Der Meister des Differenzierens

Liebe Frau Do,

der mutmaßliche neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert mich mit seinem weißen Haarschopf ein wenig an Gandalf, den weisen Mann aus Mittelerde. Geduldig, geradlinig, eine Integrationsfigur. Auf der Berliner Bühne, wo sich viele Selbstdarsteller im grellen Bühnenlicht tummeln, war der Sozialdemokrat der Mann für Mitte und Maß. Als Bundespräsident wird er viel von dem einbringen können, was ihn in den Jahren als Chefdiplomat der Bundesrepublik ausgezeichnet hat. Ruhe. Ausgeglichenheit. Differenzierung. Und sein unbändiger Wille zum Dialog. Der frühere Intimus von Gerhard Schröder hat einen klaren Kompass, was die Rolle Deutschlands in der Welt und in Europa betrifft. Die Bundesversammlung dürfte auch deswegen morgen einen Mann ins höchste Amt wählen, der diesem Land gut tun kann. Meinen Kommentar dazu lesen Sie hier. Gregor Mayntz und Eva Quadbeck haben sich im Ausland umgehört, welche Erwartungen sich dort mit einem Bundespräsidenten Steinmeier verbinden.

Egal, wo sich die Funktionäre der AfD auch treffen, immer ist der Protest schon da. In Köln wettern die Karnevalisten gegen den Parteitag, und auch in meiner Geburtsstadt Münster sehen offenbar viele Bürger die Partei nicht wirklich als Alternative für Deutschland. Weil die örtliche AfD den historischen Saal des Rathauses für ihren Neujahrsempfang gebucht hatte, schalteten die Kaufleute am Prinzipalmarkt aus Protest ihre Lichter aus. Am Ort des Westfälischen Friedens sollen jene keinen Platz finden, die eher auf Abschottung, Abspaltung und Ausgrenzung setzen. Julia Rathcke war vor Ort.

Ist sie eine Illusion, nur ein Traum – die eine große Liebe, die ewig währt? Aber ganz und gar nicht! Schauen wir auf Thekla und Johannes Lichtenberg aus Krefeld: Mit 14 lernten sie sich kennen, mit 24 feierten sie Hochzeit, und noch heute, mit 94 Jahren, wissen sie, dass die erste Liebe die richtige war. Dagegen stehen Karoline Pajonk und André Groß am Anfang ihrer Liebe, sind sich aber auch schon sicher, dass es die wahre ist. Meine Kolleginnen Leslie Brook und Saskia Nothofer erzählen zwei wunderbare Lovestorys.

Herzlichst,

Ihr