Valentin Weber über Deutschlands Rolle in der Post-Quanten-Kryptographie ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  04. Dezember 2024
 
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Deutschlands Weg zur Führung in der Post-Quanten-Kryptographie: 

Strategien zur Stärkung der Cybersicherheit 

von Valentin Weber, Senior Research Fellow im Zentrum für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie

WORUM ES GEHT: Am 1. Oktober 2024 legte Bundeskanzler Olaf Scholz die Ziele Deutschlands im Bereich der Quantentechnologien dar und erklärte: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen weltweit führend in den Quantentechnologien sein“. Im Einklang mit Scholz' Aussage ist der öffentliche Sektor in Deutschland tatsächlich führend bei der Implementierung von Post-Quanten-Kryptografie (auch bekannt als Post-Quanten-Verschlüsselung) in seinen Netzwerken. Doch das reicht nicht aus. Die großen deutschen Technologieunternehmen hinken bei der Umsetzung von Post-Quanten-Verschlüsselung international hinterher und verlieren zunehmend an Boden – mit gefährlichen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und allen voran Sicherheit. Für eine Führungsrolle in dem Bereich müssen die hiesigen Privatunternehmen ihre Anstrengungen dringend verstärken.

WAS AUF DEM SPIEL STEHT: Angesichts der rasanten technologischen Fortschritte in den USA, China und Europa könnte ein Quantencomputer, der Verschlüsselungen knacken kann, Anfang 2030 Realität werden. Chinesische Forscher haben sich als besonders fortschrittlich bei der Entwicklung von Ansätzen zum Entschlüsseln von Verschlüsselung erwiesen. Daher bleibt wenig Zeit, um Post-Quanten-Kryptographie einzusetzen. Die USA, China und Russland sammeln höchstwahrscheinlich bereits Daten, die sie später, wenn Quantencomputer leistungsfähig genug sind, auslesen werden, um Verschlüsselungen zu brechen. Unternehmen wie Amazon, IBM und Apple setzen Post-Quanten-Kryptographie schon aktiv ein. Doch deutsche Firmen wie Software AG, United Internet AG, BWI, TeamViewer und AnyDesk sind derzeit weit von einem öffentlichen Plan für den Einsatz dieser Technologie entfernt. Nur SAP hat Experimente mit Post-Quanten-Verschlüsselung begonnen, ist aber über Versuche nicht hinausgekommen.

WAS ZU TUN IST: Die Bundeswehr hat bereits Pionierarbeit geleistet, indem sie etwa Quantenverschlüsselungsalgorithmen einsetzt, um ihr 13.000 Kilometer langes Glasfasernetz in ganz Deutschland zu sichern. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist führend bei der Mitentwicklung von Standards für quantensichere Verschlüsselung. Folglich sollten erstens die Bundeswehr und das BSI die deutsche Privatwirtschaft gemeinsam bei der Umsetzung unterstützen, da die Rüstungsindustrie und DAX-Unternehmen ansonsten den Übergang nicht rechtzeitig schaffen könnten. Zweitens sollten die Bundesregierung sowie Unternehmen die Standardisierung, die der Schlüssel zum Erfolg des Quantenwandels ist, weiter vorantreiben – insbesondere in den Bereichen Cloud, Messaging, E-Mail und Remote Access Software. Und drittens sollte von der Bundeswehr und anderen Bundesbehörden genutzte Messaging-Software (BwMessenger, BundesMessenger, Wire Bund), die noch nicht quantenresistent ist, umgehend auf hybride Verschlüsselungsansätze umgestellt werden. Nur so kann Deutschland die vom Bundeskanzler angekündigte Führungsrolle in der Quantentechnologie einnehmen.

Lesen Sie zum Thema auch folgenden Policy Brief von Valentin Weber und Maria Pericàs RieraHow Germany Can Improve Its Standing in Post-Quantum Cryptography.

 
Abbildung: Valentin Weber
Publikationen
 
 
Quantum Technology
 
 
DGAP-Policy Brief von Valentin Weber & Maria Pericàs Riera
 
 
 
 
 

Russland rückt im südlichen Donbass weiter vor und setzt die Angriffe auf die Energieinfrastruktur fort. Dabei verzeichnet die Armee jedoch nach ukrainischen Angaben hohe Verluste.

 
ZDF-Analyse von Christian Mölling & András Rácz
 
 
 
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Thomas Kleine-Brockhoff und Rachel Tausendfreund, Senior Research Fellow und USA-Expertin, äußerten bei der Mitgliederversammlung am 26. November ihre Sicht zum Thema „Die Welt nach den US-Wahlen.“ Während der DGAP-Direktor davon ausgeht, dass die Polarisierung in den Staaten weiter zunehmen wird, sieht er die Gefahr, dass Trump seinen Sieg übersteuert und die Demokraten ihre Niederlage minimieren. Rachel Tausendfreund ordnete die Folgen von Trumps Wiederwahl für die transatlantischen Beziehungen ein und blickte besorgt auf die zukünftige US-Unterstützung der Ukraine.

 
 
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Sind die großen Fragen im globalen Klimaschutz, etwa rund um Finanzierung und faire Lastenverteilung, nach dem Ende der Klimakonferenz in Aserbaidschan zufriedenstellend beantwortet worden? Welche Rolle hat Deutschland bei der COP in Baku gespielt? Und wie viel Gegenwind bringt Trumps Wiederwahl?

Mit Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).

 
 
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Speakers: Evan A. Laksmana, International Institute for Strategic Studies (IISS); Aylin Matlé, Center for Security and Defense, DGAP; András Rácz, Center for Order and Governance in Eastern Europe, Russia, and Central Asia, DGAP

Chair: Jan Stöckmann, Head of the Director’s Office, DGAP

 
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Begrüßung: Thomas Kleine-Brockhoff, Direktor der DGAP; Klaus Schmidt, Oberst a.D. und Vorsitzender Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland (GKND)

Vortrag und Diskussion: Christoph Meyer, King's College London

Kommentar: Aylin Matlé, Senior Research Fellow, Zentrum für Sicherheit und Verteidigung, DGAP

Moderation: Gerhard Conrad, Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland (GKND)

 
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Begrüßung: Botschafter Rolf Nikel, Vizepräsident der DGAP

Keynote: Emily Haber, frühere Staatsekretärin und deutsche Botschafterin in Washington D.C. (2018 -2023)

Podium: Emily Haber; Hans-Peter Bartels, Leiter (ad interim) des DGAP-Zentrums für Sicherheit und Verteidigung; Stefan Meister, Leiter des DGAP-Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien

Moderation: Marietta Slomka, Journalistin und Moderatorin des heute-journals

 
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Frankreichs Regierung vor dem Fall?

 

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Putins Bereitschaft zur Eskalation

 

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