne laufende Systeme die üblichen Vorgänge abwickeln können â jede andere Erwartung wäre naiv oder vermessen. Aber: Besagte Transparenz und das schnelle Umschalten zu einem Notbetrieb, in dem in Windeseile das gemacht wird, was unter den gegebenen Umständen machbar ist, sorgt vorerst für Ruhe und schafft Vertrauen. Und vertrauenswürdige Menschen, vertragen demnächst auch mal wieder Kritik, denn vertrauenswürdige Menschen denken mit. |
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Seit Monaten diskutiert die Hückeswagener Politik über eine freiwillige Ausgabe der Stadt von 20.000 Euro, die sie den Hückeswagenern direkt zukommen lassen will. Nämlich als Zuschuss für sogenannte Balkonkraftwerke. Zu Potte kommen die Politiker bis lang nicht. Dabei haben sie ansonsten keine Probleme damit, Millionenbeträge etwa fürs Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) durchzuwinken. In diesen Fällen ist häufig Thema, dass die Millionen aus der Förderung mitgenommen werden müssen, um die Infrastruktur zukunftsfähig zu machen. Das ist durchaus richtig. Wenn es nun aber um Fördermittel geht, die der Bürger bekommt, ist der Mitnahmeeffekt offensichtlich deutlich weniger beliebt â weil er nicht Bund oder Land, sondern die Stadt Geld kostet. Wenn auch, wie bei den Balkonkraftwerken in sehr bescheidenem Rahmen, die in keinem Verhältnis zu den ISEK-(Millionen-)Projekten und den kommunalen Eigenanteilen dafür stehen. |
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Dabei dient letztlich doch auch diese individuelle Förderung der allgemeinen kommunalen Infrastruktur, im konkreten Fall der lokalen klimafreundlichen Energie-Erzeugung. Hier haben sich jedoch CDU und FaB gegen die freiwillige Ausgabe positioniert und wollen lieber sparen, weil nicht unmittelbar die Kommune von der Förderung profitiert, sondern der Bürger direkt. Wird hier etwa mit zweierlei Maà gemessen ? Zumindest ist das Verhalten beider Fraktionen fragwürdig. Schon deshalb, weil es ein solches Förderprogramm in Radevormwald schon länger gibt. Im Zweifelsfall hat also der Hückeswagener, der auf Solarenergie setzen und damit auch lokal einen Beitrag zum Klimaschutz leisten will, finanziell Pech gehabt, weil er ein paar Kilometer weiter wohnt. Wobei das Klima und die Anforderungen an dessen Schutz in beiden Kommunen gleich sind. |
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Dazu fällt einem eigentlich nichts mehr ein. Da entfernt die Stadt Radevormwald einen absoluten Schandfleck aus dem Stadtbild â und jetzt wurde die komplett sanierte Toilettenanlage an der OststraÃe schon wieder von unbelehrbaren Vandalen verwüstet. Die Bilder der überlaufenden, weil mit Papier vollgestopften, Toilette, verstören, machen wütend, aber eben auch sprachlos. Bürgermeister Johannes Mans ist völlig zu Recht stinksauer, weil hier Unbekannte eine Straftat begangen haben, die unbedingt mit aller Härte des Gesetzes geahndet werden muss. Wer so mit städtischer Infrastruktur umgeht und fremdes Eigentum zerstört, hat keinerlei Recht mehr auf Verständnis. Und wenn man dann noch hört, dass die unbekannten Täter eine regelrechte Party auf der Toilette gefeiert haben, zweifelt man doch ernsthaft am menschlichen Verstand solcher Täter. AuÃerdem: Was für eine kriminelle Energie wird da aufgebracht, wenn Mobiliar des gegenüberliegenden Cafés in die Toilette geschleppt wird, um dort zu feiern? Das ist so unvorstellbar und surreal wie verrückt zugleich. Und längst kein Jugendstreich mehr . Aber was tun? Sicher nicht resignieren, sondern eine klare Ansage an die Täter formulieren. Das hat Mans getan. Und er hat an alle Bürger appelliert, die Augen offenzuhalten und solche âToilettenpartysâ auf jeden Fall der Polizei und dem Ordnungsamt anzuzeigen. Mans hat Recht, wenn er vermutet, dass die Party jemand mitbekommen, aber leider geschwiegen hat. Das hat nichts damit zu tun, jemanden böswillig anzuschwärzen, hier geht es um städtische Infrastruktur, die mutwillig und mit Vorsatz zerstört wird. Dagegen muss sich die Zivilgesellschaft wehren. |
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An der Wupper gehen auch künftig die Lampen an. Zumindest in der Weihnachtszeit. Denn auch wenn Hans-Otto Ottfried diese Woche nach 14 Jahren seinen Rücktritt erklärt hat und er sich nicht mehr federführend um den Lichterglanz an der Wupper kümmern wird, geht die wichtige Aufgabe nun an Marcus Riese über, der sich bereit erklärt hat, den Posten zu übernehmen. Ein wichtiges Signal für die Wupperorte und für die Menschen, die hier leben. Denn Lichter verbinden, stärken die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Riese ist nicht alleine, 17 Helfer stehen ihm zur Seite, darunter sogar vier neue Gesichter, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren wollen. Auch das ist ein ermutigendes Signal für die Orte an der Wupper . Jetzt liegt es an den Menschen und potenziellen Sponsoren, die Beleuchtung für die Zukunft zu sichern, denn natürlich kostet die Lichterpracht Geld. In diesen Tagen starten schon die Vorbereitungen, damit vor dem 1. Advent die Lichter auch tatsächlich eingeschaltet werden können. Derweil freuen sich die Wupperaner auch auf den groÃen Adventsmarkt am 2. und 3. Dezember, an dem sich wieder ganz viele Vereine und Organisationen beteiligen werden. Die Wupperorte leben! |
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Kommen Sie gut durch die Woche! |
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