Liebe Leserinnen und Leser, spannend endet das Kinojahr mit einem Film, der uns auf den Festivals, die wir 2024 besucht haben, am meisten begeistert und bewegt hat: Die Saat des heiligen Feigenbaums von Mohammad Rasoulof war unbestreitbar der emotionale Höhepunkt des Festivals in Cannes - und das liegt keineswegs nur an der Tatsache, dass der Regisseur erst kurz vorher aus dem Iran geflohen war und den heimlich gedrehten Film selbst vorstellte. Sein Werk über eine Familie in Teheran, die durch den Fanatismus des Regimes und die Proteste dagegen tief gespalten ist, ist dermaßen intensiv, dass es uns den Atem verschlagen hat. Zudem zeigt Hugh Grant in Heretic von Scott Beck und Bryan Woods erneut, dass er mittlerweile auch viel Vergnügen daran findet, in Filmen den finsteren Bösewicht zu spielen - vor ein paar Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Und in Die leisen und die großen Töne von Emmanuel Courcol, der in Frankreich bereits mehr als fünf Millionen Zuschauer*innen ins Kino gezogen hat, kommt es zu einem späten Aufeinandertreffen zweier sehr unterschiedlicher Brüder, die bislang von der Existenz des jeweils anderen nichts wussten. Wie schon in der letzten Woche, so sind auch dieses Mal unsere TV-Tipps zum Jahreswechsel ausführlicher ausgefallen als sonst. Ganz einfach deshalb, weil sich zu den Festtagen mehr gute Filme in den Programmen befinden als sonst. Unsere Auswahl findet sich wie stets hier. Wer dann immer noch nicht genug hat, sei auf unsere handverlesenen Streaming-Tipps verwiesen, die sich hier finden. Und weil gerade so viele gute Filme im Fernsehen und in den Mediatheken zu finden sind, setzten wir unsere Tipps zum Programm bei ARTE erst im neuen Jahr fort - sie gingen sonst an dieser Stelle schlichtweg unter. So bleibt uns nur noch, Ihnen und Euch einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen, in dem vieles hoffentlich besser kommt, als es derzeit aussieht. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, auch 2025 neue Filme zu entdecken, das Kino zu feiern und die Festivals zu bereisen. Bis bald im Kino, Joachim Kurz, Michael Spiegel, Andreas Köhnemann und das Redaktionsteam von Kino-Zeit P.S.: In der letzten Zeit ist uns aufgefallen, dass es bei den Kinoprogrammen immer wieder zu Problemen kommt, weil wir falsche bzw. fehlerhafte Daten von externen Zulieferern zugeschickt bekommen. Wir bemühen uns, hier schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. |