DGS-News vom 06.06.25
Cartoon der Woche: Alpenromantik
Karikatur: Richard Mährlein
Lohnen sich private PV-Anlagen noch?
Eine Einschätzung von Jörg Sutter
Haus-PV-Anlage [Bild: Sutter]

In der vorvergangenen Woche hat die DGS mit einer Pressemitteilung „Entwarnung gegeben“ – was die Wirtschaftlichkeit von neuen, privaten PV-Anlagen unter den Rahmenbedingungen des „Solarspitzengesetzes“ betrifft. Damit wurde offensichtlich ein Nerv getroffen, denn die Meldung wurde vielfach in den Medien aufgegriffen und weiterverbreitet. Unsere Motivation dafür: In den Wochen zuvor hatte es immer mehr Veröffentlichungen gegeben, die sich negativ dazu geäußert haben und den weiteren PV-Ausbau in Frage gestellt haben. Dank auch an Ina Röpke, die den Bedarf betont und die Meldung gemeinsam mit dem Autor dieses Beitrags verfasst hat.

Teilweise wurde in den Medien in den letzten Wochen auch unvollständig berichtet: So wurde beispielsweise aus den Neuregelungen die Nicht-Vergütung bei negativen Strompreisen an der Strombörse negativ herausgegriffen, ohne darauf hinzuweisen, dass die Vergütung (genauer: die Zeit, in der Vergütung erhalten werden kann) am Ende der Vergütungszeit angehängt wird.

Warum wir heute dieses Thema nochmals aufgreifen, hat mehrere Gründe. Zum einen, weil es dazu auch Zustimmung von Dritten gab – dazu gleich ein Beispiel. Zum anderen, weil wir aber – in Form von Mails und Kommentaren zu veröffentlichten Artikeln auch viel Kritik zu der Aussage einstecken mussten, dass neue PV-Anlagen noch immer meist wirtschaftlich umsetzbar sind. Auf einige dieser Kritikpunkte soll deshalb hier eingegangen werden. Dazu kommen ergänzende Anmerkungen.

Innovationen von der Solar-Leitmesse – Intersolar-Neuheiten 1
ABS-Absturzsicherung für Montagetrupps [Foto: Dürschner]

Alle Jahre wieder: München ist eine Reise wert – die Intersolar hat gerufen und viele Besucher sind gekommen. Was gab es zu sehen? Von allem ein bisschen mehr.

Im aktuellen DGS-Magazin Sonnenenergie 2-2025 werden bereits viele dieser Innovationen vorgestellt. Doch sollen hier (und in der kommenden Woche) einige weitere interessante Neuheiten dieser sehr persönlichen Auswahl von der Intersolar 2025 in München Platz finden, die nicht mehr ins Heft „gepasst“ haben.

ABS – Absturzsicherung

Die Arbeitssicherheit auf dem Dach wird oft stiefmütterlich behandelt, dabei ist nicht nur der Anlagenerrichter, sondern auch der Bauherr in der Pflicht, auf die Sicherheit der Monteure zu schauen. Absturzsicherungen sind das Mittel der Wahl, um den einschlägigen Vorgaben der Berufsgenossenschaft Genüge zu tun – und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen bzw. zu erhalten. ABS bietet u.a. Ein-Personen-Arbeitsbühnen, Fahrbare Arbeitsbühnen und Schutzgeländer an.
www.absturzsicherung.de

Eueco – Bürgerbeteiligung

Nicht jeder kann eine eigene PV-Anlage realisieren, weil das dafür passende Dach fehlt oder weil das Budget nicht für eine „ganze“ PV-Anlage reicht. In so einem Fall bietet es sich an, auf Bürgerbeteiligungsmodelle zu setzen. Eueco bietet verschiedene Modelle an, die von Projektgesellschaften in der Form von GmbH & Co. KG über Bürgerenergiegenossenschaften als eG bis zur Crowd-Finanzierung in Form von Nachrangdarlehen reichen. Neu erschienen ist ein „Leitfaden Bürgerbeteiligung bei PV-Projekten“, der sich an Projektentwickler, Stadtwerke und kommunale Entscheidungsträger wendet.
www.eueco.de

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Klima- und energiepolitische Wirren
Ein persönlicher Rundumschlag von Heinz Wraneschitz

Gas-Kraftwerksstandort Irsching bei Ingolstadt: Noch viel Platz für „Neue“? [Foto: Wraneschitz]

Wissenschaftlich nachgewiesen, leben wir in einer sich negativ schnell veränderten Welt, wie es die Menschheit noch nie erlebt hat.

Dass Donald „Taco“ Trump trotzdem zurück zur „ schönen sauberen Kohle“ will, dass wissen wir nun schon seit seinem zweiten präsidialen (?) Amtsantritt im Januar. Von den Afden sind wir ja länger Ähnliches gewohnt, zum Beispiel, dass Beatrix von Storch die Sonne für den Klimawandel verantwortlich macht. Doch dass inzwischen hierzulande sogar maßgebliche Energiepolitiker:innen aus Landes- oder Bundesregierungen wirre Gedanken zur Klima- und Umweltpolitik nicht nur ausbrüten, sondern auch öffentlich kundtun, das ist doch anlässlich immer öfter verbreiteter wissenschaftlicher Katastrophenszenarien nicht nur verwunderlich, sondern absolut unverantwortlich.

Ein Beispiel: Am selben Tag – nämlich dem Mittwoch, 4. Juni 2025 – als Eduardo Alastrué de Asenjo vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) Exzellenzcluster Climate, Climatic Change, and Society (CLICCS) der Universität Hamburg die Meldung verbreitete: „ Extremhitze in Europa: Jedes Jahr zählt!“, da posaunte Bayerns Energie-, Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger heraus: „ Wirtschaftswachstum muss wieder Staatsziel werden, sonst geht der Wohlstand den Bach runter.“ Dass ihr Wohlstand dank genau solch ungezügeltem  Wirtschaftswachstum nicht den Bach, sondern den Berg runtergeht, haben ein paar Tage zuvor Menschen im schweizerischen Dorf Blatten am eigenen Leib, Haus und Besitz leidvoll erfahren müssen.

Termin

Webinar PV-Batteriesysteme am Dienstag, 24. Juni von 15 bis 17 Uhr

Die Online-Plattform pv-wissen.de des DGS-Landesverbands Berlin-Brandenburg wurde kürzlich um den Abschnitt "PV-Batteriesysteme" erweitert.

Die neuen Inhalte:

  • Notwendigkeit und Funktionsweise

  • DC-Kopplung mit Hybridwechselrichter

  • AC-Kopplung mit Batteriewechselrichter

  • Not- und Ersatzstrom

  • Effizienz von PV-Batteriesystemen

  • Weitere technische Eigenschaften

  • PV-Batterie-Wasserstoffsysteme

Die werden am Dienstag, 24. Juni von 15 bis 17 Uhr in einem kostenlosen Webinar vorgestellt.

Außerdem gibt’s dazu noch Praxistipps vom Experten Gordon Karg.

Zur Anmeldung:
https://events.teams.microsoft.com/event/db556584-3cce-4135-94aa-473300825e22@039d85e5-be25-4a36-8a01-d480397b8e69

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NEW HOUSING 2025: Das erwartet Besuchende bei Europas größtem Tiny House Festival

Schon zum sechsten Mal trifft sich die Tiny House Community Europas vom 27. bis 29. Juni 2025 bei der NEW HOUSING. Was aber erwartet diejenigen, die zur Messe Karlsruhe kommen, um das Tiny House Festival zu besuchen?

Karlsruhe. Das Leben auf kleinem Raum ist kein Trend mehr. Das Nischen-Dasein ist vorbei. Minimalistisches Leben ist angekommen in der Gesellschaft. Auf der NEW HOUSING - Europas größtem Tiny House Festival – treffen sich alle, die bereits reduziert leben oder sich dafür interessieren.

Vom 27. bis 29. Juni 2025 können Besuchende in der Messe Karlsruhe mehr als 30 Häuser bestaunen – von Modulhäusern bis zu Tiny Houses. Insgesamt erwartet die Minihausfans alles, was zum Leben im Kleinsthaus dazugehört. Ob praktisches Zubehör oder Platz sparende Möbel, ob saubere Toilettenlösungen oder clevere Ideen für den Garten – hier ist für jeden und jede etwas Spannendes dabei.

Informationen aus erster Hand gibt es auf der NEW HOUSING 2025 bei den 30-minütigen Tiny Talks. Dort beleuchten Expertinnen und Experten die wichtigsten Aspekte des Minihausleben. Die Tiny Talks sind im Eintrittspreis inkludiert.

Ebenfalls wieder mit dabei sein werden die Workshops. Pro Intensivkurs erarbeiten 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Expertinnen und Experten Themen wie die Vermietung eines Minihauses oder Wege, wie der begrenzte Raum optimal genutzt werden kann.

Tickets für die NEW HOUSING und die Workshops gibt es HIER.

Medienspiegel

Fossile im Rückwärtsgang: Wie der BDH meldet, ist der Zubau an fossiler Heizungstechnik im ersten Quartal regelrecht zusammengebrochen: Um 48 Prozent bei Gasheizungen, um über 80 Prozent bei Ölheizungen. Die Wärmepumpe kann dagegen ein Plus von 35 % gegenüber dem Vorjahr verbuchen: www.photovoltaik.eu/waerme/bdh-verkauf-von-fossiler-waermetechnik-bricht-weg

E-Autos im Vorwärtsgang: Jedenfalls nahm im Mai die Zahl der Neuzulassungen bei den „Elektrischen“ im Gegensatz zum Gesamt-Abwärtstrend bei den Kraftwagen massiv zu: www.kfz-betrieb.vogel.de/starkes-elektro-plus-sorgt-fuer-leichten-aufschwung-a-a0695e142edaeda1efa8fac6672e044b/

30% Solarstrom-Anteil im Mai: Eine neue Rekordzahl haben die erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung im Mai in Deutschland erreicht: 72 Prozent wurden geschafft, knapp 30% können auf die PV-Erzeugung verbucht werden. Da ist die Freude über das schöne Wetter gleich doppelt so groß: www.pv-magazine.de/2025/06/02/photovoltaik-erreicht-im-mai-fast-30-prozent-anteil-an-oeffentlicher-nettostromerzeugung

Solarsicherheit, ick hör Dir trappsen: Wenn die administrativen Oberflächen von mindestens 35.000 Solarkomponenten frei zugänglich sind, ist das ein massives Sicherheitsproblem. Eine nicht in Deutschland beheimatete IT-Firma hat Wechselrichter, Datenlogger, Monitore, Gateways und andere Kommunikationsgeräte von insgesamt 42 Herstellern offengelegt. Was, wenn uns Trump, Putin oder die Chinesen etwas Böses wollen? www.photon.info/news/it-sicherheitsforscher-entdecken-35-000-frei-zugaengliche-solarkomponenten/

Wasserstoff aus Afrika – nicht billiger als von hier: Was in der DGS schon lange als sicher gilt, hat nun auch eine Studie der TU München bestätigt: www.photon.info/news/studie-gruener-wasserstoff-aus-afrika-nicht-preiswerter/

Nächster PV-Hersteller am Ende: Schon in den vergangenen Monaten sah es nicht gut aus für den Zell- und Modulhersteller Mayer Burger aus der Schweiz, der auch in Deutschland noch eine Zellproduktion betrieben hat. Nach dem Aus der Modulproduktion und dem Stopp des Produktionsaufbaus in den USA wurden nun auch die Standorte in Deutschland per Insolvenz geschlossen. Bleibt zu hoffen, dass sich noch ein Investor findet und das Know-How nicht verloren geht: www.photovoltaik.eu/solarmodule/meyer-burger-stellt-produktion-deutschland-ein

Die EU sieht ihre Mitgliedsstaaten beim Klimaschutz auf Zielkurs 2030 – aber nur fast: Jede Menge (Hinter-)Gründe dieser Einschätzung hat die ContextCrew Neue Energie zusammengetragen:  www.contextcrew.de/ausgabenskizze/erneuerbare-eu-auf-zielkurs/

10 Meter Abstand - beidseitig: In Baden-Württemberg gelten für die Installation von Floating-PV-Anlagen 10 Meter Mindestabstand zum Ufer von auf Baggerseen und ähnlichen Gewässern. Der Landes-Naturschutzverband (LNV) weist nun darauf hin, dass dieser Abstand ebenfalls von Freiland-Anlagen auf der Landseite von Gewässern einzuhalten ist:  www.solarserver.de/2025/06/02/naturschutz-schwimmende-pv-muss-in-bw-gewaesserrand-freihalten/

Das Redaktionsteam der DGS-News
Übrigens

… wurde im April 2025 zum ersten Mal weltweit mehr Strom aus Kernfusion als aus Kernspaltung gewonnen. Klingt dubios, ist aber nur ein augenzwinkernder, dennoch stimmiger Vergleich, den IPCC-Autor Zeke Hausfather aufgestellt hat.

… senkt die OPEC aktuell wieder einmal die Fördermengen für Öl. Denn die Preise sind aufgrund geringer Nachfrage gesunken und liegen derzeit nur knapp über der Marke von 60 Dollar pro Barrel, zu denen sich die Schieferöl-Förderung in den USA gerade noch so lohnt. Eine weitere Preissenkung schüfe Probleme für die amerikanische Ölindustrie, aber auch für den Ölexport Russlands. Hoffentlich.

... können beim Bündnis Bürgerenergie (BBEn) innovative Projekte eingereicht werden, die eine Förderung benötigen. Bedingungen sind: Der Antrag muss bis Ende August eingehen, Antragsteller muss eine Bürgerenergiegemeinschaft gemeinsam mit einer Forschungseinrichtung als Projektpartner sein. Details zu den Bedingungen sind hier zu finden.

... kann jede:r anhand des aktuellen Stromspiegels schauen, ob der eigene Stromverbrauch zu hoch im Vergleich zu anderen Haushalten ist. Persönliche Daten werden nicht benötigt, auch die Methodik des Projektes von co2online ist ausführlich erklärt.

… fordern Umweltverbände und Anti-Atomkraft-Organisationen gemeinsam von der Bundesregierung: „ Beenden Sie die Atomgeschäfte mit dem Kreml in Lingen und Gronau!“ Denn beispielsweise wolle „Framatome, der staatlich-französischen Betreiber der Brennelementefabrik Lingen, ein atomares Joint-Venture mit dem Atomkonzern des Kreml, Rosatom, eingehen“ – nicht nur das eigentlich genau das Gegenteil der von der EU offiziell verkündeten Sanktionspolitik gegen Russland wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Das Redaktionsteam der DGS-News

Impressum

Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.

DGS News-Redaktion:
Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz

Kontakt:
DGS, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
EUREF-Campus 16,
10829 Berlin
Tel: 030 58 58 238 - 00
Mail: info@dgs.de
Web: www.dgs.de

Presserechtliche Verantwortung: Torsten Lütten (DGS Präsident)

Gestaltung: Aiko Baumann

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