Liebe Frau Do, manch ein CDU-naher Gast beim Ständehaus-Treff dürfte klammheimlich darüber nachgedacht haben, wie es wäre, wenn nicht nur die SPD und die Grünen eine Doppelspitze bilden würden, sondern auch die CDU. Denn das christdemokratische Spitzenpolitiker-Duo Friedrich Merz - rauflustig, konservativ, wirtschaftsliberal - und Annegret Kramp-Karrenbauer - zurückhaltend, differenziert, sozial bedacht – zeigte sich gestern Abend bei der traditionsreichen Veranstaltung in Düsseldorf als gute Ergänzung. Bei einem ihrer seltenen gemeinsamen Auftritte hatte ich als Moderator jedenfalls alle Mühe, Kontroverses auszuarbeiten. Die beiden wollen sich spürbar nicht auseinanderdividieren lassen – auch wenn offensichtlich wurde, dass beide mit der Kanzlerkandidatur liebäugeln und die Nummer eins bleiben (AKK) oder werden wollen (Merz). Den Abend fasst Kristina Dunz zusammen. Eine Bilderstrecke finden Sie hier. Mit dem Bürgermeisteramt in Istanbul begann Recep Tayyip Erdogan einst seine beeindruckende politische Karriere in der Türkei. Er selbst sprach davon, wer Istanbul gewinne, dem gehöre das ganze Land. Nun hat der Erdogan-Gegner Ekrem Imamoglu die Wahlen deutlich gewonnen, und viel ist vom Anfang des Endes der Ära Erdogan die Rede. Stimmt das, gibt es dafür wirklich Anzeichen? Alev Dogan schaut auf das Land nach der Wahl. Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder überholt die Grünen links und will den Kohleausstieg schon 2030 möglich machen. Damit hat er nicht nur für Entsetzen bei CDU und SPD gesorgt, sondern auch bei den Gewerkschaften, die in dem Fahrplan für den Ausstieg in der Kohlekommission mühsam das Datum 2038 verabredet hatten. Der Querschuss aus München sorgt nun für Aufregung, wie Antje Höning berichtet. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |