Eine amerikanische Dystopie, Ausflüge nach Japan und Georgien und eine Verneigung vor Michael Haneke
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Liebe Leserinnen und Leser,

seit längerem schon sind wir sehr gespannt auf den neuen Film des britischen Ausnahmetalents Alex Garland (Ex Machina, Auslöschung, Men - Was dich sucht, wird dich finden, Devs), zumal die ersten Ankündigungen und Reaktionen aus den USA Großes versprachen. Nun ist es endlich so weit und wie es scheint, waren unsere Erwartungen nicht überzogen: Civil War ist ein gewaltiges Opus, das in eindrucksvollen Bildern von einem kommenden Bürgerkrieg erzählt, der die USA zerreißt. Wenn man sich die Lage vor der Präsidentschaftswahl im November dort anschaut, kann einem in der Tat Angst und Bange werden. Garland hat dieses Unbehagen auf den Punkt gebracht. Ein Film, den man nicht verpasst haben sollte. Wir haben uns anlässlich dieses Filmstarts in einem Special filmischen Apokalypsen gewidmet, der Beitrag findet sich hier

Und noch zwei weitere Filme wollen wir aus den aktuellen Neustarts herausgreifen: Evil Does Not Exist von Ryûsuke Hamaguchi erzählt von einer Dorfgemeinschaft in Japan, deren Frieden durch eine Glamping-Anlage bedroht wird. 

Und Amsel im Brombeerstrauch von Elena Naveriani erzählt von einer Frau in Georgien, die als einzige in ihrem Dorf bislang unverheiratet ist. Das soll sich nun ändern, doch es geschieht auf andere Weise, als die Dorfgemeinschaft das gutheißen kann. Auch zu diesem Film haben wir ein kleines Special vorbereitet: eine Bestandsaufnahme des zeitgenössischen feministischen Kinos. Zu lesen ist der Beitrag hier

Im März, genauer am 23.3. wurde Michael Haneke 82 Jahre alt. Die ARTE-Mediathek würdigt den Regisseur mit einer umfassenden Werkschau, in der neben aktuelleren Filmen wie Das weiße Band, Liebe und Happy End auch ältere Filme wie 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, Der siebente Kontinent, Bennys Video und Funny Games zu sehen sind. Insgesamt werden elf Filme gezeigt, hinzu kommt eine Dokumentation über das außergewöhnliche Schaffen Michael Hanekes. Zu sehen ist die Hommage hier

Zudem finden sich unsere TV-Tipps wie stets hier, unsere handverlesenen Streaming-Tipps gibt es hier

Bleiben Sie uns gewogen und bis bald im Kino,

Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit

 
 

Kino-Tipp der Woche

 
 

Civil War (2024)

Die USA in naher Zukunft: Das Land ist tief gespalten, verschiedene Staaten spalten sich ab und schließen Bündnisse – ein Bürgerkrieg steht kurz bevor. Inmitten der chaotischen Zustände macht sich einer Gruppe Journalist*innen (u. a. Kirsten Dunst) auf den Weg zum Weißen Haus, um für eine zuverlässige Berichterstattung zu sorgen und den Präsidenten (Nick Offerman) zu interviewen.
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Besondere Empfehlung der Woche

 
 

Evil Does Not Exist (2023)

Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Wie Generationen vor ihnen führen sie ein bescheidenes Leben im Einklang mit den Jahreszyklen und der Ordnung der Natur. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf den Plan aufmerksam, der vorsieht, in der Nähe von Takumis Haus einen Luxus-Campingplatz zu errichten, der den Stadtbewohner:innen einen komfortablen „Zufluchtsort“ mitten im Grünen bietet. Als zwei Vertreter der Firma aus Tokio, die das Projekt umsetzen will, zu einem Treffen im Dorf ankommen, wird klar, dass ihre Pläne negative Auswirkungen auf die örtliche Wasserversorgung haben und für Unruhe im Dorf sorgen werden. Die widersprüchlichen Absichten der Firma sind sowohl eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht der einzigartigen Naturlandschaft rund um Mizubiki, als auch für die Lebensweise der Bewohner:innen – mit Folgen, die sich tiefgreifend auf Takumis Leben auswirken.
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Kino-Zeit Thema der Woche

 
 

Feminismus im zeitgenössischen Kino: Eine Bestandsaufnahme 

Wie feministisch ist das zeitgenössische Kino? Wie feministisch kann es überhaupt sein? Nachdem zuletzt einige Filme den Begriff "Feminismus" eher als Label nutzten, als sich wirklich damit auseinanderzusetzen, zeigt "Amsel im Brombeerstrauch", wie es anders geht.
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Ausgewählte Starts Kino + Heimkino

 
 

Amsel im Brombeerstrauch (2023)

Die 48-jährige Ethéro lebt in einem kleinen Dorf in Georgien und wollte nie heiraten. Sie schätzt ihre Freiheit genauso sehr wie ihre Torten. Ihre Nachbarn tratschen jedoch über ihre Entscheidung, allein zu leben. Als sie sich leidenschaftlich in einen Mann verliebt, muss sie eine Entscheidung treffen - entweder die Beziehung fortsetzen oder ein unabhängiges Leben führen. Ethéro muss sich ihren Gefühlen stellen und ihren Weg zum Glück finden.
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Die Liebe in ungleichen Zeiten (2021)

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Shafi Adam Shafi erzählt der Film vor dem Hintergrund der letzten Jahre der Unabhängigkeitsbemühungen des ehemaligen britischen Protektorats Sansibar. Ein junger Unabhängigkeitskämpfer verliebt sich in eine junge Frau aus der Oberschicht, die sich daraufhin ebenfalls dem Befreiungskampf anschließt.
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Bei uns heisst sie Hanka (2023)

Heimat: Lausitz. Als erster Kinofilm über, von und mit Sorben begibt sich "Bei uns heißt sie Hanka" auf einen Streifzug durch den östlichsten Rand Deutschlands. Jahrhundertelang entrechtet und schließlich als ethnische Minderheit offiziell anerkannt, suchen viele Sorbinnen und Sorben heute nach der eigenen und kollektiven Identität. Eingebettet in die malerische Natur der Lausitz begleitet der Dokumentarfilm sorbische Existenzen im Hier und Jetzt. Von der progressiven Künstlerin über traditionsbewusste Jungbauern bis zum intellektuellen Dichter könnten die Lebensentwürfe der sorbischen Gemeinschaft unterschiedlicher nicht sein. Vereint sind sie dennoch – in Sprache, Kultur und dem Ringen um das Wiedererwachen der sorbischen Idee.
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Es sind die kleinen Dinge (2023)

Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen, und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht. Jetzt ist guter Rat teuer. Doch schnell wird klar, was sich alles bewegen lässt, wenn Alice und die Dorfbewohner gemeinsam an einem Strang ziehen – und ein paar überaus pfiffige Einfälle haben…
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Can Creativity Save the World? (2023)

Kann Kreativität helfen die Probleme der Welt zu lösen? Kann die außergewöhnliche Macht der Kreativität helfen, die Probleme der Welt zu lösen? Trotz dieser dunklen Stunden globaler Pandemie, der von Menschen gemachten Klima-Katastrophe und eines brutalen Krieges gibt uns die Kraft der Kreativität Grund zu Optimismus und Hoffnung. Den Zuschauern wird - von einigen der kreativsten Köpfe der Welt - gezeigt, wie Kreativität einer notleidenden Welt hilft. In „Can Creativity Save the World?“, dem dritten Teil von Hermann Vaskes Creative Saga („Why Are We Creative“, „Why Are We Not Creative?“) fragen wir, ob die außergewöhnliche Macht der Kreativität und der Imagination uns helfen kann, uns vor der existentiellen Bedrohung zu schützen, der wir als Welt und Spezies gegenüberstehen. Die Antworten kamen von einigen ungewöhnlichen Menschen – Menschen, die allgemein als einige der kreativsten Köpfe der Welt angesehen werden. Unsere Hoffnung ist es, dass diese Visionäre uns zeigen, wie wir unsere eigene Kreativität erkennen, wie wir sie freisetzen und anwenden können, um einer notleidenden Welt zu helfen. Mit Schauspieler:Innen wie Cate Blanchett, Isabella Rossellini, Golshifteh Farahani und Willem Dafoe; und Musiker:Innen wie Björk, Campino und David Bowie. Künster:Innen wie Marina Abramovic, Shirin Neshat; Aktivist:Innen wie Pussy Riot und Luisa Neubauer und mit dem besten Schachspieler aller Zeiten Garry Kasparov. (Quelle: W-Film)
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For the Time Being (2023)

Michelle heiratete ihren Jugendfreund Jermaine im sterilen Besuchsraumeines Hochsicherheitsgefängnisses – in der Hoffnung, bald mit ihm in Freiheit leben zu können. Jermaine behauptet, zu Unrecht wegen Mordes verurteilt worden zu sein. Er verbüßt eine 22-jährige Haftstrafe im berüchtigten Sing Sing Gefängnis in der Nähe von New York. Jahrelang kämpft Michelle unermüdlich dafür, seine Unschuld zu beweisen, während sie sich gleichzeitig als alleinerziehende Mutter um ihre jugendlichen Kinder Paul und Kaylea kümmert. In einer zermürbenden Routine aus kurzen Telefonaten, Briefe schreiben und Besuchen in der Haftanstalt träumt sie von einem idyllischen Familienleben außerhalb der Gefängnismauern. Kurz bevor Paul und Kaylea in ihr eigenes Leben aufbrechen, wird ein neues Beweisstück in Jermaines Fallentdeckt, das ihre Hoffnung auf seine baldige Freilassung wieder aufleben lässt. Entstanden über fast eine Dekade hinweg zeichnet der Dokumentarfilm ein intimes Porträt weiblicher Widerstandskraft, inmitten des maroden US-amerikanischen Justizsystems.
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Queer Exile Berlin (2023)

Queere Menschen aus aller Welt haben Berlin zu dem gemacht, was es heute ist. Viele verlassen ihre Heimat, weil sie es wollen, andere, weil sie es müssen. Dieser Film begleitet einige von ihnen. Das queere Universum Berlins spiegelt die Bewegungen in der Welt wider und entwickelt sich ständig weiter. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Vielzahl von Geschlechteridentitäten etabliert. Heute sind schwul und lesbisch nur zwei Begriffe unter vielen. QUEER EXILE BERLIN ist der dritte Teil der queeren Berlin-Dokumentarfilm-Trilogie nach OUT IN EAST BERLIN (2013) und MY WONDERFUL WEST BERLIN (2017). (Quelle: missingFILMs)
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Adagio - Erbarmungslose Stadt (2023)

Weil er sich gelegentlich prostituiert, wird Manuel von drei korrupten Carabinieri erpresst. Die Polizisten zwingen den 16-Jährigen, auf eine Party mit minderjährigen Jungen und illegalen Drogen zu gehen und Fotos von einem prominenten Politiker zu machen. Doch der Teenager fühlt sich vom Trio getäuscht und ergreift mit den belastenden Bildern die Flucht. Von den brutalen Erpressern erbarmungslos gejagt findet Manuel Zuflucht bei zwei Männern, die wie sein Vater früher Gangster waren.
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Die Macht der Gefühle (1983)

In mehr als 20 einzelnen Geschichten zeigt Alexander Kluge in diesem Film die Macht und Ohnmacht der Gefühle und ihre Organisation durch den Verstand.  
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Abigail (2024)

Kinder können solche Monster sein. Diese äußerst schmerzhafte Lektion erfährt eine Bande von Möchtegern-Kriminellen am eigenen Leib, als sie Abigail, die zwölfjährige Tochter eines mächtigen Unterweltbosses, entführen. Dabei wirkte dieser Auftrag für die ambitionierten Verbrecher kinderleicht: Sie entführen die kleine Ballerina, bewachen sie über Nacht in einem entlegenen Herrenhaus und streichen als Belohnung satte 50 Millionen Dollar Lösegeld ein. Doch wendet sich das Blatt, als ein Kidnapper nach dem anderen in den düsteren Gängen ihres Verstecks verschwindet. Mit wachsendem Entsetzen erkennen sie, dass es sich bei ihrer Geisel keineswegs um ein harmloses Mädchen handelt, sondern um eine unerbittliche Jägerin, die gerne mit ihrem Essen spielt. (Quelle: Universal Pictures)
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Mucize Aynalar (2024)

In einer nahen Zukunft reflektieren die „Wunderspiegel“ die Gehirnwellen der Benutzer und projizieren mit speziellen Algorithmen ihre schönsten und glücklichsten Tage sowie ihre größten unerfüllten Träume zurück. Einige verdienen Millionen mit dieser Erfindung, aber kein Gewinn erreicht Şahap Cenabettin, den bescheidenen Erfinder der Wunderspiegel, der in Schulden versinkt. Neben dem Diebstahl seiner Erfindung verfolgt ihn auch das Pech überallhin. Doch dank eines Designfehlers, den außer Şahap niemand kennt, führen diese Spiegel dazu, dass sich die Leben fremder Menschen kreuzen. Die Ereignisse, die auch durch einen nahen Asteroideneinschlag ausgelöst werden, verändern das Schicksal von Şahap und anderen wie dem Amateur-Drehbuchautor und professionellen Rettungssanitäter Kerim Ongun, der seinen Träumen nachjagt.
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