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Ein Kommentar von Götz Warnke
Kaum ist die Weltklimakonferenz in Glasgow (COP 26) vorbei, da werden auch schon die Ergebnisse von vielen der dortigen Verhandler gelobt: von Brexit-Premier Boris Johnson bis Bundesumweltministerin Svenja Schultze ziehen sie ein positives Ergebnis ihrer Verhandlungen. Klar, es ist immer schön, irgendwann mal in seinen Politikermemoiren schreiben zu können, man selbst habe doch einfach alles für die Rettung des Planeten getan.
Dabei ist das Ergebnis, gemessen an dem, was für den Stopp der Klimakrise notwendig wäre, mehr als traurig – um es diplomatisch zu sagen. Insbesondere die Beschlüsse zur klimaschädlichen Kohle, die hier von einer schrittweisen Reduktion statt von einem Ausstieg sprechen, sind völlig ungenügend. Sicher, nicht alle Beschlüsse der Konferenz sind verkehrt (so die Übermittlung der einzelstaatlichen Klimaschutzziele für fünf Jahre und deren einheitliche Standards), aber das Selbstlob der Verhandler erinnert eher an die Besatzung eines unkontrolliert abstürzenden Flugzeugs, die sich kurz vor dem Aufschlag noch mal gegenseitig auf die Schulter klopft, weil man trotz der schwierigen Lage noch mit Farbe Leuchtpfeile zu den Ausgängen auf den Flugzeugboden malen konnte.
Blamiert in der Kohlefrage habe sich besonders zwei Länder: Der Sonnenstaat Indien, Atom- und Weltraummacht, dessen herrschende Kaste einen Kohleausstieg nicht hinbekommt. Und das angebliche Entwicklungsland China, aufrüstende Gerne-Großmacht im Südchinesischen Meer, das offensichtlich erkennen muss, dass sich Kohlekraftwerke schwerer abschalten lassen als die mediale Kritik am höchstleuchtenden Staatschef Xi Jinping.
Dabei sollte doch jedem Beteiligten klar sein, dass man unter allen Umständen ein Umkippen der Klimakrise in ein Klimachaos verhindern muss. So beschreibt eine Studie der Autoren David Spratt und Ian Dunlop des australischen Breakthrough National Centre for Climate Restoration die Folgen einer ungebremsten Erderhitzung: Menschen könnten in großen, heißen Teilen der Erde nicht mehr leben; der steigende Meeresspiegel würde fruchtbare Tiefländer vernichten; es käme zu einem Mangel an Wasser und Lebensmitteln. Das Ergebnis wäre letztlich das Massensterben des Menschen.
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Ein Feature von Tatiana Abarzúa
Es ist eine angemeldete Kundgebung. Etwa zwei Dutzend Demonstrierende sind dabei. Die Anzahl der Polizisten in der Nähe, in Mannschaftswagen oder zu Fuß, scheint fast die gleiche zu sein. Die Protestaktion verläuft ruhig. Doch plötzlich stehen zwei Polizisten mittendrin unter den Klimabewegten und stoppen den Aufbau eines Tripods, hier an einem Berliner Novembernachmittag auf dem Bürgersteig gegenüber der kolumbianischen Botschaft. Einer der Organisatoren vermittelt. Kurz darauf kann es weitergehen.
Die Yukpa-Territorien zurückgeben
Die Anti-Kohle-Aktivisten stellen die Konstruktion auf, die aus drei langen, stabilen Bambusstangen besteht, die im oberen Teil verbunden sind. Es ist ein Symbol für die weltweite Kritik am Kohleabbau, da es solche einfachen dreibeinigen Türme sind, die beim Schutz von Flächen oder Wegen vor Räumungen zum Einsatz kommen. Etwa bei Aktionen zivilen Ungehorsams im Rheinischen Braunkohlerevier. Die Demonstrierenden halten Transparente hoch, mit Aussagen wie „Um weiterhin Widerstand, Gerechtigkeit und Würde zu säen“ („A seguir sembrando resistencias, justicia y dignidad“), „Illegalen Bergbau auf Yukpa-Gebiet stoppen“ („Stop illegal mining on Yukpa territory“) und „Koloniale Zerstörung stoppen von Lützerath bis Cesar – end fossil fuels“, und skandieren „devuelvan la tierra“. Sie fordern von der kolumbianischen Regierung, „die Erde zurückzugeben“, sprich: das Recht der Yukpa auf ihr angestammtes Land zu respektieren. Diese indigene Gemeinschaft lebt in Südamerika an der Grenze zwischen Kolumbien (im Departamento Cesar) und Venezuela (im Bundesstaat Zulia). Auf beiden Seiten des Gebirgszugs Sierra de Perijá, einem östlichen Ausläufer der Anden. Juan Pablo Gutierrez, Yukpa-Sprecher und internationaler Delegierter der nationalen indigenen Organisation Kolumbiens (Organización Nacional Indígena de Colombia, ONIC) kritisiert das auf Kohleexport orientierte extraktivistische Modell des Landes. „Von welcher Art von Fortschritt reden wir?“, so Gutierrez. Der Kohleabbau sei ein komplett verantwortungsloses Modell, sagt er. Für den zweitgrößten Tagebau Kolumbiens – die Mine „Die Erholung“ („El Descanso“) – wurden Territorien der Yukpa beschlagnahmt und Friedhöfe entweiht, erklärt er. Nach Meinung des kolumbianischen Exilanten privilegiere die Regierung seines Landes die Kohle gegenüber den Wasserressourcen. „Die Regierung privilegiert die Kohle gegenüber dem Leben der indigenen Bevölkerung“, ergänzt er.
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Die neue Ausgabe der SONNENENERGIE ist bereits fertiggestellt. Noch vor Erscheinen der gedruckten Version wird Deutschlands älteste Fachzeitschrift für Erneuerbare Energien DGS-Mitgliedern und Abonnenten bereits heute im Laufe des Tages als pdf-Version und rechtzeitig mit der Printversion auch als Digitalausgabe zur Verfügung. Die Ausgabe 4|21 bietet wieder einmal ein breites Spektrum an Artikeln rund um das Thema Erneuerbare Energien und Energiewende. Vertreten sind alle Aspekte: Politik, Wirtschaft und Technik. Das Inhaltsverzeichnis können Sie heute im Laufe des Tages hier einsehen.
Aus ökologischer Sicht ist es durchaus sinnvoll, die Inhalte in der SONNENENERGIE mit möglichst wenig Material an Papier und Druckfarben sowie möglichst wenig Transportenergie zu Ihnen zu bringen. Das sieht mittlerweile auch schon eine stattliche Anzahl unserer Leser so. So beziehen mehr als 800 DGS-Mitglieder und Abonnenten die SONNENENERGIE in einer digitalen Form. Um das zu unterstützen gibt es die fundierten Inhalte der SONNENENERGIE jetzt elektronisch auch als pdf und nicht nur in der schönen digitalen Ausgabe.
Alternative zur gedruckten SONNENENERGIE: Zusätzlich zum gedruckten Heft gibt es unsere Fachzeitschrift auch in digitaler Form. Neben dem digitalen Prunkstück gibt es sie auch als reine pdf-Version. Auf diese können die Leser in Form eines Dropbox-Zugangs zugreifen, eine Zustellung per Mail ist aber ebenso möglich. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, dass eine solche Mail etwa 10 MB groß ist. Bei allen Varianten können Sie das gedruckte Heft auch zusätzlich erhalten. Ebenso können Sie jederzeit zwischen den möglichen 7 Bezugsvarianten wechseln. Hier können Sie uns mitteilen, wie Sie künftig die SONNENENERGIE lesen wollen: www.sonnenenergie.de/bezug
Das Archiv: Sie möchten einen Artikel in einer älteren Ausgabe der SONNENENERGIE nachschlagen? Kein Problem: Auf unserer Internetseite finden Sie in dem Archiv alle Ausgaben seit 2007. Wenn Sie dort auf eine Ausgabe klicken, müssen Sie nur nach unten scrollen, dort sind alle Artikel als einzelne Datei und das Heft als Ganzes abrufbar: www.sonnenenergie.de/archiv
Die digitale SONNENENERGIE: Die Online-Ausgabe ist mit allen gängigen Systemen kompatibel und plattformübergreifend nutzbar. Mit ihr können Sie die SONNENENERGIE überall komfortabel lesen: Ob mit dem Browser am Mac oder PC, auf dem MacBook und dem Laptop, auf Ihrem iPhone oder Smartphone, dem iPad oder einem Tablet-PC. Sie haben die SONNENENERGIE immer bei sich, ob zu hause oder unterwegs. Auch wenn die digitale SONNENENERGIE selbsterklärend ist, haben wir zu Ihrer Erleichterung trotzdem ein kleines Benutzerhandbuch erstellt, dass Ihnen das Lesen leichter machen wird: www.sonnenenergie.de/digital
Hinweis in eigener Sache: Eine Umstellung von gedrucktem zur digitalen SONNENENERGIE und der Abschluss eines Abos ist urlaubsbedingt diesmal erst ab dem 06.09. möglich.
Ein virtueller Kongressbesuch von Jörg Sutter
In dieser Woche fand virtuell zum fünften Mal die sonst bei der Messe Offenburg in Baden-Württemberg beheimatete Kongressmesse „Storenergy“ statt. 36 Referenten in zwei Konferenzräumen stellten aktuelle Aspekte zur Energiespeicherung vor. Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg betonte in seinem Grußwort: „Energiespeicher sind entscheidend für die weitere Verbreitung von Erneuerbaren Energien in Deutschland. Speicher sind die zweite Säule zur Bekämpfung des Klimawandels“. Die Aufgabe ist für Steffens klar: „Wir brauchen passende Energiespeicher, um das volle Potential von Windkraft und Solarenergie nutzen zu können“.
Neben der Batterie- und Speichertechnik wurde im Kongress ein Schwerpunkt auf den Wasserstoff gelegt, dies soll aber an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Wir betrachten an dieser Stelle drei Schlaglichter des ersten Kongresstags.
Wärmespeicherung für die Sektorenkopplung
In ihrem Beitrag stellte Rabea Dluhosch vom Solar-Institut Jülich das Speicherkonzept multiTESS vor.
Dabei handelt es sich um ein Speicherkonzept für einen Hochtemperaturwärmespeicher, der zur Flexibilisierung und für die großtechnische Sektorenkopplung eingesetzt werden könnte. Das Projekt ist auch hier beschrieben.
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Ein Sachstandsbericht von Heinz Wraneschitz
Vor wenigen Wochen überschlugen sich die Headlineschreibenden der deutschen Presse. Es sollte wohl wie eine Horrormeldung klingen, was der Michael Sailer da von sich gegeben hatte: „Ex-Endlagerkommissionschef warnt: Atommüll-Endlager erst 2050 in Betrieb.“
Dabei ist dieser Zeitrahmen, bis endlich der erste Müll aus deutschen Atommeilern unter die Erde gebracht werden kann, seit langem bekannt. Denn vor dem Graben des Lochs steht die Suche nach dem besten Standort für die nächste Million Jahre. Das deutsche Standortauswahlgesetz, kurz StandAG, verabschiedet 2017 vom Deutschen Bundestag, gibt vor, wie der unterirdische Platz für den Müll aus gerade mal 60 Jahren „friedlicher Kernenergienutzung“ in diesem unserem Lande ablaufen soll. 2031 ist das Jahr, an dem sich wiederum der Bundestag für den einen, den einzigen Standort entscheiden soll; so sieht es das StandAG vor. Wie es genau bis dahin weitergehen soll, darüber haben die DGS-News erst vergangene Woche berichtet.
Bei der letzten Tagung der im StandAG festgelegten Dreierreihe „Fachkonferenz Teilgebiete“ im August diesen Jahres schien es, als könnte das vom Gesetzgeber gewollte Konstrukt „Selbstorganisation“ beim weiteren Beteiligungsverfahren platzen. Das wiederum hatte den vom Gesetzgeber jeweils persönlich ausgewählten Mitgliedern des „Nationalen Begleitgremiums für ein faires Verfahren“ NBG nicht wirklich gefallen.
Und deshalb hatte das NBG am 6. November zu einer Veranstaltung geladen, um die Frage zu diskutieren: Wie gelingt gute Beteiligung? Rein „online“ gelingt die sicherlich nicht, lautete ein Ergebnis des Gutachtens, das Matthias Trénel den knapp 150 im Saal und im Netz Zuhörenden präsentierte. Zwar habe die digitale Fachkonferenz-Form Menschen von überall die grundsätzliche Chance gegeben, mitzudiskutieren. Doch gab es laut Trénel „deutliche Einschränkungen der Beteiligungsqualität durch die digitale Durchführung im Bereich der Meinungsbildung: beim Ausdruck von Meinungen, bei der Erörterung, bei der Vernetzung. Viele haben es als Zwangsjacke empfunden. Persönliche Gespräche gehören einfach dazu.“
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Auf der Suche nach den Perlen im Blätterwald
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.. sondern frage besser, was Du für die Energiewende tun kannst.
Diese freie Adaption des legänderen Satzes von John F. Kennedy ("Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country") aus dem Jahr 1961 soll jetzt nicht allzu pathetisch daher kommen, versinnbildlicht jedoch die aus unserer Sicht aktuelle Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns. Oder um es frei mit dem Klimawissenschaftler Michael E. Mann zu sagen: Es gibt keinen Weg, der Klimakatastrophe zu entkommen, der ohne politische Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Gesellschaft auskäme. Dafür müssen die gewählten Politiker bereit sein, mehr für uns als für die mächtigen Verschmutzer zu tun. Das wiederum bedeutet, dass wir Druck auf die Politiker und die Verschmutzer ausüben müssen. Dies ist natürlich deutlich effektiver, wenn es viele Stimmen sind, die hierzu gemeinsam sprechen.
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Die DGS ist überregional orientiert, aber auch regional aktiv; viel passiert somit auch auf lokaler Ebene. Unsere Mitglieder sind Frauen und Männer, Junge und Alte, Aktivisten, Experten und Interessierte. Die Bandbreite ist groß. In einer kleinen Serie möchten wir uns Ihnen die nächsten knapp 30 Wochen vorstellen. Wir wollen Ihnen zeigen, wie unterschiedlich die Motivation ist, Mitglied bei der DGS zu sein.
Folge 9: Hinrich Reyelts, Vorsitzender des Fachauschuss Solares Bauen
Seine Antwort auf die Frage "Auch andere sollten bei der DGS aktiv werden, weil ..." lautete: "... Einzelkämpfertum einsam macht, wenig erreicht und das Mittragen gemeinsamer Ziele einen selbst und „die gute Sache“ stärkt."
Folge 10: Jörg Sutter, DGS-Vizepräsident
Seine Antwort auf die Frage "Auch andere sollten bei der DGS aktiv werden, weil ..." lautete: "...ich es auch sehr spannend finde, was man hier alles machen kann. Ich wäre sonst nie auf die Idee gekommen, Stellungnahmen Stellungnahmen zu Gesetzen zu schreiben. Bei der DGS kann sich jeder einbringen wie er möchte. Alles was uns beim energiewenden hilft, ist willkommen."
Hier finden Sie den kompletten Steckbrief von Hinrich Reyelts, hier den von Jörg Sutter und hier alle anderen
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Begrüßungsgeschenk: Als Neumitglied oder Werber eines Neumitglieds der DGS erhalten Sie zudem Einstiegsgeschenk - wählen Sie aus den zwei Prämien: Ein Buch aus unserem Buchshop oder ein Einkaufsgutschein bei SolarCosa. Hier können Sie Online Mitglied werden.
Am 11. und 12. Februar 2022 findet als kostenfreie Online-Veranstaltung die 29. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen (ABSI) in Verbindung mit dem 3. Rosenheimer Klimafrühling statt. Der Titel „Ziel: Klimaneutralität – Wir haben‘s in der Hand“ zieht sich als Leitthema durch die Veranstaltung.
Die 2-tägige Konferenz (Tag 1: Wissenschaft; Tag 2: Praxisumsetzungen) ist gefüllt mit Vorträgen zu den Themenblöcken:
Bestandsaufnahme Klimaveränderungen/Status Quo der Energiewende (Referenten u. a. Prof. Bruno Burger (Fraunhofer ISE), Prof. Volker Quaschning (HTW Berlin), Maike Schmidt (ZSW), Prof. Michael Sterner (OTH Regensburg)Nachhaltige Energieerzeugung in Quartieren und Kommunen/Klimaneutralität (Referent u. a. Hans-Josef Fell), sowie Parallelsessions „Handwerkskasten zur Umsetzung der Energiewende“.Bei der 29. Jahrestagung wird der Teilnehmer- und Wirkungskreis der ABSI-Tagung noch einmal erheblich vergrößert: die Kooperation mit österreichischen Verbänden wurde erweitert und erstmals wird mit Baden-Württemberg kooperiert.
Weitergehende Infos gibt es hier
Der Klimawandel stellt die Menschheit vor komplexe Herausforderungen und erfordert Anstrengungen und Lösungen aus allen Lebensbereichen. Hierbei helfen neben wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Menschen mit Kreativität, Mut und einer Prise Humor, die aufrütteln und inspirieren. In der Vortragsreihe KLIMADISKURSE wollen wir – die fünf Juniorforschungsgruppen des Bayerischen Klimaforschungsnetzwerks bayklif – mit solchen Menschen reden und ganz verschiedene Facetten des Klimawandels diskutieren.
In der Auftaktveranstaltung am 23.11.2021, die in Kooperation mit der Jungen Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina stattfindet, werden wir im Gespräch mit Bernd Ulrich, stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung „DIE ZEIT“, der Frage nachgehen, warum die notwendigen Entscheidungen zu einer wirksamen Bekämpfung des Klimawandel bisher ausgeblieben sind. Im monatlichen Rhythmus setzen wir die Klimareise dann entlang der Spannungsfelder Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst fort.
Die Vorträge finden jeweils ab 18 Uhr als ZOOM Veranstaltung statt. Der Link zur Anmeldung und weitere Informationen stehen wir unter www.bayklif.de/klimadiskurse bereit. Eingeladen sind alle, die sich für unterschiedliche Facetten und neue Impulse in der Klimadiskussion interessieren. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Bayerische Klimaforschungsnetzwerk bayklif soll dazu beitragen, die im Freistaat Bayern ansässige Forschung über ökologische und gesellschaftliche Folgen des Klimawandels zu vernetzen und zu stärken. Um die Arbeit des Netzwerkes erfahrbar zu machen und mit interessierten Menschen in Dialog zu treten, startet es jetzt die Vortragsreihe KLIMADISKURSE.
Berechnung der Szenarien: Das Fraunhofer ISE hat gerechnet, und zwar die neuen Klimaziele der noch amtierenden Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2045. In den verschiedenen betrachteten Szenarien ist eine Umstellung u.a. des Energiesystems möglich, wenn auch zu hohen Kosten. Doch die Kosten werden durch vermiedene Umweltschäden ja auch reduziert. Der Rechner kann wohl eingeschaltet blieben, müssen doch sicherlich bald die neuen Ziele der neuen Regierung auch durchgerechnet werden: www.pv-magazine.de/2021/11/15/fraunhofer-ise-klimaneutralitaet-bis-2045-erreichbar-vermiedene-umweltschaeden-senken-mehrkosten/
Kathodenmaterial bis 100 kg: Das ZSW schließt eine Lücke: Wer in Deutschland einige Kilogramm Kathodenmaterial für Testanlagen zur Batterieproduktion braucht, schaut bisher in die Röhre. In Ulm wird nun investiert und eine industrienahe Produktionsanlage für diese Materialien errichtet. Das könnte auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der großen Batteriehersteller, die sich nun im Land ansiedeln, unterstützen: www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/zsw-errichtet-anlage-zur-herstellung-von-kathodenmaterialien-in-chargen-von-bis-zu-100-kilogramm/
Unternehmen nutzen Sonne: Eine Umfrage unter 1.700 Betrieben zeigt: Ein Drittel der Unternehmen nutzt schon Erneuerbare Energien, in einigen Jahren wird es die Hälfte sein. Die meisten Anlagen sind dabei Solaranlagen: www.zfk.de/energie/strom/unternehmen-und-klimaschutz-mehrheit-baut-oekostrom-kraftwerke?utm_source=briefing&utm_medium=email&utm_campaign=2021-11-16&utm_content=meld_energie_more
Umdenken bei PV-Freiflächen: Nachdem bisher oft der rein wirtschaftliche Aspekt betrachtet wurde, wird nun für PV-Freiflächenanlagen immer häufiger auch der Natur- und Artenschutz wichtig. Es ist ein wichtiger Baustein, um keine Konflikte mit dem Naturschutz zu generieren und dient auch der Akzeptanz vor Ort. Guido Broer vom Solarserver schriebt hier, um was es dabei geht: www.solarserver.de/2021/11/13/solarparks-natur-und-artenvielfalt-koennen-profitieren/?utm_source=newsletter&utm_campaign=newsletter
CO2-Abscheidung: Eine Technik soll die Ölindustrie retten. Oder hat jemand eine andere Erklärung, warum ausgerechnet Exxon sich noch länger mit Fuelcell Technology für diesen Zweck verbündet? www.iwr.de/news/exxon-mobil-und-fuelcell-energy-verlaengern-kooperation-bei-grosstechnischer-co2-abscheidung-news37674
Unsägliches Urteil zu Ladestation: Auch wenn die Kläger in Berufung gegangen sind, zeigt das Münchner Amtsgericht, wie weit Teile der Justiz von der Realität des menschgemachten Klimawandels entfernt sind. Wie sonst ist zu erklären, dass ein Privathaushalt nicht auf eigene Kosten eine Ladestation für ein E-Mobil in einer Mietstiefgarage installieren darf? www.haustec.de/management/normen-recht/streit-um-ladestation-im-mietshaus-was-duerfen-die-mieter-so-urteilte-das
Chipkrise = E-Auto-Offensive: Halbleiter sind seit Monaten knapp in der Autoindustrie; um sie tobt nicht nur ein Kampf zwischen den Herstellern, sondern auch in den Firmen selbst zwischen den Modellen und ihren Fertigungslinien. Opel, das bis 2028 eine reine E-Auto-Marke werden will, setzt jetzt klare Prioritäten: Zuerst werden die Stromer mit Chips versorgt, dann folgt der Rest. Verwunderlich? Nein, denn E-Autos erleben gerade einen Verkaufsboom: www.automobil-industrie.vogel.de/opel-chef-priorisieren-elektro-modelle-bei-chip-verteilung-a-1074579
E-Fliegen mit 100 Sitzen: Die junge Firma Wright Electric schraubt weiter an ihrem vollelektrischen Antriebssystem für Flugzeuge. Dabei machen die Kalifornier anders als andere Startups nicht den Fehler, neben dem Antriebssystem auch gleich noch das Flugzeug neu entwickeln zu wollen. Sie greifen stattdessen auf die British Aerospace BAe 146 zurück, ein vierstrahliges Kurzstreckenpassagierflugzeug aus den 1980er Jahren. Das soll auch schon 2026 an den Start gehen: www.aero.de/news-41201/Wright-Electric-setzt-die-BAe-146-unter-Strom.html
Die Satelliten-Schleuder: Satelliten CO2-frei in den Himmel zu hieven, ist ein schwieriges, aber kein unmögliches Unterfangen. Eine neue Methode hat die Firma Spinlaunch entwickelt; sie kopiert quasi die Hammerwerfer-Technik. Die funktioniert allerdings nur bei unbemannten Satelliten; Astronauten ständen bei der Beschleunigung nicht nur die Haaren, sondern das Hirn zu Berge: www.golem.de/news/raumfahrt-spinlaunch-will-satelliten-ins-weltall-schleudern-2111-161019.html
Soll das ein schlechter Witz sein? Und kann das weg? Atomstrom und Gas als eine "nachhaltige" Technologie in die "EU-Taxonomie aufnehmen - seit Ende Oktober zeichnet sich Medienberichten zufolge eine solche absurde Bewertung ab. EU-Funktionäre wollen offenbar Fakten pro "alte Energien" schaffen. Kaum ist die COP 26 Geschichte, scheint Ursula von der Leyen nun für dieses Manöver justamente die Zeit nutzen zu wollen, in der Deutschland noch keine neue Regierung hat. Eine Zweidrittelmehrheit im Rat der Regierungen und im Europäischen Parlament könnte den dirty deal verhindern: www.zeit.de/politik/2021-11/eu-taxonomie-oekonomie-nachhaltigkeit-gruene-investition-klimaschutz-green-deal-5v8
Das Redaktionsteam der DGS-News
... hat das Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Uni Hamburg im Südosten Spaniens traditionelle Wasserräder (Norias) untersucht. Diese werden dazu verwendet, um mit Hilfe kostenloser Wasserkraft Wasser auf die Terrassenfelder zu pumpen. In den letzten Jahren wurden sie oft durch Motorpumpen ersetzt. Ergebnis: allein die 16 Norias im Ricote-Tal könnten 140 Hektar Land bewässern, und dabei gegenüber Dieselpumpen pro Jahr 148 t CO2 und € 70.000,-- einsparen.
... hat der Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. die Internetseite „Artenschutz durch Erneuerbare“ freigeschaltet, die die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für den Artenschutz hervorhebt, und sich gegen die Blockade mittels Einwendungen und Klagen von manchen Naturschutzverbänden wehrt.
... hat die Bundesnetzagentur das Verfahren zur Zertifizierung der Schröder-Putin-Gas-Leitung Nord Stream 2 vorerst ausgesetzt: Eigentlich eine gute Nachricht. Aber mal schauen, wie schnell Scholz reagiert.
... ist Scholz aufgefordert zu handeln, und das Veto Deutschlands gegen die Aufnahme von Atomstrom in der EU Taxonomie zu bestätigen. So bringen 129 NGOs die Sachlage in ihren offenen Brief an Olaf Scholz auf den Punkt. Als amtierender Bundesfinanzminister und zukünftiger Bundeskanzler soll er sich auch dafür einsetzen, dass weder Atomkraft noch fossiles Gas als "nachhaltig" eingestuft werden.
... zeigt ein Fotograf hier wie es geht: Stephan Wiesner, der regelmäßig YouTube-Videos rund um die Fotografie veröffentlicht, hat ein neues Filmchen gedreht. Darin geht es um seine eigenen Solaranlagen und das Laden seines neuen Elektroautos. Die Idee, die Planung, die Kosten und viele Hinweise für die Ausführung: Ein Bericht, der direkt aus der Praxis stammt und zum Nachahmen einlädt.
... hat Chip einige Tipps und Apps zum Stromsparen im Home-Office zusammengestellt, die wir an dieser Stelle auch gerne weitergeben. Von Auto-Power-Optionen für Windows bis zu Tools zur Kontrolle der Energiekosten ist vieles nützliches hier dabei.
... und noch ein kleines YouTube-Video zum Klimaschutz, diesmal aus einer ganz anderen Richtung und auch schon vier Wochen alt: Der Kabarettist Urban Priol war neulich wieder in seiner fränkischen Heimat und.. „das wird schwierig“. Er besucht den Klimastammtisch in der Gaststätte „Zum grünen Baum“ und folgert am Ende „Nää, so wird des nix“.
... nehmen zurzeit die Atomrivivalstories in den a(chso)-sozialen Medien überhand. Viele berufen sich dabei (wie hier die eigentlich seriöse) Berliner Zeitung- bitte nicht mit bz verwechseln. Doch wer steckt eigentlich hinter dieser unten genannten „Wir wollen unsern alten Atommeiler zurück“-Forderung? YouGov. Ein sogenanntes neutrales Meinungsforschungsinstitut. Doch wer ein bisschen gugelt, stellt schnell fest: Hinter YouGov stecken handfeste Altenergieinteressen – und natürlich Fritze Merz und Blackrock. Neutral geht anders – aber wen interessieren schon Fakten?
... holen sich die Atomlobbyisten inzwischen schon von Parapsycholog*innen Hilfe, um für ihre gefährliche Technologie ohne echte Entsorgungsmöglichkeit zu werben. Ausgerechnet von GWUP, der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ haben sie dieses streng wissenschaftliche Zukunftspapier der „Scientists for Future“ S4F mit dem Titel „Kernkraft und Klima“ analysieren lassen. Geht’s noch?
... könnte das ein Weg sein, dem Streit zwischen Trassengegnern und Übertragungsnetzbetreibern die Schärfe zu nehmen. Jedenfalls dann, wenn Tennet und Co ihre eigene Ankündigung ernst nehmen und die „Umbeseilung der 380-kV Freileitung Redwitz – Remptendorf“ zum „Vorbild für Beschleunigung von Genehmigungsverfahren“ machen. Dort hat man „nach nur 2,5 Jahren in Betrieb“, oft in Überlast, erkannt, dass man mit anderen Seilen mehr Strom übertragen kann. Anderswo – zum Beispiel auf der von DGS-News mehrfach berichteten Juraleitung – will Tennet auf Teufel-komm-raus eine komplett neue Trasse bauen. Wir sind gespannt auf die nächsten konkreten Neubeseilungen.
... ist in der Antarktis ein Kipppunkt zum Klimakollaps erreicht, meint jedenfalls die Uni Bonn. "Modellstudien legen den Schluss nahe, dass der heutige Eismassenverlust der Antarktis einen solchen Kipppunkt darstellt, der zu einem unumkehrbaren und langanhaltenden Eisrückzug und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels führen könnte.
... hat der BUND Naturschutz Bayern die FDP an ihrer Ehre gepackt und fordert die Partei auf, ihre klimapolitische „Blockadehaltung zu beenden: Ambitionierte Umweltpolitik ist Freiheitspolitik“, schreibt der BN in einer aktuellen Presseerklärung der selbsternannten Freiheitspartei ins Stammbuch und: „Ob im Klimaschutz, beim Umbau von Industrie und Landwirtschaft sowie beim Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs oder im Naturschutz: Überall fehlen massive staatliche Investitionen, um die ökologischen Krisen abzuwenden.“ Im hoffentlich bald stehenden Ampel-Koalitionsvertrag werden wir sehen, ob sich die Partei mit viel Finanzklientel im Rücken tatsächlich dem Umwelt- und Klimaschutz und der echten Nachhaltigkeit geöffnet hat. Aber wenn der BN "vor seiner eigenen Tür kehren" und seine klimapolitische Blockadehaltung gegen die Wasserkraft aufgeben würde, bekäme das richtige Argument "Ambitionierte Umweltpolitik ist Freiheitspolitik" noch mehr Gewicht.
Das Redaktionsteam der DGS-News
Impressum Unter diesem Motto versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. als Mittler zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Architekten, dem Baugewerbe, dem Handwerk, der Industrie, Behörden und Parlamenten. Diese sollen durch unsere Arbeit an einen Tisch gebracht werden, um ihre gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf eine notwendige Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit und dem verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energieträger wahrzunehmen. DGS News-Redaktion Matthias Hüttmann (Chefred.), Tatiana Abarzúa, Jörg Sutter, Götz Warnke, Heinz Wraneschitz Kontakt Presserechtliche Verantwortung: Dipl.-Met. Bernhard Weyres-Borchert (DGS Präsident) Für alle Links gilt: Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir keinerlei Einfluss auf den Linktext, die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von den Linkformulierungen, sowie von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf unserer Homepage und machen uns ihre Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Website angebrachten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angemeldeten Banner oder Links führen. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung. Datenschutz
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