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http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/newsletter/wzs-newsletter-rommert-maerz-100.html Liebe "Wort zum Sonntag"-Freunde, das "Wort zum Sonntag" vom 12.03.2016 zum Thema "Unbequeme Wahrheiten" wurde von Christian Rommert gesprochen. Unbequeme WahrheitenEine Meldung hat mich diese Woche wtend gemacht. Ein Pfarrer setzt sich fr Flchtlinge ein und bekommt Morddrohungen. Letzten Sonntag hat er nun seinen Abschied aus seiner Gemeinde verkndet. Seine Gegner glaubten wohl, dass damit im Dorf das Problem mit den Flchtlingen aus der Welt ist, wenn man den Pfarrer rausmobbt. Natrlich nicht. Gesiegt haben hier nur die Angst und die scheinbar einfachen Lsungen. Mich regt sowas richtig auf. Ich hatte dann auch erstmal die Nase voll. Die stndigen Hasskommentare auf Nachrichtenseiten und die ekligen Parolen. Ich war es satt! Also habe ich Facebook abgeschaltet. Zumindest fr einige Tage. Das habe ich dann "Facebook fasten" genannt. Tatschlich ging es mir schnell besser. Kurzzeitig hat es mir richtig gutgetan, die Probleme auszublenden und wegzuschauen. Ich habe gemerkt, wie verfhrerisch die scheinbar einfachen Lsungen sind. Ich hatte mindestens zwei schlechte Vorbilder dabei, denn ich habe es einfach so gemacht wie zwei Mnner aus einer Geschichte, die einen am Straenrand Liegenden in Not sahen und ? weitergingen. Kurz hinschauten und ... weitergingen. Auf einem gefhrlichen Abschnitt des Weges war der Mensch zusammengeschlagen und ausgeraubt wurden. Und die Beiden gehen an ihm vorbei. Erst der Eine und dann der Andere. Schauen weg. Wie ich mit meinem super klingenden Versuch, Facebook zu fasten. Da wollte ich das Elend auf dem Computerbildschirm nicht mehr sehen. Die Geschichte von der Strae, die Jesus im Neuen Testament erzhlt, geht aber noch weiter. Es kommt ein dritter Mensch ins Spiel. Er bleibt stehen und schaut nicht weg. Er hilft. Er tut das Naheliegende. Er versorgt den kranken Menschen und bringt ihn an einen sicheren Ort. Er folgt seinem Mitgefhl! Naheliegend oder doch besonders? Kann diese Geschichte auch fr unser Handeln Mastab sein? Wir sprechen ja nicht von einem Einzelnen, der Hilfe braucht. Wir, wir sprechen von der Not von Millionen von Menschen. Muss da nicht irgendwann Schluss sein? Wieviel Mitgefhl knnen wir uns leisten? Haben die Zweifler und Besorgten vielleicht doch recht? Also doch: lieber wegschauen? Grenzen zu, Probleme drauen lassen. Morddrohungen versenden und die unbequeme Menschen rausekeln. Eine scheinbar klare einfache Lsung. Jedoch ohne Mitgefhl und getrieben von Angst. Einfache Lsungen sind sehr anziehend. Auch fr mich. Es ist unangenehm auch fr mich, die komplizierte Lage auszuhalten. Dass wir an vielen Punkte noch keine gute Lsung haben. Aber mein Mitgefhl irgendwann abschalten? Nein! Wegschauen und weitergehen? Nein! Das Mitgefhl der Angst opfern – alles scheinbar ganz einfach – aber: nochmals "Nein". Und ja, das nicht einfach: Mitgefhl erzeugt Probleme. So war es schon bei dem Helfer in der Geschichte. Aber dieser Helfer ist der einzige, der von Jesus als Vorbild hingestellt wird. Wenn wir diesem Vorbild folgen, dann scheiden die scheinbar einfachen Lsungen wie Wegschauen und Ausgrenzen aus. Wir drfen nicht der Angst folgen und einfachen Parolen, sondern den differenzierten Argumenten und dem Mut zum Mitgefhl. | | | Christian Rommert ist Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und engagiert sich als Redner, Autor und Initiator kirchlicher Kampagnen. [mehr] |
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