Palantir und die Sache mit der digitalen Überwachung Es war einer der größten Tech-Börsengänge der letzten Jahre. Palantir Technologies hatte vergangene Woche seinen großen Auftritt. Das Software-Unternehmen, das sein Geld damit verdient, für Geheimdienste, Regierungen und Weltkonzerne Daten aufzubereiten und Prognosen zu treffen, profiliert sich gerade in der Pandemie. In den USA schicken die Krankenhäuser ihre Corona-Daten schon gar nicht mehr an die offizielle Behörde, die CDC, sondern inzwischen direkt an ein Projekt, das von Palantir betrieben wird. Die Gründer Alex Karp, der sich selbst als Sozialist bezeichnet, und der ehemalige Trump-Unterstützer Peter Thiel graben sich immer tiefer in die Sicherheits- und Gesundheitssysteme der modernen Welt. Und sie helfen Staaten dabei, ihren digitalen Überwachungsapparat auszubauen, während sie dem Silicon Valley und vor allem Google zu Recht den Verkauf von persönlichen Daten vorwerfen. Bleibt die Frage: Ist „Überwachungskommunismus“ nun besser als „Überwachungskapitalismus“?
| Corinna Baier, Politik & Wirtschaft |
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