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Eine Darstellung von Jörg Sutter
In der kommenden Woche, genauer ab 1. August, werden die EEG-Vergütungssätze abgesenkt. Bevor nun wieder in verschiedenen Medien die unterschiedlichsten Zahlen genannt und Verwirrung gestiftet wird, hier eine Übersicht mit Erläuterungen, in dieser Woche zu den kleinen Gebäudeanlagen. Größere Anlagen betrachten wir in der kommenden Woche im 2. Teil des Beitrags.
Warum werden die Vergütungen abgesenkt?
Die aktuelle Absenkung ist schon länger terminiert, sie hat (außer teils bei den Nachkommastellen) auch nichts mit dem Solarpaket I zu tun. Im EEG 2023 wurde im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt, dass die PV-Vergütungen halbjährlich um jeweils 1 Prozent abgesenkt werden. Die letzte Absenkung wurde am 1.2.2024 vorgenommen, jetzt folgt turnusgemäß am 1.8. der nächste Schritt. Eine weitere Absenkung ist für den 1. Februar 2025 zu erwarten.
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Eine Anregung von Matthias Hüttmann
Die Wärmewende als notwendiges Standbein einer klimafreundlichen Energieversorgung ist mittlerweile auch in der Politik angekommen; im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeitet man eifrig an deren Umsetzung. So macht das Wärmeplanungsgesetz (Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze) durchaus Hoffnung. Auch die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) soll dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. In dem Zusammenhang wird jedoch weniger an die „kleine Solarthermie“ auf Hausdächern, sondern wenn überhaupt, an die große Freiflächen-Solarthermie gedacht. Die Prämisse „ohne Solarthermie keine Wärmewende“ scheint sich daher inhaltlich immer mehr vom Gebäude hin zur Fläche zu bewegen. Aber ist das eigentlich die richtige Strategie, wird hier nicht ein wesentlicher Baustein übersehen und ohne Not auf etwas verzichtet, dass schnell zur Reduktion von Emissionen beitragen würde?
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Ein Diskussionsbeitrag von Heinz Wraneschitz
„Lokale Strompreise bedeuten auch, dass neue Industrieinvestitionen vom lokalen Grünstromüberschuss profitieren können. Wer heute in Mecklenburg in Wasserstoffherstellung, Rechenzentren oder grüne Stahlfabriken investiert, zahlt ja immer den deutschlandweiten Preis, selbst wenn der Strom regional im Überfluss vorhanden ist und der Windpark nebenan abgeregelt wird. Weil Investoren in Deutschland keinen günstigen Strom bekommen, zieht es sie immer häufiger ins Ausland: beispielsweise nach Schweden, wo es schon lange regionale Strompreise gibt.“ Das ist nur einer von zwölf Absätzen aus dem Gastbeitrag „Der deutsche Strommarkt braucht lokale Preise“, den „zwölf führende Wirtschaftsökonomen“ am 10. Juli in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – kurz: FAZ – veröffentlichen durften.
Jetzt könnte man sich natürlich fragen: Warum steht der FAZ-Beitrag hinter der Bezahlschranke, wenn derselbe Text bei der TU München ohne Einschränkungen und komplett zu lesen ist? Bei der Hinterschrankenveröffentlichung müsste man jedenfalls mindestens 99 Cent bezahlen, um zu erfahren, wer hinter diesem sogenannten Aufruf steckt: Lion Hirth (Hertie School und Neon), Axel Ockenfels (Uni Köln und MPI Bonn), Martin Bichler (TU München), Ottmar Edenhofer (PIK und TU Berlin), Veronika Grimm (TU Nürnberg), Andreas Löschel (Ruhr-Uni Bochum), Felix Matthes (Öko-Institut), Christoph Maurer (Consentec und FAU Erlangen-Nürnberg), Karsten Neuhoff (DIW), Karen Pittel (Ifo), Achim Wambach (ZEW), Georg Zachmann (Bruegel).
Denken bekannte Ökologen wirklich ökologisch?
Haben womöglich gerade solche sonst als fundamental-ökologisch geltenden Leute wie Edenhofer oder Matthes Angst, dass herauskommt: sie haben dieses Papier gemeinsam mit Hirth, Grimm, Pittel und Co fabriziert? Nicht nur die letztgenannten Drei gelten inzwischen als sehr wirtschaftsorientiert – bei Prof. Veronika Grimm beispielsweise lässt dies ihr Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy stark vermuten.
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Eine Buchbesprechung von Götz Warnke
Schon im vergangenen Jahr wurde in den DGS-News ein Buch des kanadischen Wissenschaftler Vaclav Smil ausführlich und mit sehr positivem Ergebnis besprochen. Bereits 2020 hatte Smil das hier besprochene Buch auf Englisch publiziert, das dieses Jahr nun auf Deutsch erschienen ist. Es besteht aus 71 Kapiteln, die in sieben Themengruppen zusammengefasst sind: Menschen, Länder, Maschinen – Designs – Geräte, Brennstoffe und elektrischer Strom, Transport, Ernährung, Umwelt. Die einzelnen Kapitel sind zuvor im IEEE Spectrum publiziert und für das Buch teilweise aktualisiert/überarbeitet worden. Smil selbst bezeichnet sein Werk in der Einleitung als eklektisches, d.h. aus vorhandenem Material ausgewähltes und zusammengestelltes Buch. Häufig sind solche Bücher eine Art „Reste-Rampe“, aber das ist hier nicht der Fall.
Die Themengruppen und Kapitel sind immer erhellend und informativ, wenngleich längst nicht alle für den an Energiewende und Klimaschutz Interessierten relevant (z.B. Themengruppen 1-3). Dafür finden sich in den anderen Teilen eine Vielzahl überraschender Aspekte und Gedanken, die sich hier gar nicht alle aufführen lassen.
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Doppel-Solarturm für mehr Energie: In der nordwestchinesischen Provinz Gansu hat ein Energieversorger eine Doppelturm-Solarthermieanlage gebaut. Die beiden rund 200 Meter hohen Türme sammeln die Strahlungsenergie von 30.000 Spiegeln, die zwei sich überlappende Kreise bilden. Die Energie wird in Flüssigsalzen gespeichert, und kann so auch nachts zur Stromerzeugung eingesetzt werden. news.cgtn.com/news/2024-07-16/China-innovates-dual-tower-solar-thermal-plant-for-better-efficiency-1vhVgy6Jp2E/p.html
Geisterschiff auf der Ostsee: Das kann doch einen Seemann wohl erschüttern, wenn plötzlich still und leise ein Geisterschiff vor dem Bug auftaucht. Aber zum Glück ist das segelnde Schiff klein, und hat nur Forschungsaufgaben: die Segeldrohne Typ Sailbuoy untersucht die Umweltauswirkungen von Offshore-Windparks. Und da zwar Segel für den Vortrieb, nicht aber für den Strom der Messgeräte sorgen können, verfügt die Segeldrohne natürlich auch über PV-Module. www.yacht.de/reisen-chartern/schweden/navigation-geisterschiff-im-auftrag-der-wissenschaft-segeldrohne-auf-der-ostsee-gesichtet/
Mehr Klärschlamm für die Landwirtschaft: Der könnte jedenfalls noch viel mehr als heutzutage als Phosphorbasis dienen. Wissenschaftler:innen der TU Braunschweig gehen neue Wege: www.industr.com/de/klaerschlamm-als-loesung-fuer-die-landwirtschaft-2759195
Es ist in Serbien nicht anders als bei uns: Hier wie dort wird die Kleinwasserkraft politisisiert: berlinergazette.de/de/erneuerbare-energien-autoritarismus-und-neoliberalismus-in-serbien/
Wasserstoff aus Abwasser: Wenn das klappen würde, könnte wohl niemand etwas dagegen haben. Aber auch hier gilt: Erstmal abwarten, ob was daraus wird: www.industr.com/de/bio-wasserstoff-und-methan-aus-abwasser-2759216
CO2-Verstecken – auf ein Neues: Das hier, entwickelt im Ölland Texas, „funktioniert viel schneller als die derzeitigen Methoden“, behaupten die dortigen Wissenschaftler:innen. Diesmal ist „Magnesium ist die „geheime Soße“ in dieser Forschung, da es als Katalysator wirkt“. Geheim – wird es hoffentich auch bleiben: www.industr.com/de/schluessel-zur-globalen-dekarbonisierung-neue-art-der-co2-speicherung
Aufgeblähte LNG-Terminals: Dass es in Deutschland zu viele schwimmende LNG-Import-Terminals gibt, die mehr Gas ins Netz einspeisen könnten, als ursprünglich aus Russland gekommen ist, ist längst bekannt. Doch jetzt zeigen sich die wirtschaftlichen Folgen der Überkapazitäten. background.tagesspiegel.de/energie-und-klima/briefing/terminals-ohne-tanker
220.000 neue Steckersolargeräte: Aufgrund der neuerlichen Vereinfachungen werden sicher mehr Steckersolargeräte als früher gemeldet, die Dunkelziffer der Nicht-Meldungen sinkt vermutlich. Trotzdem ist es ein toller Erfolg: 220.000 neue Steckersolargeräte im ersten Halbjahr – und das erst als vorläufige Zahlen. Und auch der gesamte PV-Zubau ist erstaunlich hoch: 7,55 GWp wurden zugebaut. www.pv-magazine.de/2024/07/19/bundesnetzagentur-220-000-neue-photovoltaik-balkonanlagen-im-ersten-halbjahr
Recycling von schwarzer Masse: Großtechnisches Batterie-Recycling nicht nur von Gehäuse, sondern auch von der schwarzen Masse: Ein Chemiekonzern geht einen weiteren Schritt zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Batterien. www.photovoltaik.eu/solarspeicher/basf-baut-eine-batterierecyclinganlage-schwarzheide
Zähler werden getauscht: Hier aber nicht wegen dem Smart-Meter-Rollout, sondern wegen Herstellungsproblemen: 25.000 digitale Zähler müssen ersetzt werden: www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/netzbetreiber-ewe-will-25-000-digitale-stromzaehler-austauschen-a-a92cf722-7df1-489d-8765-0236612d4dfa
… hat die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. am vergangenen Montag das Konzept für das Wasserstoff-Kernnetz zur Abstimmung an die Bundesnetzagentur übermittelt. Die Gesamtlänge des Kernnetzes soll 9.666 km betragen, zu 60 Prozent aus alten Erdgasleitungen bestehen und rund 19,7 Milliarden € kosten -- schaun mer mal …
… haben sie bei der Wirtschaftskanzlei Rödl ausgerechnet, ob es klappen könnte mit der künftigen Finanzierung der Deutschlandticket genannten 49-Euro-Fahrkarte. Lass Dich überraschen…
… beschleunigt die Bundesregierung Genehmigungsverfahren für Windenergie an Land und Solarenergie. Behauptet zumindest Habecks Energiemysterium. Tatsächlich aber hat das Kabinett nur einen „Entwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED III“ beschlossen. Ob dahinter die EU-Forderung steckt, „dass der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch der Europäischen Union auf mindestens 42,5 Prozent bis zum Jahr 2030 gesteigert werden muss“? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
… stammen 70 Prozent des nach Deutschland importierten (Flüssig-)Erdgases aktuell aus Fracking-Quellen. Das hat die Deutsche Umwelthilfe mit Partnern herausgefunden. Weshalb die DUH nachvollziehbar von unserer Regierung fordert, „dem Import von Fracking-Gas den Riegel vorzuschieben“.
… war da noch jenes Forschungsteam der Hochschule München, das herausgefunden hat: Nur wenn wir Klimafreunde anders reden, können wir auch Klimaleugner überzeugen. OK, das ist jetzt überspitzt. Aber trotzdem sollten wir drüber nachdenken.
… wächst die Zahl der Ladepunkte in Deutschland weiter: Laut Bundesnetzagentur waren es zum Stichtag 1.3.2024 mehr als 100.000 öffentliche AC-Ladepunkte und weitere 25.000 Schnelllader mit höherer Ladeleistung. Pro Monat entstehen derzeit rund 2.500 neue Lademöglichkeiten.
… hat die Klima- und Energieagentur in Baden-Württemberg ein kleines Kinderbuch zum Klimaschutz herausgegeben.
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
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Redaktion: Götz Warnke (CvD), Tatiana Abarzúa, Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Heinz Wraneschitz
Kontakt
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