Ausgabe vom 10.09.2018

DAX: Unheilvolle Mixtur aus Top-Formation und Verfallstag
Trader-Sentiment für 37. KW 2018 (10.09. - 14.09.)

DAX: Unheilvolle Mixtur aus Top-Formation und Verfallstag
von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

bereits am 06.08.2018 hatte ich Ihnen die nächste Top-Formation im DAX beschrieben. Durch den Rückfall der Vorwoche steht der DAX nun schon genau in der damals genannten breiten Unterstützungszone um 11.900 Punkte. Diese stellt die letzte Bastion der Bullen dar, bevor diese Top-Formation abgeschlossen wird. Das ist vor allem mit Blick auf den großen Verfallstag am Freitag der kommenden Woche kritisch.

Ein früher Blick auf den großen September-Verfallstag

Nun sind es bis zum Verfallstag noch fast zwei Wochen Zeit. Bis dahin kann noch viel passieren – und zwar in beide Richtungen. Aber die Kurse werden nun mehr und mehr auch von den Verfallstagspositionierungen der Stillhalter beeinflusst. Und diese sind vor einem großen Verfallstag wie im September besonders groß und damit entsprechend relevant. Wir werfen daher diesmal schon einen recht frühen Blick auf den Verfallstag. Dazu das folgende Verfallstagsdiagramm:

Verfallstagsdiagramm DAX September 2018

Da die Kontrakte für die großen Verfallstage (März, Juni, September, Dezember) mit längerem Vorlauf gehandelt werden können – der September-Kontrakt z.B. mit 12 Monaten – „sammeln“ sich in diesem langen Zeitraum natürlich viel mehr Positionen an. Deren Verteilung spiegelt daher auch in gewisser Weise den historischen Kursverlauf des DAX bzw. die damaligen Erwartungen der Marktteilnehmer wider.

Und so kommt es, dass wir im aktuellen Verfallstagsdiagramm sehr viele Put-Positionen (rot) bei niedrigen Kurswerten sehen. Die größte liegt bei 11.300 Punkten, die zweitgrößte in ähnlicher Größe bei 10.300 (nicht im Diagramm). Bei den Calls (blau) gibt es dagegen weder eine derart auffällige unsymmetrische Verteilung noch so große Einzelpositionen – die drei größten (bei 12.700, 12.500, 13.500 Punkten) sehen wir im Diagramm. Ab 13.500 Punkte sind alle folgenden Positionen noch nicht einmal halb so groß wie die drittgrößte bei 13.500 Punkten.

Unsymmetrische Verteilung und ein weit entferntes Kursziel

Beim aktuellen DAX-Stand von rund 12.000 Punkten liegt der Kurs inzwischen in einem Bereich, in dem es nur noch Put-Positionen gibt (siehe schwarzer Pfeil). Weitere Kursverluste im DAX bis zum Verfallstag würden also noch mehr Puts ins Geld laufen lassen und die Kosten für die Stillhalter erhöhen.

Der theoretische Zielwert für den September-Verfallstag des DAX liegt jedoch bei 12.500 Punkten (siehe grüne Pfeile), wobei es inzwischen so sein dürfte, dass einige der Put-Positionen, die zwischen dem aktuellen Kurs und dem Zielwert liegen, schon abgesichert sind. Dadurch verschiebt sich der Zielwert etwas nach unten.

Wie weit, lässt sich nicht sagen, aber in der Verfallstagspositionierung fällt als nächstniedriger Wert unter dem theoretischen Ziel die 12.300er Marke ins Auge. Wir können also von einer Zielzone zwischen 12.300 und 12.500 Punkten ausgehen (siehe gelbes Rechteck im obigen Diagramm), welche die Stillhalter unter Umständen gerne erreichen würden.

Noch besteht aber eine Chance für den DAX!

Die Chance dafür besteht durchaus: So ist der DAX nach dem starken Rückfall der vergangenen Tage klar überverkauft, wie z.B. der kurzfristige RSI anzeigt (siehe blaue Kurve im unteren Chartteil des folgenden Charts).

DAX Tageschart seit Januar 2018

Dieser Indikator, der nach längeren Anstiegen oder Kursrückgängen in seinen Extrembereichen (über bzw. unter den punktierten Linien) mögliche kurzfristige Wendepunkte anzeigt, steht so tief wie seit den Einbrüchen vom Frühjahr nicht mehr (siehe schwarzer Pfeil). Und prompt hat der DAX am Freitag an der Rechteckkante bei 11.880 Punkten gestoppt und eine erste Gegenbewegung angedeutet (siehe grüner Pfeil).

Durch die kurzfristige Umkehr an dieser Marke behalten die Bullen zudem die eigentliche Unterstützungszone um 11.800 Punkte noch in der Hinterhand (grüne Zone), die sich im Frühjahr an den bisherigen Jahrestiefs gebildet hat.

Warum sich die Bullen nicht ausruhen können

Trotzdem können sich die Bullen darauf nicht ausruhen. Die Bären haben ihnen bei ihrer Flucht nach unten in den vergangenen Tagen noch einige empfindliche Nackenschläge versetzt. So versuchten die Bullen bereits am Donnerstag eine erste Gegenreaktion. Diese schmetterten die Bären aber an der roten Zone an den Zwischentiefs vom Sommer gleich wieder ab (siehe oberer roter Pfeil). Und die kleine Umkehrkerze vom Freitag endete im Hoch noch vor der 12.000-Punkte-Marke (grüne Linie). Auch dort trieben die Bären die Bullen sofort wieder erfolgreich zurück.

Dabei blieb es auch bis heute Mittag. Erst dann gelangen den Bullen erste zaghafte Blicke über diese Hürde, welche die Bären nun wieder vor ihnen aufgebaut hatten.

Wenn es also der DAX in den kommenden beiden Wochen bis zum Verfallstag (siehe gelber Streifen) noch bis 12.300 Punkte schaffen soll, dann müssen die Bullen noch einen kräftigen Zahn zulegen: Nach der 12.000er Marke wartet dann die rote Zone und vor allem die Mittellinie des aktuellen Rechtecks bei 12.235 Punkten. Dort ist dann allerdings die oben genannte Zielzone zum Verfallstag (12.300-12.500 Punkte; siehe graues Rechteck) auch schon in greifbarer Nähe.

Eine kritische Phase für den DAX

Das Problem für die Bullen ist jedoch, dass bekanntlich der erste Boden nicht der letzte ist. Und es ist eher unwahrscheinlich, dass die Gegenreaktion, die eventuell schon gestartet ist, nun ohne Unterbrechung über volle neun Handelstage bis zum Verfallstag anhält. Wahrscheinlicher ist, dass es zuvor nochmals einen kurzen Rücksetzer gibt.

Dann könnte zwar die grüne Zone den Bullen helfen, aber für die folgende Gegenreaktion wird dann allmählich die Zeit knapp, damit die Bullen bis zum Verfallstag das Ziel der Stillhalter erreichen.

Doch die eigentliche kritische Phase beginnt erst nach dem Verfallstag. Denn wenn es den Bullen und Stillhaltern tatsächlich mit vereinter Kraft gelingt, den DAX bis dahin in Richtung 12.300 Punkte zu hieven, dann besteht die Gefahr, dass er danach umso stärker zurückfällt.

Zum einen fallen dann das Interesse und die kursstützenden Maßnahmen der Stillhalter weg und zum anderen stößt der DAX dann auf neue starke Widerstände: die rote dünn gestrichelte Konsolidierungslinie (und ihre  dick gestrichelte Parallele durch die jüngsten Zwischenhochs), der gleitende 200-Tage-Durchschnitt (violette Kurve) und vor allem die dicke gelbe Linie des ehemaligen Allzeithochs von 2015, um die der Kampf von Bullen und Bären letztlich immer noch tobt.

Vor oder nach dem Verfallstag?

Bei einem erneuten Rückfall aus diesem Bereich würde der DAX die Abwärtstrendbeschleunigung bestätigten und fortsetzen, die sich mit der dicken rot gestrichelten Abwärtslinie bisher erst andeutet. Dann besteht die reale Möglichkeit, dass er neue (Jahres-)Tiefs bildet und dabei die grüne Zone nach unten durchbricht.

Damit würden sich aber das absteigende Dreieck (siehe Börse-Intern vom 28.08.2018) und die Top-Formation vollenden – beides sehr bearishe Signale, die auch aus übergeordneter Sicht Konsequenzen für den DAX haben können.

Diese unheilvolle Mischung aus kurzfristiger (absteigendes Dreieck) und langfristiger Charttechnik (Top-Formation) sowie kritischer Verfallstagspositionierung könnte aber auch schon vor dem Verfallstag zu einem gravierenden bearishen Signal führen. Nämlich dann, wenn der Druck der Bären schon in den kommenden Tagen so groß wird, dass die Stillhalter es aufgeben, den DAX zu stützen und dafür lieber zu Absicherungsmaßnahmen greifen. Diese beschleunigen bekanntlich die Kursverluste, so dass dann schnell auch vermeintlich massive Unterstützungen wie die grüne Zone geknackt werden können.

Worauf Sie nun achten müssen

Auslöser dafür könnte neben den üblichen Meldungen zu Handelsstreit, Türkei- bzw. Schwellenländerkrise, Brexit usw. vor allem eine Schwäche der US-Indizes sein. Diese testen nach ihren jüngsten neuen Allzeithochs derzeit ihre alten Ausbruchsniveaus. Und ob dieser Test erfolgreich verlaufen wird, ist höchst ungewiss: Im NASDAQ 100 ist ein Fehlausbruch schon fast vollendet und wenn nun auch noch der S&P 500 zurückfällt, dürfte es für den DAX noch schwerer werden.

Sie müssen daher in den kommenden Tagen genau darauf achten, ob die Märkte wieder Stärke zeigen oder ob die Kurse eher dahindümpeln. Letzteres könnte das Vorspiel zu einem neuen Abwärtsschub noch vor dem Verfallstag sein. Wenn es dazu kommt, dürfte dieser mit einer neuen Abwärtsdynamik einhergehen. Hoffen wir also, dass Bullen und Stillhalter zumindest in den kommenden zwei Wochen noch das Ärgste verhindern.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert



Trader-Sentiment für 37. KW 2018 (10.09. - 14.09.)
von Sven Weisenhaus

das Sentiment hatte in der vergangenen Woche kaum eine Chance, seine Funktion als Kontraindikator zu erfüllen. Weil die Bären mit 59,37 % in der deutlichen Überzahl waren und damit starker Pessimismus herrschte, hätte gemäß der Sentimenttheorie die Mehrzahl der Anleger ihre Verkäufe in Erwartung fallender Kurse eigentlich bereits getätigt haben müssen, so dass stärker fallende Kurse nicht mehr zu erwarten waren. Doch die in der Vorwoche begonnene bzw. wieder aufgenommene Abwärtsbewegung (siehe helles Rechteck) setzte sich in der vergangenen Woche fast ungebremst und in hohem Tempo fort (dunkles Rechteck).

 

Offenbar waren die Bären darauf eingestellt, bei weiter fallenden Kursen weitere Positionen abzustoßen. Und zusammen mit enttäuschten Bullen kamen so sehr viele Verkäufer zusammen. Diese schickten den DAX mit einem Endstand von 11.959,63 Punkten auf Wochensicht um 3,27 % in die Tiefe.

Nach einem solchen Kursrutsch verwundert es kaum, dass die Stimmung unter den Anlegern immer noch sehr skeptisch ist. In der aktuellen Umfrage ist der Anteil der Bären zwar von 59,37 % auf 54,72 % zurückgegangen, der Pessimismus ist damit aber immer noch recht hoch.

Vor diesem Hintergrund bekommt das Sentiment in dieser Woche eine neue Chance, die Basis für eine neue Aufwärtsbewegung oder zumindest eine Gegenbewegung zu sein.


Ihr
Sven Weisenhaus
- Stockstreet-Team -
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