| „DAU“-Mauer-Regisseur Khrzhanovsky labt sich an Schmeicheleien aus München und Frankfurt: „Charmant“ nennt ihn Peter Laudenbach (SZ), „gewinnend“ Kerstin Holm (FAZ) - aber der „hauptstädtischen Presse“ wirft der mit seinen 43 Jahren „noch immer jugendliche Kunststratege“ (FAZ) auf seine charmante, liebevolle Art, getragen von einer „weichen Ausstrahlung“ (FAZ), „eine Hetzkampagne“ vor. Das passt immerhin zur Maueridee, wenn auch weniger zur Kunst: Kritik - nur vorstellbar als Kampagne. Auf der anderen Seite der Mauer nennt sich das Meinungs- und Pressefreiheit. Kerstin Holm, schwer beeindruckt von der Teilansicht des Filmmaterials (insg. 700 Stunden), in dem neben Hardcore-Sexszenen auch echte, gewalttätige Neonazis zu sehen sind (allerdings als Komsomolzen verkleidet), weiß jetzt auch, welche einmalige Chance hier auf dem Spiel steht: „Das multimediale DAU-Projekt, das den Lebensweg des sowjetischen Physikers Lew Landau mit den Mitteln einer authentischen Realityshow mit realen Wissenschaftlern, Starkünstlern und echten Gefängniswärtern nacherleben lässt, eröffnet Einblicke in die Möglichkeit von Freiheit unter geheimdienstlicher Aufsicht und in Realien der Menschennatur, wie sie anders kaum möglich wären.“ Kleiner Tipp: „Realien der Menschennatur“ und ihre Verwandlung im Totalitarismus lassen sich auch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen erfahren, am Denkmal für die ermordeten Juden Europas, in Auschwitz und in Yad Vashem. Ich würde „DAU“ dennoch gerne in Berlin sehen, wie u.a. auch Lars Eidinger, Iris Berben, Veronica Ferres, Tom Schilling, Joachim Król, Sönke Wortmann, Leander Haußmann, Susanne Kennedy, Ersan Mondtag, Sasha Waltz, Tino Sehgal, Thomas Krüger, Andreas Görgen, Guido Maria Kretschmer und Michael Michalsky. Allerdings klingt deren gemeinsame Erklärung, eine Absage durch die Verwaltung wäre „paranoide Kleingeistigkeit“, ebenso wenig charmant und gewinnend wie des Regisseurs mediale Gefallsucht. |
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