Laden...
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 05.08.2022 | Wolken, Sonne und örtliche Gewitter bei bis zu 30°C. | ||
+ Der Grunewald brennt: Was das Feuer mit Berlins grüner Lunge macht + Nach Absage durch Bezirk-Mitte: Melnyk will Panzer-Ausstellung in Berlin + RBB-Chefin Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende zurück + |
von Julius Betschka und Lotte Buschenhagen |
|
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||||
|
| |||
| |||
|
Hinterher ist man immer schlauer: 30 Tonnen Munition in einem trockenen Waldstück zu lagern, gehört – Stand heute – zu den schlechteren Ideen der Menschheitsgeschichte. Ja, seit 1950 war auf dem alten Sprengplatz im Grunewald alles gut gegangen. Nun könnte der gestern in aller Früh ausgebrochene Waldbrand Berlin aber tagelang beschäftigen. Auch in der Nacht kam es zu Explosionen auf dem Gelände der Polizei. Dort lagern 500-Kilo-Weltkriegsbomben, Stabhandgranaten und Gewehrmunition. Löscharbeiten? Kaum möglich. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier in unserem Liveblog. Was das Feuer ausgelöst hat, bleibt bisher verdeckt hinter Rauchschwaden. Videos aus der Nacht zeigen zuerst explodierende Feuerwerkskörper auf dem Gelände, am Morgen gab es dann schwere Explosionen. Sie schallen kilometerweit durch Berlin. Vom Brand betroffen sind inzwischen 50 Hektar Wald. Avus und Zugverkehr sind womöglich noch den ganzen Tag lang gesperrt. Das erfuhrt der Checkpoint aus Sicherheitskreisen. Immerhin verletzt wurde bislang niemand und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verspricht: „Die Sicherheit der Berliner ist nicht gefährdet.“ | |||||
|
+ „Feuerwehren kämpfen gegen Glutnester bei Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis“ + „500 Quadratmeter in Flammen: Waldbrand in Wannsee” + „Brandenburger Feuersommer: Waldbesitzer wollen Hilfe vom Land” + „Glutnester werden weiter bekämpft: Landkreis stuft Lage als stabil ein” + „Einsatz in Elbe-Elster dauert an: 100 Einsatzkräfte im Einsatz“ + „Brandwache bleibt: Waldbrand im Süden Brandenburgs gelöscht” + „Waldbrand im Landkreis Stendal an der Grenze zu Brandenburg“ Das sind nicht die Schlagzeilen des Sommers – das sind die der letzten sieben Tage. 1524 Waldbrände gab es in den letzten fünf Jahren in der Region, aber nur 38 davon in Berlin. Die Zahlen schwanken hier zwischen einem Brand (2017 und 2021) und 22 Bränden (2019) pro Jahr. Die häufigsten Ursachen der Feuer sind Brandstiftung – und Fahrlässigkeit. Apropos: Noch am Donnerstagmorgen stellte die Umweltverwaltung eine Ausschreibung für die „Sondierung und Bergung von 53.000 m² Waldfläche von Kampfmitteln“ im Grunewald online. Die erledigt sich schlimmstenfalls von selbst – und die Berliner Landespolitik will das Sprenggut möglichst rasch nach Brandenburg schaffen. Endlagersuche. | |||||
|
| |||
| |||
|
Grüne Lunge Berlins, so wird der rund 3000 Hektar große Grunewald oft genannt. Was passiert also, wenn diese Lunge verraucht ist? „Stadtwälder sind Erholungsgebiete, Wasserspeicher und Kälteinseln, die das Stadtklima kühlen”, sagt Waldexperte Christopher Reyer vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung dem Checkpoint. Ein großflächiger Verlust des Grunewalds wäre „fatal für die Stadt“. Insbesondere Risikoflächen müssten deshalb besser erkannt und engmaschig beobachtet werden, fordert Reyer. Berlins Naturexperte Derk Ehlert beruhigt dagegen: „Der Brand im Grunewald ist bisher nicht vergleichbar mit den großen Brandenburger Waldbränden. Die Kühlfunktion des Walds ist nicht gefährdet.“ Trotzdem sei jeder verbrannte Quadratmeter einer zu viel. Und was denkt die Hüterin des Grunewaldes, Revierförsterin Katja Kammer, an diesem Tag? Ich habe mit ihr über Brandursachen, Klimakrise über die Folgen für den Wald gesprochen: „Mein erster Gedanke war: Oh Gott, wo ist es? Wie nah an der Stadt?“ | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
Noch ist er nicht weg: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat in einem eindringlichen Appell an Berlins Regierungschefin Franziska Giffey (SPD) die Aufstellung russischen Panzerschrotts in Berlin-Mitte gefordert. „Das zerstörte Kriegsgerät Russlands, das im Herzen Berlins ausgestellt würde, sollte den Menschen in Deutschland ein hautnahes Gefühl von dem brutalen Vernichtungskrieg vermitteln“, sagte Andrij Melnyk dem Tagesspiegel. „Daher sind die Ukrainer schockiert, dass das Bezirksamt Mitte diesen Antrag mit einer absolut fadenscheinigen Begründung abgelehnt hat.“ Die Absage sei „ein echter Skandal“, sagte der noch amtierende Botschafter meiner Kollegin Anna Thewalt. Die Initiatoren der Ausstellung in Berlin, Enno Lenze und Wieland Giebel, wollen ein ähnliches Zeichen setzen, wie es schon in Prag und Warschau geschafft wurde. Doch nicht nur der Bezirk Mitte reagiert ablehnend auf den Wunsch, die Panzer vor der russischen Botschaft aufzustellen. Die Berliner Senatskanzlei übt sich bisher in völliger politischer Zurückhaltung. Inhaltlich wollte sich niemand zu dem Projekt äußern. Melnyk dagegen sagte, er rufe „die Regierende Bürgermeisterin ganz persönlich dazu auf“, die Entscheidung des Bezirks Mitte zu revidieren. Giffey ist seit gestern aus dem Urlaub zurück. Fortsetzung folgt. | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
|
|
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||
| |||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||||
|
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Laden...
Laden...
© 2024