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Bis Ende Juni liefen zeitgleich zwei Aktionen der DGS bei denen unsere Leserinnen und Leser aktiv werden konnten. Und diese Möglichkeit haben sie intensiv genutzt. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken!
Bei der Leserumfrage zu unserer SONNENENERGIE haben wir sehr viele Anregungen und weitestgehend großes Lob von Ihnen erhalten. Eine genaue Analyse werden wir in der nächsten Ausgabe, dem Heft 3|20, das im September erscheint, veröffentlichen. Nur eines vorweg: Der Durchschnitt der Gesamtnote für Deutschlands älteste Fachzeitschrift im Bereich Erneuerbare Energien liegt bei 1.66! Das macht uns stolz und spornt an, keine Frage. Ein weiteres Fazit der Leserumfrage: Wir haben ein sehr kritisches Publikum. Die vielen Anmerkungen und Bewertungen, aber auch die Tiefgründigkeit ihrer Einsendungen freuen uns ebenso. Aber mögen die Geschmäcker und Interessen noch so unterschiedlich sein, die SONNENENERGIE kommt bei ihnen sehr gut an.
Auch der Fotowettbewerb hat uns sehr viel Spaß bereitet. Das Potpourri der eingereichten Pionieranlagen ist groß. Ursprünglich war vorgesehen unter allen Einsendern einen Geldpreis von 50 Euro sowie zwei Bücher „Der Tollhaus-Effekt“ von Michael E. Mann zu verlosen. Lediglich die älteste eingereichte Anlage sollte explizit bewertet werden. Aufgrund der schönen Einreichungen haben wir uns jedoch anders entschieden. Wir werden nicht losen, sondern die vier Preise wie folgt vergeben. Einen Preis (50 €) für die schönste und am besten integrierte Anlage, einen Preis (Buch) für die ungewöhnlichste Anlage, ein weiterer (ebenfalls Buch) für die größte und einen Sonderpreis (25 Euro) für die älteste Solaranlage. Die Bekanntgabe der Preise wird in einer der nächsten Ausgaben der DGS-News erfolgen, in der Ausgabe 3|20 der SONNENENERGIE wollen wir zusätzlich darüber berichten.
Matthias Hüttmann
Ein Kommentar von Heinz Wraneschitz
Hoffnung auf Umweltauswirkungen durch Corona unrealistisch: „I Have A Dream!“ Dass Martin Luther Kings 1963 ausgerufener Traum von einer Welt ohne Rassismus bis heute nicht Wirklichkeit geworden ist, zeigt der gewaltsame Tod eines schwarzen US-Bürgers vor wenigen Wochen. In Europa haben zuletzt viele Umweltfreunde davon geträumt, die Corona-Pandemie würde zu einem rigorosen Umdenken in der globalen Wirtschaft führen: Weg von der Wachstumseuphorie, hin zu einem nachhaltigen Umgang mit Natur, Rohstoffen, Lebewesen.
Die Umweltbewegung denkt an die Zukunft der Erde. Doch die alte Wachstumslobby hat immer noch mehr Verbündete als man gemeinhin denkt. Das bekamen AktivistInnen von „Fridays for Future“ und Dezentralitäts-Befürworter in der Energiewirtschaft schon einige Zeit vor Corona zu spüren. Im September 2019 hatten CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak und der „Wirtschaftsbeirat der Union“ ihr „Elf-Punkte-Programm“ veröffentlicht: Das sollte offiziell die Beteiligungsrechte von Organisationen bei größeren Bauvorhaben einschränken. Tatsächlich war es aber als glatter Angriff auf das Umwelt-Völkerrecht der Aarhus-Verträge gedacht.
Doch irgendwie ging es damit nicht so recht voran. Denn statt – wie wohl erhofft – Ursula von der Leyen (vdL), ebenfalls CDU, auf ihre Anti-Umwelt-Seite zu bekommen, veröffentlichte die EU-Kommissionspräsidentin sogar ihren „EU Green Deal“ mit ambitionierten Plänen für noch mehr Umweltschutz in Europa. Doch jetzt setzen die Unions-Wachstumsprediger auf die Hilfe von Corona. Das Virus habe die Wirtschaft der ganzen Welt heftig heruntergefahren. Und deshalb stellen die Christdemokraten im Europaparlament, allen voran Fraktionschef Manfred Weber (CSU), vdLs Green Deal infrage. „Industrie zuerst: Bei Weber hat Klimaschutz gerade keine Konjunktur“, freut sich die Frankfurter Allgemeine erkennbar mit.
Ganz offensichtlich zur Ablenkung von diesem Plan der Christlichen Wirtschaftslobbyisten wird die CDU-Bundesforschungsministerin Anja Karliczek vorgeschickt. „Die Corona-Krise zeigt, dass Wissenschaft in der Mitte unserer Gesellschaft steht“, darf sie in einem Interview verkünden. Doch Ziemiak, Weber und Co gehören ja nicht zu dieser Gesellschaftsmitte, sondern zum marktradikalen Rand. Und der hat augenscheinlich weiterhin das Sagen bei CDU und CSU. Denn von Ursula von der Leyen gab es auf Webers „Industrie zuerst“-Angriff auf die Umwelt bislang keine ernsthafte Reaktion. Es steht also zu befürchten: Der Traum vom EU Green Deal zerplatzt im Wirbelsturm der Wirtschaftslobby.
Eine Kritik von Götz Warnke
Die deutschen Parteien wirken, so will es das Grundgesetz laut Artikel 21, bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Diese umfängliche und durch höchstrichterliche Urteile ausgestaltete Mitwirkung ist aber nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung. Dieser Verantwortung werden die verschiedenen Parteien je nach Thema in unterschiedlichster Maß (nicht) gerecht. Insbesondere im Zusammenhang mit der Klimakrise und den deutschen Verpflichtungen gemäß des Pariser Klimaabkommens vorn 2015 ist von den Klimabewegungen „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ etc. immer wieder der Vorwurf erhoben wurden, keine der deutschen Parteien würde mit ihren Konzepten dem Ernst der Klimakrise gerecht. Dieses ist ein verheerendes Zeugnis angesichts einer Krise, die völlig aus dem Ruder laufen und bis Mitte diesen Jahrhunderts dem größten Teil der Menschheit das Leben kosten könnte. Da sich unser Schicksal mehr am Agieren der Parteien und den daraus resultierenden Folgen entscheidet als an schönen Sonntagsreden und wohlklingenden Parteiprogrammen, sollen im Folgenden die sechs Parteien im Deutschen Bundestag unter die Lupe genommen werden.
Fazit: Sowohl die FDP als auch DIE LINKE sind Klientel-Parteien, die Klimaschutz nur soweit betreiben, wie er ihrer Anhängerschaft (finanziell) zugutekommt. Eine „Klimaschutz-first-Politik“ ist von ihnen daher nicht zu erwarten. Dennoch könnten aus beiden Parteien durchaus mehr wichtige Ansätze zum Klimaschutz kommen, als es derzeit der Fall ist.
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Matthew Rozsa stellt auf dem Internetportal Salon eine neue Studie von Thomas Wiedmann, Manfred Lenzen, Lorenz T. Keyßer und Julia K. Steinberger aus Sydney vor, die kürzlich auf Nature Communications erschienen ist. Der Titel der Studie lautet: Scientists' Warning on Affluence. Wir haben den Text von Matthew Rozsa hier für Sie frei übersetzt.
"Eine neue Studie, die diesen Monat in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass trotz all dem Gerede über den Einsatz grüner Technologien zur Bewältigung der vom Menschen verursachten Umweltprobleme die einzige Möglichkeit für einen nachhaltigen menschlichen Konsum darin besteht, Wohlhabende zu zügeln.
"Die wichtigste Erkenntnis unserer Untersuchung ist, dass wir uns bei der Lösung existenzieller Umweltprobleme - wie Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und Umweltverschmutzung - nicht allein auf die Technologie verlassen können, sondern dass wir auch unseren Lebensstil des Wohlstands und Überflusses ändern und den übermäßigen Konsum in Kombination mit strukturellen Veränderungen reduzieren müssen", sagte Professor Tommy Wiedmann von der University of New South Wales Engineering gegenüber der Hochschulzeitung UNSW im Hinblick auf die Studie.
In dieser Zeitung selbst führt an, dass "die wohlhabenden Bürger der Welt für die meisten Umweltauswirkungen verantwortlich sind und für jede zukünftige Aussicht auf einen Rückzug in sicherere ökologische Verhältnisse von zentraler Bedeutung sind". Die Autoren fügten hinzu, dass "die bestehenden Gesellschaften, Volkswirtschaften und Kulturen zur Konsumausweitung anregen und der strukturelle Imperativ für Wachstum in wettbewerbsfähigen Marktwirtschaften den notwendigen gesellschaftlichen Wandel hemmt" und plädierten für "eine globale und rasche Abkopplung der schädlichen Auswirkungen von der Wirtschaftstätigkeit", und wiesen darauf hin, dass es "höchst unwahrscheinlich" sei, dass die Anstrengungen der Länder des globalen Nordens zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im globalen Maßstab schnell genug erfolgen, um katastrophale Umweltauswirkungen abzuwehren.
"Das liegt daran, dass Erneuerbare Energien, Elektrifizierung, kohlenstoffbindende Technologien und selbst Dienstleistungen immer auch einen Ressourcenbedarf haben, meist in Form von Metallen, Beton und Land", betonen die Autoren. "Steigende Energienachfrage und Kosten der Ressourcengewinnung, technische Beschränkungen und Rebound-Effekte verschärfen das Problem". Nach der Feststellung, dass "die oberen 10% der Einkommensbezieher der Welt für zwischen 25 und 43% der Umweltbelastung verantwortlich sind", während "die unteren 10% der Einkommensbezieher der Welt nur etwa 3 bis 5% der Umweltbelastung verursachen", stellen die Autoren fest, dass Umweltschäden weitgehend von den "Wohlhabenden" der Welt verursacht werden und diese daher mit der Forderung nach einer Änderung der Lebensweise der Wohlhabenden konfrontiert werden müssen..."
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Es war einfach eine ganz andere Welt, mit der Klimakatastrophe umzugehen, als ich sie bisher kannte: Ich habe mich am vergangenen Freitag in den Climate Transformation Summit gestürzt – und bin (mit Pausen, zugegeben) fast neun Stunden begeistert dringeblieben. Im Internet. Denn dort fand dieser Klima-Umwandlungs-Kongress statt, Kürzel CTS2020.
Ja, ich kenne wissenschaftliche Aufarbeitungen auf Kongressen zur Genüge. Die Tagungsbände von fast 30 Photovoltaik-Symposien auf Kloster Banz stehen in meinem Bücherregal – seit dem 20. bin ich nicht mehr jedes Jahr nach Altenbanz gefahren. Denn irgendwie war es Routine. Wohl vor allem bei den Veranstaltern. Und trotz immer mehr TeilnehmerInnen im Lauf der Jahre ist OTTI e.V. nicht mehr unter uns. Auch wenn das Web noch anderes vermuten lässt.
Von Kongressroutine kann man beim Climate Transformation Summit 2020 beileibe nicht sprechen. Vielleicht sind die sehr jugendlich wirkenden Organisatoren Lara Obst und Yasha Tarani von „The Climate Choice“ in 30 Jahren soweit wie einst die OTTI-Crew, dass sie routiniert ihre Knöpfe drücken und sich die Tagesordnung fast ohne weiteres Zutun aufstellt. Doch in diese Veranstaltung haben Lara und Yasha ihr ganzes Herzblut gesteckt, das merkt sogar – oder gerade – ein Alt-Solarier wie ich. Er ging etwas chaotisch los, der CTS2020. Doch schon das Warten, dass der Einspieler des auch sehr umweltaktiven Fernsehdoktors Eckart von Hirschhausen nicht dreifach übereinander, sondern eineindeutig zu sehen war, hat sich gelohnt. Denn Hirschhausen reizte gerade Menschen wie mich zum Weitermachen: „Nur ein Prozent der Weltwirtschaftsleistung wäre nötig, die Energieversorgung komplett auf Erneuerbare Energien umzustellen. Wenn wir das nicht schaffen, ist das eine Beleidigung für die Ingenieure.“ ...
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Urlaubszeit? Nein, an dieser Stelle möchten wir Ihnen, lieber Leser, zwei aktuelle Positionspapiere vorstellen, es geht um den Einsatz von Speichern im Stromnetz und den Ausbau der Ladetechnik für E-Autos. Wir wollen kurz skizzieren, welche Veränderungen in diesen Bereichen erwartet werden können. Ein weiteres aktuelles Hinweispapier zu Photovoltaik auf Flachdächern zeigt den sicheren Aufbau solcher Anlagen auf.
Zukunft der großen Speicher
Wie werden große Stromspeicher in Zukunft eingesetzt? Erste Beispiele (z.B. von Wemag) im MW-Maßstab wurden bereits realisiert. Der Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) hat zu diesem Thema ein Positionspapier vorgelegt, das den Titel „Netzoptimierung mit Energiespeichern vor Netzausbau - Für ein effizientes und versorgungssicheres Energiesystem“ trägt. Der Titel ist Programm: Im Papier wird betont, dass bisher die Kapazität des Stromnetzes an der höchst selten auftretenden Spitzenlast bemessen wird und mit Blick darauf auch der Netzausbau erfolgt. Hinsichtlich der derzeit rasanten Systemveränderungen sowie der langen Planungs- und Nutzungszeiten von 40 bis 50 Jahren bei Stromleitungen erkennt der BVES hier deutliche Ineffizienzen. Große Stromspeicher können gemäß BVES helfen: Sie bieten langfristig Sicherheit, können aber auch schnell gebaut werden.
Anlässlich der deutschen Ratspräsidentschaft ab 1. Juli fordert der BVES die 1:1-Umsetzung der europäischen Erneuerbare-Energien Richtlinie und der Elektrizitätsbinnenmarkt-Richtlinie. „Energiespeicher müssen mit der Umsetzung des EU-Winterpakets endlich als Speicher anstatt als Letztverbraucher eingeordnet werden, so der BVES-Bundesgeschäftsführer Urban Windelen...
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Es hätte ein Omen gewesen sein können, denn es handelte sich um die dreizehnte Verleihung der Solartechnik-Innovationspreise. Und die Veranstalter hatten sich sicherlich einen anderen Rahmen dafür vorgestellt. Doch auch die virtuelle Preisvergabe von The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD haben sie ansprechend, informativ und professionell umgesetzt.
Moderator Kilian Reichert führte wie die Jahre zuvor gekonnt durch die Zeremonie. Er präsentierte die per Video zugeschalteten Vertreter der nominierten Firmen, sagte die Videovorstellungen der nominierten Produkte und Dienstleistungen an und interviewte die Gewinner. Der Live Stream vom 30. Juni 2020 wurde aufgezeichnet und online gestellt, sodass Sie ihn hier ansehen können. Wir informieren zudem in den kommenden Newslettern ausführlich über die Gewinner.
The smarter E goes digital
Die virtuelle Veranstaltung reiht sich in eine Reihe neuer digitaler Formate, die The smarter E seinen Partner anbietet. Mit den Innovation Days beispielsweise startet die weltweite Innovationsplattform für neue Energielösungen eine neue digitale Veranstaltungsreihe. Unternehmen aus aller Welt präsentieren ihre neuesten Produktinnovationen in interaktiven Live-Sessions. Live-Chats, Umfragen und Networkingoptionen bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, den ganzen Tag live mit den Anbietern und anderen Teilnehmern zu interagieren. Auch bei den Online-Konferenzen können Sie sich über alle Facetten der neuen Energiewelt informieren und live mit führenden Branchenexperten diskutieren.
Die ideale Möglichkeit, um über Marktentwicklungen und innovative Technologien auf dem Laufenden zu bleiben, bietet The smarter E mit seinen Live-Webinaren. Als besonderer Service stehen Ihnen im Webinar-Archiv nach einmaliger Registrierung sämtliche Materialien der vergangenen Jahre zur Verfügung. In regelmäßigen Podcasts schließlich begrüßen und interviewen die Moderatoren Tobias Bücklein und Zackes Brustik Branchenpersönlichkeiten zu aktuellen Entwicklungen. Jeden Donnerstag erscheint eine neue Folge.
In der Online-Vortragsreihe "Forum Energiewende" des Energiewende ER(H)langen e.V., das zusammen mit der VHS Erlangen durchgeführt wird, gibt es zwei interessante Vorträge, welche wir an dieser Stelle gerne ankündigen möchten:
Die Wende unserer Energiewende – woher kommt die saubere Energie für morgen?
03. Juli, 19:00 Uhr
Referent: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl
Inhaber des Lehrstuhls für Energieverfahrenstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Details zum Vortrag gibt es hier
Die Energiewende auf dem Bierdeckel – So wird die Welt enkeltauglich
10. Juli, 19:00 Uhr
Referent: Daniel Bannasch
Geschäftsführender Vorstand von MetropolSolar Rhein-Neckar e.V.
Details zum Vortrag gibt es hier
Es gibt ihn wirklich, den Klima-Hockeyschläger: Auch wenn er von Leugnern der menschengemachten Klimakatastrophe immer wieder mal verleugnet und angegriffen wird. Die von Michael E. Mann schon vor langer Zeit veröffentlichte globale Temperaturkurve ist Realität. So hat erst kürzlich eine neue umfangreiche Datenbank mit Paläo-Temperatur-Zeitreihen ermöglicht eine robustere Analyse der globalen mittleren Oberflächentemperatur (GMST) und der damit bisher verbundenen Unsicherheiten auszuräumen. Damit konnte besagte GMST der letzten 12.000 Jahre (Holozän) rekonstruiert werden. Das Ergebnis: Das wärmste 200 Jahre lange Intervall fand vor etwa 6.500 Jahren statt, als die GMST um 0,7 °C wärmer war als im 19. Jahrhundert. Nach dem globalen thermischen Maximum des Holozäns kühlte sich die GMST ab. Was jetzt gerade passiert ist deshalb besonders extrem, da wir uns eigentlich in einer Phase der Abkühlung befinden müssten: https://www.nature.com/articles/s41597-020-0530-7
Niederländische Binnenschiffe fahren elektrisch: In den Niederlanden hat das Unternehmen Zero Emission Services (ZES) damit begonnen, ein Ladenetz für batterieelektrische Schiffe aufzubauen. Das System arbeitet mit je zwei austauschbaren Akku-Containern pro Binnenschiff und ist daher auch für die Elektrifizierung bzw. Umrüstung von Binnenschiffen im Bestand geeignet. Die so ausgestatteten Schiffe sollen an mehreren, über das niederländische Binnenwasserstraßen-Netz verteilten Orten, ihre alten Akkus gegen frische 2.000 kWh-Akkus tauschen können. Die erste Ladestation ist in Alphen aan den Rijn vorgesehen, als erster Kunde wurde die Brauerei Heineken gewonnen. Dass das Projekt keine „Eintagsfliege“ bleiben wird, zeigt schon ein Blick auf die Eigentümerliste der ZES: der Energiedienstleister Engie, der Hafenbetrieb Rotterdam, der finnische Technologiekonzern Wärtsila und die Bank ING: www.faz.net/aktuell/technik-motor/motor/frachtschiffe-sollen-bald-elektrisch-fahren-16815043.html
Hinterherhinken auf Deutsch: Deutschland als Vorreiter beim Klima- und Umweltschutz? Die Zeiten sind längst passe´: Heute kann sich die Bundesregierung schon freuen, wenn sie einmal die von ihr mit beschlossenen Ziele erreicht. Jetzt war es wieder einmal so weit: die EU-Kommission hat analysiert, ob die Staaten auf dem richtigen Emissionsziel-Pfad zur Reinhaltung der Luft bis 2030 sind. Und in der Tat: Deutschland sieht bei Reduktion des Luftschadstoffs Schwefeldioxid gut aus – soweit der positive Teil. Bei den anderen Schadstoffen wie Stickoxide, Feinstaub, flüchtige organische Verbindungen und insbesondere Ammoniak droht Deutschland die Ziele zu verfehlen – typisch deutsch, könnte man mittlerweile sagen: www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-06/umweltschutz-deutschland-luftverschmutzung-ziele-eu-kommission
Natrium-Ionen-Akkus vor dem Durchbruch: Kurz hintereinander ist es einem koreanischen sowie einem amerikanisch-chinesischem Forscherteam gelungen, ihre Natrium-Ionen-Akkus auch bei mehreren hundert Ladezyklen stabil zu halten. Damit dürften in absehbarer Zeit solche Akkus auf den Markt kommen, denn die Energiedichte entspricht heute schon denen der Lithium-Ionen-Akkus aus dem Jahr 2000. Vorteil: unbegrenzte Verfügbarkeit des Natriums (Meersalz!), Anoden aus Billigmaterialien (Braunkohle) und auch sonst keine Verwendung von seltenen und teuren Materialien. Dort wo das höhere Gewicht bzw. der größere Raumbedarf weniger eine Rolle spielt als die Kosten – z.B. bei Haus-Akkus für mehr Energie-Autarkie – könnte sich diese Technik schon bald durchsetzen: www.golem.de/news/natrium-ionen-akkus-ausnahmsweise-ein-echter-durchbruch-in-der-akkutechnik-2006-149130.html
Spannende Kohle: In dieser Woche möchte die Bundesregierung einen „Knopf“ an den Kohleausstieg machen. Am Mittwoch wurde eine Einigung in Forme einer „Formulierungshilfe zum Kohleausstiegsgesetz“ verkündet, mit der die noch strittigen Punkte zur Steinkohle ausgeräumt wurden. Am diesem Freitag soll es der Bundestag verabschieden. Doch neben dem Protest in den Kohlerevieren wird es auch noch juristisch spannend, denn die Organisationen ClientEarth und FragDenStaat fordern in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Berlin die Offenlegung der Berechnungen der Ausgleichzahlungen noch vor der Gesetzesverabschiedung: www.de.clientearth.org/absprachen-mit-kohlelobby-juristinnen-fordern-transparenz-per-eilverfahren/
E-Mobile – die einen machen dicht, die anderen fangen neu an: „Wir brauchen keine verrückten Türkonzepte oder ausgefallene Materialien für unsere Autos.“ Das erklärte Byton-CEO Carsten Breitfeld vor zwei Jahren. Jetzt wird die chinesische E-Auto-Schmiede wohl schon wieder dichtgemacht: www.derletztefuehrerscheinneuling.com/2020/07/01/byton-und-karma-machen-dicht. Der US-Tesla-Möchtegern-Konkurrent Karma wiederum hat sich unter einen Gläubigerschutzschirm geflüchtet. Dort ist der deutsche Knutschkugelhersteller E-Go inzwischen nicht mehr, sondern schon insolvent: efahrer.chip.de/news/ego-unter-insolvenz-schirm-jetzt-kauft-die-polizei-die-deutschen-mini-stromer_102496. Und bei Sonos Sion wird nun von „Q1/22“ als Produktionsstart geredet – einst war 2019 im Gespräch. Oder so. Vielen hat Corona nicht gerade in die Karten gespielt – oder aber der Pandemie wird die Schuld an eigenem Managementversagen in die Schuhe geschoben. „Spektakulär will Byton gar nicht sein: Kunden wollen der Ex-BMW-Entwickler Breitfeld und sein Team auf andere Weise überzeugen“, hieß es vor zwei Jahren. Bei seinem Ex-Arbeitgeber BMW setzt man nun etwas neu auf, was dessen Crew mit dem i3 vor Jahren schon einmal vorhatte – ein E-Auto-Antriebs-Entwicklungszentrum: www.br.de/nachrichten/wirtschaft/bmw-setzt-verstaerkt-auf-elektromobiiltaet,S3TZbbV
So geht Lobbyismus heute: Da lädt sich ein Energiekonzern wichtige Leute, vor allem aus der Politik ein und lässt von denen aussprechen, was man selber sagen würde. So geschehen in dieser Woche. Da „hat das Energieunternehmen Uniper heute als Gastgeber der ersten virtuellen Debate.Energy-Konferenz mit internationalen Führungspersönlichkeiten aus Industrie, Politik und Wirtschaft in Berlinaus Industrie, Politik und Wirtschaft in Berlin viele Fragen diskutiert“. Und wir kleinen Deppen schauen und hören zu. Stinksauer: www.umweltruf.de/2020_Programm/news/news3.php3?nummer=3191
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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Pressesprecher: Matthias Hüttmann
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