Man muss ja, in diesen Tagen, manchmal erst einen Augenblick innehalten. Jeden Morgen rattert es Totenzahlen aus dem Radio, Hunderte hier, Tausende da. Man gewöhnt sich dran, wie an alles wahrscheinlich, auf eine seltsame und falsche Art. Und noch eine Zahl wächst, und auch sie ist unfassbar, wenn man sich nur die Zeit nimmt, sie mal wirken zu lassen: Der 13. tote Hamburger Obdachlose in diesem Winter. Aufgefunden gestern früh an den Landungsbrücken. Gestorben in bitterer Kälte, auf der Straße, in einer der reichsten Städte Europas. Seit Wochen berichten Medien über die Eskalation des Elends, viele engagierte Helfer kämpfen Tag für Tag an der Front, mit warmer Suppe, Kleidung, Zuwendung im Gepäck. Auch die Politik bewegt sich, zusätzliche Unterkünfte wurden geschaffen. Und trotzdem passiert es wieder und wieder. Für heute Nacht sind minus 11 Grad angesagt ... Herzliche Grüße Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |
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