Darum hoffe ich auf eine dynamische Korrekturbewegung
Darum hoffe ich auf eine dynamische Korrekturbewegung von Sven WeisenhausJa, was denn nun? Diese Frage habe ich mir in den vergangenen Tagen so einige Male gestellt, auch mal etwas lauter, während ich auf die Kursbewegungen der Aktienmärkte geschaut habe. Oder auch: Geht es nun weiter aufwärts oder kommt endlich mal eine größere Korrektur? Und was ist eigentlich mit der Volatilität los? Wo ist sie hin und wann kommt sie wieder? DAX pendelt kraftlos in extrem engen Bahnen seitwärts Diese Fragen galten insbesondere dem DAX, der seit gestern nur noch in extrem engen Bahnen seitwärts läuft. In den Handelstagen zuvor waren die Handelsspannen zwar größer, aber die einzelnen Kerzen in den untergeordneten Zeiteinheiten (Stundenkerzen, 5-Minuten-Kerzen, etc.) muss man je nach Charteinstellung mit der Lupe suchen. Und insgesamt läuft der Index schon seit Tagen nur seitwärts. Ich zeige Ihnen dazu einmal den 5-Minuten-Chart aus der heutigen Ausgabe des Target-Trend-Spezial: Gewöhnlich finden sich in den Charts des Target-Trend-Spezial zahlreiche Pfeile, Kreise, Ellipsen oder sonstige Markierungen, mit denen ich den Lesern den Kursverlauf erkläre und bullishe bzw. bearishe Signale markiere. Aber aktuell tut sich so gut wie gar nichts in dieser Hinsicht. Was soll man mit einem solchen Kursverhalten anfangen? Da kann man nur gelangweilt und genervt untätig zuschauen. Für aktive Trader ist das keine schöne Zeit. US-Indizes täuschten Korrekturen nur an Noch nerviger war für mich die Beobachtung der US-Indizes. Hier gab es zwar etwas mehr Bewegung, die mich im Target-Trend-CFD zu dem einen oder anderen Trade veranlasste, doch am Ende kam dabei nichts rum, weil auch die US-Indizes in der vergangenen Woche überwiegend nur seitwärts tendierten. Zwei oder drei Mal ging es dabei recht dynamisch abwärts, womit sich eine mögliche Korrektur andeutete, doch folgten darauf immer wieder ebenso dynamische Kurserholungen, mit denen die Korrekturen abgewehrt wurden. Ich zeige Ihnen dazu den Chart des S&P 500 aus dem Wochenupdate des Target-Trend-CFD vom vergangenen Sonntag: (erstellt mit: comdirect.de) Mit den beiden grünen Pfeilen ist hier jeweils ein Einstieg in einen Short-Trade markiert. Und mit den beiden roten Pfeilen ist jeweils das Ende des Trades durch einen schnell platzierten Stop-Loss auf Einstandskurs gekennzeichnet. Ja, was denn nun, rief ich bei diesem Hin und Her einige Male in den Raum. Zumal die Handelsspannen letztlich so gering waren, dass man sie kaum gewinnbringend nutzen konnte, obwohl die beiden Short-Trades zunächst in die für mich und meine Leser richtige Richtung liefen. Long-Trades erscheinen aussichtsreicher Statt in dieser Marktphase short zu gehen, hätte man sich natürlich auch für die Long-Seite entscheiden können. Schließlich sind die Chancen auf einen Gewinn angesichts der übergeordneten Aufwärtstrends hier womöglich höher. Zumal Kursverluste ja jüngst wenig später sowieso wieder aufgeholt wurden. Und am späten Freitag gelang den Bullen noch der Befreiungsschlag im S&P 500: der Ausbruch auf ein neues Hoch. Weil es aber in den vorangegangenen Handelstagen immer wieder zu sehr dynamischen Rücksetzern gekommen war, erschienen mir neue Long-Positionen auch riskant. Schließlich sind die Aktienmärkte insbesondere in den USA massiv überkauft, weshalb es jederzeit zu stärkeren und nachhaltigeren Kurseinbrüchen kommen kann. Hoffen auf eine dynamische Korrekturbewegung Im Chart des S&P 500 oben sieht insbesondere der Rücksetzer vom Mittwoch bereits wie ein Kurseinbruch aus. Aber tatsächlich betrug die Handelsspanne vom Hoch bis zum Tief gerade einmal rund 50 Punkte bzw. 1,3 %. Hier war nicht mal mit CFDs oder anderen hoch gehebelten Produkten ein Blumentopf zu gewinnen. Bleibt nun zu hoffen, dass nach dem gestrigen feiertagsbedingt eingeschränkten Handel die Kursbewegungen wieder etwas an Dynamik gewinnen. Heute war dies leider noch nicht der Fall. Und das nervt mich als Trader zunehmend. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie zermürbend es ist, stundenlang vor den Kursbewegungen zu sitzen und am Ende nicht einen einzigen Trade platziert zu haben. Aber in einer solchen Phase muss man einfach geduldig bleiben. Irgendwann kommt die nächste Chance. Und hier setze ich bei den US-Indizes aktuell im kurzfristigen Trading eher auf die Short-Seite. Denn es konnten heute zwar schon wieder neue Rekordstände markiert werden, die Kursbewegungen wirkten dabei aber müde und träge. Die Schwankungsfreude hat in den vergangenen Handelstagen massiv abgenommen. Und dadurch würde schon ein einzelner schwacher Tag ausreichen, um die Kursgewinne mehrerer Tage auszuradieren und kurzfristig deutlich bearishe Signale zu senden. Ein Stein kann eine Lawine ins Rollen bringen Sehr schnell kann sich dann die Stimmung der Anleger drehen und es zu Folgeverkäufen kommen. Bildlich gesprochen bringt dann ein kleiner Stein weitere ins Rollen, bis eine ganze Lawine losgetreten ist. Die Short-Seite kann in einer solchen Marktsituation sehr schnell hohe Gewinne einbringen. Dass die US-Indizes angesichts der bereits erzielten Kursgewinne jetzt noch einmal einen Zahn zulegen und dynamisch ansteigen, erscheint mir weniger wahrscheinlich. Ausschließen sollte man dies allerdings auch nicht. Denn häufig enden Übertreibungen in einem fahnenstangenartigen Anstieg. Ich bleibe daher auf der Lauer, warte auf einen entsprechenden Kursausbruch, platziere dann die Order in Ausbruchsrichtung und lege möglichst schnell einen Stop-Loss auf Einstandskurs. Im Idealfall setzt sich die Kursbewegung fort, ganz im Gegensatz zu dem Hin und Her der vergangenen Woche. Fehlausbruch in den US-Indizes? Die US-Indizes sind übrigens inzwischen in die Handelsspannen der vergangenen Woche zurückgefallen (siehe exemplarisch folgender Chart des S&P 500). Hier droht also das neue Rekordhoch zu einem Fehlsignal zu werden. (erstellt mit: comdirect.de) Für einen Short-Trade fehlt aber noch das bestätigende Signal. Bleibt dieses aus und können die US-Indizes wieder zulegen, könnte auch dem DAX ein Ausbruch auf ein neues Rekordhoch gelingen. Der deutsche Leitindex hat seine Abwärtstendenz beendet (siehe dunkelroter Trendkanal im folgenden Chart) und die bogenförmige Wende zurück zum aktuellen Rekordhoch fortgesetzt (grüner Bogen, siehe auch Börse-Intern von Freitag). Anschließend ist er auf diesem Niveau, auf dem auch das Hoch am 8. Januar markiert wurde (rote horizontale Linie), in die oben beschriebene, extrem enge Seitwärtstendenz dieser Woche eingeschwenkt. Die Bullen brauchen also nur einen kleinen Stupser, um nun den Widerstand zu überspringen und den Aufwärtstrend fortzusetzen. Dies wird aber kaum gelingen, wenn die US-Indizes eine Bullenfalle komplettieren. Es ist also aktuell eine spannende Marktlage, trotz der für kurzfristige Trader nervigen Kursbewegungen. Eine neue dynamische Kursbewegung steht hoffentlich kurz bevor. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg an den Börsen Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
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