Redaktionen im Ausnahmezustand Investigative Recherchen wie jene zu dem "Potsdamer Geheimtreffen", der Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger oder dem „System Rammstein“ haben große Wirkmacht. Doch stehen Journalistenteams heute schnell im Kreuzfeuer der Debatte, im Ringen um die Deutungshoheit mit vielen Akteuren. Im Krisenmodus müssen Chefredaktionen eine neue Fehlerkultur beweisen. Beim "Spiegel" beschäftigt sich damit Blattmacher Stefan Weigel. Welche Erkenntnisse er dabei gewonnen hat, warum Fehlerkultur intern schmerzhaft ist und trotzdem "das Sinnvollste ist, was ich in meinem Berufsleben je getan habe". Fünf Tipps für eine konstruktive Fehlerkultur in Redaktionen Warum Klarheit über die Werte Voraussetzung ist und auch Führungskräfte über eigene Fehler sprechen müssen.
Sollten Medien weniger auf Umfragen geben? "Seriös gemachte Umfragen mögen als Momentaufnahme nützlich sein, aber wenn die ‚Momentaufnahmen‘ im Wochen- oder Tagestakt kommen, wie aussagefähig sind sie dann? Zumal Meinungsforschungsinstitute auch keine empirischen Forschungen publizieren, sondern, nun ja, Meinungen, die im besten Fall seriös und repräsentativ und unbeeinflusst von eigenen Interessen erhoben sein sollten", kritisiert Sabine Rennefanz im "Spiegel" (15.2.2024). Umfragen sind eine demokratische Pulskontrolle und als Momentaufnahmen unverzichtbar, antwortet Tanjev Schultz. Was der Professor für Journalismus an der Uni Mainz sonst noch über die Faszination an Umfragen zu sagen hat, steht in unserer Kolumne "Einerseits, andererseits".
Schluss machen für Fortgeschrittene Journalisten wissen mittlerweile um die Wichtigkeit von Anfängen im Storytelling. Der Schluss wird oft nicht als so wichtig angesehen. Warum Sie dies ändern sollten und welche Erkenntnisse der narrativen Psychologie dazu wichtig sind.
Wie der "Spiegel" KI einsetzt Factchecking, Podcastproduktion und Co.: Welche Erfahrungen der „Spiegel“ mit KI bisher gemacht hat und was als Nächstes geplant ist, erklärt KI-Chef Ole Reißmann beim European Publishing Congress am 20. Juni in Wien. KI bei Medien ist bei diesem größten europäischen Branchenkongress das Schwerpunktthema. "Entwickeln oder zukaufen?", fragt Ansgar Heise, der in Wien die KI-Unternehmensstrategie von Heise erklären wird. Warum "Bild" im Zeitalter von KI noch mehr Wert auf eine eigene Sprache legt, erläutern "Bild"-Chefredakteurin Marion Horn und Sprachprofi Peter Linden. Alle Themen hier.
Wo Freie jetzt gebraucht werden Drei spannende Magazine, die auf Unterstützung durch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen: "Fluter", "Anlagepunk" und "Landlust Edition". Worüber die drei Medien berichten und welche Beiträge sie von Freien suchen.
Wie geht es der „Wirklich“ wirklich? Eine neu gegründete Zeitung? In diesen Zeiten? Auf Papier? In Flensburg wurde das vor einem Jahr gewagt. Im Mai 2023 erschien die erste Ausgabe der „Wirklich“, eine 16-seitige lokale Wochenzeitung zum stolzen Preis von 2,70 Euro bei einer ambitionierten Auflage von 15.000 Exemplaren. Und das, obwohl es in der Fördestadt mit knapp 100.000 Einwohnern schon das „Flensburger Tageblatt“ (Auflage: 16.800) und die vom dänischen Staat finanzierte, dänischsprachige „Flensborg Avis“ (4.500) gibt. Wo das Projekt jetzt steht und wie es nun weitergeht.
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