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Ein Bericht von Antje Schweinfurth
Mehr als 80 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland wird durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern gedeckt. Bis zum Jahr 2045 sollen 100 Prozent der Wärme aus Abwärme oder erneuerbaren Energien stammen – überwiegend aus lokalen Quellen. Um die Wärmewende voranzubringen, sollen spätestens Mitte 2028 alle neuen Heizungen mit 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Das oft „Heizungsgesetz“ genannte GEG sieht zugleich vor, dass mit Erdgas befeuerte Gasheizungen weiterhin eingesetzt werden können. Aber nur, wenn diese technisch dazu in der Lage sind, Wasserstoff zu verarbeiten (H2-ready). Und wenn Gasverteilnetzbetreiber einen Transformationsplan vorlegen, wonach das entsprechende Versorgungsgebiet bis zum Jahr 2035 auf Wasserstoff umgestellt werden soll. Auch ein Betrieb mit entsprechenden Anteilen von gasförmiger Biomasse ist eine Erfüllungsoption im aktuellen Gesetzestext. Der Einbau einer neuen Gasheizung in der Hoffnung, diese kurz- oder mittelfristig mit klimaneutralem Wasserstoff oder gasförmiger Biomasse betreiben zu können, ist jedoch mit immensen ökologischen und finanziellen Risiken verbunden. Deshalb warnt das Umweltinstitut München Städte und Gemeinden vor den hohen Kosten des angeblichen Energieträgers der Zukunft.
Kommunale Wärmeplanung
Die Kommunen müssen bis spätestens 2028 eine Wärmeplanung vorlegen. Alle Großstädte bis Ende Juni 2026. Kleine Kommunen können sich zusammenschließen oder ihre Stadtwerke beziehungsweise ein Planungsbüro beauftragen. „Gesetzlich vorgesehen ist dabei eine minimale Form der Bürgerbeteiligung. Nach Veröffentlichung der Ergebnisse haben die Bürger einen Monat Zeit, um Einspruch zu erheben“, sagte Wiebke Hansen, Beraterin Kommunale Energiepolitik, vom Umweltinstitut München (UIM) beim Webinar „Achtung Kostenfalle: Wasserstoff nicht verheizen“, zu dem das UIM vor Kurzem eingeladen hatte. Die Wärmeplanung umfasse Zielszenarien für 2030, 2035, 2040 und 2045, einen Umsetzungsplan sowie eine Karte der Versorgungsgebiete mit einer kleinteiligen Aufteilung, um zu analysieren, welche Wärmeversorgung in diesem Gebiet voraussichtlich am kostengünstigsten sei.
„Grüner Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger hat durchaus seine Vorteile für die energieintensive Industrie, in der Luft- und Schifffahrt und als Speichermedium. Doch bei der Nutzung von blauem Wasserstoff gibt es ebenfalls Umweltschäden“, erklärte Henning Peters, Referent für Energie- und Klimapolitik beim UIM. Wasserstoff zum Heizen einzusetzen sei teuer und ineffizient. „Heizen mit Wasserstoff ist wie Duschen mit Champagner!“...
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SONNENENERGIE-Kommentar von Matthias Hüttmann
„Epilog: Es besteht weitestgehend darüber Einigkeit, dass es weltweit großer Anstrengungen bedarf, um uns alle vor einer großen Katastrophe zu bewahren. Klimaskeptizismus ist mittlerweile weniger verbreitet, die Profiteure der Zerstörung von Lebensräumen konzentrieren sich schon länger auf andere Ebenen. Auf ihrer Klaviatur spielen sie daher neben dramatischen Weltuntergangssymphonien auch immer häufiger das gute alte Klagelied von der Ungerechtigkeit. Ein von den Komponisten immer gern aufgegriffenes Thema ist dabei der Neid und die Missgunst, die DJs der Apokalypse lassen dabei keine Klischees aus. Gerade die Charts rauf und runter: Das Framing und Blaming.
Erstmal die anderen
Seit Jahren besteht eine öffentliche Diskussion über ein Restbudget für Treibhausgas-Emissionen, das sich aus den Klimazielen des Übereinkommens von Paris ableitet und der Bewertung von Emissionsreduktionspfaden dient. Auch wenn sich selbst die Bundesregierung jahrelang schwertat, ein solches Budget festzulegen, in Frage gestellt wurde es nicht. Denn das ist schließlich eine der wichtigsten Erkenntnisse in der Klimawissenschaft des letzten Jahrzehnts: Die Erderwärmung ist von der Gesamtmenge an Treibhausgasen abhängig, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgestoßen werden. Die andere Einsicht: Alle müssen mitmachen und die Reduktionen müssen fair verteilt werden. Der zweite Aspekt ist jedoch der schwierigere und wesentlich leichter zu manipulierende.
Sich ein eigenes Narrativ zu erstellen ist dabei sehr hilfreich. Slogans gibt es genügend: America First, am deutschen Wesen soll die Welt genesen, unleash Britain‘s Potential. Es geht immer darum, Menschen einzureden, dass Einzelne (Nationen) mehr tun, während sich andere auf deren Kosten ausruhen. Schnell entsteht dabei der Mythos, dass es wenig sinnvoll ist, sich derart zu engagieren, wenn andere es nicht tun. Wir allein können die Welt schließlich nicht retten. China baut munter Kohlekraftwerke, Amerika forciert das Fracking, wir exportieren dreckigen Strom nach Frankreich, die Liste ließe sich beliebig fortführen. Das alles schadet unserer Wirtschaft, unserem Wohlstand, das haben wir jetzt davon, dass wir so fleißig Umweltschutz betrieben haben.
Budget und Schulden
Leider zu wenig transportiert wurde ein wesentlicher Aspekt, der in den Klimaschutzabkommen und internationalen Vereinbarungen steckt: Die Summe des bereits emittierten Kohlenstoffs...
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Ein Bericht von Jörg Sutter
Mitte März 2024 hat die Marktoffensive Erneuerbare Energien einen neuen Mustervertrag für „PPA“s vorgestellt, der frei verwendet werden kann.
Doch wann macht so ein Vertrag Sinn? Und was ist ein PPA überhaupt?
PPA ist die Abkürzung für „Power Purchase Agreement“, also auf deutsch für einen Stromliefervertrag. Bei Windkraft und Photovoltaik kommen PPAs zum Einsatz, wenn ein Anlagenbetreiber seinen Strom nicht nach EEG-Vergütungssätzen, sondern zu anderen Konditionen verkaufen möchte. Im Gegenzug wird natürlich ein Stromabnehmer benötigt, der Interesse an diesem Strom hat und ihn abnimmt. Zwischen beiden wird ein Vertrag geschlossen und mit Inbetriebnahme der PV- oder Winderzeugung wird der Strom über diesen Vertrag vermarktet.
Welche Arten von PPA gibt es?
Grundsätzlich werden zwei Varianten unterschieden, je nachdem, ob der Käufer des Stromes ein Industriebetrieb ist (Corporate PPA ), der den Strom direkt in seiner Produktion nutzt oder ein Stromhändler oder Vermarkter, der Strom aufkauft, um ihn dann mit einem Aufschlag weiter zu vertreiben (Merchant PPA). Eine weitere Unterscheidung betrifft den Standort der Anlage. Hier gibt es ebenfalls zwei Möglichkeiten: Den „onsite“ PPA, bei dem die Anlage am Ort des Verbrauches errichtet wird (z.B. neben oder auf der Produktionshalle eines Industriebetriebes), und den „offsite“-PPA, bei dem die Erzeugungsanlage an einem anderen Standort steht oder aufgestellt wird, weshalb der Strom dann auch noch zum Verbrauchsort geleitet werden muss.
Wann wird ein PPA zum Einsatz kommen?
Solche Verträge kommen bei Anlagengrößen von meist über 10 MWp zum Einsatz.
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Ein Meinungsbeitrag von Götz Warnke
Angst ist eines der stärksten menschlichen Gefühle: sie kann lähmen, Fluchtreflexe auslösen oder zu Wut und Widerstand animieren. Jeder Mensch geht mit einer Vielzahl von Ängsten um, die individuell mehr oder minder stark ausgeprägt sind: Angst vor Arbeitslosigkeit, Bedeutungsverlust, Einsamkeit, Gewalt, Krankheit, Veränderungen, um nur einige der möglichen Erscheinungsformen zu nennen. Die meisten Ängste kommen, begründet in unserer Biographie, aus unserem Inneren. Andere werden aber auch von außen an uns herangetragen, uns von unserem sozialen Umfeld oktroyiert. Aber auch von Akteuren in Industrie, Medien, Politik und Wirtschaft werden mediale Kampagnen gefahren, um die eigenen, meist materiellen Interessen durchzusetzen, wie wir bereits in Teil 1 + 2 gesehen haben. Doch es gibt ein weiteres, großes Angst-Kampagnen-Feld:
Das E-Auto.
Das im ersten Moment vielleicht Überraschendste ist: die Elektromobilität an sich scheint für die Öffentlichkeit überhaupt kein Problem zu sein. Denn sie wird allgemein akzeptiert: E-Fähren und E-Ausflugsboote werden von unzähligen Menschen genutzt, ohne dass viele Fahrgäste noch auf der Gangway mit Panikattacken umkehren würden. Angler nutzen E-Motoren auf geschützten Gewässern, wo ölige Verbrenner verboten sind, Segler wegen der Ruhe. In der Luftfahrt verbreiten sich immer mehr private Drohnen, wird die Urban-Air-Mobility gehypt, und Airbus entwickelt Elektroflugzeuge, ohne dass es einen allgemeinen Aufschrei gäbe. Selbst im Straßenverkehr werden Pedelecs, E-Motorroller und Elektro-Busse problemlos akzeptiert. Nur wenn es um den Elektroantrieb im Auto geht, ist das Geschrei groß. Und daher kann das Problem mit Sicherheit nicht am Elektromotor liegen.
In der Tat ist es ein ökonomisches, und kein technisches Problem: Viele „Nieten in Nadelstreifen“ an der Spitze von (hiesigen) Autokonzernen und Zulieferern haben den Wandel zur E-Mobilität – anders als die chinesische Konkurrenz – völlig verschlafen.
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Eine persönliche Wahrnehmung von Heinz Wraneschitz
CCS: Ja, das kannte ich, Carbon Capture and Storage, die Speicherung von Kohlendioxid (CO2) im Untergrund, die laut deutschem Umweltbundesamt UBA „dem Klimaschutz dienen soll“.
Dass selbst das UBA das Wörtchen „soll“ anfügt, beunruhigte mich schon immer. Denn ich zweifele sehr am Sinn von CCS, also dem Verstecken von CO2 in Löchern irgendwo im Untergrund.
Aber CDR? Bis zum Mittwoch, den 13. März dachte ich, das Kürzel steht für eine am Computer beschreibbare CD-Rom-Scheibe. Doch an diesem Abend nahm ich online an einer Veranstaltung von CDRMARE teil. Und seitdem weiß ich: es gibt auch noch CDR. So „bezeichnet die Fachwelt die aktive Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre“, weiß man im Bundesforschungsministerium, und nennt auch noch die ausführliche Erklärung des Kürzels: Carbon Dioxide Removal. Bei CDR spreche man „auch von >negativen Emissionen<“, so das Ministerium weiter.
In besagter Veranstaltung nannte Felix Schenuit von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP Berlin) mit CCU – Carbon Capture and Utilization - noch ein drittes Kürzel, durch das von der Industrie durch Verbrennung oder Produktionsverfahren in die Luft geblasenes CO2 wieder in die Erde gebracht werden kann. Denn von dort kommen bekanntlich Öl, Gas, Kohle; es könnte also echt Sinn machen, den Klimaschadstoff CO2 genau dorthin wieder zu packen. Aber besser wäre natürlich, ganz auf solche klimarelevanten Prozesse zu verzichten und auf Erneuerbare Energien zu setzen, die kein CO2 produzieren.
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Ein Nachschlag von Heinz Wraneschitz
Ein achtstöckiges Hochhaus in Holzhybridbauweise für 24 Mietparteien mit Sozialbindung in Fürth: Im September 2023 haben wir von der Grundsteinlegung berichtet - am Montag, dem 4. März fand nun das Richtfest statt. Eigentlich hätte der Richtspruch noch im vergangenen Jahr fallen sollen, doch das feuchte Wetter ließ sechs Wochen lang keine Bautätigkeit zu, hieß es bei der Feierstunde.
Auch wenn sich Uwe Dohrn, der Geschäftsführer der bauausführenden B+O Bau GmbH, per Versprecher in Oberbayern wähnte – seine Firma sitzt in Bad Aibling: Das Musterbeispiel innovativen, energiesparenden und nachhaltigen Sozialwohnungsbaus entsteht in Mittelfranken. Auf einem Grundstück an Stelle eines 8-Parteien-Hauses, mit weniger belegter Grundfläche, hob der Geschäftsführer der städtischen WBG Rolf Perlhofer hervor.
In diesem Mai sollen die 24 Mietparteien ausgewählt werden, die im Herbst 2024 dort einziehen dürfen. „Aus mehreren 100 jungen Familien, die dringend auf geförderten Wohnraum warten“, wie Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) zugab. Die geförderten Mietpreise sollen dabei zwischen fünf und sieben Euro je Quadratmeter liegen – möglich dank der laut Jung immerhin 6 Mio. Euro staatliche Förderung.
Dabei ist das Haus mit den 24 Wohnungen „ein modernes Gebäude, aber individuell gestaltet“, so WBG-Mann Perlhofer. Mit massiven Außenwänden, Wärmepumpen-beheizt - 17,1 kWh/m²*a Endenergiebedarf, Mieterstrom-PV am Gründach. Dass die Zwischendecken aus Beton sind, bedauerte B+O-Chef Dohrn ausdrücklich: Gegen Holzdecken sprechen die deutschen Bauvorschriften, begründete er.
Es ist übrigens nicht das erste Gebäude dieser Art in Fürth: WBG und B+O haben gemeinsam bereits ein nur wenige 100 Meter entferntes fünfstöckiges Mietsgebäude in eben diesem Baustil errichtet, weitere sind in Planung oder bereits im Bau. Wir werden weiter berichten: Spätestens dann, wenn das höchste Holz-Hybrid-Sozialmietwohngebäude Deutschlands bezogen wird.
Hier stellen Ihnen DGS-Mitgliedsunternehmen Neuigkeiten und Besonderheiten vor, an denen sie gerade arbeiten und die von ihnen umgesetzt wurden. Das Format ist für DGS-Mitgliedsunternehmen kostenlos und soll eine Informationsplattform bieten. Die Beiträge werden von den Firmen eingereicht und von der DGS-Redaktion ausgewählt.
Roadshow zu Sektorenkopplung und Mieterstrommodellen
(Anzeige) Gemeinsam mit der DGS und deren Referent Michael Vogtmann veranstaltet AkadIng von April bis Juli 2024 eine deutschlandweite Roadshow zu zwei hochaktuellen Themenstellungen im Bereich der Photovoltaik. An insgesamt 10 großen Städten – vom Süden bis in den Norden – wird dabei Station gemacht und informiert. Am Vormittag geht es um das Thema "PV-gestützte Sektorenkopplung im EFH" und am Nachmittag um "PV-Mieterstrommodelle und das neue EEG-Modell der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung".
Hier geht es zu den Anmeldungen für die Roadshowtermine:
https://mieterstrom-info.dgs-franken.de/veranstaltungen/externe-anbieter
Die Akademie der Ingenieure ist eine bundesweit tätige Bildungsmanufaktur und steht mit der Marke „AKADING“ für Innovation in der Weiterbildung, Personalentwicklung und Fachkräftegewinnung im Bau- und Planungswesen. Unter dem Leitbild „NEU DENKEN“ stehen für uns die persönliche Begleitung, Qualifizierung und Entwicklung von Menschen und Organisationen sowie die Konzipierung von individuellen und maßgeschneiderten Lösungen im Mittelpunkt unseres Handelns.
Weiterbildun: Entdecken Sie unser vielfältiges und hochwertiges Fort- und Weiterbildungsangebot für das Bau- und Planungswesen. Neben fachspezifischen Themen umfasst unser Angebotsportfolio auch zahlreiche Themen für die Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung.
Personalentwicklung: Wir begleiten Ihr Unternehmen zukunftsorientiert bei der fachlichen und persönlichen Kompetenzentwicklung. Mit einer zielgerichteten Planung unterstützen wir Sie ganzheitlich bei der Entwicklung, Weiterbildung und Bindung Ihrer Mitarbeitenden.
Fachkräfteentwicklung: Mit der Integration von akademischen Fachkräften der Bau- und Planungsbranche aus dem Ausland und der branchenübergreifenden Transferqualifizierung technischer Fachkräfte unterstützen wir Sie erfolgreich und nachhaltig bei der Fachkräftegewinnung.
Wirtschaftsministerium geht in Revision: Im letzten Jahr wurde vom OLG Berlin-Brandenburg geurteilt, dass die Bundesregierung ihr eigenes Klimaschutzgesetz verletzt. Der Grund: Die Regierung hätte Ergebnisse zu den im Gesetz definierten Sofortprogrammen für den Verkehrs- und Baubereich vorlegen müssen, was die Klägern WWF, BUND und DUH eingefordert hatten. Jetzt geht überraschend das Bundeswirtschaftsministerium für die Bundesregierung dagegen in Revision. Kommentar der DUH: „unverantwortliches und skandalöses Verhalten“. Das Ministerium betont, damit Rechtsfragen höchstrichterlich klären zu lassen, um möglichst große Rechtssicherheit zu erreichen: www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/habeck-ministerium-legt-gegen-klima-urteil-berufung-ein/ar-BB1jjzMh
Teurer „Spaß“: Atomkraftwerke kosten wohl 30% mehr: Für günstigen Atomstrom müsste es auch günstig zu bauende Atomkraftwerke geben. Doch selbst in der staatlich dominierten, atomerfahrenen Électricité de France (EDF) geht man davon aus, dass die sechs nach den Plänen der französischen Regierung zu errichtenden AKWs inzwischen 30 Prozent teurer werden – zusammen 67,5 Milliarden Euro. Natürlich nur vorerst und ohne Preisgarantie: www.heise.de/news/Atomkraft-EDF-kalkuliert-angeblich-mit-30-Prozent-hoeheren-Kosten-fuer-neue-AKW-9647847.html
CO2 herausfiltern – ein weiterer teurer „Spaß“: CO2 aus der Luft oder aus Abgasen filtern und dauerhaft binden oder in alte Gasspeicher verpressen gilt vielen als Königsweg der Klimaprobleme, zumal die CO2-Verursacher dann nicht so herausgefordert sind. Jetzt hat die renommierte ETH-Zürich die Kosten von drei Filter- und Bindungs-Verfahren miteinander verglichen. Ergebnis: es wird teurer, als man glaubte: je nach Verfahren kostet die Behandlung nur einer Tonne CO2 je nach Verfahren 230 bis 835 US-Dollar: www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/co2-filtern-kosten-hoeher-als-erwartet/
Mit Sonne Pakete verschippern: Das macht DHL seit Herbst 2022 mit einem solaren Paketboot in Berlin. Jetzt hat die Berliner Stadtverwaltung eine Anzahl von Paketstationen an den Wasserstraßen der Stadt genehmigt, wo die angelieferten Pakete dann abgeholt werden können. Künftig dürften es noch mehr werden: DHL hat eine Ausweitung seiner Wassertransportnetzes angekündigt: www.binnenschifffahrt-online.de/2024/03/schiffstechnik/32409/solarboot/
Wärmepumpen an der Grundstücksgrenze: Erst einmal ein Entwurf, aber immerhin: In Thüringen sollen zukünftig Wärmepumpen bis zu einer Maximalgröße auch direkt an die Grundstücksgrenze gestellt werden dürfen. Vor allem für kleine Grundstücke könnte das die Rettung sein: www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/neue-bauordnung-w%C3%A4rmepumpen-an-grundst%C3%BCcksgrenze/ar-BB1jht9x
Bidirektional – aber wann? Nach einer Roadmap soll die Einführung des flächigen bidirektionalen Ladens in einzelnen Schritten erfolgen. Aber schnell geht anders: Bis 2028 sollen „marktfähige Lösungen“ erreicht werden, der Weg in vielen Details ist noch weit: www.ecomento.de/2024/03/12/nationale-leitstelle-stellt-roadmap-fuer-bidirektionales-laden-vor/
Nicht nur energetisch sind wir Deutschen Analphabeten: Das hat der Spiegel-Autor Christian Stöcker schriftlich und in einer hörbaren Kolumne wunderbar bewiesen. Aber lest und hört selbst: www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/energie-debatten-ein-volk-von-analphabeten-kolumne-a-b13e94b8-5d8d-4a33-9c9d-4b9bf7803757
Beachtlich: Der frühere Chef der Staatskanzlei von Bayerns Ministerpräsident ÄhÄh Ed Stoiber kritisiert kräftig die Bayerische Energiepolitik der letzten zehn Jahre. Dem kann man aus ökologischer wie ökonomischer Sicht weitgehend zustimmen: www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/wirtschaft/detailansicht-wirtschaft/artikel/bayerns-vorsprung-schmilzt.html#topPosition
Politiken der Apokalypse: Davon hat die Berliner Gazette jede Menge gesammelt. Man braucht einige Zeit, sich durch das Dossier zu klicken. Aber es lohnt sich: www.berlinergazette.de/de/category/feuilleton/dossiers/politiken-der-apokalypse
Das Redaktionsteam der DGS-News
… hat der bundesdeutsche Ethikrat 13 Empfehlungen gegeben, wie die Lasten im Kampf gegen den Klimawandel gerecht verteilt werden können. Die Berater:innen fordern einen auf Klimagerechtigkeit und Verantwortung fokussierten öffentlichen Diskurs zum Klimawandel sowie eine transparente und gerechte Verteilung von Lasten. Sie betonen die Verantwortung der deutschen Politik, sowohl innergesellschaftlich als auch international auf eine raschere, effektivere und gerechtere Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen hinzuwirken. Die Stellungnahme zur Klimagerechtigkeit ist auf der Webseite des Deutschen Ethikrates abrufbar.
… hat im vergangenen Sommer in Stockholm die weltweit erste autonome Solar-Passagierfähre ihren Dienst aufgenommen. Sie verbindet den Stadtteil Södermalm westlich der Altstadt mit dem nördlichen Kungsholmen westlich der durch die Nobelpreis-Verleihungen bekannten Stadthalle. Augenblicklich ruht allerdings der Fährverkehr – nein, nicht etwa dass die Solarpanele zu wenig Energie liefern würden: das Eis auf dem Meeresarm Riddarfjärden ist einfach zu dick.
… kann sich auch die Industrie teilweise Klimaschutz auf die Fahnen schreiben: Jedenfalls sind einige Unternehmen nun für ihre Klimaschutzstrategien und Energieeffizienzmaßnahmen vom Bundeswirtschaftsministerium geehrt worden.
... schreibt die Rohstoff-Agentur C.A.R.M.E.N. wieder einen Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe aus. Bis 30. April kann eingereicht werden, es winken 10.000 Euro Preisgeld.
… gibt es Höchststände bei Energieverbrauch und Ausgaben für Rohstoffimporte: Laut einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) steigt der weltweite Energiebedarf weiter an hat 2022 mit 650 Exajoule ein neues Rekordniveau erreicht, dabei hat der Verbrauch sämtlicher Energieträger mit Ausnahme von Erdgas deutlich zugenommen. Obwohl die Erneuerbaren einen Rekordzubau von 295 GW an Leistung – davon allein 140 GW in China – erlebten, sind die globalen energiebedingten CO2-Emissionen auf fast 37 Mrd. t angestiegen – ein Plus von mehr als 300 Mio. t. Zudem, das zeigt eine andere Studie der BGR, haben in Deutschland die Ausgaben für die Einfuhr von Rohstoffen 2022 einen neuen Höchststand erreicht, sie verteuerten sich trotz eines Rückgangs der Importmenge von knapp 14 % um etwa die Hälfte. Hauptgrund für den neuen Höchststand bei den Importkosten waren die deutlich gestiegenen Ausgaben für Energierohstoffe. Aber auch die Preise für Industriemetalle wie Nickel, Aluminium und Zink sowie für die Batterierohstoffe Kobalt und Lithium stiegen deutlich an.
… sind „Grüne Startups treibende Kräfte für eine nachhaltige Wirtschaft“. Das hat schon wieder eine Studie ergeben, nämlich der „Grüne Startup Monitor 2024 (GSM)“ vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups. Darauf ist sogar die Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU stolz.
… hat das finnische Unternehmen mit dem englischen Namen 18 Wheels ein Steinmobil entwickelt, eine Art Schneemobil selbst für sehr steiniges Gelände. Das Mobil ist natürlich ein E-Fahrzeug und zeigt die Möglichkeiten der Emobilität. Hallo Fossil-Fans: schaut Euch das mal an, und dann bitte (nicht) mit einem Verbrenner nachbauen!
… stellt sich die Frage: Muss das sein? Trotzdem: Der weltweit höchste Holzturm für Windkraftanlagen erreicht inklusive einer V90-2.0MW-Turbine von Vestas eine Gesamthöhe von 150 Metern (reine Turmhöhe 105 Meter). Er besteht aus vorgefertigten Modulen, die auf der Baustelle miteinander verklebt werden. Laut Fraunhofer-WKI „ermöglicht die Holzbauweise im Vergleich zu konventionellen Windkraftanlagen aus Beton oder Stahl CO2-Einsparungen von bis zu 90 Prozent“.
… ist laut Öko-Institut „der Anfang der Energiewende gelungen, dennoch müssen die erneuerbaren Energien schneller ausgebaut werden, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Wie sich das Tempo erhöhen kann und wie der derzeitige Stand in Deutschland ist, erklärt Moritz Vogel in der neuen Folge des Podcasts „Wenden bitte!“.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen.
Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig? Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für Erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.
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Die DGS-News sind ein Informationsangebot der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. im Sinne der Volksbildung, das sich mit Sonnenenergie, Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 und rationeller Energieverwendung (Effizienz/Suffizienz) befasst, sowie die Themen Klima- und Umweltschutz behandelt, die die Dringlichkeit der Solarisierung der Gesellschaft nochmals unterstreichen. Hingegen geben die einzelnen Beiträge in den News nicht die Meinung der DGS wieder, es sei denn sie sind explizit gekennzeichnet - zumal die DGS als Solarverband naturgemäß keine Position zu fachfremden Themen bezieht -, sondern sie sind im Sinne einer redaktionellen Freiheit Ausdruck der Fragestellungen und Meinungen der jeweils zeichnenden Autoren, die sich den Zielen der DGS verpflichtet fühlen.
Redaktion: Heinz Wraneschitz (CvD), Tatiana Abarzúa, Matthias Hüttmann, Jörg Sutter, Götz Warnke
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