Laden...
Eine "Laudatio" von Matthias Hüttmann
Die Auswertung des Fotowettbewerbs ist abgeschlossen, heute stellen wir Ihnen zwei der vier Gewinner vor. Da das Potpourri der eingereichten Pionieranlagen sehr groß war, haben wir uns, wie bereits berichtet, gegen eine reine Verlosung der Preise entschieden. Stattdessen haben wir eine kleine Jury bemüht, die Preisträger zu ermitteln. In dieser Woche stellen wir Ihnen die älteste sowie die mit einem Sonderpreis dotierte, größte Solarwärmeanlage, vor. Die Preise für die schönste und am besten integrierte sowie für die ungewöhnlichste Anlage, werden wir voraussichtlich nächste Woche bekannt geben.
Von wegen altes Eisen
Im sonnigen Maria Enzersdorf in Österreich steht die mit Abstand älteste Solaranlage, welche bei unserem Fotowettbewerb eingereicht wurde. Laut ihrem Besitzer Peter Grohmann funktioniert sie auch nach 40 Jahren noch tadellos und liefert nach Jahreszeit und Wetter Warmwassertemperaturen von 40 bis 80° C. Die acht Quadratmeter große Anlage (Bild) zur Trinkwarmwasserbereitung wurde bereits im Juni 1980 errichtet, der Speicher hat ein Fassungsvermögen von 300 Litern. Bereits zur Zeit der Errichtung förderte Österreich über steuerliche Anreize und Kredite die Installation von Solarthermieanlagen. Der Bauherr nutzte diese Gelegenheit, seinen unwirtschaftlichen Gas-Heizungs-Warmwasser-Kessel um Solarwärme zu ergänzen bzw. zu entlasten. Die ursprünglich vorhandene Unterstützung der Warmwasserbereitung durch den Heizungskessel und eine im Solarspeicher eingebaute elektrische Zusatzheizung wurde inzwischen stillgelegt. Anlass dafür war die Installation eines Gas-Brennwertkessels für Heizung und Warmwasserversorgung 2018, in dessen Kreislauf und Steuerung der Solarspeicher integriert wurde. Seitdem ging der Gasverbrauch im Sommer auf nahezu Null zurück. Reparaturen gab es an der Anlage lediglich einen Tausch der Solarkreispumpe. 2017 wurde eine Komplettwartung durchgeführt, bei der neben Steuerung und Pumpe auch die Kollektorfühler getauscht wurden. Auf dem Bild des Solarspeichers ist ist im Übrigen eine Bedienungsanleitung der Regelungstechnik-Anbieters Technische Alternative (TA), einem der vielleicht weniger bekannten Solarpioniere, zu erkennen. TA ist auch heute noch am Markt, speziell die frei programmierbaren Regler für Heizungs- und Solaranlagen sind sehr weit verbreitet. Herr Grohmann erhält als Gewinn eine Ausgabe des DGS-Buches „Der Tollhauseffekt“ von Michael E. Mann und Tom Toles.
Große Weitsicht
Bei der größten Anlage gab es eigentlich einen eindeutigen Gewinner. Doch das „Oberburger Sonnenhaus“ des Schweizer Solarpioniers Josef Jenni aus dem Jahr 1989 läuft mit seinen 84 m² Sonnenkollektoren und seinen 118 m³ Speichervolumen, verteilt auf drei Speicher mit einmal 92 und zweimal 13 m³, irgendwie schon außer Konkurrenz. Es steht wie kein anderes Gebäude für die damals nicht für möglich gehaltene Vision, ein Haus ganzjährig mit Sonnenenergie für Heizung, Warmwasser (und Strom) zu versorgen. Das Medieninteresse an dem Haus war riesig, gerade weil Jenni bereits im ersten Winter, genau am 31. Januar 1990, öffentlichkeitswirksam ein 25 m³ großes Außenschwimmbad aufheizte, um zu zeigen, dass Wärme im Überfluss vorhanden ist. Das Sonnenhaus ist das erste völlig autarke, mit Sonnenenergie versorgte Einfamilienhaus. Es hat auch die Bekanntheit des Unternehmens Jenni Energietechnik enorm gesteigert. Ohne Visionäre wie Josef Jenni, wären wir heute nicht da, wo wir heute stehen, auch wenn wir, speziell bei der Solarthermie, hierzulande schon länger auf der Stelle treten. Dass das Interesse an Solarthermie zurückgegangen zu sein scheint, zu dem Schluss kommt im Übrigen auch der oben genannte Preisträger Peter Grohmann.
Um aber jemanden hervorzuheben, der nicht in der Öffentlichkeit steht, dennoch seiner Zeit voraus war, haben wir uns entschlossen: Wir vergeben einen Zusatz-Preis für die zweitgrößte Anlage. Die sehr große Solaranlage, die Peter Zimmermann eingereicht hat, wurde nämlich bereits 1988 rein privat errichtet. Sie besteht aus 150 Klöckner-Röhren, welche der Bauherr 1987 aus der Konkursmasse einer Solarfirma erworben hatte. Im Laufe des Sommers 1988 wurde sie in Eigenleistung montiert. Im November '88 war die Anlage aus 45 m² Kollektorfläche und 1.500-Liter-Speicher, einem umgebauten Edelstahl-Schwimmbadfilter, fertig. Die Anlage steht in Schleswig-Holstein, genauer in Schönberg an der Ostsee. Mittlerweile wurde sie vergrößert, um außer Trinkwarmwasser auch Raumwärme zur Verfügung zu stellen. Da der alte Speicher geleckt hatte, wurde er durch zwei 1.000-Liter-Tanks mit Frischwassermodul ersetzt, ein ursprünglich „eingeschleifter“ 500-Liter-Boiler war zunächst geblieben. Beide Gewinner, Jenni und Zimmermann, erhalten als Sonderpreis 25 €, die aber auch in je eine Ausgabe des DGS-Buches „Der Tollhauseffekt“ von Michael E. Mann und Tom Toles umgewandelt werden können.
Eine Kritik von Götz Warnke
Die deutschen Parteien wirken, so will es das Grundgesetz laut Artikel 21, bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Diese umfängliche und durch höchstrichterliche Urteile ausgestaltete Mitwirkung ist aber nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung. Dieser Verantwortung werden die verschiedenen Parteien je nach Thema in unterschiedlichster Maß (nicht) gerecht. Insbesondere im Zusammenhang mit der Klimakrise und den deutschen Verpflichtungen gemäß des Pariser Klimaabkommens von 2015 ist von den Klimabewegungen „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ etc. immer wieder der Vorwurf erhoben wurden, keine der deutschen Parteien würde mit ihren Konzepten dem Ernst der Klimakrise gerecht. Dieses ist ein verheerendes Zeugnis angesichts einer Krise, die völlig aus dem Ruder laufen und bis Mitte diesen Jahrhunderts dem größten Teil der Menschheit das Leben kosten könnte.
Wie sieht nun aber das Ergebnis aus, nachdem wir die sechs in Deutschland maßgeblichen, weil im Bundestag vertretenen Parteien, unter die Lupe genommen haben? Kurz gesagt: die Kritik der Klimabewegungen „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ etc. trifft in vollem Umfang zu. Mag man bei der AfD mit ihrer ideologisch-neurotischen Wirklichkeits-Verweigerung auch nichts anderes erwarten, so ist dieses Ergebnis bei den anderen Parteien erschreckend. Zwar erkennen alle fünf Parteien (CDU und CSU hier zusammen genommen) die Ergebnisse der Klimaforschung an – die „Geistesgrößen“ der bayrischen Werteunion (CSU) sind eine sehr spezielle Minderheit – , und bekunden verbal in unterschiedlicher Intensität auch einen Handlungsbedarf, doch was dann in der politischen Praxis als Handlungen daraus erfolgen, wird der Bedrohung durch die Klimakrise in keinem Fall gerecht. Immer ist es zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken, zu hell, zu dunkel etc., um ernsthaft und einschneidend zu handeln. Sprich: je nach politischer Couleur sind stets andere Dinge „augenblicklich“ wichtiger: Wirtschaftswachstum, Steuersenkungen, freie Märkte, außenpolitische Rücksichten, Arbeitsplätze, soziale Gerechtigkeit, Mindestlohnerhöhung, Naturschutz, Landschaftsschutz, offene Grenzen…
... mehr
Ein Bericht von Tatiana Abarzúa
In der Nacht auf den 30. Juni 2020 hat Électricité de France (EDF) den zweiten Reaktorblock des Atomkraftwerks (AKW) Fessenheim vom Netz genommen. Block 1, ebenfalls ein Druckwasserreaktor mit einer Nettoleistung von 880 MW, wurde im Februar heruntergefahren (die DGS-News berichteten). Nach Angaben des Energiekonzerns wird der Abbau des Kraftwerks zwei Jahrzehnte dauern.
„Endlich wird Fessenheim abgeschaltet. Dafür haben wir lange gekämpft, vor allem die Zivilgesellschaft“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter in einer Stellungnahme zur Stilllegung. Das betriebsälteste AKW Frankreichs befindet sich im Département Haut-Rhin in unmittelbarer Nähe zur französisch-deutschen Grenze. Jahrzehntelang wurde über die Abschaltung des maroden Meilers gestritten, da es grenzüberschreitend von Kritikern als Sicherheitsrisiko eingeschätzt wurde. Mehr als 200 meldepflichtige Vorfälle haben sich dort ereignet, wie die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) auf ihrer Internetseite berichtet. Neben gravierender Störfälle zählt die Friedensorganisation weitere Risiken auf: Überflutungsrisiko aufgrund der Lage sicherheitstechnischer Systeme unterhalb des Niveaus der Rheinseitenkanals, mangelnde Erdbebensicherheit trotz seismischer Risiken am Oberrhein, minimale Kapazität der Notstrombatterien von lediglich einer Stunde.
2016 berichteten der WDR und die Süddeutsche Zeitung, dass es Anfang April 2014 in Fessenheim zu einem schweren Zwischenfall kam, als etwa 3.000 Liter Wasser in Schaltschränke geflossen sind, in denen die Steuerung der Sicherheitstechnik untergebracht war. Dadurch waren die Steuerstäbe zeitweise nicht manövrierfähig und eines der beiden Systeme zur Reaktorschnellabschaltung fiel durch den Wassereinbruch aus. Schließlich konnte der Anlagenbetreiber den Reaktor durch eine Notborierung – die Einleitung von Bor ins Kühlwasser – herunterfahren. Als Konsequenz auf diesen Vorfall, den die französische Atomaufsicht vertuscht hatte, forderte die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks aus Sicherheitsbedenken die Stilllegung des elsässischen AKW. Frankreich lenkte ein: "Fessenheim sera bien fermée cette année" bekräftigte damals die Ministerin Emmanuelle Cosse ein geplantes Aus für Fessenheim im Jahr 2016. Bereits im Wahlkampfjahr 2012 versprach François Hollande die zeitnahe Abschaltung der Anlage. Er wurde zum Präsidenten gewählt und war bis 2017 im Amt, doch das Wahlversprechen setzte er nicht um ...
... mehr
Ein Bericht von Jörg Sutter
Jetzt hat auch die EU eine Wasserstoff-Strategie vorgelegt, mit der dieser Energieträger in den kommenden Jahren vorangetrieben werden soll. Doch schon am deutschen Vorgehen gibt es Kritik, während die ersten Schritte des nationalen Strategieplans bereits umgesetzt werden, wenn auch nur bürokratisch. Erste großtechnische Demoprojekte dagegen werden ausgebremst.
Nachdem in den vergangenen Wochen sowohl eine bayerische als auch eine deutsche Wasserstoffstrategie vorgelegt wurde, siehe auch DGS-News vom 12.06, präsentierte die EU am 8. Juli eine europäische Antwort zu diesem Thema: Gleich zwei Strategiepapiere, die „EU-Strategie zur Integration des Energiesystems“ und die „Wasserstoffstrategie“ wurden vorgestellt. Das Papier zur Integration betont drei Ziele:
Das Verfolgen dieser Ziele soll die Energiewende in Europa schneller und günstiger machen als der getrennte Ausbau der verschiedenen Technologien. Die Wasserstoffstrategie der EU will unter anderem Industrie und Verkehr bei der Dekarbonisierung unterstützen, vorrangiges Ziel ist die Verwendung von grünem, also aus regenerativem Strom erzeugten Wasserstoff, was im nationalen Papier übrigens nicht eingefordert wurde. 6 GW Elektrolyse-Kapazität sollen bis 2024 gefördert werden, um einen ersten Einstieg zu schaffen. Im Gegensatz zum nationalen Wasserstoff-Papier wird seitens der EU auch die wichtige Funktion von H2 als Speichermöglichkeit herausgestellt. Dass das auch bereits großtechnisch funktioniert, zeigt ein Projekt im Nordosten Englands, dort werden in einem Salzstock 1 Mio. m³ reiner Wasserstoff in 400 m Tiefe bei 50 bar Druck gespeichert. Der Ausbau der Infrastruktur (Wasserstoff-Gasleitungen, Transport per Tankwagen, Speicher) werden als notwendige Maßnahmen im Strategiepapier der EU ebenfalls aufgeführt ...
... mehr
Ein Bericht von Heinz Wraneschitz
Am Tag, als in Berlin das deutsche Lieferkettengesetz angekündigt wurde, gründeten in Nürnberg Spielwarenindustrie und zivilgesellschaftliche Gruppen gemeinsam die „Fair Toys Organisation“, kurz FTO. Nach Meinung von Maik Pflaum, einem der Initiatoren, „braucht das Lieferkettengesetz Initiativen wie uns“, um – so der Plan der Bundesregierung - „mehr Fairness in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten durchzusetzen“.
Es habe „keinen besseren Ort für die FTO-Gründung, für diesen bemerkenswerten Tag gegeben“: Nach dem Start im Spielzeugmuseum Nürnberg, das Karin Falkenberg leitet, werde „die Organisation nun mit viel Leben erfüllt. Denn lachende Kinderaugen in der Werbung sind nur ein Teil der Wahrheit“, erklärt die Museumschefin. Dabei ist sie von Menschen umgeben, die das genauso sehen.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zum Beispiel bekennt: „Als Stadt der Friedens- und Menschenrechte sowie der Spielzeuge schlechthin tragen wir Verantwortung, dass nicht ein anderes Kind für ein Spielzeug leidet, das ich für mein Kind kaufe.“ Denn die Produktion von Spielzeug aller Art finden heute noch unter oft sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen statt. „Wirtschaft darf nicht über Menschenrechten und der Natur stehen“, nennt denn auch der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle (CDU) als Grund für das zeitgleich angekündigte Lieferkettengesetz (LKG). Dessen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ ist eine treibende Kraft für das LKG, gegen das viele Wirtschaftsverbände vorsorglich Sturm laufen. Dabei haben die meisten deren Mitglieder vorher eine freiwillige Vereinbarung schlichtweg nicht mitgetragen.
In Deutschlands – oder zumindest Frankens – Spielwarenbranche scheint sich aber Menschlichkeit und Nachhaltigkeit bei Produktionsverfahren Bahn zu brechen. Ausgehend vom zwei Jahrzehnte existierenden „Nürnberger Bündnis Fair Toys“ hat insbesondere Maik Pflaum seit 2018 intensiv um die Branche geworben. Gerade in spielzeugreichen Franken war er damit erfolgreich. Während der diesjährigen Spielwarenmesse wurden letzte Weichen gestellt (wir berichteten). Und nun haben sieben „Player“, darunter Zapf, Sigikid oder HABA, und acht zivilgesellschaftliche Gruppen den Verein gegründet. Ganz Vorndran Maik Pflaums „Christliche Initiative Romero e.V.“, dem sogar BMZ-Politiker Barthle ausdrücklich dafür dankt ...
... mehr
… vor 75 Jahren, am 16. Juli 1945, wurde mit dem Trinity-Test in der Wüste von New Mexiko der erste Kernwaffentest ausgelöst
... sind bei der Petition von BBEn, SFV und Volker Quaschning zum Recht auf Eigenversorgung seit Januar fast 100.000 Unterschriften zusammengekommen – leider bislang nur fast. Also noch schnell hier mitmachen!
Das Redaktionsteam der DGS-News
Sicher in die Katastrophe: Während Gewerkschaften, Politiker und Unternehmer von einem weltweiten Wirtschaftsaufschwung träumen, nährt sich die Menschheit den nächsten Krise, ja Katastrophe: ein Wissenschaftlerteam um Elwyn de la Vega von der School of Ocean and Earth Science/Universität Southampton hat an Hand von Bor-Isotopenmessungen an Kleinst-Fossilien herausgefunden, dass bei den gegenwärtigen Emissionsraten der Menschheit (2,5 ppm/Jahr) bis 2025 mehr CO2 in der Erdatmosphäre vorhanden sein wird als jemals zuvor in mindestens den letzten 3,3 Mio. Jahren. In dieser, Pliozän genannten Epoche, lag vor 3,3 Mio. Jahren der CO2-Wert bei bis zu 420 Teilchen pro einer Mio. Teilchen Luft (ppm) - heute sind es bereits 417 ppm. Zugleich war es damals 3°C wärmer und der Meeresspiegel war 20 Meter höher. Auch wenn der Meeresspiegelanstieg wegen der Trägheit des Klimas nicht sofort erfolgt, so verliert doch die Menschheit unweigerlich damit ihre großen, fruchtbaren Tiefländer; das große Sterben der Menschheit rückt näher: www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-schon-2025-wird-so-viel-co2-in-der-luft-sein-wie-seit-3-3-millionen-jahren-nicht-mehr Original: doi.org/10.1038/s41598-020-67154-8
Junge Menschen denken ernsthafter über die Umweltprobleme nach als ältere: Das zumindest ist der Eindruck, den eine Studie aus Estland vermittelt, die man dort ehrlicherweise „Umfrage“ nennt. Ob das auch in Deutschland so ist, könnte man nicht zuletzt anlässlich der Partygeilheit vieler Jugendlicher bezweifeln. Aber vielleicht würde ja eine entsprechende Studie hierzulande ähnliche Ergebnisse zeitigen? Doch Studien, die die Wahrheit ans Licht bringen, sind – siehe Horst Seehofer und die Polizei – von der Bundesregierung bekanntlich nicht gerne gesehen: www.umweltruf.de/2020_Programm/news/news3.php3?nummer=3468
Deutsche Bahn – zurück in die Fläche! 238 stillgelegte deutsche Eisenbahnstrecken mit insgesamt 4.016 km Länge sollen möglichst schnell reaktiviert werden - wenn es nach dem Willen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Allianz pro Schiene geht. Immerhin könnten damit 291 Städte/Gemeinden mit über drei Mio. Menschen wieder eine Schienennetz-Anbindung erhalten, was erheblich zum Klimaschutz beitragen würde. Aber nicht nur das: durch neue Schienenstrecken gäbe es auch Entlastungswege bei Streckenstörungen - nicht unwichtig in Zeiten, wo Schaffner ausdrücklich betonen, der Zug habe sein Ziel "pünktlich!" erreicht, wie der Autor dieser Zeilen aus eigener Erfahrung weiß. https://bahnblogstelle.net/2020/07/09/vdv-und-allianz-pro-schiene-schlagen-reaktivierung-von-4000-km-bahnstrecken-vor
Schwungvoll Energie speichern: Der norwegische Energieversorger Statkraft baut am schottischen Küstenstandort Keith (zwischen Aberdeen und Inverness) einen Netzstabilisator. Dieser besteht aus zwei Schwungradspeichern des US-Konzerns General Electric (GE). Der „Rotating Stabilizer“ genannte Speicher kann überschüssigen Strom aus Windparks oder Gezeitenkraftwerken aufnehmen, und bei Bedarf schnell ins Netz zurück speichern. Dadurch trägt er zur Netzstabilität des britischen Übertragungsnetzbetreibers National Grid bei. Immerhin will Großbritannien bis 2025 aus der Kohleverstromung aussteigen. www.golem.de/news/energiewende-statkraft-baut-schwungradspeicher-in-schottland-2007-149496.html
Schwebend über den Wassern: Ein Konsortium von Firmen und Institutionen unter der Leitung von Artemis Technologies arbeitet am traditionsreichen Schiffbau-Standort Belfast an neuen, emissionsfreien Hochgeschwindigkeits-Fähren für bis zu 350 Passagieren. Technische Basis des neuen Fährentyps ist ein elektrisches Tragflächenantriebssystem, das den Wasser-Widerstand um 90% vermindern kann. Artemis ist Spezialist für Tragflügelbootsysteme und hat Erfahrungen aus America's Cup-Rennteams. Die finanzielle Basis des Projekts bilden umgerechnet rund 75 Mio. US-Dollar an privaten Investitionen und öffentlichen Zuschüssen:plugboats.com/60m-pound-75m-dollar-fund-new-zero-emission-ferries
LNG-Blase platzt: Zahlreiche Projekte zu verflüssigtem Erdgas (Förderung, Infrastruktur, LNG-Terminals) wurden in den vergangenen Monaten und Jahren angekündigt. Doch jetzt platzt die Blase: Fast die Hälfte der weltweit geplanten LNG-Großprojekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: Marktpreis am Boden, Erneuerbare Energien billiger und der Druck des Klimaschutzes gegen fossile Energien. Das macht vor allem die Finanzierung schwierig (englisch): uk.reuters.com/article/us-climate-change-gas/global-lng-projects-jeopardized-by-climate-concerns-pandemic-delays-report-idUKKBN247303
Keine Kohle mehr für Verbrenner: Auch Banken fühlen sich der Zukunft verpflichtet. Bekannt ist, dass die Finanzierung von fossilen Kraftwerken schwieriger wird, bei Autos aber ist das neu: Die dänische Bank „Merkur Andelskasse“ finanziert zukünftig keine Autos mit Verbrennungsmotoren für ihre Kunden mehr. Es hat sich stattdessen zum Ziel gesetzt, für Elektroautos die besten Konditionen auf dem dänischen Markt anzubieten (englisch): www.electrive.com/2020/07/13/bank-financing-an-ev-in-denmark-becomes-a-little-easier
Geld verdienen mit Autos: Mit Autoverkauf Geld verdienen ist derzeit nicht einfach, für große Konzerne wie Volkswagen schon gar nicht. Nach einem Bericht der Automobilwoche steht der Konzern auf Platz 1 - der Schuldenmacher weltweit. 192 Mrd. Euro beträgt die Schuldenlast des Konzerns und übertrifft damit alle anderen Weltkonzerne. Daimler und BMW folgen „knapp dahinter“. www.automobilwoche.de/article/20200715/BCONLINE/200719965/1276/-milliarden-dollar-schulden-vw-ist-das-am-hoechsten-verschuldete-unternehmen-der-welt
David unterliegt: Wie David gegen Goliath hat ein Bürger versucht, den Autohersteller Volkswagen per einstweiliger Verfügung zu zwingen, statt Elektroautos zukünftig nur noch Brennstoffzellenfahrzeuge zu verkaufen. In erster Instanz ist er gescheitert, nun ebenso beim OLG Braunschweig, das darauf hinwies, dass solche Entscheidungen alle Autohersteller betreffen würden und daher in der Entscheidungskompetenz des Gesetzgebers liegt: www.automobilwoche.de/article/20200715/AGENTURMELDUNGEN/307159937/1276/olg-entscheidet-buerger-darf-vw-nicht-bauweise-seiner-e-autos-aufzwingen
Kurze Nutzungsdauer von Elektrogeräten: Die Europäische Umweltagentur hat einen detaillierten Bericht über die Nutzungsdauer von Elektrogeräten veröffentlicht. Dieser zeigt, dass eine längere Produktlebensdauer schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima vermindert. Die zugrundeliegende Recherche hatte ergeben, dass Smartphones, Fernseher, Waschmaschinen und Staubsauger im Durchschnitt kürzer genutzt werden, als es der geplanten Nutzungsdauer entsprechen würde und es sinnvoll wäre: (englisch) www.eea.europa.eu/highlights/longer-lasting-electronics-benefit-environment
Hochtief - klimapolitisch primitiv: Wie die FAZ berichtet, ist der Baukonzern Hochtief in der Kohleförderung in Australien tätig. Das Unternehmen ist an der australischen Firma Cimic beteiligt (früherer Firmenname: Leighton), die auf eine starke Nachfrage nach Kohle bis 2040 setzt: www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/kohlefoerderung-in-australien-schwarzes-gold-lockt-hochtief-16857540.html
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
Bewusstsein schaffen - zur Sonne lenken
Halten Sie die Ziele der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. für wichtig? Dann können Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. voranbringen indem Sie Mitglied werden oder finanziell die gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen. So können Sie auch von den Leistungen des ältesten Deutschen Vereins für erneuerbare Energien dauerhaft profitieren.
DGS, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Erich-Steinfurth-Straße 8, 10243 Berlin
Tel: 030 2938 1260
Fax: 030 2938 1261
Mail: info@dgs.de
Web: www.dgs.de
Pressesprecher: Matthias Hüttmann
Konzeption und Gestaltung: Matthias Hüttmann
Sie erhalten diesen Newsletter auf Basis einer Einwilligung in die Speicherung der eingegebenen Daten zum Zweck der Übersendung und Verwaltung des Newsletters. Sie können den Newsletter jederzeit durch Klick auf den Link und Bestätigung über den Link in der Ihnen dann übersandten Email abbestellen und damit Ihre Einwilligung widerrufen. Die Daten werden dann unverzüglich gelöscht. Die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt unberührt. Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung ist Art. 6 Abs. 1 a) DSGVO.
Bitte beachten Sie, dass wir die IP-Adressen und den Zeitpunkte der Anmeldung und Bestätigung speichern, um die Einwilligung nachweisen und möglichem Missbrauch nachgehen zu können. Die Informationen werden solange gespeichert, wie der Newsletter abonniert bleibt. Rechtsgrundlagen insoweit sind Art. 6 Abs. 1 c) und f) DSGVO. Verantwortlicher für die Datenverarbeitung ist der Herausgeber (siehe oben). Wir verarbeiten die Daten der Abonnenten auf einem eigenen phplist-Server. Sie haben dem Verantwortlichen gegenüber ein Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung und Datenübertragbarkeit nach Maßgabe der DSGVO sowie ein Beschwerderecht bei der Datenschutz-Aufsichtsbehörde.
|
|
Laden...
Laden...
© 2024