DBU | Infos zum Studienprogramm | 3-2017

Weisheit wird im Buddhismus u. a. „Erwachen“ genannt und vor allem über die Praxis der Einsichts-Meditation erlangt. Der Pali-Kanon des Theravada nennt das: „Die Phänomene der (gegenwärtigen) Wirklichkeit sehen, wie sie (wechselseitig) geworden sind.“ Im Lotos-Sutra des Mahayana geht es darum, „den wahren Aspekt aller Phänomene zu erkennen“.

Mitgefühl ist das Denken, Fühlen und Handeln, das sich aus dem Erwachen ergibt. Die beiden Referenten wollen mit den Teilnehmern erörtern, wie Weisheit und Mitgefühl zu verstehen sind und wie wir unser alltägliches Denken und Handeln im Umgang mit unseren Mitmenschen, der Natur, der Arbeit etc. nach diesen Qualitäten ausrichten können.

Ron Eichhorn ist seit über 30 Jahren praktizierender Buddhist, hat Praxis-Erfahrungen im Zen und Tientai-Buddhismus und ist Filmregisseur von Beruf. Er ist Mitglied des Vorstands der European Buddhist Union und Mit-Initiator des interreligösen Projektes „Orte der Stille“ in Berlin. Ron befasst sich hauptsächlich mit Mahayana-Texten wie dem Diamant-, Avatamsaka- und speziell dem Lotos-Sutra sowie den Schriften des Gründers der Tientai-Tradition, Zhi Yi (538-597). Ron ist Schüler der Dharma-Lehrerin Ji Kwang Dae Poep Sa Nim, meditiert täglich und nimmt regelmäßig an Retreats teil.

Franz-Johannes Litsch, Studium der Architektur und Kunstgeschichte, Berufstätigkeit u. a. am Umweltbundesamt in Berlin. Seit seiner Jugend auf dem Weg des Buddha. Zahlreiche Reisen, Klosteraufenthalte und Retreats in Asien und Europa. Schüler buddhistischer Lehrer aller großen Traditionen (Zen, Tibetisch, Theravada); seit 18 Jahren Vipassana-Praktizierender. Setzt sich für einen gesellschaftlich, humanitär und ökologisch engagierten Buddhismus ein. Autor und Referent zu Themen der buddhistischen Lehre und Praxis, des interreligiösen Dialogs und der östlich-westlichen Kultur- und Philosophiegeschichte. Derzeit Mitarbeiter im „Institut für interreligiöse Studien Freiburg“.