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Cartoon der Woche: Money makes the world go round
Karikatur: Richard Mährlein
Der Monatsmarktwert Solar im Juni 2025
Eine Marktbeobachtung von Andreas Horn

Monatsmarktwerte relativ zum Spotmarktpreis für Solar- und Windstrom im langjährigen Vergleich 
[Quelle: Dr. Andreas Horn; Datenquelle: www.netztransparenz.de]

Die Übertragungsnetzbetreiber haben unter Netztransparenz.de den Monatsmarktwert Solar für den Juni bekannt gegeben. Mit 1,843 Ct/kWh hat Solarstrom im Monatsmittel somit 8% weniger Erlöse an der Strombörse erzielt als im Vormonat. Vor einem Jahr lag der Betrag mit 4,635 Ct/kWh noch rund zweieinhalbfach so hoch. Niedriger war der Marktwert Solar nur in den Monaten März bis Mai im Coronajahr 2020, als aufgrund des Lockdowns der Energieverbrauch aufgrund des aufgezwungenen Stillstands im Land stark eingebrochen war. Abgesehen von der damaligen Sondersituation zeigt der niedrige Wert erneut, wie sich die solare Wende auf dem Strommarkt auswirkt. In der Bewertung im Newsletter vor einem Monat wurde der Zusammenhang zwischen dem Marktwert Solar und dem Spotmarktpreis an der Strombörse erläutert und eine Auswertung vorgestellt: das Verhältnis des Marktwert Solar zum Börsenstrompreis zeigt ein ausgeprägtes saisonales Muster, wenn es in dieser Darstellung von äußeren Effekten bereinigt wird, die über die Merit-Order den Börsenstrompreis beeinflussen. Insbesondere der   Erdgaspreis hat einen starken übergeordneten Einfluss auf den Börsenstrompreis.

In den Sommermonaten sinkt aufgrund des großen Solarstromangebots der Preis immer genau dann, wenn viel Solarstrom im Netz ist. Dies führt zu der eindrucksvollen „Duck Curve“, die letzte Woche im Newsletter vorgestellt wurde. Insofern war abzusehen, dass der Monatsmarktwert bei leicht um 5 Prozent gesunkenem Spotmarktpreis von 6,399 Ct/kWh (im Vormonat 6,734 Ct/kWh) diesen Monat erneut niedriger ausfallen würde.
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Aus Kacke wird vielerorts bald Fernwärme
Ein Bericht von Heinz Wraneschitz

Stehen zusammen für das Projekt: OB Markus König und Umweltfererentin Britta Walthelm sowie N-ERGIE-Vorstandssprecher Maik Render und deren Kraftwerke-Chef Norman Villnow (von rechts nach links). [Foto: Wraneschitz]

Es ist Freitag, der 4. Juli 2025. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König steht ganz oben auf einem der fünf riesigen Faultürme am Klärwerk 1 der Franken-Metropole und erklärt: „Wir gestalten heute Zukunft. Das ist richtig, richtig klug, dass wir die Eh-Da-Wärme in die Fernwärme bringen.“

Was König damit meint: Eine Großwärmepumpe wird dem geklärten, etwa 20 °C warmen Reinwasser Energie entziehen und auf diese auf höherem Temperaturniveau ins Fernwärmenetz der Stadt einspeisen. Wenn alles klappt, wird es Mitte 2028 soweit sein. „Einen Wärmepumpenbeitrag von drei bis vier Prozent an der Fernwärme als Ziel“ nennt Maik Render, der Vorstandssprecher des großteils städtischen Energieunternehmens  N-ERGIE AG. Der erste große Schritt dahin: Besagte Großwärmepumpe (GWP), die 5.000 Wohnungen der Stadt beheizen soll. Bei dem Termin oben am Faulturm wurde der entsprechende Kooperationsvertrag zwischen Stadt und Versorger unterschrieben.
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Der PV-Zubau – Licht und Schatten
Eine Analyse von Jörg Sutter

PV-Anlage im Bau [Bild: Sutter]

Beginnen wir mit der positiven Nachricht: Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) meldet, ist inzwischen die Hälfte des PV-Ausbauzieles im EEG erreicht: 215 Gigawatt (GW) PV-Leistung sollen für den Klimaschutz bis zum Jahr 2030 bereitstehen, 108 GW sind heute schon am Netz.
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Stärkung des Kerngeschäftes 
für EVUs
Ein Gastkommentar von Roland Neuner

Emissionen bei einem fossilen Kraftwerk [Bild: Sutter]

Gretchenfrage: Was haben marode Autobahnbrücken und fossile, gasbasierte Wärmenetze gemeinsam?

Meine Antwort schon mal vorab: beide Phänomene, die heute das Ergebnis der Industrialisierung seit dem 2. Weltkrieg, also seit der Mitte des 20sten Jahrhunderts sind, müssen schnellstens rückgebaut, abgerissen und durch Neues ersetzt werden und zwar ohne den Missstand verlängernder Zwischenlösungen.
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Medienspiegel
Klimavorteil bei E-Autos: Der Klimavorteil der Elektroautos wächst weiter – die Emissionen bei der Produktion mitbetrachtet. Über die Studie, die diese Ergebnisse präsentiert, berichtet electrive hier.
Durch mehr erneuerbaren Strom in der Produktion emittieren Elektroautos über die gesamte Lebenszeit heute 73 Prozent weniger CO2 als Verbrenner:  www.electrive.net/2025/07/09/icct-studie-klimavorteil-von-e-autos-waechst-schneller-als-erwartet/

Fatale Klima-Ignoranz“: Tausende Hitzetote bringt der Kommentator der Stuttgarter Zeitung brandaktuell (fast im Wortsinne wegen vieler Hitze-Waldbrände) so in direkten Zusammenhang mit dem fehlenden Menschenschutz, den andere leider immer noch abwertend „Klimaschutz“ nennen. Wir sagen Danke, dass endlich mal ein Zeitungs-Redakteur klar sagt, was Sache ist: www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mehr-hitzetote-fatale-klima-ignoranz.988e8195-5695-47bb-bc83-9ba01b4ceba2.html

Ex-Mercedes-Chef springt in die E-Auto-Bresche: Wie schon seit längerer Zeit der Ex-VW-Chef Herbert Diess hat nun wohl auch Daimler-Pensionär Dieter Zetsche begriffen: An E-Autos führen auch keine politischen Gegeninitiativen vorbei. Merken das Automanager wirklich erst, wenn sie in Rente sind? www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ex-daimler-chef-dieter-zetsche-blickt-zurueck-und-wirbt-fuer-die-elektromobilitaet.85e972be-485e-42cd-87e5-4d8a8e87ff9e.html

Ladepark ohne Stromanschluss: Auch in Kalifornien sind die Probleme ähnlich wie bei uns: Der Netzausbus geht nicht schnell genug, damit haben auch Projektierer von Ladeparks zu kämpfen. Eine Lösung hat nun Tesla errichtet: Ein großer Ladepark, der komplett ohne Stromanschluss ans Netz auskommt und durch eine große PV-Freiflächenanlage versorgt wird. 84 Ladepunkte laufen schon, doppelt so viele sollen es dort werden:
www.t3n.de/news/tesla-oasis-autarke-supercharger-kalifornien-1695899/

Risiko für Immobilienwerte durch Klimakrise: Wenn ein Versicherungsvorstand von „systemisches Risiko, das das Fundament des Finanzsystems bedroht“ spricht, müssen die Alarmglocken klingeln. Wegen der Klimakrise werden Versicherungssummen steigen, manche Regionen werden nicht mehr versichert. So auch in Kalifornien, wo 7 der 12 großen Versicherer keine Gebäudeversicherungen mehr anbieten – aber auch in Deutschland. Das große Problem: Ohne Versicherung kann auch nicht bankfinanziert werden: www.n-tv.de/wirtschaft/Durch-den-Klimawandel-droht-die-naechste-Finanzkrise-article25876247.html

Ein Turbo-Akku, der „sogar serienreif“ ist und in 18 Sekunden: geladen werden kann: Tolle Meldung. Da warten wir doch gerne noch zwei Monate, Jahre, Jahrzehnte auf den Serieneinbau. Aber vielleicht ist ja doch etwas dran:  www.haustec.de/energie/batteriespeicher/turbo-akku-aus-grossbritannien-neue-e-auto-batterie-laedt-nur-18-sekunden

Erneuerbare Energien sinnvoll für die Wärmeversorgung: kombinieren: In Bamberg passiert das auf dem – auch von den DGS-News bereits 2023 erwähnten – Lagarde-Gelände vorbildlich. Das hat inzwischen sogar schon die ZfK bemerkt: www.zfk.de/energie/waermewende-im-zweierpack
Das Redaktionsteam der DGS-News
Übrigens
… werben wir hier für eine aus DGS-Newsredaktionssicht sehr wichtige Petition: „Finger weg von der Photovoltaik!“ heißt sie und fordert von der Bundesnetzagentur: Keine Netzgebühren für PV-Anlagen.  Wer noch nicht unterschrieben hat: bitte nachholen!

… wehren sich inzwischen sogar Energiemanager gegen die Gaskraftwerkspläne der Gaslobbyistin K. Reiche, die offiziell als Bundes-Energieministerin firmiert. Wenn ausgerechnet der Chef des großen Kommunalwerke-Verbunds Thüga klar sagt,  der Rückgriff auf die Kraftwerksreserve treibe die Preise nach oben, statt sie zu senken, müsste es jeder Nicht-Lobbyistin zu denken geben. Aber das ist bei Frau Reiche nicht zu erwarten.

… entscheidet heute (11.7.) der  Bundesrat über den „Innovationsbooster“ der Bundesregierung. Eine Auswirkung: Gewerbliche PV-Anlagen und Elektrofahrzeuge sollen schneller abgeschrieben werden können, bei den geförderten Elektrofahrzeugen wird die Bruttolistenpreisgrenze von 70.000 auf 100.000 Euro erhöht.

… ist „die Erde zu heiß, weil die Konzentration von CO 2 in der Atmosphäre mit 430 ppm zu hoch ist“. Das hat EEG-Miterfinder Hans-Josef Fell in seinem jüngsten Infobrief klargestellt – und das mit fundiertem Hintergrund und mit einem Lösungsvorschlag. Denn laut einer  Untersuchung von Fells Energiewatchgroup könnten große Algenfarmen „etwa 450 Gigatonnen Kohlenstoff wieder aus der Atmosphäre entfernen“.

… werden offensichtlich Menschenschutz-Leugner:innen, Flacherdler oder Windkraftgegner (diese beiden Gruppen meist männlich) wirklich immer doofer. Denn anders kann man diesen sogenannten Kommentar auf einen Windkraft-Beitrag in Stern-TV nicht bewerten: „Gewitter werden durch Windräder beeinträchtigt“. Oh mein Gott!

… hat  Fachanwalt Peter Nümann den Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Definition des Begriffs „Kundenanlage“ analysiert. Laut BGH sei „eine „Kundenanlage“ im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) nur, was nicht „Verteilernetz“ im Sinne der EU-Richtlinie über den Elektrizitätsbinnenmarkt (EltRL) ist. Ein „Verteilernetz“ im Sinne der EltRL ist wiederum jedes Netz, das der Weiterleitung von Elektrizität […] dient, die zum Verkauf an Kunden bestimmt ist.“ Was laut Nümann bedeute: „Kundenanlagen, in denen Strom zum Verkauf weitergeleitet wird, sollen also nun Verteilernetze sein.“ Eine drastische Entscheidung also, die „insbesondere den Mieterstrom nach dem EEG betrifft“.

… findet vom 22. bis 26. September im spanischen Bilbao die PV-Konferenz EU PVSEC 2025 statt. Viele Angebote und Tickets dazu gibt es  hier.

… ist noch bis Ende August Zeit für die Einreichung eines Förderantrags: Wer sich Elektrobusse anschaffen möchte und die Mehrkosten gegenüber Diesel gefördert bekommen möchte, kann  sich hier melden. Die Richtlinie zur „Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ ist Grundlage für die Förderung.
Das Redaktionsteam der DGS-News

Impressum

Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.

DGS News-Redaktion:
Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz, Andreas Horn

Kontakt:
DGS, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
EUREF-Campus 16,
10829 Berlin
Tel: 030 58 58 238 - 00
Mail: info@dgs.de
Web: www.dgs.de

Presserechtliche Verantwortung: Torsten Lütten (DGS Präsident)

Gestaltung: Aiko Baumann

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