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22. Juli 2017 Liebe Frau Do, die Abgas-Affäre wird immer unterhaltsamer (jedenfalls, wenn man als Autobesitzer wie ich nicht gerade selbst betroffen ist): Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ haben sich VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler seit den 90er Jahren in geheimen Arbeitskreisen abgesprochen – und so die Basis für den Dieselskandal gelegt. VW habe nun in einer Art Selbstanzeige bei den Wettbewerbsbehörden einen Verdacht auf kartellrechtswidriges Verhalten eingeräumt. Daimler habe ebenfalls eine Art Selbstanzeige abgegeben. Klingt nach organisierter Kriminalität? Ach was. Für ein solches Verhalten gab es sicher gute und ehrenvolle Gründe. Zum Beispiel: Wenn wir es nicht gemacht hätten, dann hätte es jemand anderes gemacht. Wir mussten uns ja irgendwie gegen die Japaner wehren. Wir wollten die Arbeitsplätze in Deutschland retten. Wir waren jung und brauchten das Geld. So was halt. Jedenfalls verstehe ich jetzt, warum VW-Chef Matthias Müller so sichtlich angeschlagen bei uns zum Interview erschien. Ich kann mich nicht erinnern – nicht einmal in meinen 13 Jahren bei der „Financial Times Deutschland“ –, jemals einem Manager mit so ausgeprägt schlechter Laune begegnet zu sein. Als unsere Ressortleiterin Antje Höning freundlich fragte, ob sie Herrn Müller vor dem Interview noch unseren Newsroom zeigen solle, knurrte der nur: „Dafür reicht die Zeit nicht“, und auf die Frage, wann er denn wieder losmüsse: „So schnell wie möglich!“ Es wurde dann – wie man an den Fotos gut erkennen kann – noch ein sehr lebhaftes Gespräch, das mein Kollege Florian Rinke zusammengefasst hat. Was die Abgas-Affäre für die Wirtschaft, ist der Nahe Osten für die Politik: Niemand weiß genau, wer angefangen hat, alle hängen mit drin, es geht irgendwie um Erdöl, und am Ende wird man keinen von den wirklich Verantwortlichen drankriegen. Mein Kollege Ben Grotjahn hat auf einer doppelseitigen Infografik zusammengefasst, wer gegen wen im Nahen Osten kämpft – und warum. Ein trauriges Thema, aber eine großartige Übersicht, wenn man sich die nötige Zeit für die Lektüre nimmt. Denn wie gesagt, es ist wie bei der Abgas-Affäre – ziemlich kompliziert. Zum Wochenende habe ich auch noch zwei sehr unterschiedliche Ausflugstipps für alle Daheimgebliebenen: In unserer Serie „Landpartie“ schicken wir Sie auf eine Erkundungstour mit einem Ranger im Naturpark Eifel, in unserer Serie „Kulturstadt“ nach Dortmund. Mein Kollege Bertram Müller führt Sie durch Kirchen und Museen, aber am Ende auch noch in einen Biergarten. Sein Fazit: Wie viel Kultur im Ruhrgebiet steckt, zeigt sich allein schon beim Blick auf die größte Stadt der Region. Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende Ihr Stefan Weigel | |
Das Wichtigste zum Frühstück | |
VW-Chef Matthias Müller"Ich kann mich nur entschuldigen"Düsseldorf. Der Chef von Volkswagen spricht im Interview mit unserer Redaktion über Fahrverbote, die Fehler von Winterkorn und seine nächste USA-Reise. mehr | |
LandpartieEin Ur-Wald als SpielplatzHeimbach. Auf Erkundungstour mit einem Ranger im Nationalpark Eifel: Wilde Rotbuchen-Mischwälder wachsen auf dem Bergrücken zwischen Rursee und Urftsee. Mittendurch schlängelt sich der Rundweg "Wilder Kermeter". mehr | |
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Veranstaltungshighlights – Exklusiv für unsere AbonnentenOpen Air Kino am RheinparkZu den „Filmnächten unter Sternen“ lädt in diesem Jahr das Alltours Kino in den Rheinpark nach Düsseldorf. Mit der PremiumCard erhalten Leser 25% Rabatt auf die SpecialNights am 1. und 13. August. Tickets kosten somit nur 9,90 Euro. Reservierte Tribünenplätze, ein Begrüßungsgetränk sowie Catering im exklusiven Gästezelt erwarten Besucher der SundaySpecials am 30. Juli sowie am 6. August. Hier kosten die Tickets 22,50 Euro zzgl. Kino-Karte. Alle Veranstaltungen sind buchbar über die kostenlose Tickethotline 0211 27 400 410 sowie in ausgewählten ServicePunkten. Das komplette Programm finden Sie unter alltours-kino.de mehr | |
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