Gartenbrief vom 24.08.2024 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Der Züchterblick in die (gärtnerische) Zukunft Lieber John Gerade habe ich kurz – zu kurz – in die Zukunft geschaut. Tja, was Gärtner nicht alles können! Aber ehrlich gesagt habe ich nicht »Die Zukunft« gesehen, sondern die Zukünfte, Zukunft im Plural. Neudeutsch würde man von Szenarien reden: So – oder auch ähnlich oder auch ganz anders – könnte die Zukunft ausschauen. Kürzlich habe ich einen Vortrag gehört, der Klimaszenarien aufzeigte, tendenziell immer die besten verwarf und auf die schlimmsten hinwies. Der Vortragende – klar, er ist Lehrer – wollte ja beeindrucken, in wahrsten Sinne des Wortes den Druck erhöhen. Natürlich ein ernstes Thema, worüber man auf keine Fall Witze machen darf. Lachen verboten. Wie in der Schule. Somit baute sich eine fast unglaubliche Negativität und Bedrücktheit während des Vortrages auf, eine Beerdigungsstimmung lange vor der Beerdigung (die wir alle definitionsgemäss übrigens nie erleben werden). Und fast alle werden sich mit dem Gedanken gerettet haben, dass die Klimaszenarien in 20 Jahren das sein werden, was Szenarien 10 Jahre später meistens sind: Inszenierungen von bewusst getroffenen Vorentscheidungen, weit neben der Realität. Aber vielleicht ja auch nicht… Wer kennt schon die Zukunft? ------------------------------------------------------------------------------------------------ Stopp: Das Wichtigste vom Verkauf zwischendurch:Jetzt doppelte Tells auf alle Lubera Originale (siehe unten) letzte Woche Blumenzwiebel-Vorverkauf mit Rabatt! nur kurze Zeit: -20% Rabatt auf alle Kletterpflanzen------------------------------------------------------------------------------------------------ Im Vortragssaal setzte die Erleichterung physisch spürbar dann ein, als eine Permakulturgärtnerin das Klimagärtnern auf den Garten runterbrach. Was können wir hier und jetzt tun, um uns anzupassen und vorzubereiten: Mehr Diversität, südliche, aktuell noch exotische Pflanzen ausprobieren, Polykultur in Etagen, Bäume, Sträucher und Gemüse kombinieren, Ewiges Gemüse forcieren, immer auch an Stickstoff fixierende Pflanzen denken. Am Ende aber auch ein fröhliches ‘anything goes’, alles ist möglich, immer und immer wieder ausprobieren, Versuch und Irrtum. Die Hälfte der Zuhörer wäre wohl am liebsten gleich aus dem dunkeln Vortragssaal in den Garten gerannt. Im Garten beginnt die Zukunft immer gerade sofort, jetzt, spürbar, sichtbar und gerne auch essbar. Ach so, mein Schreibgewissen erinnert mich daran, dass ich eigentlich über meine Zukunftseinblicke reden wollte und dann bei den Klimaszenariengelandet bin. Ich zoome also zurück und fokussiere: Nicht Klima, sondern Garten. Nicht Meeresströmungen, sondern Tomaten. Ich habe gerade vorhin die Zukunft der Tomaten, unserer Tomaten gesehen. Hier und jetzt. Und wie sie sein könnten in 5–10 Jahren. Also hoffentlich noch lange vor meiner Beerdigung, denn ich möchte sie wirklich sehen! Wir haben vor zwei Jahren (wir sind also schon in der Zukunft) in der Lubera® Tomatenzüchtung unsere resistente Freiland Cherrytomate mit der schwarzroten Farbe, Open Sky® Happy Black mit der Ochsenherztomate (einer samenfesten Selektion) gekreuzt. Leider ergeben die Samen der ersten Generation dann als Pflanzen und Früchte ein sehr einheitliches Bild, da die Pflanzenzüchter mit der Kreuzung zweier samenfester Sorten (= zweier Inzuchtlinien) letztlich eine mehr oder weniger einheitliche F1 Hybride produzieren. Erst wenn wir dann die Samen dieser ersten, meist ziemlich langweiligen Fusion nochmals aussäen, ergibt sich dann Diversität, zeigen sich die möglichen Kombinationen dieser zwei Sorten, die sich doch ziemlich unterscheiden. Die Fusion spaltet sich in alle möglichen Schattierungen und Möglichkeiten auf. Natürlich könnten wir auch von Tomatenszenarien sprechen, da wir nicht genau wissen, welche Varianten sich bestätigen werden und dann auch stabilisieren lassen. Also Happy Black x Ochsenherz…klein x gross Cherry x Fleisch schwarz x rot rund x gerippt resistent x anfälligUnd jetzt endlich: mein Züchterblick in die Zukunft, dem ich gleich noch einen Biss in die Zukunft folgen liess: Wir werden Ochsenherztomaten-Grösse und Form erreichen, obwohl der eine Elter nur Cherrygrösse hatte. Es gibt alle Schattierungen zwischen rot und schwarz, vor allem ergeben sich überraschenderweise auch gestreifte Varianten. Ganz offensichtlich sind in beiden Sorten auch viele Dinge vorhanden (aber versteckt), von denen wir keine Ahnung hatten. Unten im Gartenbrief zeige ich eine kleine Fotostrecke von meinem nachmittäglichen Ausflug in die Tomatenzüchtung... Und wie geht es nun weiter? Nur wer arbeitet, sieht die Zukunft, wird sie wirklich erleben und wird sie ein Stück weit auch beeinflussen können. In diesem Jahr wird es darum gehen, die wichtigsten Varianten (gestreift, unirot, mittelgross, Ochsenherzform, gerippt) auszuwählen und dann über 6 Generationen durch Inzucht (Kreuzung mit sich selbst) zu stabilisieren, so das jeder Samen zu einer fast identischen Pflanze und zu gleichen Früchten mit möglichst vielen gewünschten Eigenschaften führt. Ob auch die Resistenz gegen Phytophthora reicht, wenn wir eine anfällige und eine resistente Sorte gekreuzt haben? Noch weiss ich es nicht, obwohl sich bisher keine oder nur sehr wenig Krankheitsanzeichen zeigen. Anfällige Sorten, die wir zur Kontrolle regelmässig in unsere Züchtungsfelder pflanzen, sind teilweise schon in einem ziemlich schlechten Zustand. Unser Ziel bleibt: Eine Freilandtomatensorte ist genug resistent, wenn sie in unserem regenreichen Klima (mehr als 1200 mm Niederschlag) am 20. September noch 70–80 % gesunde Blätter aufweist. .. Und schlimmstenfalls… aber auch dafür haben wir Pflanzenzüchter ein valables Szenario: Dann gibt es möglichst schnell einfach wieder eine Rückkreuzung, wir kreuzen die besten Happy Black x Ochsenherz-Selektionen einfach nochmals mit einer resistenten, vielleicht auch schon grossfrüchtigen Sorte. Nur Arbeit, Versuch und Irrtum führen in die Zukunft. Und die Arbeit beginnt eher im Garten als im Vortragssaal. Und natürlich in der Pflanzenzüchtung! herzlich Markus Kobelt PS: Alle von Lubera® gezüchteten oder exklusiv eingeführten Sorten findet ihr in der Kategorie Lubera Originale. Und wenn ihr Lubera Originale kauft, dann buchen wir gleich die doppelte Anzahl Tells Äpfel auf euer Treuekonto (pro 25 Euro/sFr Einkauf zwei Tells statt nur einen). Die virtuellen Tellsäpfel könnt ihr dann im nächsten Einkauf wieder als ganz real irdische Rabatte einlösen (1 Tellsapfel = 1% Rabatt). - Was, du bist noch nicht Mitglied im Tells-Club? Hier geht’s schleunigst zur Anmeldung. Ihr haben es ja gehört: Im Garten und bei Lubera beginnt die Zukunft gleich jetzt – sofort. |
GartenDeal: Blütensträucher - 4 für 2 Alle Blütensträucher in unserem aktuellen Deal mit -50% Rabatt überzeugen mit einzigartigen Blütenformen. Ein grosser Pluspunkt dieses Sets sind die sich optimal ergänzenden Blütezeiten, die sich von Mai bis Anfang Oktober öffnen. Profitiere vom aktuellen Deal und bestelle diese vier schönen Blütensträucher mit -50% Rabatt gegenüber dem Normalpreis. Im Deal sind folgende 4 Blütensträucher enthalten – jeweils im grossen 5 L Topf: 1x Vitex agnus-castus 'Latifolia' – hinter dieser Lubera Mönchspfeffer-Selektion verbirgt sich eine traumhaft schöne Spätsommer- und Frühherbstpflanze. Sie stellt ab Mitte Juli bis Anfang Oktober ihre blauvioletten Blüten zur Schau, in einer Zeit also, wo es an Sommerblüten mangelt. Der Strauch ist eine echte Augenweide, dazu kommt noch der aromatisch-pfeffrige Duft der Blätter! Auch bei Insekten ist Mönchspfeffer sehr beliebt. Wird bis 300 cm hoch. 1x Hydrangea arborescens 'Annabelle' – besonders großblütig, blühfreudig und gut winterhart: Die Hortensie bildet von Juli bis September grosse, fluffige Blütenbälle die zum Herbst hin langsam vergrünen. Sie wird etwa 100–150 cm hoch. 1x Ceanothus impressus 'Victoria' – die von Ende Mai bis Juli tiefblau blühende Säckelblume ist eine beliebte Bienenweide. Der Wuchs ist buschig verzweigt. Die Pflanze erreicht eine Höhe von ungefähr 100 cm. Die Winterhärte ist gut und reicht bis etwa -18 °C. 1x Choisya ternata 'White Dazzler' – weiss, duftende Blüten, immergrün mit kompaktem Wuchs: Die Orangenblume verströmt mit ihren sternförmigen Blüten von einen sehr angenehmen Orangenduft. Durch den kompakten Wuchs, kann sie auch gut im Topf kultiviert werden. Blütezeit: Mai bis Juni, Nachblüte August bis September. Der Deal ist eine Woche gültig und solange der Vorrat reicht. Unser Tipp: Bei einer Pflanzung im Herbst ist es wichtig, dass du den Wurzelballen fest aufreisst, damit die Sträucher gut anwachsen können. Für die Wurzelförderung der frisch gepflanzten Blütensträucher empfehlen wir dir unser Roots Pflanzenstärkungsmittel.
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Feigen im Topf – Das Hungerkünstler-Syndrom Wie bringen wir Feigen im Topf zu einem gesunden Wachstum, wie erreichen wir, dass die Feigenpflanzen im Topf auch im unteren Bereich mit Blättern bekleidet sind und dass mehr als nur eine Handvoll Früchte reif werden? Diese Fragen von Kunden erreichen uns immer wieder. Feigen im Topf sind zwar eine sehr schnell dahergesagte »Lösung«, wenn man einem Gärtner die Feigenkultur auch an suboptimalen Standorten ermöglichen will, aber in der Praxis ist es doch nicht ganz einfach, eine schöne und reichlich fruchtende Topffeige zu kultivieren. Na ja, aber jetzt zeigen wir hier ja, wie es geht...
Das Hungerkünstler-Syndrom der Topffeigen Das Hauptproblem ist das Hungerkünstler-Syndrom. Die Feige fühlt sich im Topf beengt und bedrängt. Sie hat in ihrer Reise von der arabischen Halbinsel bis nach Mitteleuropa gelernt, mit beengten Verhältnissen umzugehen, und schaltet in bedrohlichen und lebensfeindlichen Situationen automatisch auf den Überlebensmodus:
Sie weigert sich standhaft, neue Triebe zu bilden und zu verzweigen. Warum auch, mehr Wachstum bedeutet ein Investment in die Zukunft. Und wenn diese fraglich erscheint, hält sich die Feige mit ihren Investitionen zurück. Blätter entstehen nur noch an den Triebspitzen, damit wird der Flüssigkeitsverlust, das Verdunsten, reduziert...
An der Spitze der bestehenden Äste entstehet ein ganz kurzer Angsttrieb, meist nur wenige cm, mit einigen Blättern, denn ganz ohne Assimilation wird es nicht gehen. Meist werden an diesen Spitzen auch einige wenige, sehr dicht stehende Herbstfeigen angesetzt.
Verständlicherweise will sich die Feigenpflanze für den ‘worst case’ absichern und Samen für potentielle Nachkommen produzieren, also sozusagen das eigene Fortleben sichern. Die Ironie dieser Überlebensmassname: Die nördlichen Feigen setzen Früchte ohne Befruchtung, also parthenocarp an. Die Samen werden in der Regel nicht keimfähig sein, allerhöchstens leere Hüllen. Die Feige ist aber noch so fest in ihrer Geschichte verwurzelt, dass sie felsenfest davon ausgeht, dass die Feigenwespen, die die Befruchtung in den Ursprungsregionen übernahmen und übernehmen, ihre Aufgabe auch hier erledigen. Hungerfeigen auch bei Profi-Gärtnern Wenn du zu Hause jetzt eine solche Hungerfeige stehen hast, so musst du dich auf keinen Fall schämen. Auch wir sehen in der Feigenvermehrung vor allem in 2.–4. Jahr, wenn wir Feigen in grösseren 15 l Kübeln produzieren, diese Tendenz zur Wachstums- und Blattfaulheit und vor allem ist der Wuchs dann meist zu wenig buschig. So bin ich meinerseits regelrecht erleichtert, wenn auch die Royal Horticultural Society, die grösste Gartenbaugesellschaft der Welt mit über 600'000 Mitgliedern in ihrem Forschungszentrum in Wisley (GB, Surrey) seit Jahren stolz ihre Topffeigen ausstellt – mit einem unübersehbaren Hungerkünstlersyndrom...
Bilder: Hungerfeigen im Grossgefäss, Wisley Gardens, London
Natürlich liegt es auch im Auge des Betrachters, ob man den Überlebensmodus der Feige jetzt als Problem (Pflanze sieht arm und hungrig aus und könnte sterben) oder auch als feigentypisch betrachtet: Eine südliche Pflanze hat gelernt, auch unter widrigsten Umstände zu überleben.
Gründe für den Hunger Betrachten wir kurz die 4 wichtigsten Gründe für den Hunger der Feige , warum sie im Topf so gerne in den Überlebensmodus wechseln, den wir etwas frech und mit einem Augenzwinkern ‘Hungerkünstler-Syndrom’ nennen.
Wurzelraum Der Wurzelraum ist beschränkt, über den Topf hinaus können sich die wichtigsten und intelligentesten Pflanzenorgane der Feige, die Wurzeln, nicht bewegen. Dieses Gefängnis-Erlebnis ist der Feige nicht unbekannt, da sie auch in Felsenritzen und in sehr sandigem Boden, zwischen Steinen und Felsen zur Not ein Auskommen finden kann. Aber eben: Das Überleben ist halt dann nur im Hungermodus möglich, kann aber auch sehr langfristig funktionieren (sonst gäbe es die Feigen schon lange nicht mehr).
Dünger, Nährstoffe Im Topf gibt es nur eine sehr beschränkte Mineralisierung der organischen Substanz, jedenfalls reicht sie für eine Luxusernährung der Feigen nicht aus. Auch damit kann die Feige, die ihre Lektion perfekt gelernt hat, gut umgehen, indem sie ihre Lebensfunktionen aufs Notwendigste beschränkt: Wenig Blätter, nur einige Zentimeter Neutrieb, Angstfrüchte.
Daraus folgt: Fehlende Wachstumsmöglichkeit All dies führt natürlich zu wenig Triebwachstum und damit auch zu wenig Ertrag. Der Fruchtansatz bei Feigen basiert weitgehend entweder auf den im letzten Jahr gewachsenen neuen Ästen (hier entstehen im Winter die sogenannten Sommerfeigen, die im August reif werden) und auf dem diesjährig entstehenden mittellangen und langen Holz, das noch in der gleichen Vegetationsperiode Früchte ansetzt. Damit gilt: Wenig Wachstum = wenig Ertrag.
Aber: gelernt ist gelernt Das oben beschriebene Geheimnis ihre Überlebens hat die Feige in ihrer Geschichte so gut verinnerlicht, dass sie auch schneller als andere Pflanzen in den Überlebensmodus wechselt. Sie ist ganz einfach sehr vorsichtig und investiert nur in mehr Triebe, Blätter und Früchte, wenn sie sicher ist, dass sie gewinnt (also dass sich die Energieinvestition auszahlt), und nicht vielleicht sogar an der Fehlinvestition zugrunde geht.
Schöne Topffeigen kultivieren, – was sind die wichtigsten Massnahmen So gut wir jetzt die Feigen verstehen, so ist der Wunsch der Gärtnerin doch verständlich, ein voll mit Blättern und Früchten bekleidete Feige auf ihrer Terrasse zu bewundern. Eine Feige mit wenigen, sehr wenigen Feigenblättern ist ja fast schon peinlich und erinnert an die Redewendung von der Zweitverwendung des Feigenblatts, um die eignen Notdurft, die eigenen Schwächen zu verdecken.
Wie aber kann ein voll bekleideter Feigenbaum im Topf mit vielen Früchten erreicht werden, was bei ausgepflanzten Feigen mit Luxuskonsum (gut durchwurzelbarer Erdraum, ein voll gedeckter Tisch mit Nährstofen) kein Problem zu sein scheint?
Töpfe: je grösser, desto besser Dieser Slogan, den man bei sehr vielen Kübelpflanzen erwähnen kann, ist natürlich auch bei den Feigen im Topf einer der wichtigsten Punkte. Je grösser desto besser: Natürlich ist der erwünschte Effekt so zu erreichen, die Wurzeln bekommen mehr Auslauf. Aber wie lange kann so etwas (immer grössere Töpfe, alle 2–4 Jahre umtopfen) weiter betrieben werden? Muss ich am Ende meinen Feigenbaum mit dem Schwerlast-Kran von der Sommerterrasse in den Überwinterungsraum bewegen?
Gegen Hunger hilft …Nahrung Für die Hungerkünstler-Feige ist die gute und ausreichende Ernährung wichtig, damit sie eben nicht Hunger leidet und nicht in den Überlebensmodus wechselt. Ja, die Feigen kommen mit sehr wenig zurecht, aber sie blühen und blättern mit genügend Nahrung richtiggehend auf. Am besten fährt man sicher zusätzlich zum jedes Jahr eingebrachten Deckel aus gut vergorenem Kompost mit einem Langzeitdünger, der die Wuchssaison begleitet und seine Nährstoffe kontinuierlich abgibt. Die Dosierung: 25 g Langzeitdünger pro Jahr pro 5 l Topfvolumen. Dazu bohrst du am besten im April 4–5 Löcher in das durchwurzelte Substrat, bringst die Düngerdepots ein und schliesst dann wieder die »Düngergrube«.
Bilder: Schafwollpellets eignen sich wunderbar als Langzeitdünger gegen Hungerfeigen.
Die wichtigste Massnahme: Der richtige Schnitt für Topffeigen Der alles entscheidende Punkt, die wichtigste Massnahme ist aber wohl der Schnitt. Letztlich geht es ja bei jeder Pflanze darum, dass ein produktives Gleichgewicht zwischen den oberirdischen und unterirdischen Organen herrscht und auch gehalten werden kann. Ganz einfach: Wie soll denn die Pflanze wachsen und mehr fruchten, wenn die Wurzeln unten stagnieren und in ihrem eigenen Saft schmoren oder sogar faulen? Oder umgekehrt: Ein kurzzeitiges Übergewicht der Wurzeln ermöglich neues und schnelles Wachstum. Schneidet also Feigen so stark zurück, dass sie zu neuem Wachstum gezwungen sind. Man kann sich das auch plausibel mit dem Gleichgewichtsgedanken vorstellen: Eine stark zurückgeschnittene Feigenpflanze wird im geschnittenen Zustand den Wurzeln zu wenig Assimilate liefern. Dadurch kommen die Wurzel unter Druck und sind umgekehrt in dieser Ungleichgewichtssituation gezwungen, relativ schnell in zusätzliches Blatt- und Trieb-Wachstum zu investieren. Schnell auch darum, weil ohne eine schnelle Reaktion die Wurzeln sich selber reduzieren müssten.
Herbstfeigen im Topf schneiden Herbstfeigen fruchten am diesjährig wachsenden Trieb. Mehr Wachstum bedeutet mehr Feigen. Sobald bei Herbstfeigensorten im Topf ein Gerüst von 3–4 Hauptästen erzogen ist, kann jedes Frühjahr im April wieder auf dieses Gerüst zurückgeschnitten werden, von den letztjährig gewachsenen Trieben bleiben nur Stummel oder 10–20 cm lange Kurzäste, die weiter verzeigen sollen. Ein stärkerer Rückschnitt führt zu weniger und stärkeren Trieben, ein schwächerer Rückschnitt resultiert in tendenziell mehr aber schwächeren Ästen.
Bild: Reaktion von stark zurückgeschnittener Topffeige
Sommerfeigen und Twotimerfeigen im Topf schneiden Bei den Sommerfeigen (tragen an den letztjährigen kurzen und mittellangen Ästen) und Twotimer Feigen (fruchten sowohl am diesjährigen als auch am letztjährigen Holz) präsentiert sich die Schnittaufgabe etwas delikater. Wie sollen an den letztjährigen Trieben Früchte angesetzt werden, wenn ich sie im April alle zurückschneide? Letztlich ist hier eine Triage notwendig:
Starke Langtriebe werden stark zurückgeschnitten, vielfach auf 10–20 cm. Sie sollen sich verzweigen und damit die mittellangen und kurzen Äste ausformen, die im Folgejahr Früchte tragen werden. kurze und mittelange Fruchtäste werden geschont und nicht geschnitten, vor allem wenn wir im April sehen, das sich gegen die Triebspitzen hin einige Feigenknospen oder schon erkennbare Jungfrüchte (Sommerfeigen, für die Ernte im August) gebildet haben. Sortenwahl Natürlich gibt es Feigen, die für die Topfkultur besser geeignet sind als andere. Grundsätzlich eignen sich buschig und eher kompakt wachsende Feigensorten besser als sparrig wachsende.
Von den Twotimerfeigen empfehle ich für die Topfkultur vor allem:
Feigenbaum Gustis® 'Twotimer'® mit 2 sehr ausgeglichenen Ernten, links Sommerfeige, rechts die Form der Herbstfeigen
Feigenbaum Gustis® 'Morena'® dank ihrer Fruchtbarkeit und Produktivität
Feigenbaum 'Bella Brunetta Rossa' mit einem kompakten Wuchs
Man vergleiche auch den etwas gedrungeneren Wuchs von 'Bella Brunetta Rossa' im Freiland und die kurzen Internodien (Blattabstände) bei den Ästen. All dies prädestiniert 'Bella Bunetta Rossa' für die Topfkultur.
Feigenbaum Gustis® 'Goutte d’Or' wegen der attraktiven und ebenfalls zierenden Früchte
'Ficcolino' und 'Little Miss Figgy' verzweigen stärker als andere Feigensorten und sind damit auch für die Kultur im Topf besser geeignet.
Sommerfeigen für die Topfkultur Bei den Sommerfeigen empfehlen wir für den Topf Feigenbaum Gustis® 'Isi d'Oro', 'Amatrice Casale' und 'Desert King'. Wer keine besonders gute Feigenlage sein eigen nennt und trotzdem im August oder schon im Juli eigene Feigen geniessen möchte, wird sowieso um die Topfkultur von Sommerfeigen-Sorten nicht herumkommen.
Feigenbaum Gustis® 'Isi d'Oro'
Feigenbaum Gustis® 'Amatrice Casale'
Feigenbaum 'Desert King'
Herbstfruchtende Sorten für die Topfkultur In der Gruppe der vor allem herbstfruchtenden Feigensorten sind 'Perretta' und 'Ronde de Bordeaux' für die Kübelkultur prädestiniert, weil sie schnell und schon ab dem 2. Jahr am diesjährigen Holz zuverlässig Früchte ansetzen und auch auf den harten Herbstfeigenschnitt (alle Neutriebe im April auf das Grund-Gerüst zurückschneiden) gut reagieren. Feigenbaum Gustis® Perretta®
Feigenbaum 'Ronde de Bordeaux'
| | Blumenzwiebelbeet »Frühlingsgruss« Ein ungewöhnliches Blumenzwiebelbeet voller Kontraste entsteht aus diesem Blumenzwiebel-Mix ‘Frühlingsgruss’. Im Blumenzwiebelbeet 'Frühlingsgruss' sind folgende Pflanzen enthalten: Zusammensetzung: 7 Pack mit total 70 Zwiebeln Im März startet deine Pflanzung mit dem dunklen Purpurton des Grossblumigen Krokus 'Remembrance’ (Crocus vernus 'Remembrance’), der wirklich ungewöhnlich schön ist. Im April folgen ihm Tulpenblüten mit unvergleichlichen Farbverläufen und Blütenformen. Die Tulpen 'Eyelash’, 'Exotic Emperor’ und 'Rem's Favourite’ zeigen unglaubliche Blüten, die sich so in der Natur nicht finden lassen. Ob kelchartig wie bei den Triumphtulpen, fransig gerandet wie bei den Gefransten Tulpen, oder edel wie die Lilienblütigen Tulpen: Für dein Auge gibt es im Blumenzwiebel-Beet ‘Frühlingsgruss’ viel zu entdecken. Farblich erlebt das intensive Purpur eine Auffrischung mit reinem, kontrastierenden Weiss. Dadurch wird das Purpur der Blüten frisch und lebendig, und die Blüten fangen an zu strahlen. Schneidest du die Tulpen als Schnittblumen, gelingen dir mit dem Blumenzwiebel-Mix ‘Frühlingsgruss’ die schönsten Blumensträusse. Standort und Verwendung Das Blumenzwiebelbeet ‘Frühlingsgruss’ zeigt seine schönen Blüten von März bis April. Es ergänzt Staudenbeete, und lassen sie schon früh im Jahr zur Blüte kommen. Neben Rosen ins Beet gepflanzt sind die Zwiebelblüher eine echte Bereicherung, da sie der Blütezeit der Rosen vorangehen. Auch ein Schnittblumenbeet kannst du mit diesem Blumenzwiebel Mix anlegen. Der Krokus und die Tulpen lieben es sonnig. Der Boden am Standort ist optimaler Weise humusreich und gut drainiert. Tulpen vertragen Feuchtigkeit im Boden nur, solange sie noch belaubt sind. Ist das Laub eingezogen, wollen sie möglichst trocken stehen. Staunässe, besonders im Sommer, lässt sie leider rotten. Die Krokusse sind langlebig. Die Tulpen blühen jedes Jahr wieder, wenn sie im Frühjahr, mit dem Blattaustrieb, eine Portion Langzeitdünger erhalten. Gut geeignet ist dazu unser Frutilizer® Volldünger Plus. Pflanzen und Pflegen Bringe deine Tulpen nicht zu früh in die Erde. Ende Oktober bis Mitte November ist ein guter Pflanzzeitpunkt. Bei der Pflanzung der Zwiebeln und Knollen kannst du kreativ werden. Eine bewährte Möglichkeit ist es, die Tulpensorten nach Sorten locker gruppiert zu setzen. Die Krokus-Knollen können dabei vorne am Rand eines Beetes Ihren Platz finden. Du kannst aber auch alle Zwiebeln vor dem Setzen in einer Kiste mischen, und sie anschliessend willkürlich im Beet verteilen. Dadurch bekommt die Pflanzung eine natürliche Ausstrahlung. In Töpfen auf dem Balkon werden die Tulpen meist nach Sorten getrennt in jeweils eigene Töpfe gesetzt. Die Topfgrösse sollte dann etwa 12–15 l betragen. Die Krokusknollen kannst du sehr schön einfach weiter oben im Topf, also oberhalb der Tulpen, platzieren. Verwende eine hochwertige Kübelerde, wie unsere torffreie Fruchtbare Kübelerde Nr. 4. Sie hat für eine gute Drainage einen hohen Anteil von feinem Lavagestein. Die Pflanztiefe der Tulpen liegt bei mindestens 15 cm. Lasse jeweils eine Handbreit Abstand von Zwiebel zu Zwiebel. Die Krokusknollen werden dagegen nur gut 5 cm tief in die Erde gesteckt. Hier reicht ein Abstand von einer guten Daumenbreite zwischen den Knollen. Sowohl die Tulpen wie der Krokus sind absolut winterhart. Zu viel Nässe im Sommer vertragen sie allerdings nicht. Lasse das Laub der Zwiebelblüher nach der Blüte absterben. Schneide es nicht herunter, solange es noch grün ist, wenn die Tulpen und Krokusse im kommenden Jahr erneut blühen sollen.
| | Feigen Schädlinge - der Spreizflügelfalter Feigen Schädlinge sind in aller Regel kein Problem. Der Feigen-Spreizflügelfalter (Choreutis nemorana) jedoch, genau genommen seine Raupe, stiftet im Hausgarten ab und zu Unsicherheit. Dieser Kleinschmetterling ist in gewissen Jahren recht häufig, was Feigenpflanzen optisch in Mitleidenschaft ziehen kann. Es handelt sich um einen winzigen Falter aus der gleichnamigen Familie der Spreizflügelfalter (Choreutidae). Er ist in Europa weit verbreitet, hat ein auffälliges Verhalten und eine charakteristische Flügelzeichnung. Ab und zu werden auch Apfel-, Birnen- oder Kirschbäume befallen, wobei es sich dort um Choreutis pariana handelt. Wenn du Feigenbäume kaufst, die vor allem im Herbst einige derartige Befallsstellen aufweisen können, ist das absolut kein Problem. Aussehen und Merkmale des Feigen-Spreizflügelfalters Der Feigen-Spreizflügelfalter ist mit einer Flügelspannweite von etwa 10 Millimetern ziemlich klein und unscheinbar. Die Vorderflügel sind in einem komplexen Muster aus braunen, grauen und weißen Tönen gefärbt, was ihm eine gute Tarnung auf der Rinde von Feigenbäumen verleiht. Charakteristisch sind die im Ruhezustand leicht gespreizten Flügel, an welchem der geübte Betrachter den Falter sofort erkennt. Bild: Der Feigen-Spreizflügelfalter hat die Flügel typischerweise leicht angehoben, wie wenn er gleich abheben würde. Lebensweise und Verhalten Die kleinen Räupchen des Feigen-Spreizflügelfalters ernähren sich hauptsächlich von den Blättern von Feigenbäumen (Ficus carica), was dem Falter seinen deutschen Namen eingebracht hat. Die Falter überwintern und legen im Frühling ihre Eier an den jungen Blättern der Feigen ab. Die Räupchen beginnen an der Blattoberfläche zu fressen und im Lauf der Entwicklung bilden sich kleine, feine Gespinste an der Blattoberseiten. Die Gespinste bieten den Räupchen Schutz vor Vogelfrass und wohl auch vor Schlupfwespen. Die Gespinste führen ausserdem dazu, dass einige Stellen an den sich öffnenden Blättern halb eingerollt erscheinen. Dies fällt auf, wenn der Befall stärker wird. Bilder: Bei stärkerem Befall optisch sichtbar, aber keineswegs problematisch, weder für die Ernte noch für die Vitalität der Feigenbäume, Raupennester des Feigen-Spreizflügelfalters. Die erwachsenen Falter gehören genau genommen zu den Nachtfaltern, sind aber tagaktiv. Der Feigen-Spreizflügelfalter schafft in unseren Regionen in der Regel zwei Generationen. Die Raupen der zweiten Generation entwickeln sich im Spätsommer, zur Zeit der Feigenernte, weshalb sie dann sehr oft bemerkt werden. Nach der Verpuppung schlüpfen im September-Oktober noch die Falter, die dann überwintern. Lebensraum Der Feigen-Spreizflügelfalter bevorzugt warme, sonnige Lebensräume, in denen Feigenbäume gedeihen, wie Gärten, Obstplantagen und Weinberge. Durch den Klimawandel und die damit verbundenen Temperaturanstiege hat sich sein Verbreitungsgebiet in den letzten Jahren weiter nach Norden ausgedehnt. Bedeutung Obwohl der Feigen-Spreizflügelfalter als Schädling angesehen werden kann, da er die Blätter von Feigenbäumen schädigt, ist der Schaden in aller Regel völlig unbedeutend und rein optischer Natur. Es bräuchte wohl etwa auf der Hälfte der Blattoberfläche solche Nester, um die Feigenbäume aufgrund der reduzierten Assimilationsfläche des Laubs wirklich zu beeinträchtigen. Mir sind keine derart starken Befälle bekannt. Bekämpfung der Feigen Schädlinge Man sollte also nicht überreagieren, wenn es an den Feigen in bestimmten Jahren verstärkt derartige Räupchen hat. Eine Bekämpfung ist im Hausgarten so oder so nicht angezeigt. Man darf sich also zurücklehnen, auch wenn zufälligerweise das eine oder andere Räupchen auch mal an einer Fruchtoberfläche schabt, was etwas Berostung hervorruft. Die Feigen werden nicht nachhaltig geschädigt. Bei stärkerem Befall sorgt das ökologische Gleichgewicht dafür, dass sich Gegenspieler wie die erwähnten Vögel oder Schlupfwespen, Käfer oder andere Insekten an die Situation anpassen und sich am überraschend ''gedeckten Tisch'' gütlich tun - womit sich die Sache von selbst erledigt. PS: auch in der Produktion bei Lubera wird ein gewisser Befall der Feigenbäume durch diesen Schädling weitgehend toleriert, da es wirtschaftlich und ökologisch unsinnig wäre, deswegen die Kulturen übermässig mit Pestiziden zu behandeln.
| | Kletterpflanzen - jetzt mit -20% Rabatt Kletterpflanzen sollten in keinem Garten fehlen: während Stauden, Gehölze und Zwiebelpflanzen überwiegend den unteren Teil des Areals verschönern, wollen diese Gewächse im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus... Sie machen ihrem Namen alle Ehre, da sie dafür geschaffen sind, zu klettern. So können sie Wände begrünen, Spaliere, Rosenbögen und Carports verschönern oder einfach an einer eigens für sie bereitgestellten Kletterhilfe emporranken. Kaum ein anderes Gewächs ist für die natürliche Gestaltung grosser Flächen derart unabdingbar wie Kletterpflanzen. Sie sind dazu in der Lage, jede unscheinbare Mauer, langweilige Hauswand oder ein ödes Carport in ein lebendiges, farbenfrohes Element zu verwandeln. So entsteht nicht nur ein unglaublich schöner Anblick, sondern auch ein fantastische, natürlicher Sichtschutz. Kletterpflanzen sind in den allermeisten Fällen winterhart und können demzufolge einfach im Garten ausgepflanzt werden. Dort angekommen, benötigen sie nicht viel Pflege und sind nicht anfällig für Krankheiten. Aufgrund der Vielzahl der Sorten und Arten ist es an jedem Standort möglich, eines dieser wundervollen Gewächse zu pflanzen. Je nach Grösse des Areals stehen verschiedene Kletterpflanzen zur Auswahl, die starkwüchsig, langsam wachsend, ausufernd, buschig, blühend, immergrün oder laubabwerfend sein können. Mehrjährige Kletterpflanzen aus dem grossen Lubera-Sortiment. Jetzt für kurze Zeit von -20% über das ganze lieferbare Sortiment profitieren!
| | Wespennest entfernen und umsiedeln: Was du wissen solltest Das Entfernen eines besiedelten Wespennests erfordert nicht nur Mut und Geschick, sondern vor allem eine Genehmigung der zuständigen Behörde sowie die Hilfe von Fachleuten. Erfahre hier, worauf du achten musst. Wespen lösen bei vielen Menschen Furcht aus, da ihre Stiche nicht nur schmerzhaft sind, sondern in einigen Fällen auch heftige allergische Reaktionen auslösen können. Bevor du jedoch unüberlegte – und möglicherweise gefährliche – Maßnahmen beim Wespennest entfernen ergreifst, solltest du wissen, dass Wespen zu den gesetzlich geschützten Tieren gehören. Wenn du ein bewohntes Wespennest im Garten oder in der Nähe deiner Wohnung entdeckst, wende dich an die zuständige Naturschutzbehörde. Muss das Wespennest entfernt oder umgesiedelt werden, ist es wichtig, dies von qualifizierten Fachleuten durchführen zu lassen. Ein eigenmächtiges Wespennest entfernen ohne Genehmigung kann sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zusammenfassung Alle Wespenarten in Deutschland stehen laut Bundesnaturschutzgesetz unter Naturschutz. In der Schweiz noch nicht. Bestimmte Arten, wie die Europäische Hornisse, sind zusätzlich besonders geschützt. Das Entfernen eines bewohnten Wespennests erfordert immer eine behördliche Genehmigung und muss von Fachleuten durchgeführt werden. Das Umsiedeln eines Wespennests bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Entfernen des Nests, und muss ebenfalls von Experten durchgeführt werden. Wespe ist nicht gleich Wespe: Polistes-Arten sind eher friedlich und meiden den Kontakt zu Menschen, während Paravespula-Arten aggressiver sind und häufiger die Nähe zu uns suchen. Die invasive Asiatische Hornisse jagt heimische Bienenbestände, wird streng überwacht und stellt für Menschen nur bei Bedrohung des Nests eine Gefahr dar. Wespen wirken im Garten als Nützlinge, indem sie große Mengen an Schädlingen wie Fliegen, Mücken und Raupen vertilgen und so das Ökosystem unterstützen. Um Wespen im Garten zu reduzieren, sollte reifes Obst regelmäßig geerntet und Fallobst zügig entfernt werden, da der süße Duft der Früchte Wespen besonders im Spätsommer anzieht. Duftpflanzen wie Minze, Zitronenmelisse und Lavendel können helfen, Wespen auf natürliche Weise fernzuhalten. Wespenarten: Welche sind harmlos, welche können stören? Von den mehr als 500 Wespenarten in Deutschland kennen viele von uns leider nur die „Störenfriede“. Doch die meisten dieser Insekten sind friedlich und leisten einen wertvollen Beitrag zur Natur. Bei uns sind vor allem Wespenarten aus der Familie der Faltenwespen (Vespidae) verbreitet. Diese Familie umfasst zahlreiche Unterarten, die sich in ihrem Verhalten und ihrer Gefährlichkeit unterscheiden. Die bekanntesten Wespenarten, denen wir hier begegnen, gehören zu den Gattungen Polistes und Paravespula. Polistes-Arten, wie die Haus-Feldwespe (Polistes dominula), sind eher scheu und verhalten sich kaum aggressiv. Sie bauen ihre offenen Nester, die meist nicht größer als eine Handfläche sind, an geschützten Orten wie unter Dachvorsprüngen oder in Mauerritzen und stören selten die menschliche Nähe. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Insekten, die sie für ihre Nachkommen jagen. Bilder: Die Haus-Feldwespe Polistes (ehemals »Gallische Feldwespe«) ist ausgesprochen friedfertig und baut nur kleine Nester. Im Gegensatz dazu stehen die Paravespula-Arten, wie die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) und die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris), die für ihr aggressives Verhalten und ihre Vorliebe zu zuckerhaltigen Nahrungsmitteln bekannt sind. Gerade diese Vertreter sind es, die jeder Gartenbesitzer als aufdringliche Besucher seiner Kaffeetafel kennt. Trotz ihres oftmals störenden Verhaltens spielen auch sie eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Schädlinge regulieren. Paravespula-Arten bauen große, geschlossene Nester, die aus papierähnlichem Material bestehen. Solche Nester können beeindruckende Größen erreichen – bis zu 50 Zentimeter Durchmesser und mehr – und beinhalten oft Tausende von Individuen, was ihre Anwesenheit in der Nähe von Wohngebieten problematischer macht. Man findet die Nester häufig verborgen in Dachböden, Rollladenkästen, Schuppen und Garagen sowie in Löchern von Maulwurfs- und Mäusebauten. Bilder: Nest und Portrait der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) in luftiger Höhe: Stattliche Behausung, die tausende Wespen fasst. Friedliche Brummer: Hornissen Auch die Hornisse (Vespa crabro) zählt zur Familie der Faltenwespen. Die oftmals ungerechtfertigte Angst vor Hornissen beruht in erster Linie auf ihrer Größe von bis zu 2,5 Zentimetern und hat früher vielfach zum Zerstören der Nester geführt. Dabei gilt sie als besonders friedfertig und scheu. Bild: Hornissen laben sich an Baumsaft. Inzwischen stehen Hornissen auf der Roten Liste gefährdeter Arten und sind daher streng geschützt. Statt sie zu bekämpfen, bringt manch Hobbygärtner sogar spezielle Nistkästen an, um die bedrohte Tierart zu fördern. Die Anwesenheit von Hornissen im Garten wirkt sich schließlich sehr vorteilhaft aus, denn die Arbeiterinnen vertilgen große Schädlingsmengen wie Fliegen und Mücken. Allerdings überwältigen sie auch gerne Bienen, wie das folgende Bild beweist... Hornissen nisten in Hohlräumen wie Baumhöhlen, aber auch in Gartenhäuschen, Schuppen oder unter Dachvorsprüngen. Ein voll ausgebautes Hornissennest ist etwa 60 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von knapp 30 Zentimeter. Im Gegensatz zu der Gemeinen Wespe oder der Deutschen Wespe zeigen Hornissen weniger Interesse an menschlicher Nahrung und belästigen uns daher selten beim Essen im Freien. Asiatische Hornisse erkennen und melden Ursprünglich kommt die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) aus Südostasien. Zum ersten Mal in Europa wurde sie 2004 in Bordeaux (Frankreich) gesichtet; in Deutschland konnte das erste Tier 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Seither breitet sich die invasive Art auch bei uns zunehmend aus, insbesondere in wärmeren Regionen wie Rheinland-Pfalz, Teilen von Baden-Württemberg und Hessen sowie im Ballungsraum um Frankfurt am Main. Das Problem ist, dass die Asiatische Hornisse eine ernsthafte Bedrohung für unsere heimischen Honigbienen darstellt, da sie diese gezielt jagt und deren Bestände stark gefährdet. Daher wird ihre Verbreitung aufmerksam überwacht, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse in der Regel ungefährlich. Sie ist grundsätzlich sehr friedlich und zeigt nur dann aggressives Verhalten, wenn ihr Nest bedroht wird. Die Nistplätze befinden sich meist hoch oben in Baumwipfeln, oft in über zehn Metern Höhe und werden häufig erst im Spätherbst entdeckt, wenn das Laub von den Bäumen fällt. Du erkennst die Asiatische Hornisse an ihrer besonders auffälligen Körperfärbung: Der Thorax (= mittleres Körperteil einer Biene) ist vollständig schwarz, während der Hinterleib überwiegend dunkel gefärbt ist. Die vorderen Segmente sind schwarz und nur die Spitze zeigt eine orange-gelbe Färbung. Im Gegensatz dazu hat die Europäische Hornisse zur Spitze hin die typische schwarz-gelbe Musterung, wobei die vorderen Segmente rotbraun und schwarz sind. Achtung, Meldepflicht! Wer vermutet, eine Asiatische Hornisse gesichtet zu haben, fotografiert diese und schickt das Foto mit Informationen zum Fundort an die jeweilige Meldestelle des Bundeslandes. Bild: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) bedroht heimische Bienen und ist an ihrem dunklen Körper mit leuchtend gelben Beinen erkennbar. Wie kann man ein Wespennest entfernen? Da Wespen in Deutschland unter Naturschutz stehen, ist das eigenmächtige Entfernen oder Umsiedeln eines noch belegten Wespennests gesetzlich verboten. Wer etwa ein Hornissennest ohne Genehmigung beseitigt, riskiert Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Daher ist es wichtig, neben dem behördlichen Verfahren auch eine fachkundige Einschätzung einzuholen, um rechtliche und sicherheitsrelevante Probleme zu vermeiden. Bilder: kleine, verlassende Nester lassen sich problemlos entfernen. Aktive und vor allem grosse Nester sind aber definitiv etwas für den Profi. Größe und Lage spielen eine Rolle Wespennester können in Größe und Lage stark variieren. Die Nester der Polistes-Arten sind oft kleiner und weniger versteckt. Du findest sie an geschützten Orten wie Dachvorsprüngen, Fensterrahmen oder in Schuppen gebaut. Sie haben oft eine offene Wabenstruktur, was es relativ einfach macht, sie zu erkennen. Obwohl Polistes-Wespen in der Regel weniger aggressiv sind, können sie bei Bedrohung ihres Nestes stechen. Die Nester der Paravespula-Arten sind hingegen größer und oft versteckt, beispielsweise in Hohlräumen von Wänden, Erdlöchern oder Bäumen. Diese Nester können mehrere tausend Wespen beherbergen und stellen daher eine größere Gefahr dar. Paravespula-Wespen sind aggressiver, besonders wenn das Nest gestört wird. Die Lage eines Wespennests sollte immer mit Bedacht werden. Nester in der Nähe von Wohnbereichen, besonders bei stark genutzten Bereichen wie Garten oder Spielplätzen, erhöhen das Risiko von Konflikten zwischen Menschen und Wespe erheblich. Optimale Bedingungen: Jahreszeit, Tageszeit und Wetter Je früher ein störendes Wespennest entdeckt wird, desto einfacher und sicherer lässt es sich durch einen Fachmann professionell entfernen oder umsiedeln. Im Frühling beginnen die Königinnen mit dem Bau neuer Nester, die zu diesem Zeitpunkt noch klein sind und nur wenige Arbeiterinnen beherbergen. Im Laufe des Sommers wächst das Nest jedoch beträchtlich, sowohl in Größe als auch in der Anzahl der Wespen. Besonders im Spätsommer und Frühherbst, wenn die Nester ihre maximale Größe erreicht haben, sind die Wespen am aktivsten und auch am aggressivsten, da sie ihre Nahrungsquellen verteidigen und auf der Suche nach süßen Lebensmitteln sind. Für Fachleute spielt zudem die Wahl der richtigen Witterung sowie der optimalen Tageszeit eine entscheidende Rolle, um ein Wespennest sicher und effizient zu entfernen oder umzusiedeln. Kühle, bewölkte Tage oder die frühen Morgen- und späten Abendstunden eignen sich am besten, da die Wespen zu diesen Zeiten weniger aktiv und weniger aggressiv sind. In den kühleren Stunden sind die meisten Wespen im Nest und ruhen, was das Risiko eines Angriffs beim Entfernen oder Versetzen der Nester verringert. Entfernen durch einen Kammerjäger Das professionelle Bekämpfen durch einen Kammerjäger ist meist die sicherste und effektivste Methode, um ein bewohntes Wespennest bei Bedarf zu entfernen, insbesondere wenn es sich um große oder schwer zugängliche Nester handelt. Die Kosten für das Entfernen eines gut zugänglichen Wespennests liegen in der Regel bei 150 bis 170 Euro. Bei schwer erreichbaren Nestern können die Ausgaben jedoch bis zu 250 Euro betragen. Es ist ratsam, sich vorab einen unverbindlichen Kostenvoranschlag einzuholen. Viele Schädlingsbekämpfer bieten auch einen Notfalldienst am Wochenende oder in der Nacht an, was jedoch mit zusätzlichen Gebühren verbunden sein kann. Freihängende Nester im Haus und Garten werden üblicherweise vollständig entfernt. Befindet sich das Nest jedoch in schwer zugänglichen Nischen oder Hohlräumen, kann der Einsatz spezieller Chemikalien erforderlich sein. Wespenspray & Wespenschaum: Wirksam, aber riskant für Umwelt und Gesundheit Wespensprays und Wespenschaum enthalten Insektizide, die Wespen innerhalb kürzester Zeit abtöten. Durch direkten Kontakt wirken sie sehr effizient und können von einer Wespe zur nächsten übertragen werden. Allerdings bergen diese Mittel auch Risiken: Die enthaltenen Gifte schaden nicht nur Wespen, sondern auch anderen nützlichen Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, was das lokale Ökosystem beeinträchtigen kann. Auch für Menschen und Haustiere besteht die Gefahr, mit den Insektiziden in Kontakt zu kommen, weshalb diese Methode zur Bekämpfung stark umstritten ist. Es ist wichtig, das Mittel nicht einzuatmen oder mit der Haut in Kontakt zu bringen. Wespennest ausräuchern – eine veraltete und gefährliche Methode Das Ausräuchern von Wespennestern ist eine überholte Methode, bei der Rauch in das Nest geleitet wird, um die Wespen zu betäuben oder zu vertreiben. Diese Technik birgt jedoch erhebliche Gefahren. Zum einen kann der Rauch die Wespen aggressiv machen, was die Wahrscheinlichkeit von Stichen erhöht. Zum anderen besteht eine starke Brandgefahr, insbesondere wenn das Nest in Gebäuden oder in der Nähe von trockenen Pflanzen hängt. Da Wespennester aus einer papierartigen Substanz bestehen, sind sie leicht entzündlich, was die Situation schnell außer Kontrolle geraten lassen kann. Heutzutage wird das Ausräuchern kaum noch empfohlen, da es nicht nur gefährlich, sondern auch weniger effektiv ist als moderne, umweltfreundlichere Methoden. Schonende Alternative: Wespennest durch Umsiedeln entfernen Möchtest du die Wespen nicht töten? Das Umsiedeln ist eine umweltfreundliche Alternative. Allerdings erfordert auch diese Variante eine Genehmigung der Naturschutzbehörde und muss – wie die anderen Methoden auch – von geschulten Fachleuten durchgeführt werden. Ein Experte verpackt das Nest in einen speziellen Papiersack, trennt es behutsam ab und transportiert es sicher in einer Bienenkiste. Bei größeren Nestern und besonders aktiven Wespen-Kolonien setzen die Profis oft ein spezielles Fanggerät ein, um die fliegenden Wespen einzufangen, bevor sie das Nest abnehmen. Damit die Wespen nicht an ihren ursprünglichen Nistplatz zurückkehren, wird das Nest normalerweise mindestens vier Kilometer entfernt in einem abgelegenen Gebiet, wie etwa einem verlassenen Waldstück, neu angesiedelt. Diese Vorsichtsmaßnahme ist wichtig, da umgesiedelte Wespen oft aggressiver reagieren und potenzielle Gefahr für Menschen und Tiere darstellen können. Die Kosten für das Umsiedeln eines Wespennests variieren je nach Lage und Erreichbarkeit des Nestes und liegen meist zwischen 50 und 100 Euro. Damit ist diese Methode nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern oft auch kostengünstiger als chemische Bekämpfungsmittel. Leere Wespennester selbst entfernen Unbewohnte Wespennester kannst du ohne Genehmigung und ohne Hilfe eines Fachmanns entfernen. Allerdings solltest du unbedingt sicherstellen, dass das Nest auch tatsächlich leer ist. Entsorge es anschließend auf dem Kompost oder in der Biotonne. Ein Tipp: Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz werden alte Wespennester nie ein zweites Mal besiedelt. Wenn das Nest also niemanden stört, kannst du es auch einfach hängen lassen. Wespen im Garten: Warum sie sogar nützlich sind Wespen sind aus Sicht des Gartenfreundes nicht nur lästige Plagegeister, sondern erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem. Um ihre Brut zu versorgen, jagen sie große Mengen an Spinnen, Mücken, Raupen und andere Kleininsekten, wodurch sie durchaus als nützliche Helfer gelten können. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk kann beispielsweise bis zu einem halben Kilogramm Insekten pro Tag vertilgen! Bei der Bestäubung von Blüten spielen Wespen jedoch eine eher untergeordnete Rolle, da sie den Nektar hauptsächlich zur eigenen Energieversorgung nutzen. Man sieht sie häufig an Pflanzen wie Efeu (Hedera) und Knoten-Braunwurz (Scrophularia nodosa). Schmeckt nicht nur uns: Reifes Obst zieht Wespen an Im Spätsommer und Herbst gibt es deutlich weniger Brut, die für ihr schnelles Wachstum proteinreiche Nahrung braucht. Die adulten Wespen hingegen benötigen nun vor allem zuckerhaltige Nahrung, um ihren Energiebedarf zu decken. Zu dieser Zeit werden sie besonders vom süßen Duft reifer Früchte und gärender Flüssigkeiten, wie sie bei überreifen Trauben oder Birnen entstehen, angezogen. Krankheiten und Schädlinge, die das Obst zusätzlich schwächen oder beschädigen, machen das Erntegut für Wespen noch verlockender. Bild: Beschädigte Früchte (hier verursacht durch Hagelschlag) ziehen im Herbst Wespen wie magnetisch an. Um einen Befall zu vermeiden, ist es ratsam, reifes Obst regelmäßig zu ernten und Fallobst zügig zu entfernen. Beschädigte Früchte, die nicht mehr verzehrbar sind, können als Futter an örtliche Tierparks oder eigene Nutztiere weitergegeben werden – diese freuen sich über schmackhafte Äpfel und Birnen. Ist eine solche Verwertung nicht möglich, solltest du das Fallobst in der Biotonne entsorgen oder, insbesondere bei größeren Mengen, im Boden vergraben. Diese Methode hat sich als besonders effektiv erwiesen, um Wespen und andere Schädlinge fernzuhalten. Zuckerwasser in Gläsern oder Flaschen kann Wespen von reichen Früchten ablenken, doch besteht das Risiko, dass sie dadurch erst recht angelockt werden. Setze diese Taktik daher mit Bedacht ein, zumal die Ernteverluste durch Wespen in der Regel gering sind. Eine wirksame Methode, um Tafeltrauben zu schützen, ist das Einpacken der Beeren in hauchdünne Organza-Beutel. Das durchlässige Gewebe lässt Luft und Sonne durch, während Wespen nicht in der Lage sind, es zu durchdringen. Vor dem Eintüten sollten beschädigte oder kranke Früchte mit einer kleinen Schere entfernt werden. Übrigens: Im Gegensatz zu Wespen können Bienen gesunde Weintrauben nicht anbeißen, sie fressen lediglich an bereits beschädigten Beeren. Friedlich mit Wespen leben Der wichtigste Rat im Umgang mit Wespen lautet: Ruhig bleiben! Hektische Bewegungen und wildes Herumwedeln machen Wespen nur aggressiv. Um sie nicht anzulocken, solltest du Speisereste und zuckerhaltige Getränke nicht unbedeckt im Freien stehen lassen und Mülltonnen stets gut verschließen. Vermeide im Garten stark duftende Parfums oder Körperpflegeprodukte, da diese ebenfalls Wespen anziehen können. Wer potenzielle Nistplätze einschränken möchte, sollte Spalten und Hohlräume an Haus und Gartenlauben verschließen. Planst du eine Grillparty? Decke die Lebensmittel ab und richte eine Ablenkfütterung mit etwas süßen Obst oder Marmelade in sicherer Entfernung vom Essbereich ein, um Wespen fernzuhalten. Besonders gut eignen sich dafür überreife Weintrauben. Mit Duft gegen Wespen: Diese Pflanzen helfen Wer Wespen aus dem Garten fernhalten möchte, kann auf intensiv riechende Pflanzen setzen. Da die Tiere empfindliche Geruchsorgane haben, meiden sie bestimmte Düfte. Minze (Mentha) ist ein besonders wirksames Beispiel: Die mentholhaltigen Duftstoffe wirken abschreckend auf Wespen. Ein paar Minzzweige in einer Vase auf dem Tisch können schon helfen. Zitronenmelisse (Melissa officinalis) bietet eine weitere Möglichkeit: Zerreibe frische Blätter auf deiner Hand oder deinem Handgelenk. So verbreitest du bei jeder Bewegung einen Duft, den Wespen gar nicht mögen. Auch Lavendel (Lavandula), der für uns Menschen dank ätherischer Öle angenehm riecht, wird von Wespen gemieden. Besonders geeignet ist der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), eine Sorte mit starkem Duft, die von Juli bis September blüht – genau zur Hauptwespenzeit. Lavendel lässt sich auch problemlos im Kübel auf dem Balkon kultivieren, falls du keinen Garten hast. Durch das gezielte Pflanzen dieser duftenden Gewächse an Sitzplätzen, Terrassen oder in der Nähe von Essbereichen kannst du die Anwesenheit von Wespen deutlich reduzieren. So schaffst du eine natürliche Barriere gegen Wespen und bereicherst gleichzeitig deinen Garten oder Balkon mit aromatischen und nützlichen Pflanzen – eine Win-win-Situation. Wenn es sticht: Wespe vs. Biene Wer schon einmal von einer Wespe oder Biene gestochen wurde, weiß, dass es weh tun kann – aber warum ist das so verschieden? Der Unterschied liegt vor allem in der Struktur des Stachels. Bei Bienen bleibt der Stachel oft in der Haut stecken, weil er kleine Widerhaken hat. Dadurch wird mehr Gift freigesetzt, was den Stich schmerzhafter macht. Wespen hingegen haben einen glatten Stachel, der sich sofort wieder aus der menschlichen Haut löst, sodass weniger Gift hineingelangt. Deshalb tut ein Wespenstich in der Regel auch weniger weh. Nach einem Insektenstich solltest du den Stachel sofort entfernen, falls er noch in der Haut steckt, die Stelle kühlen und anschließend desinfizieren. Achte auf Anzeichen einer allergischen Reaktion wie Atembeschwerden, Schwindel oder starke Schwellungen. In solchen Fällen sofort den Notruf wählen, da Lebensgefahr besteht.
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Ist die Indianerbanane giftig? Immer wieder erreichen uns Kundenanfragen zur Giftigkeit verschiedener Pflanzen. Gerade bei neuen Obstarten oder wenig bekannten Pflanzen gibt es hierzu offene Fragen. Erst kürzlich kam wieder eine Frage: "Ist die Indianerbanane giftig?" Das Thema Gesundheitsrisiken und Allergien im Zusammenhang mit Paw-paw (Asimina triloba) ist sehr wichtig und glücklicherweise gibt es hierzu auch einige Forschungsergebnisse, welche wir hier versuchen aufzuschlüsseln. Was meinen Experten zur Frage ob die Indianerbanane giftig ist? Im Sommer 2023 konnte ich mich mit verschiedenen Forschern der Kentucky State University (KSU) in den USA zum Thema austauschen. Die KSU ist weltweit führend in der Pawpaw Züchtung und Forschung. Die Meinung des führenden Wissenschaftlers Dr. Kirk Pomper ist hier sehr klar und lässt sich mit dem folgenden Zitat von ihm zusammenfassen: "The pawpaw has a long history of food use and the FDA does not currently have any evidence that pawpaw is unsafe to eat." Also auf deutsch: Die PawPaw wird seit langem als Lebensmittel verwendet, und der FDA (die amerikanische Gesundheitsbehörde) liegen derzeit keine Beweise dafür vor, dass die Frucht für den Verzehr ungeeignet ist. Das Problem des Acetogengehalts der Indianerbanane Ist das Thema also somit geklärt? Nicht ganz, denn die Hinweise auf mögliche Probleme beim Verzehr der Indianerbanane sind echt. Die Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau schreibt beispielsweise zum Thema: „Empfehlung zu Nichtverzehr: Acetogeningehalt bei Indianerbanane Im Herbst 2023 wurde eine Untersuchung durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart auf eventuell negative Inhaltsstoffe der Früchte durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass ein hoher Anteil von Acetogeninen vorhanden ist und diese neurotoxisch wirken können. Daraufhin wurde eine Empfehlung zum Nichtverzehr der Indianerbanane durch das CVUA Stuttgart als notwendige Verbraucherinformation herausgegeben. Die Zusammenfassung des Berichtes kann […] nachgelesen werden. Im Herbst 2024 sollen Früchte verschiedener Indianerbananensorten beim CVUA Stuttgart auf den Acetogeningehalt untersucht werden. Bisher gibt es keine Grenzwerte von Acetogeninen beim menschlichen Verzehr. Inwieweit Unterschiede bei Sorten und Reifegrad vorhanden sind, wird sich zeigen. Bis dahin schließen wir uns der Empfehlung zum Nichtverzehr des CVUA an.“ Das Hauptproblem, welches in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema genannt wird und auch bei der Studie in Stuttgart ist die mögliche Neurotoxizität von gewissen Molekülen in dieser Frucht. Pawpaw enthält Acetogenine, Verbindungen, die in hohen Dosen potenziell neurotoxische Wirkungen gezeigt haben. Konkret geht es meist um das Molekül Annonacin, welches bei langer Einnahme in höheren Dosen bei Ratten zu Demenz und Parkinson geführt hat. Da es hier eine (theoretisch) mögliche Gefahr gibt rät die bayrische Landesanstalt vom Verzehr ab. Wie wahrscheinlich ist es sich durch den Konsum von Indianerbananen zu vergiften? Zwar wurden diese Neurotoxischen Moleküle in den Indianerbananen gefunden, aber heisst das auch zwangsläufig, dass eine Gefahr für Menschen daraus folgt? Denn nach Paracelsus macht ja die Menge das Gift. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass es bei typische Konsummengen extrem unwahrscheinlich ist, dass ein Schaden beim Menschen auftritt. Auch fehlt es an umfangreichen Fallstudien, um diese Risiken endgültig zu bestätigen. Bei der Studie in Stuttgart und auch bei anderen Studien zum Thema wurden diese problematischen Moleküle hauptsächlich in der Schale und den Samen gefunden, und in geringerem Umfang im Fruchtfleisch. Die Indianerbanane wird normalerweise nicht das ganze Jahr über in größeren Mengen verzehrt, sondern nur in einem kurzen Zeitfenster Ende des Sommers, wenn es gerade reife Früchte gibt. Niemand ist die Frucht täglich 365 Tage im Jahr. Ist die Indianerbanane gut gegen Krebs? Während es stimmt, dass in den Früchten von Asimina triloba das problematische Molekül Acetogenin gefunden wurde, so wurden auch zahlreiche andere „gute“ gesundheistförderliche Moleküle gefunden. Verbindungen, welche gegen Übergewicht helfen, Krebszellen und Tumore bekämpfen und als Antioxidantien wirken. Somit sind die Indianerbananen ein gemischter Cocktail, mit potential gesundheitsförderlichen und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen. Bild: Verschiedene Moleküle in der Indianerbanane und ihre Effekte auf den Körper. Allergische Reaktionen Ein anderes Thema sind Allergien. Während viele Menschen den Geschmack von Pawpaw genießen, werden manche Menschen nach dem Verzehr der Frucht krank. Es kann zu Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. In anderen Fällen kann eine Allergie gegen die Blätter oder die Fruchtschale auftreten (Peterson, 1991). Viele Teile dieses Baumes, insbesondere Rinde, Blätter und Samen, enthalten eine Vielzahl von Alkaloiden, Phenolsäuren, Proanthocyanidinen, Tanninen, Flavinoiden und Acetogeninen. Während diese Chemikalien bei einigen Personen allergische Reaktionen hervorrufen können, sind einige von ihnen krebshemmend und wieder andere können als natürliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. (McLaughlin und Hui, 1993; Zhao et al., 1994). Grundlegende Überlegungen: Sollten wir Angst vor giftigen Pflanzen haben? Im Jahr 2023 war die Giftpflanze des Jahres „Petersilie“, im Jahr zuvor war es die „Kartoffel“. Zu den giftigen Pflanzen könnte man die Liste beliebig lange machen und alles von der Tomate bis zum Rhabarber unterbringen. Grundsätzlich gibt es bei Pflanzen aus der Natur fast nie ein „Nullrisiko“. Menschen können tödliche allergische Reaktionen gegen Erdnüsse oder Erdbeeren haben. Pflaumenkerne enthalten giftige Blausäure. Es gibt Unverträglichkeitsreaktionen bei Melone und Bohne. Das Laub zahlreicher Pflanzen kann irritierend wirken oder sogar wie beim Oleander zu Hautverbrennungen führen. Sollte man deshalb alle diese Pflanzen verbieten oder nicht mehr verkaufen? Oder lieber lernen in einer Welt zu leben wo ein „Nullrisiko“ nicht existiert. Grundsätzlich empfehle ich jedem bei einer neuen Frucht oder Pflanze vorsichtig zu sein. Erst einmal ganz wenig zu probieren und dann abzuwarten, was der Körper dazu sagt, denn auch ein normaler Apfel kann für Allergiker gefährlich werden. Warum Lubera weiterhin Indianerbananen verkauft PawPaws wurden seit mindestens 2.000 Jahren von Menschen geerntet, angebaut und gegessen, bisher konnten keine grösseren Gesundheitsschäden beim Menschen nachgewiesen werden. Das heisst jedoch nicht, dass einzelne Personen Unverträglichkeiten und Allergien entwickeln und lieber vom Verzehr absehen sollten. Auch kann es sein, dass manches einfach noch nicht genügend Erforscht wurde. Wir werden die weitere Wissenschaftliche Forschung zum Thema verfolgen und falls es neue klare Beweise dafür geben sollte, dass PawPaws gefährlich und gesundheitsschädlich sind, dann auch darauf hinweisen. Bis dahin bieten wir weiter Indianerbananen in unserem Onlineshop an. Im Augenblick stimmen wir jedoch Dr. Kirk Pomper von der KSU zu, dass der gelegentliche Verzehr von Indianerbananen in normalen Mengen wahrscheinlich kein negativer Einfluss auf die Gesundheit hat. Jedoch muss jeder das für sich selbst entscheiden. Fazit: Ist die Indianerbanane giftig? Während die Pawpaw-Frucht im Allgemeinen in moderaten Mengen sicher zu essen ist, enthält sie Verbindungen, die potenziell Gesundheitsrisiken darstellen könnten, wenn sie in großen Mengen über einen langen Zeitraum konsumiert werden. Allergische Reaktionen sind möglich, und Einzelpersonen sollten ihre Reaktionen auf die Frucht überwachen. Das gründliche Waschen und Schälen der Frucht und die sorgfältige Handhabung können einige der potenziellen Risiken mindern. Willst du dich selber in das Thema vertiefen? Literaturverweise findest du im gleichnamigen Artikel im Gartenbuch.
| | Nektarinen Roulade Auch unsere Nektarine scheint das heisse Sommerwetter zu geniessen. Sie fruchtet wie verrückt.
Das ist die Zeit vom Jahr wo ich fast nicht nachkomme mit dem Verwerten der Ernte. Geht es Dir auch so? Die Tomaten kann ich schonmal einfach in den Tiefkühler legen und das Sugo kochen auf später verschieben. Aber um die frischen Früchte wäre es einfach schade sie nur zu gefrieren, um später Marmelade zu kochen. Also kommt hier eine Idee für eine ziemlich schnell gemachte Nektarinen Roulade. Am meisten Zeit braucht wohl das Auskühlen und Festwerden. Du kannst den schweren Mascarpone auch mit einem leichteren Frischkäse ersetzen, wenn Du magst. Oder Du machst ½ griechischer Joghurt und ½ Mascarpone/Frischkäse. Nektarinen Roulade Biskuit
3 | Eigelb | zusammen schaumig rühren | 50 g | Zucker | 2 EL | Wasser | 3 | Eiweiss | steif schlagen | 50 g | Zucker | 120 g | Mehl | sieben | 1 TL | Backpulver | Eiweiss im Wechsel mit Mehl in Lagen unter die Eigelbmasse ziehen Biskuit-Masse auf ein Blech streichen (etwa 1 cm dick) bei 220 °C während 6 Minuten backen auf ein frisches Backpapier stürzen; mit dem Blech bedecken und auskühlen lassen Nektarinen Roulade Füllung
3 | Nektarinen | | 2 EL | Zucker | in kleinen Stückchen | 3 EL | Mascarpone | | 3 EL | Schlagrahm | | Mascarpone mit Schlagrahm und Zucker mixen, bis eine gleichmässige Masse entsteht auf das ausgekühlte Biskuit streichen mit den Nektarinen-Stücken gleichmässig bestreuen im Backpapier einrollen, festziehen und im Kühlschrank während mindestens 1 Stunde fest werden lassen Ich wünsche Dir eine grossartige Ernte und genug Zeit, um den Garten auch zu geniessen und feine Dinge aus der Ernte zu zaubern.
Grüess Pascale
| | Alle unsere Produkte und viele weitere Infos findest Du in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt
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