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Ein Rückblick von Jörg Sutter
Die Vorweihnachtszeit sollte ja eigentlich ein wenig besinnlich sein, das Tempo herausnehmen, auf die Weihnachtszeit einstimmen. In der Photovoltaik ist wie so oft das Gegenteil der Fall. Es gehen zwar schon die ersten Mails zu Betriebsferien von Firmen über die Feiertage ein, aber aktuell wird noch viel gearbeitet: Anlagen müssen schnell noch fertig installiert werden, bevor der Schnee kommt, Abschlagsrechnungen werden geschrieben und vieles mehr.
Und die Hektik bleibt auch hoch, weil ja bei einigen politische Themen der Sack noch nicht zu ist: Sei es die EEG-Vergütung im neuen Jahr, die noch auf die EU-Freigabe wartet (die Freigabe vom September galt nur für die Inbetriebnahmen bis zum Jahresende 2022) oder das Jahressteuergesetz mit den starken steuerlichen Vereinfachungen für PV-Betreiber. Diese Regelung ist vom Bundestag verabschiedet, kommt am heutigen Freitag in den Bundesrat und muss eventuell noch eine Ehrenrunde im Vermittlungsausschuss drehen. Und dann sind da noch die Umsetzungsfragen, allen voran: Kann ich als Installateur denn mit meiner EDV ab Januar auch Angebot mit 0 Prozent Umsatzsteuer erstellen? Das hat alles mit Besinnlichkeit nicht viel zu tun, deshalb werfen wir heute einen Blick zurück in das Jahr 1998. Vor 25 Jahren war die PV-Branche noch besinnlich und hatte zu Mitte Dezember eine recht ruhige Weihnachtszeit vor sich.
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Ein Kommentar von Tatiana Abarzúa
Wie heißt der erste völkerrechtlich verbindliche Vertrag, der den Klimawandel aufhalten sollte? Das Übereinkommen von Paris ist es definitiv nicht. Ein Hinweis: Der gesuchte Vertrag wurde zu Beginn der kommerziellen Phase des Internets unterschrieben, Ende der 1990er Jahre. In Kraft getreten ist dieser Vertrag jedoch erst acht Jahre nach der Unterzeichnung. Als sich die Welt entscheidend gewandelt hatte.
Delegationen von rund 170 Vertragsstaaten trafen sich am 1. Dezember 1997 in der japanischen Stadt Kyoto zur dritten Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Dieser Erdgipfel sollte ein Treffen von enormer Tragweite werden. Das Anliegen: Klimaschutzvorgaben, die weltweit gelten.
Vor 25 Jahren
Im Entwurf stand das Minderungsziel von insgesamt 6 % weniger Treibhausgasen (THG) als 1990. Am 11. Dezember und 20 Stunden nach dem ursprünglich geplanten Ende der Konferenz, kam es zur Einigung im Vorbereitungsausschuss: 5,2 % Emissionsminderung war Konsens. Zwei Stunden später war es soweit, die Konferenz übernahm den Vorschlag und beschloss den ersten völkerrechtlichen Vertrag, mit einer rechtlich bindenden Begrenzung des THG-Ausstoßes: Das Kyoto-Protokoll.
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Ein Bericht von Götz Warnke
„Das Umweltbewusstsein nimmt zu, wir trennen immer besser den Müll, wir vermeiden Plastik, wir reduzieren die Schadstoffemissionen, kurz: wir werden immer umweltfreundlicher in Deutschland.“ So in etwa lautet der heute verbreitete gesellschaftliche Narrativ. Und das stimmt ja auch in vielen Bereichen. Dennoch ist es nur ein Teil der Wahrheit, denn es gibt manche umweltfreundliche Dinge, die früher weit verbreitet waren, inzwischen aber ganz oder fast ganz aus der Öffentlichkeit verschwunden sind. Einige davon wollen wir uns hier mit ihren Vorzügen in Erinnerung rufen.
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Über einen Sinneswandel berichtet Heinz Wraneschitz
„Energiespeicherung kann wie Erzeugung, wie Verbrauch oder wie ein Netzelement wirken. … Das macht Energiespeicher zu einem wertvollen Tool für die Energiewende und zur Unterstützung
der Ziele des energiewirtschaftlichen Dreiecks.“ Diese Sätze könnten aus dem Werbeprospekt eines Herstellers von Batteriespeichern stammen. Tatsächlich aber stehen sie im vor wenigen Tagen veröffentlichten „Positionspapier >Energiewende ermöglichen – drei Schritte, um das Potential von Stromspeichern zu heben<“ des als oft als Kraftwerks-Lobbyverein bezeichneten Energie- und Wasser-Bundesverbands BDEW e.V.
Schon einen Tag, nachdem der BDEW sein mit sechs Seiten sehr kurzes, aber prägnantes Speicher-Positionspapier öffentlich gemacht hatte, hielt der Hauptgeschäftsführer seines bayerischen Pendants VBEW e.V. ein leidenschaftliches Plädoyer pro Stromspeicher. „Wir brauchen den Strom rund um die Uhr. Stellt Speicher auf!“, konstatierte Detlef Fischer auf einem Regional-Netzwerktreffen des so genannten „Bürgerdialog Stromnetz“ in Nürnberg.
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SONNENENERGIE-Kommentar von Matthias Hüttmann
Einmal im Jahr findet der Tag der Alleen statt. Dass es für eine solche Monokultur einen Aktionstag gibt, ist im Grunde auch gar nicht so wichtig. Alleen werden bekanntlich auch nicht an einem Tag im Jahr gepflanzt und ebenso wenig nur einmal jährlich genutzt.
Das gilt natürlich für alle Erinnerungstage. Der Tag der Alleen ist dennoch interessant, da dem Pflanzen von Bäumen im Besonderen durchaus etwas innewohnt. Es muss bei jeder Allee einmal Menschen gegeben haben, die es als schön oder wichtig ansahen, dass ein Weg oder eine Straße mit Bäumen eingefasst wird. Neu angelegt finden sich diese anmutigen Kompositionen im Übrigen meist nur noch in verkehrsberuhigten Zonen, als Straßenbegleitung haben sie ausgedient. Nicht nur dass sie mancher Verkehrsplanung zum Opfer gefallen sind, in unserer Hochgeschwindigkeitszeit sind sie schlichtweg zu gefährlich. Viele unter uns haben ihr Leben an einem Baum ausgehaucht, da dieser dem von der Fahrbahn abgekomme Fahrzeug nicht ausweichen wollte oder gar konnte.
Der Wald vor lauter Bäumen
Im Gegensatz zu Alleen sind Wälder zunächst einmal nicht menschengemacht. Der Einwurf, dass Wälder in unseren Breiten meist Holzplantagen sind, die vom Menschen geplant und geordnet werden, ist gewiss wichtig und richtig. Der Mythos des geheimnisvollen Waldes stammt daher sicherlich aus anderen Epochen. Denn in unseren heutigen Wäldern geht es letztendlich nur um die Gewinnung des Rohstoffs Holz, daher ist nicht nur die Pflanzung, sondern auch die dort als Pflege titulierte Vernichtung alles Unwillkommenen, alles anderes als Natur.
Natur ist mittlerweile ein sehr knappes Gut. Um klarer zu sein: der Begriff Wildnis wäre hier treffender. Und ursprüngliche Wildnis gar, die gibt es heutzutage so oft wie Stecknadeln in Heuhaufen. Die Natur, oder besser Kulturlandschaften mit Freiräumen für alle möglichen Spezies, hat freilich sehr viele positive Aspekte. Schließlich gestalten wir als bestimmendes Individuum auf dem Planeten Erde bekanntlich Räume, die durchaus einen Wert für die Umwelt haben. Sie haben recht, Umwelt, das ist wieder so ein schwammiger Begriff. Egal. In den Übergängen von Quasi-Wildniszonen und der Ödnis unserer geschaffenen Lebenswelten schlagen wir wichtige Brücken, die es uns erleichtern, die andere Seite zu verstehen und, das ist essentiell, zu akzeptieren und zu tolerieren. Wildnis ist deshalb der Bereich auf der Erde, um den wir uns weder kümmern noch sorgen sollten. Dies zu akzeptieren ist bekanntlich eine der schwierigsten Übungen für uns Kontrollfreaks. ...
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Zum Inhaltsverzeichnis der SONNENENERGIE 4|22
Ein Buch zu schenken mag antiquiert sein, aber ist dennoch eine gute Möglichkeit Wissen weiterzugeben. Wir wollen Ihnen daher in den nächsten Wochen vor Weihnachten ein paar Bücher vorstellen, die allesamt in diesem Jahr in der SONNENENERGIE vorgestellt wurden. Wir beschränken uns dabei auf die höher benoteten Bücher. Sie finden alle Rezensionen auch auf unserer Homepage unter www.dgs.de/presse/buchvorstellungen, sie werden dort immer im Nachgang veröffentlicht.
Beispielhafte Buchbesprechungen aus der SONNENENERGIE 3|22
Das Märchen vom grünen Wachstum (Bruno Kern)
Ja, eine „Politik der drastischen Reduktion des Ressourcenverbrauchs … würde zunächst einmal eine massive Kapitalvernichtung nach sich ziehen.“ Mit Kettenreaktion und allgemeiner Wirtschaftskrise. Dennoch will der Autor ganz klar ein radikales Umdenken. Jedoch nicht, dass alles den Bach runtergeht. Dafür aber „muss der Staat die Aufgabe der wirtschaftlichen Planung übernehmen. … Das setzt natürlich die Vergesellschaftung des großen Kapitals voraus.“ Klingt wie die reine sozialistische Lehre, die Bruno Kern da vorschlägt: Um die Welt zu retten, braucht es Konsumverweigerung, aber langfristig angelegt, lautet eine seiner Thesen. Doch ist die Menschheit dazu bereit? Und wie lassen sich alle Reichen mitnehmen auf den Weg? An dieser Frage sind schon Marx und Engels gescheitert. Aber entweder hat Kerns Nachhaltigkeitsplädoyer mehr Überzeugungskraft als das Kapital. Oder die ressourcenschonende Gesellschaft bleibt ein Märchen. Lesen! 5 Sterne, Besprechung von Heinz Wraneschitz.
Den Klimawandel verstehen (Lesch, Scorza, Bröhl)
Das Buch ist ein weiterer Versuch, die globale Notsituation zu verdeutlichen. Verfasst haben es ein Astrophysiker, eine Astrophysikerin und eine Physikerin, was nicht gerade leichte Kost erwarten lässt. Jedoch weit gefehlt: Mit sogenannten Sketchnotes werden in dem bunten Büchlein Wörter und Bilder kombiniert, um Zusammenhänge besser darzustellen. Durch diese Methode des visuellen Lernens werden Sachverhalte einfach erklärt und Inhalte länger in Erinnerung gehalten. Unterstützt wird diese Technik mit Hilfe leicht verständlicher Texte. Dank einer gewissen Leichtigkeit und sehr gut aufbereiteten Grafiken sind die komplexen Prozesse sehr einfach zu verstehen. Denn es soll durchaus Spaß machen, das Buch durchzulesen. Es kann aber auch zum Nachschlagen genutzt werden, alle relevanten Fakten zum Klimawandel sind darin zu finden. Für wen ist es gedacht? Für alle, die selbst mehr verstehen wollen. 4,5 Sterne, Besprechung von Matthias Hüttmann.
Epilog zu "Propgandaschlacht ums Klima" (Michael E. Mann)
Dieser Epilog ist Teil der 2022 erschienenen US-Paperback-Ausgabe. In der Originalausgabe aus dem Jahr 2021 war er noch nicht enthalten. Beim "Epilog" handelt es sich um eine Ergänzung des Hauptwerkes "Propagandaschlacht ums Klima", die im Original erst nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung veröffentlicht wurde (Herausgeber: DGS-Landesverband Franken). Der "Epilog" ist für bisherige Käufer des Buches als Ergänzung erhältlich. Neue Käufer können die "Propagandaschlacht ums Klima" und den "Epilog" als Bundle erwerben. Das ist keine Besprechung, das Buch können Sie hier bestellen.
Rezensierte Bücher "benoten" wir nach 10 Kriterien und vergeben dabei jeweils bis zu 5 Punkte. Alle Kriterien werden einfach gewichtet. Lediglich das „subjektive Urteil“ kommt doppelt in die Wertung. Aus dem Durchschnitt ergibt sich schließlich die Gesamtbewertung für die Vergabe der bis zu 5 Sterne. Nach folgenden Kriterien bewerten wir: Thema, Idee | Aktualität | Relevanz | Sprachqualität | Glaubwürdigkeit | Tiefgründigkeit | Aufmachung, Layout | Verständlichkeit (Inhalt) | Preisgestaltung | Subjektives Urteil.
Seminar für Planer, Ausführende und Bauherren (Mittwoch, 18. Januar 2023, 17.00 – 19.30 Uhr (online)): Neuartige PVT-Kollektoren erlauben durch ihre spezielle Konstruktion ein bisher nicht gekanntes Zusammenspiel mit Sole-Wärmepumpen. Der solarthermische Teil der Module dient als alleinige Wärmequelle für die WP und kann somit die vergleichbare Funktion einer Erdsonde übernehmen. Dies schafft dort neue Möglichkeiten, wo keine Sondenbohrungen möglich oder erlaubt sind, also z.B. in innerstädtischen Lagen. In der Anlagenkonfiguration sorgen Kombinationsspeicher für eine optimale Auslegung und Effizienz. Arbeitszahlen bis 5 werden möglich.
Wesentliche Punkte des Seminars:
- Funktionsweise und Konfigurationsmöglichkeiten,
- Anleitung für Planung und Auslegung
- Hinweise zur Förderung
- Vorstellung bereits realisierter Projekte.
Referent: Andreas Siegemund
Consolar Solare Energiesysteme GmbH (Mitglied im Sonnenhaus-Institut e.V.)
Veranstalter: Sonnenhaus-Institut e.V. (Kooperattionspartner der DGS)
Teilnahme für Nichtmitglieder (inkl. USt.): 45 € (DGS-Mitglieder: 38 €)
Anmeldung unter: info@sonnenhaus-institut.de
Hinweis: diese Fortbildung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 3 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 3 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) und 3 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247 (BAFA) angerechnet.
Aktuelle Studien belegen: Eines der größten Probleme der Solarbranche ist der aktuelle Fachkräftemangel. Mehr Solaranlagen könnten schneller auf die Dächer gebracht werden, wenn mehr Planer und geschulte Handwerker verfügbar wären. Wir von der DGS möchten dazu beitragen, dieses Problem zu lösen, dazu wollen wir im neuen Jahr unsere Bildungsangebote ausbauen und noch mehr DGS-SolarSchulen einrichten, mehr Solarberater und Solar-Fachberaterkurse anbieten, mehr Kurse und Veranstaltungen – online und offline - zu Spezialthemen durchführen.
Doch dieser Ausbau unseres Angebotes benötigt finanzielle Mittel. Wir möchten Sie deshalb heute darum bitten, unsere Aktionen mit einer Spende - egal in welcher Höhe - zu unterstützen. Jeder Euro davon kommt der solaren Bildung zugute.
Vom Präsidium und der Geschäftsstelle der DGS bedanken wir uns schon heute bei Ihnen für Ihre Unterstützung. Wir hoffen, dass auch Sie zukünftig von dem ausgebauten Angebot profitieren können. Unsere Kontoverbindung für Ihre Spende (hier können Sie online spenden):
DGS e.V.
IBAN: DE88 7002 0500 0008 8074 00
BIC: BFSWDE33MUE
Verwendungszweck: Fachkräfte Spende DGS e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) e.V. ist gemeinnützig, Ihre Spende kann daher ggfs. von der Steuer abgesetzt werden. Bis zu einer Betragshöhe von 300 Euro genügt dafür die Kopie der Überweisung, Sie erhalten von uns gerne auch eine Spendenquittung (auch unter 300 Euro).
Als Abonnent der DGS-News werden wir Sie im neuen Jahr über den Ausbau unseres Angebotes im kommenden Jahr regelmäßig auf dem Laufenden halten.
Unsere Geschäftsstelle ist ab Donnerstag, den 22. Dezember bis zum 6. Januar in Weihnachtsferien. Ab dem 9. Januar 2023 sind wir dann wieder gerne für Sie da.
In wichtigen und dringenden Fällen bitte einfach eine Mail an info@dgs.de senden, die Mails werden auch über die Tage nach Weihnachten abgerufen.
Räumungsplanung holpert: Die Vorbereitung der Räumung des kleinen Ortes Lützerath in NRW, die derzeit für den Januar vorbereitet wird, hakt derzeit. Hintergrund ist, dass der CDU-Bürgermeister von Erkelenz (zu dieser Gemeinde gehört der Ortsteil Lützerath) derzeit weigert, die Räumung formal einzuleiten. Es beruft sich auf einen Gemeinderatsbeschluss und wird zitiert mit den Worten „Ich bin der Auffassung, dass bundes- und landespolitische Entscheidungen zur bundesweiten Energieversorgung auch dort vollzogen werden müssen, wo sie getroffen werden“: taz.de/Geplante-Raeumung-von-Luetzerath/!5898883/
Umsatzsteuer lebe wohl: Im nächsten Jahr fällt die Mehrwertsteuer bei Photovoltaik-Kleinanlagen weg. Es gebe keinen Grund, mit der Bestellung zu warten. Denn „Haben Installateur und Kunde keine fixen Teilleistungen mit entsprechender Rechnungsstellung vereinbart, so bestimmt der Zeitpunkt der Fertigstellung der gesamten Anlage den Steuersatz“, meint Haustec-Autor Martin Schachinger: www.haustec.de/energie/pv-module/steuerbefreiung-bei-kleinanlagen-warten-oder-nicht
Schwimmende Dreckschleudern müssen zahlen: Der weltweite Seeverkehr ist mit drei Prozent der Klimagasemissionen ein sogar größerer Klimakiller als die Bundesrepublik Deutschland. Jetzt hat die EU Regeln für den Start des Emissionshandels ETS auf See durchgesetzt. Der gilt auch für internationale Schifffahrtsrouten von und nach Europa: www.energiezukunft.eu/politik/die-klimasuenden-der-schifffahrt-bekommen-einen-preis/
BVerfG-Urteil von 2017 zum Atomausstieg: Dezember ist immer auch ein Monat der Rückschau. Wer sich dafür interessiert, wie manche Medien (unter Zeitdruck) falsch über das BVerfG-Urteil zum Atomausstieg und der gesetzlichen Regelungen der Folgekosten der Atomkraft berichteten, dem sei dieser informative Artikel von Jochen Stay empfohlen. Der Autor war ein sehr engagierter Anti-Atom-Aktivist, und ist leider dieses Jahr gestorben.
Plastikmüll zu Baumaterial: Das kenianische Startup Gjenge Makers hat ein Verfahren entwickelt, um aus Plastikmüll kostengünstig „Ziegel“-Steine für den Bau herzustellen. Das spart nicht nur Ressourcen bei der Errichtung neuer Gebäude, sondern verhindert auch die Zersetzung des Plastiks zu immer kleineren, umweltschädlichen Teilen: 1e9.community/t/ziegelsteine-aus-plastikmuell-die-erfolgsgeschichte-des-start-ups-gjenge-makers-aus-kenia/18257
Konzentrierende Solarthermie für Deutschland: Damit lässt sich auch hierzulande sehr effizient Wärme aus Sonnenenergie gewinnen. Diese Kraftwerke, wie es sie vor allem im Sonnengürtel der Erde schon gibt, nutzen diese Wärme, um Strom zu erzeugen. Alternativ lässt sich die Energie aus konzentriertem Sonnenlicht auch für industrielle Prozesse nutzen: www.dlr.de/content/de/artikel/news/2022/04/20221214_konzentrierende-solarthermische-technologie-auch-in-deutschland.html
Das Redaktionsteam der DGS-News
... ist dies nicht das Letzte, sondern eine sehr interessante Solaranwendung: Die "Goldene Passivheizung fürs Brillenglas", entwickelt bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich. Die "hauchdünne transparente Beschichtung aus Gold, die Sonnenlicht in Wärme umwandeln kann, kann zum Beispiel auf Glas oder andere Oberflächen aufgebracht werden und damit deren Beschlagen verhindern. Zur Anwendung kommen könnte die Beschichtung unter anderem auf Brillengläsern und Autoscheiben." Fotograf:innen wissen ein traurig Lied davon zu singen, wenn es neblig wird auf dem Objektiv.
... hängen Verschwörungsglaube und Windkraft-Widerstand eng zusammen. Das haben jetzt sogar das Leibniz-Institut für Wissensmedien iwm in Tübingen und die University of Queensland (Australien) gemeinsam und streng wissenschaftlich nachgewiesen. Traurig aber, dass es „unter realistischen Bedingungen schwierig zu sein scheint, nur mit Informationen gegen den Verschwörungsglauben anzukommen“, so die Erkenntnis der Wissenschaftsteams.
... hat das Fraunhofer-Institut IISB aus Erlangen ein kostenloses intelligentes Energiemanagement-System für Firmen entwickelt: Es diene „zur Planung und Optimierung der energetischen Gebäudeinfrastruktur von KMU“. Konkret: Die drei „Tools analysieren individuelle Energiedaten, prognostizieren Energiebedarfe und simulieren das Energiesystem. Unternehmen senken mithilfe der Tools durch ein optimiertes Energiemanagement ihre Kosten und CO2-Emissionen.“ Aber erst ab Anfang 2023 hier kostenfrei
... will die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy gegen das Gesetz zur Strompreisbremse klagen. Die einstigen Grünfriedler (Greenpeace-Energy) outeten sich als erste. Es ist aber zu erwarten, dass noch viele andere Ökostromerzeuger ebenfalls Klage gegen die Abschöpfung führen werden.
... ist die Energiespeicher-"Champagnerdiskussion um Wasserstoff nicht zielführend". Sagen nicht nur wir von DGS-News-Team, sondern auch der renommierte Energiespeicher-Experte Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule OTH Regensburg. Nachzuhören im aktuellen VDI-Podcast "Technik aufs Ohr".
... ist bei Windkraft scheinbar nichts mehr unmöglich. War bis vor Kurzem Kran-Schluss, wenn Windräder mit über 120 Metern Nabenhöhe errichtet wurden, sind inzwischen Raupenkräne in der Lage, Maschinen mit Rotoren in Nabenhöhen von weit über 160 Metern zu errichten. Eines dieser Monstergeräte: Der Raupenkran der Firma Liebherr mit der Modellnummer LR 11000.
... gibt Aiwanger nicht auf: Schon wieder will er längere Atomkraft. Scheinheilig, denn sogar der Energiewirtschaftsverband VBEW (siehe News-Artikel "Energiewirtschaft fordert Speicher") hat sich damit abgefunden. Statt dass der Freistaat Bayern die eigenen Erzeugungskapazitäten bei Wind, Sonne, Bioenergie ausbaut, jammert der selbst ernannte Energiekreisminister weiter atomar: ""Es braucht rasche Entscheidungen, damit die Kernkraftwerke (KKW) noch einen weiteren Winter Strom produzieren können." Eine Schande.
... plant der Energiedienstleister Axpo, größter Schweizer Produzent von Erneuerbaren Energien, seine zweite alpine Solaranlage als 10-MW-Freiflächen-PV beim Nalps-Stausee im Kanton Graubünden. Die erste alpine PV-Anlage des Konzerns -- senkrecht an der Muttsee-Staumauer -- befindet sich bereits in Betrieb. Die Hochgebirgsanlagen haben den Vorteil, dass sie meist oberhalb der Nebel- und Wolkengrenze liegen, und so einen hohen Ertrag liefern.
... hat die Denkfabrik „NewClimate Institute for Climate Policy and Global Sustainability“ mit Sitz in Köln und Berlin in einer Untersuchung festgestellt, dass die LNG-Pläne der Bundesregierung völlig überdimensioniert sind.
... hat die Organisation „Wissenschaft im Dialog“, eine gemeinnützige GmbH zur Förderung der Wissenschaftskommunikation in Deutschland, in ihrem alljährlichen Wissenschaftsbarometer jetzt für 2022 ermittelt, dass 51 Prozent der Befragten „Klima und Energie” als den Bereich benennen, in dem zukünftig am intensivsten Forschung betrieben werden sollte. Erst danach folgt mit 28 Prozent „Gesundheit und Ernährung”.
... scheint Bewegung in den Agri-PV-Markt zu kommen – wenn auch schon wieder ziemlich massenmäßig. Jedenfalls hat sich eine Tochter der Commerzbank ein 50-Megawatt-Projekt gesichert. Schaumermal, was draus wird. Das Foto schaut aber noch nicht wirklich Agri-PV-mäßig aus.
... dürfen wir an dieser Stelle auch einmal auf den Newsletter unseres internationalen Dachverbandes ISES verweisen: Hier schreibt ISES zur COP27, zu einem 2020 begonnenen Online-Museum für Solarenergie und zu vielen anderen Dingen. Auch interessante Neuigkeiten von ISES-Mitgliedern und Meldungen aus verschiedenen Ländern weltweit, in denen ISES mit Landesorganisationen vertreten ist, sind verzeichnet.
... haben die Auto-Neuzulassungen im November neue Rekordwerte erreicht, quer durch die Antriebsarten. Bei Elektroautos wurden erstmals überhaupt mehr als 100.000 Fahrzeuge im Monat neu zugelassen. Klar: Das hängt (wie auch vermutete nächsten Rekordzahlen für den Dezember) mit der Absenkung des Umweltbonus zum Jahresende 2022 zusammen.
... ist der neue Umweltbonus für 2023 nun Gesetz: Die Fördersätze für reine Elektroautos werden im neuen Jahr geringer, Plug-in-Hybride werden gar nicht mehr gefördert. Für Gewerbetreibende entfällt die Förderung dann auch vollständig zum 1.9.2023: www.bundesanzeiger.de/pub/de/amtliche-veroeffentlichung?4
... sollten Forschungsgelder besser die Industrialisierung der Tandemtechnologie nutzen, anstatt die Kernfusion mit Milliarden zu pushen. Warum den Sonnen-Energieprozess auf Erden schlecht nachmachen (Kernfusion), anstatt die Sonnenenergie die bereits kostenlos eintrifft effizient und schadfrei zu nutzen?
... lief die bisherige Zulassung für Glyphosat in der EU am 15. Dezember aus. Zuvor hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, die befristete Zulassung des Unkrautvernichters um ein Jahr zu verlängern, also bis zum 15. Dezember 2023. Deshalb haben 28 Umwelt- und Gesundheitsorganisationen einen offenen Brief an die Generaldirektorin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschrieben und fordern die EU-Kommission auf, Glyphosat sofort vom europäischen Markt zu nehmen.
... veröffentlichten die deutschsprachigen Wetterdienste ein sehr aktuelles Bulletin über das Klima in den Alpen. Es geht um das diesjährige sehr warme Sommerhalbjahr, eines der wärmsten seit Messbeginn.
... kam kurz vor Redaktionsschluss noch der Hinweis auf eine sicher sehr interessante Veranstaltung herein: "Was erreicht der Klima-Aktivismus?" ist eine Podiumsdiskussion an der Uni Heidelberg am 19. Dezember ab 19:30 Uhr überschrieben. Auf dem Podium: Aktivisten von Fridays for Future und Extinction Rebellion, eine Umweltjuristin eine Journalistin und klimabewusste Künstler:innen. Menschen, die nicht selber zur Aula der Neuen Universität Heidelberg kommen können, haben ab etwa zwei Tage später die Gelegenheit, das Video der Veranstaltung hier anzusehen.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
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