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Ein Essay von Tatiana Abarzúa
Die Europäische Kommission unter Ursula von der Leyen hatte Ende letzten Jahres den "European Green Deal" verkündet, also einen nachhaltigen ökologischen Wandel. Doch in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bundestagsabgeordneten steht: In Europa werden Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke "vielfach realisiert bzw. angestrebt". Das ist das genaue Gegenteil von einem nachhaltigen ökologischen Wandel.
Aktuell ist an vielen Entwicklungen zu beobachten, etwa an der aktuellen EEG-Novelle, wie der Ausbau der Erneuerbaren Energien gedrosselt wird. Da kann man nur fassungslos reagieren, wenn knapp zehn Jahre nach dem atomaren Notstand in Fukushima die Auseinandersetzung um die Atomkraft erneut beginnt. So schreibt die Bundesregierung am 19. Oktober in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage von Bundestagsabgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 19/22789): "Es trifft zu, dass eine Vielzahl von Atomkraftwerken (AKW) in Europa 30 Jahre und älter ist. Ebenso ist zutreffend, dass auch in Europa die Verlängerung der Betriebsdauer von AKW über ihre ursprünglich geplante Laufzeit hinaus in den letzten Jahren bereits vielfach realisiert wurde bzw. angestrebt wird."
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Nur noch bis Freitag, 13.11., 15 Uhr - schnell noch unterschreiben: BSW-Aktion zu EEG-Änderungen
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat dieser Tage einen offenen Brief zur EEG-Novelle verfasst und ruft zur breiten Unterzeichnung auf, vor allem durch (Solar-)Firmen, unterschreiben können aber auch Privatpersonen. Die DGS unterstützt diese Aktion ausdrücklich und hat als Verband selbst auch bereits unterschrieben. "Es ist wichtig, dass deutlich wird, wie wichtig Änderungen an der Novelle sind", so Jörg Sutter, Vizepräsident der DGS: "Bei den zentralen Kritikpunkten sind sich die Solarverbände alle einig". Im offenen Brief werden speziell die Punkte Dachausschreibungen, EEG-Umlage, SmartMeter-Pflicht, fehlender Schwung beim geplanten Ausbau und zu wenig Raum für Innovationen angesprochen.
Kommt es zu keinen Nachbesserungen am aktuellen Gesetzesentwurf, so dürfte die Nachfrage nach neuen PV-Dächern im kommenden Jahr nicht nur nach Einschätzung des BSW deutlich einbrechen. Riesige Potenziale im PV- und Speichermarkt werden dann nicht oder nur unzureichend gehoben. Klimafolgekosten und Umsatzverluste im zweistelligen Milliardenbereich wären damit verbunden. Der Klimaschutz käme dadurch nur langsam voran, und die Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens würde in noch weitere Ferne rücken.
Deshalb unser Appell: Bitte unterzeichnen Sie noch bis heute, 13.11.2020, 15 Uhr den Aufruf des BSW zu den notwendigen Nachbesserungen des EEG-Novellen-Entwurfes.
Hier geht's direkt zum offenen Brief
Meinungen von fünf Forscher*innen des Deutschen Klima-Konsortiums e.V.
Die Corona-Krise hat unzählige Selbstverständlichkeiten ins Wanken gebracht und gezeigt: Grundlegende Veränderungen sind möglich. Diese brauchen wir ebenso dringend, um den Klimawandel zu bremsen. Fünf Klimaforscherinnen und -forscher berichten, was wir aus der Corona-Krise lernen können.
Professorin Antje Boetius macht gleich deutlich, dass die Zeit drängt: "Die Klimapolitik muss verstehen, dass wir in einer Klima-Krise stecken, die zunehmend auch die Biodiversitäts-Krise verschlimmert, aus der wiederum Krisen wie Pandemien hervorgehen. Wir haben wirklich nur noch ein kleines Fenster, um die Klima-Krise einigermaßen zu beherrschen. Das heißt, wir müssen mit internationalem Zusammenhalt dringend und sehr ehrgeizig vorankommen", so die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in ihrem Beitrag zur Videoserie "Real Science, Real Talk - Wissenschaft zu Klima und Corona" des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK).
Wissenschaftliche Fakten zu leugnen, gefährdet Menschenleben - und das gilt in Zukunft auch für die Klima-Krise. Professor Mojib Latif sagt in seinem Videobeitrag: "Gerade Politiker, die den Klimawandel leugnen - wie Trump in Amerika oder Bolsonaro in Brasilien - haben mit extrem hohen Infektionszahlen und unglaublich vielen Todesfällen zu tun." Der Klimaforscher ist DKK-Vorstandsvorsitzender und arbeitet am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
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Ein Bericht von Götz Warnke
Sauberer Sonnenstrom vom Dach, ein neues E-Auto und eine frisch installierte Wallbox, die derzeit auch noch gefördert wird: Diese Kombination wird heute für immer mehr Doppel-, Reihen- und Freisteh-Haus-Besitzer zum Idealfall. Da passt es dann nicht wirklich, wenn ausgerechnet der Solarteur in einem Stinkediesel vorfährt. Das wissen natürlich auch die meisten Solarteure.
Sie sind sich aber unsicher, wie eine sinnvolle, nachhaltige Lösung aussehen könnte: Gibt es genügend geeignete E-Fahrzeuge? Wie ist deren Zuverlässigkeit? Und: Wie „rechnet sich“ das Ganze? Wir haben mit jemandem gesprochen, der diese Fragen schon hinter sich und zumindest für sein Unternehmen beantwortet hat: DGS-Mitglied Klaus Schestag, Solarteur in Kraichtal bei Karlsruhe.
Doch bevor wir uns mit weiteren Fragen und einem sinnhaften Vorgehen beschäftigen, ein Fakt schon mal vorweg: es gibt eine Vielzahl geeigneter Fahrzeuge in unterschiedlichen Größen – von den italienischen Kleinsttransportern der Marke Alke über den Renault MASTER Z.E. bis zu MANs eTGM in LKW-Größe – und noch jede Menge dazwischen.
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Ein Situationsbericht von Heinz Wraneschitz
Für Erwin Knapek ist "Geothermie eine zarte Pflanze, die nicht aus dem Markt gedrängt werden darf." Aber gibt es da nicht in Deutschland inzwischen 400.000 "oberflächennahe Geothermieanlagen", auf die der von Knapek geführte Bundesverband Geothermie (BVG) immer wieder mit Stolz und der Anmerkung verweist, "die Nachfrage ist ungebrochen, ein deutliches Wachstum im Markt wurde 2020 erreicht"?
Ja, stimmt schon, gibt Kapler zu. Doch wenn er Geothermie sagt, meint er eher das, was er als Ex-Bürgermeister in seiner Gemeinde Unterhaching bei München zum ersten Male in Deutschland hat Wirklichkeit werden lassen: "Ein Geothermie-Heizkraftwerk (HKW), bei dem die Wärme immer Vorrang hatte gegenüber der Stromlieferung."
Als Knapeks Gemeinde 2004 die Idee umsetzte und 2007 das HKW in Betrieb ging, gab es solche Anlagen zwar schon in Island oder Neuseeland, aber kaum in Mitteleuropa. Inzwischen laufen in der Bundesrepublik 37 Geothermie-Kraftwerke. Doch auch sie haben bislang nicht die Dominanz von Öl und Gas am Wärmemarkt brechen können: Gerade mal 14 Prozent am hiesigen Wärmemarkt wird von Erneuerbaren Energien gedeckt. Und dazu zählen neben den Geothermie-HKW auch Solarthermie, Biogas-Wärme und nicht zuletzt die "Oberflächennahe Geothermie", besser bekannt als Wärmepumpen...
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Um alle Arten integrierter Photovoltaik (PV) dreht sich eine zweitägige Online-Konferenz der europäischen Kommission. Diese läuft bereits am Mittwoch und Donnerstag, 18. und 19. November, also in der nächsten Woche.
Und - fast unglaublich: Die Teilnahme ist kostenlos. Die Themenfelder im Einzelnen:
Die Vorträge können bereits jetzt im Netz abgerufen werden. Zum eigentlichen Konferenztermin finden zusätzlich Podiumsdiskussion zu den verschiedenen Themenfeldern statt. Auch Mandatsträger des Europa-Parlaments sind dabei.
Einzige Vorbedingung für Interessierte: Eine Registrierung vorab hier vornehmen
Für weitere Auskünfte steht Franz Karg zur Verfügung.
... scheint die Spitze beim Autozulieferer Schaeffler den Knall gehört – und endlich auch begriffen ? - zu haben. Anders ist wohl nicht zu erklären, dass sieben Jahre nach Betriebsratsmitgliedern auch der Konzern selbst auf Elektromobilität setzt. Oder ist es nur ein Feigenblatt, wie man bei dem verdeckten Fahrzeug auch vermuten könnte?
... hat die Firma GHGSat ihren lange angekündigten, neuen Methan-Atlas publiziert. Die Weltkarte zeigt, wo es auf unserem Globus starke Emissionen von Treibhausgasen (Greenhouse Gases/GHG) gibt.
... steht die DGS nicht allein mit der Forderung „100 % Erneuerbare Energien bis 2030“. Doch nicht nur einige andere Verbände und Vereine stehen hinter der Forderung, sondern auch die EU-Bürger: In einer aktuellen Umfrage haben sich knapp 60 % der Befragten (unabhängig von der Altersgruppe) für 2030 als Ziel der Klimaneutralität entschieden.
... wirbt der allgemein „Hubsi“ genannte bayerische Energie- und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) seit Neuestem auf Facebook – und zwar für Bürgerbeteiligung an Windparks! Da zieht es doch dem 10H die Rotoren runter.
... hat die Böllstiftung analog zum Energie-, Kohle- oder Plastikatlas diese Woche einen Atlas über Infrastrukturen veröffentlicht.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Batterie zu knapp kalkuliert: Dass die deutsche Automobilindustrie bei der Elektromobilität … ach, lassen wir das. Aber bemerkenswert: BMW hat für den neuen Mini Countryman Hybrid einen Auslieferstopp aufgebrummt bekommen. Grund: Die Batteriereichweite, die 60 km betragen muss, wurde zu knapp kalkuliert, in internen Test wurden zum Teil nur 59 km erreicht. Technisch soll das durch ein Update gelöst werden, dem Vertrauen der Kunden ist das wenig nütze: www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bmw-mini-countryman-hybrid-reichweite-elektrisch-1.5109998
"Manche Schüler verstehen die Klimakrise besser als Parlamentarier": Wo Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer recht hat – da hat sie recht. In einem Interview bei Zeit Campus erklärt sie ihre Ziele – und auch, was sie mit ihrem neuen Podcast erreichen will. Lesenswert: www.zeit.de/campus/2020-11/luisa-neubauer-fridays-for-future-klimakrise-aktivismus-podcast/komplettansicht
Verbraucher merken vom CO2-Preis wohl wenig: Der ab 1. Januar 2021 erhobene CO2-Preis(aufschlag) wird wohl nur zum Teil beim Verbraucher spürbar sein. So hat EnBW angekündigt, den Gaspreis nur um 0,24 Cent pro Kilowattstunde anzuheben obwohl die CO2-Abgabe eigentlich 0,55 Cent pro kWh bedeutet hätte. Hintergrund sind die gleichzeitig gesunkenen Beschaffungspreise. Auch Kunden mit Wärmepumpen können sich freuen, denn für sie sinkt der Strompreis zum Jahreswechsel sogar leicht: www.zfk.de/unternehmen/nachrichten/artikel/370b40684a8f505a69010ce768b6de67/enbw-passt-waermestrom-und-gaspreise-an-2020-11-09/
Der CO2-frei segelnde Autotransporter: In Schweden wird ein Autotransportschiff entwickelt, das fast nur mit Windkraft angetrieben wird. Die Oceanbird soll 200 Meter lang sowie 40 Meter breit sein und Platz für 7.000 Autos haben. Die hohen Segel-Profile können vor Brücken etc. teleskopartig eingefahren werden. Wer sich für die Zukunft des Seeschiff-Verkehrs interessiert, findet Artikel dazu in der aktuellen und kommenden SONNENENERGIE (3+4/2020). Und hier: www.spiegel.de/panorama/oceanbird-mit-fuenf-segeln-gegen-den-klimawandel-a-aeced439-07fe-4c22-a8ec-a986785b7eeb
Größtes Pumpspeicherwerk Großbritanniens: Nach der Genehmigung durch die schottische Regierung kann die Firma SSE Renewables nun das Pumpspeicher-Projekt Coire Glas in Angriff nehmen. Die 1.500-MW-Anlage soll in der Nähe von Loch Lochy in Lochaber in den schottischen Highlands entstehen, eine Kapazität von bis zu 30 GWh haben und in der Lage sein, 3 Millionen britische Haushalte bis zu 24 Stunden lang mit Strom zu versorgen: www.renewableenergyworld.com/2020/10/23/sse-renewables-receives-government-consent-for-coire-glas-pumped-storage-scheme/
Gravierende Verfahrensfehler: In seinem Urteil zum beschleunigten Atomausstieg hatte das Bundesverfassungsgericht den 2011 verordneten Atomausstieg grundsätzlich für zulässig erklärt. Es forderte vom Gesetzgeber bis 2018 in einer Novelle des Atomgesetzes zu regeln, welche Beträge die Energieversorger für welche abgeschalteten AKW erhalten sollen - für sogenannte entgangene Gewinne und vergebliche Investitionen. Da es zu Verfahrensfehlern seitens der Bundesregierung kam, sind die Entschädigungsregeln nie in Kraft getreten. Vor dem Schiedsgericht der Weltbank ist eine andere Klage Vattenfall anhängig; dort fordert der Konzern noch einmal Schadensersatz für den Atomausstieg in Höhe von fünf Milliarden Euro: www.tagesschau.de/wirtschaft/vattenfall-klage-atomausstieg-103.html
Gravierende Atomausbaupläne: Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und weitere Anti-Atomkraft-Initiativen weisen auf die direkte Beteiligung der Firma Urenco am Bau von Atomkraftwerken an der englischen Nordseeküste und in den Niederlanden hin. Offenbar untersuchte der Atomkonzern dutzende Standorte, um einen sog. Modulreaktor mit bis zu 300 MW Leistung (small modular reactor, SMR) zu bauen. Das Unternehmen Urenco gehört zu je einem Drittel dem britischen und dem niederländischen Staat. Das restliche Drittel teilen sich RWE und E.ON: www.bi-luechow-dannenberg.de/2020/11/09/rwe-und-eon-vor-wiedereinstieg-in-akw-bau/
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Redaktion: Heinz Wraneschitz (CvD), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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